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Sächsischer Landes-Anzeiger : 19.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188609190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860919
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-19
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 19.09.1886
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M S18 - «. Zadramiq. Sächsischer Sonntag. 19. September 1886. Mom,e«e«1Sprei-r D« «wkrteüschr ---jeden Wochentag ALM (mit dem Datum de» folgende» Tage») »ur Versendung gelangende — Luder-Anzeiger mit Beiblättern kostet monatlich 60 Pfg. bei den Ausgabestellen in Lhemnitz und dm Bororten, sowie bei der Post (Eingetragen unter Nr- 4ÜSK.) Im 3. u. 4. Quartal erscheint für Abonnenten Sächsisches Etsenbayn-ßahriilanheft. Zm 4. Quartal erscheint für Abonnenten Iahre-b»ch(Weih,achttbeigabe)d.An,eIgerr. »g. Alexander Wiede, vnchdruekeret, Chemnitz- §«ni>es-MkiM mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. JnsertiowSpreiS: Raum einer schmal« Lorpu»t«tl« 15 Pfg, Bevorzugte Stell« (Ispalt. Petitjeilc) 30 Pf. Bei Wiederholung großer Annonce« Rabatt- Bei Bestellungen von AuSwärt» »olle «0» JnsertionSbetrag(in Briefmarkm) beifüg« (ie8Silben Korpusschrist bilden ea-1 Zelle). Annoncenannahme nur bi» Bormittag. Inserate nehmen außer de» Verlag»' Expeditton die Annoncen-Bnrranx «N- Expedition und Redaktion: Chemnitz, Theaterstrahe Rr. L. Ttlegramm-Avr.: Wiede'« Anzeiger, Ehemnty Fernsprechstell« Sk- M. MWter: Täglich ein UnterlMungslilatt und hm»°rislislh illitslrirle- SmateMatt ..Luftiges Bilderbuch". Telegraphische Nachrichten. vom 17. September. Berlin. Die „Nordd. Mg. Zig." dewentirt an» ficherster Quelle die Mitthetluvgeu der »Voss Ltg." über den Inhalt d»S neuesten italienischen BrünbuchS, uamenilich^der Stockungen in de« MIttheiluugr« zwischen den Mächten wie über Schwierigkeiten der Situation u«d daß Bismarck die Meinung kundgrgebe» habe, die Abdankung des Fürsten von Bulgarien sei das einzige Mittel, eine russische Intervention zu verhindern. Alle dies« Konjekturen könnten uumvglich durch Berichte des italienische» Botschafter» Bestätigung finden. I« der ganze» bulgarischen Frage gab e» keine« Angenblick, in welchem die drci Käiserwächie nicht gegenseitig über ihre Aus- jassnngr» in voller Klarheit und S'cherheit »»«errichtet gewesen find. Straßdurg. Der Kronprinz begab sich zu dem Festakte in di« Universität und wurde am Hauptpmtal« drS Collegiengebäude» vo» dem Rector, dem Senate u»d Vertretern der Studenten-V«- divdnngen empfangen. Im Lichihose hielt der Rector Rrye eine Ansprache, in welcher er sagte, eingedenk der Worte de- Kaiser» in der StiftnvgSnrkunde werde die Kaiser Wilhelms-Universität durch ernste Arbeit sich die Huld des Kaisers uvd die Achtung de» deutsche» Volke», zvwal in Etsaß-Lothringeu, verdienen. Redner schloß mit einem Hoch aus den Kaiser. — De« Kronprinz sprach daS Bedaneru de» Kaiser» an», nicht erscheinen zu können. Er selbst fühle sich an dieser Stütt« vom Stifte der Wissenschaft angewrht und «innere sich gern an die Studentenzeit. Di« vorjährige Königsberg« und die diesjährige Heidelbrrg« Feier einerseits, di« heutige Fel« ander«' seit» sei eine Mahnung für die Jugend, im Sinne der Vorsahre» fortzuschrelt» und vor Ueberhebuug sich zu schützen. Die Straßburger Hochschule habe eine besondere Aufgabe zu «füllen und vor Allem an Friedfertigkeit zu arbeiten. Der Kronprinz schloß mit Wünschen fttr die Zukunft der Universität Derselbe li-ß