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Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 28.10.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512382794-188310284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512382794-18831028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512382794-18831028
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-10
- Tag 1883-10-28
-
Monat
1883-10
-
Jahr
1883
- Titel
- Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 28.10.1883
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Chemnitzer Anzeiger und Ttadtbote. Nr. 84. Sonntag, 28. Oktober. Seite 10. Deutsche «rrd französtfche Juduftrie. Neuerdings ist in Paris abermals eine Agitation in Scene gesetzt, welche auf die Entlassung aller deutschen Arbeiter und KommiS au« Fabriken und Kontors abzielt. Diese Agitation ist nicht ohne Erfolg geblieben und verschiedene Unternehmer haben ihre deutschen Mitarbeiter entlassen. Ein neugegründetes Blatt „Anti-Prusfien* — in Frankreich ist Preuße und Deutscher durch aus gleichbedeutend — hat eS sich zur Aufgabe gestellt, alle die jenigen Unternehmer dem Publikum zu denunzieren, welche Deutsche beschäftigen. Infolgedessen haben sich bereits mehrfach Fabrikbesitzer veranlaßt gesehen, ihr Personal zu „säubern* und wenn das so fortgeht, wird die Zahl der 84000 Deutschen in Frankreich bald auf ein Minimum zusammenschmelzen. Labet drängen sich aber unwillkürlich zwei Fragen auf: Warum gehen denn so viele geschickte deutsche Arbeiter nach Frankreich und warum nehmen denn die französischen Fabrikanten so gern deutsch» Arbeiter? Die Antwort darauf ist leicht gegeben; die elfteren verdienen in Frankreich mehr als in ihrem Hcimathlande und der französische Unternehmer weiß die deutsche Arbeitskraft wohl zu schätzen! Nun wird Mancher sagen: Warum kann der französische Fabrikant so hohe Löhne zahlen und der deutsche nicht? Aber auch daraus ist die Antwort bald gegeben. Frankreich gcnteßt — ob mit Recht oder Unrecht, soll noch gar nicht erörtert werden — den Ruf, ausgezeichnete Waare zu produzieren. Wenn man bei. spielSwetse französische LuruSgegenstände kaust, wird gar nichi nach dem Preise gefragt; eS genügt, daß sie eben französische Fabrikate sind. Besonders der Deutsche leioet an der schon in der bekannten Redensart liegenden Tollheit, alles für minder, werthtg zu halten, waS .nicht weit her* ist! f.Und in dieser Auffassung wird daS Publikum nur zu oft und ohne jeden thaisächltchen Grund von den Berkäufern bestärkt. Alle besseren Sachen in Eisen- und Stahlwaaren, Leinwand, Tuchrn u. s. w. werden als französische oder auch englische Fabrikate angcprlesen, die Fabrikate geringeren WertheS auf einen deutscheri Ursprung zurückgeführt. Es darf nicht verschwiegen werden, daß unsere aristokratischen Kreise in diesem Punkte dem Volke mit dem schlechtesten Beispiele vorangrhen; daS Trousseau (Ausstattung der Braut an Wäsche und Kleidern) wird oft genug in Paris bestellt. Dafür empfängt man . . . deutsche Waare mit französischem