Volltext Seite (XML)
tion, N.Mcißn. zu Haden. 2. Mcmbcr 1864 Irnlag, 5' f keinen verkün UNMi ümer bereit- Vorgehen fernerym gestatte. Drese Mückgewiesen, obgleich ^marck im verttaulichen ei oes fUneoensverrrags) HanNdvW überlassen k AT SechsmrdMaryi-strr Jahrgang. IV. Quartal. dem ttm- selden» Sitzung die Verfügung der Se<mestration in Holstein be schließe. Hierdurch werde ein neuer RechtStitel geschaffen, der das «erheben - - .. u der Bundestruppen auch fernerhin gestatte. Diese Vorschläge wurden wiederum in Berlin Mückgewlesen, obgleich dar österreichische Gesandte Herrn v. Bi-marck im vertraulichen «nuten '^Blätter einer Besetzung gigemvärtig de ren lLktt. ^Da- refr ennw'^ks^ Mtn, da- fit fich pasfiv vtrhRI und da« »erlintr Kadinrt ruhig gewähren läßt. Inwieweit dieses Ziel erreicht worden ist, darüber kauten die Machrichten verschieden. -In Berlin scheint-män mit Niger Sicherheit Darauf zit rechnens daß Oesterreich schließlich lles gut heißen wird, was Preußen unternimmt, da drt Kaiser ¬ staat in der mißlichen Lage, in welcher er fich findet,, die preußische Allianz füglich nicht entbeh gege^VMHm «Netter BE,'daß Oesterreich Großmächte übergegangen seien. Oesterreich aber macht dagegen geltend, daß diestr Besitz offenbar nur ein provisorischer sei und als eine Uebergangsmaßreael betrachtet werden müsse, um auf dWm Wege zu einem Definitivum zu gelangen; vor allen Dingen chue dahtt die Einsetzung einer regelmäßigen Regierung in den Herzogtümern noth, und hierzu sei die Mitwirkung des deutschen Bundes innerhalb seiner Kompetenz unerläßlich. Preußen bleibt aber dabei stehen, daß vor Allem r die Entfernung der sächsische» und hannöverschen Truppen bewirkt werden müsse, ehe an weitere Verhandlungen über die Zukunft der Herzog- thümer gedacht werden könne. Bei diesen sich schroff entgegen- stehenden Anschauungen ist es den ^beiden Großmächten bisher unmöglich geworden, fich über die Form zu einigen, in welcher diese Angelegenheit vor den Bund zü bringen ist. Oesterreich hat zwar zugestanden, daß die Execution erloschen fei, dessenungeachtet aber das Verbleiben der Bundestruppen in Holstein bis zur Erledigung der Erbfolgefrage befürwortet. Darauf ging man in Berlin nicht ein, sondern verlangte, daß der Rückmarsch der ExecutionStruppen unverweilt zu erfolgen habe und darüber, daß dies geschehen, dem Bunde lediglich Anzeige zu macheck M. Da- Wiener Kabinet verharrt aber dabei, daß der Bund berechtigt und verpflichtet sei, selbsttätig bei der Entscheidung über die staats rechtliche Stellung eine-Bundeslandes mitzuwirken. Eine gewalt same Verdrängung der Bundestruppen würde fich daher nicht recht fertigen lassen; dagegen empfehle eS sich, daß die Bunde-ver- dni österreichisch^ Gesandte Herrn Gespräch auf die Möglichkeit hingewiesen haben soll, daß Oester reich seinen HÜlfte-Antheil an Holstein (auf Grund von Art. 3 de-^ Frieden-verttagS-^dem Bunde, das heißt Sachsen und 7 " könne, wodurch die Besetzung diese- Lande- durchnBundestruppen vollständig I gerechtfertigt werdend würde. Trotz alledem ist e- zu einer Verständigung zwischen den beidest daß es sich bet denr Widerstande, welcher d« Politik Preußens begegne^icht MmAarum handch,ä sW irt Holstein die ttökhige Truppenstärke zu sichern, sondern daß e- namentlich Heltes durch die Mfßdltttng einer bedeutenden Truppenmacht bei Minden und Berkin einestheilS gegen Hannover und anderntheils gegen Sachsen zu demonstriren und diese Staaten zur Zurückziehung ihrer im Auftrage vkö Bunde- nach sandten Truppen zu nöthigen. Einige der gehen noch weiter, indem fie von der Mögkiö und somit selbst den Au-bruch'emes Bürgerkriege- in «u-ficht stellen, um der Bismarcksche» Politik den Sieg zu verschaffen. 