sich säwmtlich« Professoren und Doccnien, sowie dir Vertreter der Studenten-Ver- Lwdnngen vorstellen und fuhr noch Besichtigung der Räum« in di» Kupsnfiichsamwlung in der alten Akademie. Wie«. In Triest find au de» Cholera 11 Personen erkrankt n,d 2 gestorben, in Istrien in sechs Orte« 9 erkrankt. In Budapest find 4 «krankt und 3 gestorben, unter den letztere» 2 vo» de» früh« Erkrankten. Pari». Der Herzog von Lrcaze» ist vergangene Nacht im Schlosse Lruve (Gironde) gestorben. Huri». Der Tempi» b«ichtet au» ShLteannrnf, dick Lei de» großen Manöver« de» 12 Corps, während da» VO. Linlen-Jnst» terie-Regiment defilirte, der russische General Feldmann auf den Obersten Strohl zngegangrn sei, ihn lebhaft beglückwünscht und gesagt habe: „Mit solche» Soldaten hat man vo» Niemandem etwa» z« fürchten." Bei dem Dejeuncr, welche» der kowmandirend« General Jappy Len fremde« Militär-Missionen gab, dankte der »entsche Militär-Attach^, Oberstleutnant Billaume, dem General für seine» Begrüßungstoast. London. « zur Einschiffung unterwkg». Sophia. Daily NewS" meldet: I« Odessa find 20.000 Man« bereit, weitere 20,000 Man« an» der Krim find Da- Dekret, betreffend die Berufung der Urwähler zur Wahl von Deputirte» sür di« große Sobranje, welche eine« neuen Fürsten zu wählen hat, dürft« morgen erscheinen. Dir Wahle« sollen in etwa 14 Tagen stattfinden; einige Tage danach wird die Versammlung wahrscheinlich in Tirnova znsammentrrten. Di« Sobranje beendigt voraussichtlich heute ihre Arbeiten. Politische Rundschau. Chemnitz, den 18. September. Deutsche» Reich. Drr plötzliche WitternugSumschlag «nd die driugendrn Vorstellungen der Aerzte haben Kaiser Wilhelm veranlaßt, die «ach dcm Aufenthalt in Straßburg geplante Reise «ach Metz aufzngebrn. Sonntag wird der Monarch «ach Baden-Baden zurückreisen. L« mag de« Kaiser schwer aukomme», den Besuch von Metz cmszugrden, ab« bei seinen 90 Jahren hat der greis« He« auch die Pflicht, sich »« schonen. Daß da» Alter sich mehr und mehr be> merkbar macht und immer wehr Rücksichtnahme heischt, ist seldstv«. stündlich- Die Schwächeavfälle, welche de« Kaiser nach anstrengende» Reise« mehrmal» schon heimgrsucht, werden immer gesährlicher; um so sorgsam« müssen also alle Ursachen, welche sie verschlimmern könnten, an» dem Weg« geräumt werden. — L« deutsche Aseikareisende Krause ist Ende Juni in Salaga, ein« großen Handelsstadt im Hinterlande der Goldküste, angelangt. Er ist dir» da» Gebiet, welche» ein« London« Meldung zufolge in deutsche« Besitz übergegaugen sein sollte Krause müßte also der ge wesen sein, welch« dir Erwerbung vollzog. — In drr am Dienstag in Berlin stattgehabte» B«ndr»rath». sttzung wurde auch die Vorlage, betreffend die Herbei ührung ein« intnnatioual» Bereinbarnng üb« technische Elnhrit im Eisenbahn wesen, de« zuständige« Ausschüssen znr Vorberathnng überwies». — Wie die Münch. N. N. melde», holte König Ludwig schon seit 4—b Jahren wirderholentlich schriftlich uvd mündlich seiner de- kümmerten Mutter üb« sei« Kopslride« geklagt und sogar die Be fürchtung ausgesprochen, daß ihm riupmal» da» Schicksal seine» Brn- der» Otto beschied» sei« könne. Die hohe Frau hatte damals selbst, verständlich solche für sie änßerst schmerzlich« Bekenntnisse im Innersten ihre» Herzen» verschlösse» und den Sohn z« trösten «nd z« beruhigen vrrsncht. An» den Erklärnng» de» bei t« Königin Mutt« in hohem Bertran» stehenden Bischof» Dinkel von Augsburg bei seiner letzten ««Wesenheit in Füssen geht dir» unzweifelhaft hervor. Auch anderen