Etikett, aber viel, viel theurer, als wenn man sie in Deutschland direct bestellt hätte II Ohne in den Chauvinismus der Franzosen zu verfallen, müßte sich das deutsche Publikum doch energisch aufraffen, vor allem nicht- direkt aus Frankreich beziehen, sondern vielmehr die deutsche Industrie berücksichtigen; für deren gute Waare auch guten Preis zahlen, dann wird auch der deutsche Fabrikant seine Arbeiter besser entlohnen können. Vermischtes. — Ueber die Stürme, welche während der letzten Woche in Großbritannien herrschten, langen noch stündlich HtobSposten ein. Die gewaltigen Regengüsse und gleichzeitigen Hochfluthen richteten, wie eS sich jetzt zeigt, sehr beträchtliche Schäden an, Mehrere werthvolle Schaf« und Rinderheerden ertranken, und in den schottischen Waldungen sollen ganze Strecken Hochwaldes entwurzelt worden sein. Weit empfindlicher als daS Innere wurden jedoch die Küstcngegenden getroffen. In Hastings wurden die Grundmauern vieler Häuser unteispült, und die als Promenade dienende Schutzmauer am Seegcstade an mehreren Stellen durch- riffen. Der Pavillon auf dem Molo wurde am Mittwoch wäh rend der Conccrtzeit vom Sturm theilweise zerstört. DaS Concert endete mit einer wilden Flucht. Eine furchtbare Scene spielte sich in dem im Bau begriffenen Tunnel unter dem Flusse Severn ab. Die MeereSfluth stieg zu einer unerhörten Höhe, erreichte die Schachtmündung, und das Wasser stürzte sich mit lautem Brausen in den Tunnel, wo zur Zeit an 80 Arbeiter beschäftigt waren. Die größten Befürchtungen wurden gehegt, und Hülse konnte nicht geleistet werden. Erst »ach zehn Stunden konnte man daran gehen, ein RettungScorpS hinabsteigen zu lassen, welches die Arbeiter in dem Luflschachte unversehrt, wenn auch in sehr erschöpftem Zustande, fand. Sie standen auf den Leitern, viele von ihnen bis zu den Hüften im Wasser, und nur ein Berg mann war der Erschöpfung erlegen. Er konnte sich nicht länger an den Leitern halten und sank in dem Wasser, welches 16 Fuß hoch gestiegen war, unter. — Eine Ohrfeige. Am 18. August erhielt der Bürger, meister RegierungSralh I. in Melle, der in seiner Eigenschaft als Brand-Direktor eine Sprttzenprobe dirtgirte, plötzlich von einem Frauenzimmer einen scharf geführten Schlag mit der Hand ins Gesicht. ES rührte dieser Angriff her von der Witiwe Knigge, einer zur Selbsthilfe und zu Gewaltthätigkeiten sehr geneigten Plätterin. Diese hatte sich darüber am 1l. d. M. vor de, OSnabrücker Strafkammer zu verantworten. Der Thal lag Seitens der Angeklagten ein Jrrihum zu Grunde. ES hatte nämlich der Rohrsührcr den Daumen auf der Rohrmündu»,, liegen, konnte jedoch nicht verhindern, daß einige kleine Spritze» der nahestehenden Frau Knigge ins Gesicht fuhren. Als der Rohrsührer bemerkte, daß sie deshalb auf ihn eindringen wollte, ließ er ihr einen vollen Wasserstrahl zum Gaudium deS Publi kums zukomme». Die Frau Knigge glaubte, daß der Herr Bürgermeister den Befehl dazu gegeben habe, und schwapp — hatte sie ihm eins gesteckt. Da sie wegen Mißhandlung vorbe- straft