7 /o Die preußischerseits getroffenen militärischen Maßregeln find offenbar darauf berechnet, einerseits die Mittelstaaten einzuschüch tern und andererseits Oesterreich zu einer größeren Nachgiebigkeit zu bewegen. Doch scheint der in beiden Richtungen erstrebte Erfolg-den Erwartungen de- Berliner Kabinet- wenig zu ge nügen. Die österreichische Regierung ist von der Sistirung deS preußischen Truppenmarsches vothtr Nicht unterrichtet worden und e- mußte diese Nachricht in Wien um so unangenehmer über raschen, al- jene Sistirung erst verfügt wurde, nachdem der größte Theil der österreichischen Truppen die HetzogthüMer bereits verlassen hatte. Seitdem ist der Fürst von Hohenzollern mit einem an den Kaiser von Oesterteich gerichteten eigenhändigen Schreiben deS Königs von Preußen in Wien artzelangt? die Mission dieses hochgestellten Vtaat-manne- scheint dähkn zu gchen, die Preis 4, vierteljährlich Lr'/rNgr» Zu bezichsn. durch alle tgl. Post- AnstaUen. Politische W-ltsch-a. Dewtschtowd Die Hoffnung, da- Preußen in der schle-wiß-Holsteinsthen Angelegenheit doch noch eine Verständigung mit Oesterreich und dem Bunde anstrebrn werde, ist nicht in Erfüllung gegangen. Herr v. Bismarck, welcher die Einigung Deutschland- nur durch „Blut und Eisen" für erreichbar erachtet, schwimmt wieder oben auf und sucht seinem Wahlspruche „Macht geht vor Recht" alle Ehre zu machen. Die Bemühungen, Oesterreich dem preußischen Standpuncte geneigt zu machen, sind bl- jetzt vollständig gescheitert» und die neuesten Maßnahmen der preußischen Regierung deuten an, daß man in Berlin an daS Zustandekommen eines Einverständnisse- mit dem Wiener Hofe überhaupt nicht glaubt, sondern e- vielmehr vorzieht, fernen eigenen Weg zu gehen, unbekümmert um die ernsten Verwickelun- gen, welche daraus zu entstehen drohen. Preußen beharrt unter Hinweis auf den Friedensvertrag darauf, daß nunmehr dem Bunde ein Besetzung-recht in den Elbherzogthümern nicht mehr zustehe, nachdem diese Länder in den Besitz der beiden deutschen unterhaltendes Wochenblatt fLr den Mlger und Landmann. Mächten nicht gekommen, und Preußen hat Huletzt in Wien an- zeigen lassen, daß eS zunächst die Grecution für erledigt erklären und den Rückmarsch der Sachftn und Hannoveraner zu einem bestimmten Termine verlangen werde. Sollte Oe hiermit übereinstimmenden Beschluß sirffen, so müsse fich die preußische Negierung freie Hand Vorbehalten, um erforderlichen- MS allein da- Röthige zu thun. An diesem bedeutsamen Wendepunkte scheint nunmehr die preußisch-österreichische Allianz angekommen zu sein; denn Preußen hat bereit- begonnen, seine eigenen Wege einzuschlagen, ohne fich an die Zustimmung feinest Verbündeten zu kehren. Am 26. Nov. verkündeten nämlich die Berliner ministeriellen Blätter, daß den preußischen Truppen, soweit fie den Boden der Herzogthümer noch Mht verlassen haben, der Befehl zugegangen sei, bi- auf Weitere- dort zu bleiben. Die 13. Division, welche bei Minden concentrirt ists solle dort stehen bleiben,, die 6. Division aber, welche an jenem Tage zum großen Theil schon auf preu ßischem Boden angelangt war, solle bei Berlin concentrirt wer den. Die Bedeutung dieser Maßregeln springt in die Augen, und die preußischen Blätter macht« denn auch rein Hehl daran-, —— ' m Redacteur und Verleger:! Fstiedrtch Walther. -, — -