Personen ihr« Umgebung gegenüber hat di« Königin-Mutter sich in diese« Sinne ausgesprochen. — Wen« ei« franziifische» Blatt einmal z« Gunsten Deutsch, land» sich anispricht, so ist da» ei» Errigniß, welche» im Kalender »olh vorgemrrkt z« werden verdient. So schreibt ei« Mitarbeiter de» Paris« Journal des DöbatS diesem Blatte: „Die Politik Deutsch land» Frankreich gegenüber erscheint »vS nicht feindlich. Ich glaube «Icht fehl zu gehen mit der Behauptung, daß Her, von BiSwarck nven Krieg mit Frankreich keineswegs erwünscht, selbst nicht mit dem ttnsam dastehenden, vo» Bundesgenossen entblößte« Frankreich". Di« Mvhnlich« Voraussetzung de» bösen Willen» von Seiten Dentschlaud», auf welche französische Politiker ihre Betrachtungen üb« die Bezieh- «vgen der beiden Nachbarreiche aufznbauen Pflegen ist also hi« fallen gelüsten, und daher kommt denn auch der Arttkelschreiber natnrgrmüß zu de» richtigen Schlußfolgerungen. Fürst BiSwarck habe durch die That bewiesen, daß ihm nicht die republikanische Regier»» gskorm als solche ei« Hinderuiß der Annäherung sei; eine Gefahr würde er in ihr erst erblicken, soll» ek der äußersten Linken gelingen sollte, dir Gewalt an sich zu reißen, und was die Monarch?" in Aron».eich au- gehe, so sei BiSwarck der lrhte. der sich üb« ihre Wledereiusetznvg freuen würde. An ihren Früchte» solle Frankreich die fraozöstsche Politik de» deutsche« Staatsmannes erkennen, «nt« dem Ministerium Fe»ry habe er da» Streben der sranzöfischru Politiker au» den Bahnen der Revanchegedankt« uvd de» BrdauerrS über dir vrr lorene« Provinzen abzulenkrn versucht; zwar habe man in Frankreich darin nur eine Falle erblicken wollen, aber man wüste nicht vergessen, daß gerade während dieser Zeit Tnni» und Tonkin der Preis de» sranzvfischen Entgegenkommen» gewesen seien. Nicht BiSwarck habe »ach Ferry'k Stnrz seine Haltung geändert, sondern mau habe in Berlin sofort gemnkt, daß «ach der Ueberaahw« der Miuisterpräfidentschaft durch Freycinet vo» Frankreich an» rin anderer Wind weht, und di« Folgen dieser französischen Schwankung seien in der rnropäischeu Politik sehr bald, am dentlichflru in der griechische» Frage, zum Schaden Frankreichs z» Tage getreten. Daraus allein sei da- ge spannt« Verhältviß, wie er in dem erbitterte« Fedukriege der Presse beider Länder seine« Ausdruck finde, zu erklären, und dir „tollen Streiche de» seltsamen KrirgSministns" hätte» nicht dazn beigetragr«, r» zu bessern; daher rntspriuge auch je«r» unbestimmte Gefühl der Beunruhigung, welche» über Earopa lagere. — In dem nächsten Monat soll ja »n» Freycinet» BertranenSmasu, Herr Herbette, nach Bnlin kommen, und wir werden j« sehen, ob dann sich d« Wind an d« Seine dreht. Frankreich. I« Postier», wohin 18,000 Man« von den Manövern im Zustande höchster Ermüdung heimkehrende Truppen verlegt waren, kam e» zu ärgerlichen Auftritten. Da» dortige Jesuiten kloster, welche» nach Ausweisung der religiösen OrdenSgesellschafte» leer stehen sollte, hatte nämlich 1300 Mann zur Sinqnartirung er halten. Die Jesuitenpatres aber, welche dasselbe noch bewohnen, verweigerten die Aufnahme der Truppen, sodaß die Militärbehörde genöthigt war, di« Polizei hnbeizuruse«, welche die verschlossenen Thüre» Anschlägen ließ. Italien. Die „Gazetia Piemontese" ersähet von ein« offen bar dem italienisches Botschafter in Wien nahestehenden Seite, der italienische Agent in^Gophia habe vo« de« Grafen Robilant durch die Vermittlung de» Grafen Nigra in Wie» die Weisung erhalte«, die Sache der Unabhängigkeit