Späte Kaiserzeit Im Zusammenhang mit der Begehung und Besiedlung von feuchten Standorten durch den Menschen, die nur während einer Trockenperiode erfolgen konnten, verdienen die von K. Helbig im Jahre 1965 entdeckten spätkaiserzeitlichen Brandgrubengräber besondere Beachtung. Das Grä berfeld liegt etwa 130 m südsüdöstlich der Pappelschenke in der Bachaue der Döllnitz, unmittelbar vor deren Eintritt in das Niederungsgebiet des Abb. 13. Göttwitz, Kr. Grimma. Döllnitzaue. Profil bei Grab 1 (späte Kaiserzeit). 1 : 40. Göttwitzer Sees (Abb. 1 und 7). Die neue Fundstelle liegt somit etwa 60 bis 70 m östlich der Grabungsflächen des Jahres 1960 und ungefähr 20 bis 30 m östlich der Straße von der Pappelschenke nach der Ortschaft Gött witz. Das Gelände wird heute als Wiese genutzt. Das heutige regulierte Döllnitzbachbett befindet sich etwa 60 m östlich der Fundstelle. Die Bach aue der Döllnitz ist an dieser Stelle etwa 110 m breit. Die Baugrube für eine Fischhälteranlage von 15 m Breite und 78 m Länge wurde bis zu einer Tiefe von 0,65 m ausgeschachtet. Von dieser Fläche erfolgte die Eintiefung der 1,50—2,50 m breiten Fundamentgräben. Dabei stießen die Arbeiter in 1,50 m Tiefe auf die Gräber. Die Brandgruben gräber, die sich 0,50 m unter dem heutigen Grundwasserspiegel und einer 1,30 m dicken Auelehmdecke befanden, sind von einer alten Oberfläche aus angelegt worden. Sie enthielten neben Leichenbrandresten zahlreiche sekundär gebrannte Scherben, darunter auch Drehscheibenkeramik sowie eine Lanzenspitze und zwei eiserne Äxte. Ein Profil wurde bei Grab 1 auf genommen.