ist, erkannte der Gerichtshof für diese Ohrfeige auf sechs Monate Gefängniß. -— Allerlei. Eine Verlobung zwischen dem Erbprinzen von Anhalt und der Prinzessin Viktoria, zweiten Tochter des deutschen Kronprinzen, soll in Aussicht stehe», — In Fontainebleau im Schloß befindet sich ein unter Franz I. gepflanzter Weinstock, welcher jährlich 2—30->0 Kilogramm Trauben liefert. Dieses Jahr war der Ertrag etwas geringer, brachte aber bei der öffentlichen Versteigerung immer noch 2283 Frks. — Die königliche Regierung in Münster fragte bei dem Amtmann eines Ortes an, wie es mit der Polizeistunde in seinem Bezirke anssehe; ob die Verordnung der königlichen Regierung auch genau innegehalten werde. Der Amtmann soll nun zurückbe- richtet haben, er halte es für überflüssig, die Verordnung in seinem Bezirk zu veröffentlichen, da nach 11 Uhr Niemand mehr im Wirths- hause zu find» sei, als der Amtsrichter und — er (der Amtmann). Familiennachrichtril ans Chemnitz und Umgegend. Geboren: Ein Mädchen Herrn Moritz Wagner. Gestorben: Herrn Gustav Spindlcrs Tochter Maria (!'/-- I) Herr Georg Alfred Kröpskh <26 Jahre). Herr Ehr. Fricdr Reichel (65 Jahre). Herr Wilhelm Hofmann, früher Spinnereidircctor, jetzt Privatmann in Kötzschcnbroda (70 Jahre). Herr Franz Louis Mord, Eisendreher (39 Jahre). Herrn Post-Sccretär Senfs Söhnche» Cnrt (s'/r Jahr). Kunst und Wissenschaft. 1 „Flick und Flock" als politisches Tendenzstack, das ist gewiß wunderlich! In Nizza spielen seit einigen Tagen in dem dortige» 8000 Per sonen fassenden Circns allabendlich bei der Vorführung des Ballets Flick und Flock tumnltnarische Scene», welche aus die Stimmung zwischen Franzose» und Italienern ein bedeutsames Licht Wersen. Das Ballet führt bekanntlich auch eine Reihe von Nationaltänzen vor; in der italienischen Bearbeitung nun spiele» die Vertreter Frankreichs eine äußerst groteske Rolle, während Italien durch seine prächtigen Bersaglieri repräsentirt wird, welche, unter den Klängen des Garibaldi-Marsches aufmarschirend, allabendlich den Gegenstand einer begeisterte» Ovation bilden. Der Präfekt, welcher hierin eine Demon stratio» gegen Frankreich erblicken wollte, hat nnnmehr angeordnet, daß die Bersaglieri nur noch unter der Bedingung ans dem Programm figuriren dürften, daß neben der italienischen auch die franzdsischc Trikolore geschwenkt und abwechselnd mit dem Garibaldi-Marsch die Marseillaise gespielt würde. Der Circusbesitzer hat sich dem Gebot gefügt, aber das überwiegcnd italie nische Publikum dcmonstrirt heftiger denn je, indem eS den Garibaldi-Marsch wüthend beklatscht, die Marseillaise dagegen auspfeift. f Der berühmte Phnsikcr Professor Peter Theophil Rieß ist am 22. d. M. in Berlin verstorben Er war der erste Jude, der als ordentliches Mitglied in die königl. preußische Akademie der Wissenschaften ansgenommen worden ist, nachdem er sich als Physiker bereits einen Namen gemacht hatte. ff Der berühmte Geigenvirtnos Herr August Wilhelm; gedenkt in diesem Winter in Paris zu concertire». Zuerst wird er dort Ende December in