Bulgariens entschieden zu unterstützen. Gleichzeitig sei der Botschafter Graf Nigra vom Grafen Robilant be- auftragt worden, dem Grafen Kalnoky mitzntheilen, Italien halt« e» im Interesse de» europäischen Friedens für angezeigt, daß die Groß mächte die Unabhängigkeit». Bestrebungen der Balkanstaaten unterstützen. Würde Oesterreich in diesem Sinne Vorgehen, so könne es die ent schicdenste Unterstützung Italien» erwarten. Belgien. Die belgischerseitS vorgenommen« Befestigung der Maaslinie «folgt ans Grund direkter Einwirkung Deutschlands, welches eine Verstopfung de» „MaaSlocheS" wünsche. Die Reise des Generals Ban der Smiffen nach Metz zum Kaiser stehe mit dem Project in Verbindung. Ein weiteres Zeichen der intime« Annäherung Belgiens an Dentschlaud sei. daß Belgien außer Deutschland der einzige Staat ist, welcher bei den französischen Manövern unvertreten geblieben ist. England. In Irland haben neue Unruhen stattgefunden. Bei Galway waren 18 Personen vo» der Polizei verhaftet, welche die Menge befreien wollte. Ts kam zu erbitterte« Kampf, eine Frau ist gelödtet, viele Personen sind verwundet. Rußland. Der russische „RegierungSanzeiger" schreibt: Wegen der in letzter Zeit gespannten Beziehungen zwischen Rußland und Bulgarien war der Posten eines russische« diplomatischen Agenten in Sophia unbesetzt geblieben. Da aber di« jüngsten Ereignisse in Bulgarien die Anwesenheit eine» Vertreter» Rußland» erheischten, welcher die erforderliche Autorität genießt, wurde die zeitweilige Ver wesung de» diplomatischen Posten» in Sophia dem bisherigen Militär. AttachS bei der Botschaft in Wie», Generalmajor Baron v. Kaulbar», übertrage«. Die Aufgabe desselben wird es sei«, die Lage der Dinge in Bulgarien eingehend kenven zu lernen und durch seine Rathschläge den Bulgaren einen regulären Ausgang au» der Krisis, in welcher das Land sich befindet, zu erleichtern. — Wa» die „Rathschläge" bedeuten, wird sich ja bald Herausstellen. Orient. Den dringenden Wünsche« der bulgarischen Regierung, um den Zaren nicht z« erzürnen, wie bisher ein Geburtstag»- trlegramm an ihn abzusenden, ist die bulgarisch« Nationalversammlung endlich nachgekommen; aber es hat sehr böse Worte gegen Rußland dabei gesetzt, die beweisen, daß es sich in der Adresse nicht »m di« wahren Gefühle der bulgarische« Volksvertreter handelt. Die Adresse wünscht dem Zaren alle» Gute und spricht ihm die Ergebenheit der Bulgaren ans. Sie hofft auf gute Beziehungen zwischen Rußland und Bulgarien und auf den Schutz de» Zaren für die Einigung und Unabhängigkeit aller Bulgare». Der russische Vertreter hat di« Adreffe nach Petersburg übersandt. — De« russische General Kanl- b«r» ist stündlich in Sophia zn «warten, um di« russische« Ansichten klar z« legen. Ganz leicht wird e» ihm nicht werde«, etwa» zu er reichen; denn, wenn die Bulgare« Rußland auch nicht erzürne« wollen, so wolle« sie sich doch anch nicht blindlings unterwerfe«, um so weniger, da man weiß, daß Oesterreich eine russische Okkupation Bul garien» nicht gestatten wird. Ueber die Verhandlungen der Mächte fehlen bisher alle zuverlässigen Angaben. — Die bulgarische National versammlung hat ferner eine Adresse auf die Eröffnungsrede ange nomme». Sie spricht sich darin gegen die Verschwörung wider den Fürsten Alexander au», dankt diesem sür seine Selbstlosigkeit und hofft nunmehr auf Wiederherstellung der guten Beziehungen mit Rußland. Da» ganze Land werde sich nm die Regierung schaarcn, zu der man volles Bertranen habe, bi» di« Neuwahl eine» Fürsten