einem Pasdelonp'schen Concert «uftreten. ff Altmeister Liszt wird seine „Klavierschule", welche schon vor langer Zeit begonnen wurde und als ein Hauptwerk seines Lebens bezeichnet werden kann, demnächst im Verlage von Schuberts; u. Comp in Leipzig erscheinen lassen. Dies ist gewiß für alle Pianisten, nicht nur für die Schüler und treue» Anhänger des Meisters, eine hochwichtige Nachricht- ff Johannes Brahms vollendete in Wiesbaden sein dritte Sym phonie, welche demnächst im dortigen Knrhause zu Wiesbaden unter des Coniponistcn eigener Le'tung zur ersten Aufführung gelangen wird »nd zwar in einem Concert, das nur Brahms'sche Compositionen bringen wird ff In München habe» nun beide städtische Kollegien die Summe von 100,000 Mark »nd einen Banplatz zum Ban eines Künstlerhauses bewilligt. ff Am Sonnabend ist im Victoria-Theater in Berlin das neue große Ballet „Excclsior" von dem italienischen Balletmeister Lnigi Manzotti, nebst Textbcigabe von Oskar Blumenthal, mit einem so großen Erfolge vorgeführt worden, wie alle bisherigen Ausstattungsstücke ihn nicht erreichen konnten, aber es war eben in der Hauptsache nur die Ausstattung mit schönen Dcco- rationen, mit blendender Costümirnng und verschwenderischen Belenchtnngs- esfecten, die den Erfolg machten Wenn nun, wie cs heißt, die Kosten der Herstellung sich ans 100,000 Mark belaufen, und wen» die Direktion erst nach 150 gut besuchte» Wiederholungen an Gewinn denken kan», wenn ferner 100 Statisten eingeübt worden und etwa 100 Probe» mit bedeutenden Unkosten der Aufführung voransgehen mußten, so möchte man wirklich fragen, wohin eine so exorbitant kostspielige »nd mühselige Befriedigung der Schaulust »och führen soll, und warm» das Publikum durch solche lächerlich übertriebene Pracht der Bühnenstücke dem Edlere», allem Einfacheren und allem für Geist »nd Herz Ersprießlicheren entfremdet wird. Verantwortlicher Redacteur: Franz Götze in Chemnitz. (Eingesandt.) In Nr. 24 des „Chemnitzer Anzeiger" vom 10. Juni dss. Js. wurde bereits darauf aufmerksam gemacht, daß durch die Einführung des neuen Landesgesangbuchs eine unendliche Masse Gesangbücher für den Kirchen- und Schulgebrauch werthlos geworden sind, diesen Büchern aber eine bessere und würdigere Verwendung zu Theil werden könne, als in den Papierkorb geworfen, oder zu Makulatur verwendet zu werden. Es wurde nämlich damals der Vorschlag gemacht, diese Gesangbücher armen evangelischen Gemeinden zu schenken. So haben sich nun bereits an verschiedenen Orten Männer gefunden, Welche die für die sächsische Landeskirche zum Kirchendienst unbrauch bar gewordenen Gesangbücher sammeln und den ausländischen armen Gemeinden übermitteln. Für den hiesigen Gnstav-Adolf-Zweigverein Würde es gewiß ein Liebeswerk sein, wenn derselbe auch eine Samm lung von „Chemnitzer Gesangbüchern" veranstaltete, und einer armen evangelischen Gemeinde zuführte. Mancher gute Christ würde gerne eins oder mehrere solche Gesangbücher dazu hergeben, indem ^r doch das edle Bewußtsein in sich trägt, daß sein Gesangbuch