erfolgt sei. Im Wortlaut fast die Adreffe: „Die Vertreter d»r Nation halte« es für ihr« Pflicht, für eine Schande und Nichts würdigkeit den Staatsstreich vom 21. August zu «klären, das Werk einiger übelgesinnter J»dividuen, velcheS die bulgarische Bevölkerung zwang, sich mit der Armee zu erheben, um die Ehre uvd die Mab hängigkeit der Krone Bulgariens zu vertheidigen, di« gesetzmäßig« Ordnung wiederherzustellen und di« strengst« Bestrafung der Urheber jene- verbrecherischen Handstreiche» zu fordern. Die bulgarische Be völkerung findet nicht Worte, um ihrer Bewunderung üb« di« ohne Beispiel dastehende patriotische Selbstverleugnung de» Fürst« Alexander Ausdruck zu geben, welcher dem Thron entsagte, um die Unabhängigkeit, Freiheit «nd die Rechte unseres Staate» zu gewähr leisten und die guten Beziehungen zwischen Rußland und Bulgarien wieder herzustelle« Die Volksvertreter habe« di« feste Hoffnung, daß nach diese« unermeßlichen Opfer diese guten Beziehungen voll und ganz wiederhergestellt werden. Wie find vollkommen überzeugt, daß alle bulgarische» Bürger im Hinblick auf di« dem Vaterland« drohende große Gefahr sich um die Regierung schaare« und ihr de» nöthigen Beistand zur Erhaltung der Ruhe und de» Frieden» i« Innern leisten werden, damit «ns« Staat die gegenwärtig« Krifi» überstehe. Die Nationalversammlung spricht den Regenten «nd drr Regierung ihre Anerkennung au» für die von ihnen znr Sicherung der Ruhr und de» Frieden» de» Laude» ergriffene« Maßregln, sowie für di« binnen Kurzem in Aussicht genommen« Einberufung der großen Nattoualversammlnug, welche verfaffuugsgemäß «inen Fürste» für den erledigten Thron zu wählen hat. Es ist uu» angenehm, erklären zu können, daß wir volle» Vertrauen zu der Regierung habe« und daß wir hoffe«, daß sie durch ihre Weisheit, Einsicht und Energie die. Interessen de» Vaterlandes zu sichern «nd zu schütze» wisse» wird. E» leb« Bulgarien!" Begonnen hat die Kamm« die Berathung einer Anleihevorlage vo» 15 Millionen; di« Besitzung» Fürst Alexanders sollen für 2'/- Millionen angekauft werden, wovo» 840,000 Ares., welche der Fürst der Bank schuldete, in Abzug komme». — In dem türkischen Alt-Serbien wacht sich jetzt wieder serbische Agitation breit, um da» Nationalbewußtseln der dort wohnend» Serben zu stärken. — Al» der rumänische Ministerpräsident Braliano am Donnerstag Abend in Bukarest aus einer Sitzung de» Minister- rathe» heimlehrt« und auf dem Weg« «ach seiner Wohnung, in Be gleitung de» Deputirte« RobeScu. eine Straß« passtet«, wurde ei» Schuß ans denselben abgefenert. Der Begleiter Brattano'», RobeScu, wurde von dem Schüsse in der Nierengegend leicht verletzt. Die Polizei «griff den Attentäter in dem Augenblick, als er einen zweit» Schuß abfeneru wollte. Derselbe heißt Stoica AlexaudreSeu und ift Schankwirth in Rimuicu Saratu lm Bezirke Rimnleu. Die Unter suchung ist im Gange. Die Ursache zu dem Attentat soll die Ver weigerung verschieden« Forderungen sei«. Sächsisches. ^ — Dresden, 17. Eept. Borgest«» Abend miethete sich i» einem hiesigen Gasthanse «ln Mensch ek», welcher a»gab, er sei der Brau« Max Stieglitz au» Leipzig. Bald nach seiner Ankunft i» dem ihm zngewltseneu Zimmer stieg der Mensch in ei« nebenan ge legene», mft dem selulge« durch ei« Fenster verbundene» Gemach ela «nd entwendete daselbst einen werthvoll«« rothbraune« Spazierst«! mit Elfenbeingriff, in welchem «in Familienwappen geschnitzt ist, so wie sin« Reisetasche. Hiernach entfernte sich der Dieb, ohne daß er bemerkt wurde. Die