noch zu kirch lichen und religiösen Zwecken Verwendung findet. (Eingesandt.) Trotzdem von allen Seiten viel Nöthiges und auch manches Unnütze gesprochen worden ist, um die Luther fei er in unserer Stadt zu einer möglichst populären zu machen, ist man doch noch nicht, um dem 10. November ganz das Gepräge eines Feiertages zu geben, auf den Gedanken gekommen, den Markttag auf einen anderen Wochentag zu verlegen. Da an diesem Tage in der innern Stadt ohnehin ein reges Leben sein wird, so muß es Sonnabend in der Nähe der Kirchen ein sehr starkes Gedränge werden, wenn die Schul kinder von allen Seiten zu den in den Kirchen abzuhaltenden Fest akten herbeikommen. Bei dem lebhaften Wagenverkehr in all' den Straßen der inneren Stadt kommt gar leicht ein Unglück vor, und wenn es geschehen, dann ist es zu spät. Hoffen wir, daß in An betracht der hohen Festseier und des Wohles unserer Kleinen, der Markttag diesmal verlegt wird. —<1—r. Erwiderung auf das „Eingtsandt" betreffs der Reguliruug der Friedrickistraße. Es ist wohl kein Zweifel, daß die Friedrichstraße einer Regu lirung bedarf, jedoch wie sich Einsender dieses auch bemüht, will es ihm doch nicht gelingen zu glauben, daß aus einer Negulirung der selben etwas Ordentliches werden wird. Da würden Tausende und abermals Tausende dazu gebraucht und schließlich wird es doch ein verpfuschtes Werk, das in kurzer Zeit den neuen Anforderungen nicht mehr entsprechen wird. Sicher dürfte in diesem Falle der Durch bruch einer neuen Straße nicht bedeutend mehr kosten, als die Re gulirung der alten, wenigstens hätte man dann eine dem Verkehr und den Anforderungen einer Großstadt entsprechende Verbindungsstraße zwischen der inneren Stadt und dem Angerviertel. Wenn man bei spielsweise dem Plan gegenüber, von der Theaterstraße aus nach dem Antonsplatz hinüber, eine Straße durchbrechen würde, so dürften die Kosten durchaus nicht so bedeutend sein, als man wohl annimmt. Denn zwischen den Häusern der Theater- und Brückenstraße befinden sich größtentheils Höfe und Gärten und müßten nur wenige Häuser zum Abbruch kommen. Die zu beiden Seiten dieser neuen Straße gewonnenen Baustellen würden aber in ihrem Erlös die Kosten der Anlage ziemlich decken. Hauptsache ist jedoch, man hätte dann einen direkten Weg durch die Reitbahn-, Kronenstraße, Bachgasse, Markt, über den Plan, neue Friedrichstraße und nach der Angervorstadt ge schaffen und somit einem längst gefühlten Bedürfniß abgeholfen. Hoffentlich geschieht recht bald etwas in dieser Angelegenheit! — l. — Briefkasten des „Chemnitzer Anzeigers n«d Stadtboten." I'muiv Xloitt in L'. „Lieber Bricfkastenonkcl! Willst Du nicht so gut sei» »nd mir mittbeilen, ob es Ponpon oder Bonbon heißt? Ich streite mich darüber mit meiner Freundin und sollst Du den Streit schlichten!" Ach, Du kleiner Schäcker, Du glaubst wohl, der Briefkastenonkel merkt nicht, daß Du ihn necken willst Bonbon schreibt mau mit weichem B, was Du kleine Emmy wohl schon wissen könntest, wenn Du so oft Bonbons ißt. Frau L in Chemnitz. Mirabelle» sind kleine wohlschmeckende Pslauincnsorten mit nicht sehr saftigem Fleische, welche sowohl für den frischen Genuß, als auch besonders für den Haushaltsgcbrauch sich eignen, da sic beim Koche» »nd Trockne» ihre Süßigkeit nicht zu verlieren pflegen. Mirabellen bekommt man getrocknet, aber auch in Zucker gesotten zu kaufe», Besteiger des Olymp. Sie verdienen wirklich eine Auszeichnung, denn es gelingt nicht Jedem das ungereimteste Zeug zusammen zu reimen und können Sie sich noch einen größeren Verdienst um die deutsche Literatur erwerben, wenn Sie nie Etwas von Ihren Versen drucken lassen. L. H.. in Chemnitz. In der städtischen Speiseanstalt wurden im Jahre 1882 im Ganzen 197,622 Portionen Essen nnd 7653 Portionen Brod aus- gegeben, wofür man 30,261 M. 29 Pf. einnahm, hingegen hat man im vor hergehenden Jahre 1881 noch mehr Portionen und zwar: 212,281 ausge geben. Die Verminderung in der Abnahme von Speiseportionen dürfte wohl in der Hauptsache in der Verbesserung der Gcwerbsverhältnisse der Arbeiter zn suchen sein. Im Jahre 1882 betrug die Gesammteinnahme der Speise anstalt 33,867 M. 33 Pf. und die Gesammtausgabe 33,569 M 5b Pf. also blieb ein Kassenbestand von 297 M. 78 Pf., der auf neue Rechnung für >883 übertMcn worden ist. C a rl Dhne» am e. Merken Sie sich gefälligst folgenden Spruch, der ans dem Munde eines alten Philosophen stammt: „Mein eignes Lob kann nichts bedeute», fehlt mir das Lob von andern Leuten." Ein Schuster. Sie möchten gern genau wissen, wieviel von Ihrer Zunft für die Besohlung der Chemnitzer sorgen? Sollte das zu erfah ren Ihne» als Einem von de» Besohlern nicht leichter sein, als uns den Besohlten? kV 10 01. Bitte mir ein Mittel gegen Vogclmilben mitzutheilen? - — Ein gutes Mittel ist ein neugewafchenes, weißes Tuch, das Sie des Nachts über den Bauer hänge», in welchem sich der infizierte Vogel befindet. Morgens sind die Bogclmilben in Menge auf dem Tuch, wo man die wegen ihrer leuchtend rochen Farbe leicht erkenntlichen Thierchen todtdrückt; oder mau nimmt auch ausgehöhlte Hollunderstäbc als Sprungstengel, in welche die Milben des Nachts laufen, und die man des Morgens ausklopst- Tageskalender. Kaiserliches Telcgraphcn-Amt im Postgebäude, geöffnet Tag». Nacht Die Telegrammannabme befindet sich von 7 Vorm, bis 9 Nachm, im Parterre, erster Eingang von der Kronenstraße her. — Von 9 Nachm, aber bis 7 Vorm, im Mittelbau 1. Etage. Standesamt, Hanptmarkt 1, an den Wochentagen geöffnet von 8—12 und 2—4 Uhr, die Eheschließungen erfolgen Vormittags, die Aufgebots- Verhandlungen Nachmittags; an den Sonntage» geöffnet Vormittags von 11— 12 Uhr nur zur Entgegennahme von Anzeigen über Sterbesälle. Leihanstalt, Jacobikirchplatz 4, geöffnet von 8-12 und 2—4 Uhr. Feuerwache, Nenmarkt 4, Feuermeldestellen: Die Polizeiwachen Poststr. 52, Wiesenstr. 41, Sonnenstr. 51, Schillerplatz 27, Leipzigerstr. 112 Kaiserstr. 1 und im Porticrhaus der Deutschen Wcrkzeugmaschinensabrik Beckerstr. 1. Sparkasse, Markt 1, geöffnet von 8-12 u. 2—4 Uhr. 11. Abtheilung Waisenstr. 