Reisetasche, welche ans ein« Seit« mit Stickerei — Eicheublätte» mit den verschlnngenen Buchstaben I. S. v. S. ans grüne« Grunde — verziert ist, ans der anderen olivgrüne» Leder hat, enthielt verschiedene Utensilien zur Porzellanmalerei, «in» sehr werthvolle« Porzellandeffertteller mit reich« Vergoldung, ans der Innenseite «in Monogramm mit der Freiherrnkrone, auf d« äußer» Fläch« de« Namen „Schreit« vo« Echreittenihal" eingebrannt, fern« eine golnene Busennadel, welche au» 7 Stück Freihrrrnkron» be steht. die im Kreise vebeueinand« stehe» und mit Koralle» besetzt fi d, 2 goldene Hemdknöpfe, jede» eine» verschlnngenen Knote» «kt burchgestecklem Stäbchen darstellend, 1 schwarze» Opernglas mit be schädigter Schraube und verschieden« Leibwäsche, sowie 1 Reisepaß auf den obeugedachte« Namen lautend. — Ei« Bravourstück al» Schwimmer führte kürzlich ein hiesig« Kanfmanu in der Gaffe'sch» Schwimmanstalt au». Derselbe schwamm netto 2 Stund» — vo« V»9 bi» 1/411 Bormittag» — in dem großen Schwimmbassin auf und ab, also mit und gegr» den Strom und stärkte sich während dies« Zeit nnr mit einem Cognac und zwei Würstchen, ohne deshalb seine Schwimmtvur zu unterbrecht«. Diese Leistung kbertrifft noch die kürzlich erwähnt«, von mehrere» Personen vollbrachte: elbadwärt» vo« Riesa bi» Lorenzkircheu zu schwimme« Obengrdacht« Schwimmer ist Schüler der Gaffe'sch» Schwimmlehranstalt. — Oederan, 17. September. Der junge Mann, welcher de» Postbetrng am Dienstag in Falken»« anszuführen versuchte, ist ol der Postgehülfe Maywald, vom Postamt 7 DreSden-Nenstadt, rekog» noscirt worden. — Da» neue Geläute ist heut« mit dem erste« Güterzug hier augekommen und wird bi» zur Einholung, die über morgen staufindet, auf dem Bahnhof stehe« bleibe«. — Zwickau, 17. September. Gestern Abend wurde hi« i» drr Crimmitschau« Straße rin Mann betroffen, der bei Annäherung eines Schutzmannes die Flocht ergriff, aber von demselben verfolgt und gefaßt wurde. Der Mensch entpuppte sich als bayrischer Soldat und Deserteur. Ueber seine Uniform trug er einen Eivilrock und M Kopfbedeckung ein Filzhütchen, doch führte « sein Seitengewehr «och bei sich. Der Deserteur will am 5 huj. von Amberg desertirt sein und wurde heute Vormittag dem Militär-Commando überliefert. — Vor mehreren Tagen fand der Gutsbesitzer B. in Pöhlau an seinem Felde eine mit Metallhülfe versehene Platzpatrone, welche jedenfall- ei« Soldat verloren hatte. Um sich vo» dem Inhalt derselben z« überzeug», hat B mit eine« Stein so lange ans di« Hülse geschlagen, bi» die Patrone explodirt ist. Hierbei hat B. rin« bedeutende Ber» letznng an der linken Hand davon getragen, indem derselbe 3 Finger» koppen eiugebüßt hat. — Olbernhan. Mittwoch Nachmittag zog i« oberen Erz gebirge ei« zwar nur kurz andauerndes, ober von ziemlich heftigem Sturm begleitete» Gewitter von West noch Ost. «xd dieser elektrischen Entladung folgte in der Nacht »ine sehr bedeutende Abkühlung drr Lust. Di« Thäler aller hochgelegenen Distrikte zeigten sich früh vo» starkem Reif vollständig weiß Im Uebrigeu sei bemerkt, daß die Getreideernte im Gebirge fast überall beendet ist und alle Halmfrüchte, di« gut grrathen find, vollständig trocken in di« Scheunen gebracht werden konnten, da die Erntra,beite» innerhalb der letzten vier Woche« «nr am 8. d. M. durch G-wittrrceg» ans Stund» gestört wurde». — Zwönitz. Am Douncrktag Vormittag eutgkeisie bei de« 9 Uhr 20 Mi«, von Chemnitz nach Aue Adorf obgesahrxp-,, Personen«
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