1b, geöffnet von 8—12 u. 2—5 Uhr. Ein- u. Rückzahlung. Bibliothek des Handwerkervereins, Herrengasse 10b, geöffnet von Nachmittags 5—7 Uhr. Bibliothek der technischen Staatslehranstalten Schillcrplatz 6, geöffnet Vorm von 10—12 Uhr nnd Nachm, von 3-5 Uhr. - Die Patent schriftcn können Vormittags von 10—12 Uhr eingesehen werden. Bibliothekdes Vereinssür Chemnitzer Geschichte:Aunabergerstrll, geöffnet jeden Freitag von 5—7 Uhr Abends. Bibliothek des Naturheilvereins, innere Klosterstraße 18. Bibliothek des Vereins für volksverständliche Gesundheits pflege und Natnrheilkunde innere Klostcrstr. 18. Flachsbau-Ausstellung, äußere Klostergasse 19, I. Hedwigbad. Schwimmbassin von früh 7-8 Uhr Abends, Nachmittags von 2—>/,6 Uhr, für Frauen und Mädchen, Wannen- und Douchebäder von früh 7 -8 Uhr Abends, Irisch-römische, Danipf- und Kiefernadelbäder von früh 8—6 Uhr Abends für Herren. Peters Bad. Wannenbäder von früh 6-'/-8 Uhr Abends. Helenenbad, Zschopanerstraße 70. Wannenbäder von früh 6—8 Uhr Ab. Städtische Poliklinik, Jacobikirchplatz 5, geöffnet von 12—1 Uhr. Augenklinik für Arme, 12—>/,1 Uhr, Langestr, 1, I. r. Poliklinik für arme Augenkranke, früh 9—10 Uhr, Albertstr. Io. Poliklinik für unterleibskranke Frauen, Theaterstr. 48. 2—3 Uhr. Chirurgische Poliklinikn. Ohrenpoliklinik inn. Johannisstr. 21, II. 12—1. ZahnärztlicheHülfeleistungenfürUnbemitteltebeidenhiesigen Zahnärzten: Theaterstr. 44,1 von früh 8—9 Uhr, innere Johannisstr. 19 von 12—1 Uhr und Theaterstr. 12 von früh 8—9 Uhr. Kleinkinder-Bewahranstalt, Hospitalgasse 4 (erste Station), Wiesen straße 54 (zweite Station), Schloßstraße 13o (dritte Station), obere Hain straße 13 (vierte Station), geöffnet an den Wochentagen von früh 7 bis Abends 7 Uhr. Zutritt ist jederzeit gestattet. Gemei» dediaconie: unentgeltliche Pflege armer Kranker durch Diaconiffen Anmeldung Hospitalgaffe 4, I. oder bei Herrn ?. Meyer, Nicolaigr. 14, I. Albert-Zweigverein, Anmeldungen von Kranke» beim Verein werden durch Frau Landgcr.-Präs. Brückner, Justizgebäude und im Schwesternasyl Holzmarkt 13, II., jederzeit entgegengenommen. Chemnitzer Mägdeherberge, Ecke der Hedwig- und Hartmannstraße (im sogen. Nöhrmeisterhause), Part. Vorschußverein, Poststraße 42, geöffnet von 8—12 und 2-5'/, Uhr. Spar- und Creditverein e. G., geöffnet Vormittags von 9—12 Uhr und Nachmittags von 3—7 Uhr, Gartenstrabe 25, Parterre. Sparverein für Confirmanden. Vorsteher Schloßstraße 5: Mittags 12— 1, Abends 6—8 Uhr. Cassirer unt Georgstr 3; Mittag 12—1 Uhr Unfallversicherungs-Genossenschaft zu Chemnitz, Kronenstraße 7, I Sächs. Feuerversicherungs-Genossenschaft, Waisenstr. Ick geöffnet früh von 8—12 und Nachmittags von 2-7 Uhr. Turnverein: 7—8 Uhr Freiübungsabtheilung, 8 Uhr 1. Abtheilung städtische Turnhalle, Hedwigstraße. Abfahrt und Ankunft der Eiseubahuzüge auf dem Hauptbahnhof in Chemnitz vom 15. Octbr. 1883 an. Abfahrt nach: ännaberg: 6,5 bis Weipert — 8/2 — 2.20 bis Komotau — 4.45 — 9.10 Aue-Adorf: 4.40 — 9,15, — 2 11 — 6,15 bis Aue. Berlin via Nöderau: 4,10 ab Röderau Courierzug — 12,38 — 6. Berlin vi» Elsterwerda: 4,10-8,3l (°r.) Dresden via Freiberg: 4.55 — 7,59 Courierzug — 8,42 —11 25 — 1,15 — 4,25 — 7,39 — 7,53 Eilzug. Eger vi» P.auen i/V.: 1,20 — 6,59 Eil- zug - 9,10—12,10 — 3.4 — 6.32 Courierzug — 11,43. Aoßwcin via Hainichen : 8,52 — 2.30 — 6,10 - 9,35 dis Hainichen. Roßwei» via Döbeln: 4,l0 — 8.31 — 12,38 — 6. — 9.2. Hof:-t,20-6.59 Eilzug - 9,10-12,10 —3,4 — 6,32 Courierzug — 6,40 —10,15 bis Zwickau—11.43 Courier zug ab Netchenbach. Johanngeorgenstadt via Zirönitz: 4,40 — 2,14. Gera: 4,20 — 6.59 Eilzug bis Glauchau — 9,i0 - 12,10 — 3.4 — 6,40. Leipzig via Borna; 7 - 12,5 — 3.10 — 8,53. Leipzig via Gößnitz: 4,20— 6,59 Eilz. b. Glauchau —9.10, —12.10 — 3.4 — 6,40. Leipzig via Döbeln «Leisnig ; 4,10 — 8,31-12,38- 6—9.2 bikLetsnig Lichtenstein-OelSnitz via Lt. Egidie»: 6,59 Cilz.b.St. Egidtcn —9,10 - 6,40. Limbach-7,55 — 1,25 - 5,24 — 10,45. Lugau-Stollberg: 7,5 —11,45 — 7 10 Reitzenhain-Olbernhau: 6,5 b. Komotau — 11,25 — 4,45 bis Komotau Riesa: 4.10 — 8.31 — 12.38-6,0- 9.2 Ankunft von: Lnnaberg: 8,25—11,24 von Komotau 5,6 von Weipert - 8,41 — 11,34 von Komotau. Aue-Adorf: 7,44 von Aue — 11,12 — 1.49 — 7,16. Berlin.Röderau: 2,4 bis RöverauCou rierzug — 6.6 — 12,1 (Nachts) bi» Nöderau Courierz. Berlin-Elsterwerda: 2,4 (NachmttgS.; — 12,1 (NachtS). Dresden über Freiberg: 6.56 Eilzug — 8,59 - 1t.39 - 2,54- 5.48- 6,28 Courierzug — 10,5 11.34. Eger Uber Plauen: 4,80—12,33 — 4,13 — 7,26 — 7,50 Eilz,g - 10,38. Roßwein über Hainichen- 8,25 von Hainichen — 11,56 — 4.54 — 8,7. Roßwein über Döbeln: 7,30 — 11/4 — 6.6 - 12.1 «Nacht«). Hof: 4,30 Courierzug bis Reichenbach — 7,56 Courierzug - 8,21 —10.23 v. Zwickau - 12.93—4.13-7.26 - 7.50 Etlz. - 10,38. JohanngrorgenstadtviaZwönitz: 11,12 — 1,49 — 7.16. Gera: 7,56 Courierzug ab Glauchau — 8.21 — 10,23 - 12,33 - 4,13 — 7,26 - 10,38. Leipzig über Borna: 8.24 — 11,16 von Cossen - 2.7 — 5.50 — 11,12. Leipzig-Gößnitz: 7,56 Courierzug ab Glauchau — 8.21 — 10,23—12.98 — 4.25 — 7.26 — 10,38. Leipzig über Döbeln-LeiSntg: 7,30 von Leisnig — 11,14 — 6.6 - 12,l (Nachts. Lichtenftein-Oelsnitz über St. Egidien: 8.21 - 12 33 — 7,26. Limt-ach: 7,27-12,32 - 3.51-9,20. Lugau-Stollberg'. 7.38—11.55-6,48. Rrrltzenhain-Olbernhau: 8.25 von Ko motau — 2,9 — 8,41 v. Komotau. Riesa: 7,30 - 11,14- 2.4 - 6.6 — 12,1 (Nacht»). In Nicolai-Vorstadt halten alle Züge mit Ausnahme der Eil- und Lourierzüge und de» 11.43 Nacht» abgehenden PersonenzugeS. Expeditions - Notiz. Bei der seit seinem täglichen Erscheinen so bedeutend gesteigerte» Auflage unseres „Chemnitzer Anzeigers" hat sich die Einstellung einer großen Anzahl neuer Austräger nöthig gemacht. Sollte infolge dessen einer unserer werthen Abonnenten fein Blatt nicht pünktlich zu gestellt erhalten, so bitten wir um gefl. sofortige schriftliche Notiz um für Abhilfe sorgen zu können. Die Verlags-Expedition des „Chemn. Anz." Druck und Verlag von Alexander Wiede in Chemnitz. — Für den Jiiseratenthcil verantwortlich: Der Verleger.
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