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23. September 1864 Nr 89 Ireitag, la der Son, kl Meiß«. GaO »k/ S, Anstalten. z« haben. n 'M lche^"«'Bestellungen dirett bei uns (Neustadt, kl. Meißner Gaffe Nr.3) machen. 1 * e Preis t vierteljährlich IL'/eN-r. Zu PolUrfche Weltfchau. Deutschland. . Der überaus langsame Fortgang, welchen die Wiener Friedens-Couferenzen nehmen, nöthigt nunmehr selbst die -fficiösen Blätter zu dem Eingeständnisse, daß diese Lang samkeit nicht lediglich durch die großen Schwierigkeiten, welche die Auseinandersetzungen über die Grenz- und Finanzfrage dar bieten, herbeigeführt werde,; sondern daß es offenbar in der Ab sicht Dänemarks liege, den Abschluß des definitiven Friedens so lange wie möglich hinauszuschieben, in der Hoffnung, daß mitt lerweile die politischen Verhältnisse eine Wendung nehmen können, welche dem dänischen Interesse förderlich sind. Wenn derartige Bestrebungen vorliegen, so muß es um so mehr auffallen, daß die beiden deutschen Großmächte geneigt sind, dem Waffenstill stände eine neue bestimmte Dauer zu geben und sich so des wirksamen Mittels zu entäußern, welches Dänemark gegenüber einen Druck auf die Beschleunigung der Friedensverhandlungen auszuüben vermag. Die Frist, bis zu welcher der Waffenstill stand nicht gekündigt werden konnte, ist bekanntlich am 1b. Sept. beziehen durch * aüe kgl. Post- Ziedacteur und Verleger: Friedrich Walther für specisische Interessen der Herzoathümer errichtetes Wert ist. Auf diesen Grundlagen soll nun über die weiteren Specialitäten verhandelt werden. Sin Wiener Brief der Leipziger Zeitung deutet an, daß man es in Bertin nicht ungern zu sehen scheine, wenn die finanzielle Frage in einer den Interessen der Herzogtümer nicht entsprechenden Weise gelöst werde und der vom Ministerprä sidenten v. Bismarck zu den Friedensverhandlungen herbeigezogene Herr v. Pleffen sei ganz der Mann dazu, diese Absicht zu fördern. Man rechne nämlich darauf, daß die mit finanziellen Lasten überbürdeten Herzogthümer sich gefügiger gegen Preußen -eigen würden, wenn dieses sich schließlich herabließe, ihnen einen Theil dieser Lasten abzunehmen. So wenig scrupulüS die Politik, wenn es gilt, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, in der Wahl ihrer Mittel zu sein pflegt, so ist es doch schwer zu glauben, daß die preußische Regierung zum bleibenden Nachtheil der Herzogthümer einen derartigen Weg einzuschlagen gedenkt, und sie hat eS ledig lich der begehrlichen Sprache ihrer officiösen Organe zu danken, wenn ihr überhaupt eine solche undeutsche Politik zugetraut wird. Inwieweit das Einvernehmen der beiden deutschen Groß mächte über das künftige Schicksal der Eldherzogthümer m der letzten Zeit vorgeschritten ist, darüber liegen bis jetzt nm unbe stimmte Andeutungen vor, welche sich wenig verbürgen lassen. Doch wird neuerdings der Leipziger Zeitung versichert, daß zwischen Oesterreich und Preußen hierüber Folgende- vereinbart worden sei: „1) daß man in Berlin dem AuSspruche des Tribunal-, welches zur Entscheidung in der Erbfolgefrage nach den Grünt- gesetzen deS deutschen Bundes berufen ist, sich fügen wird, und das Recht dieser Entscheidung nicht mehr für sich allein in Anspruch nimmt; 2) der infolge dieser Entscheidung constituirte neue Staat Schleswig-Holstein tritt dem Zollvereine bei; 3) Rends burg wird Bundesfestung mit preußischer Besatzung; 4) endlich wird vertragsmäßig eine engere Verbindung der Landarmee und der Marine des neuen Staats mit den preußischen Streitkräften zu Lande und zur See festgestellt." Diese Mitteilung findet sich auch in anderen Blättern und es ist wohl anzunehmen, daß sie nicht ohne alle Begründung ist, wenn auch über die einzelnen Puncte ein volles Ernverständniß noch nicht erzielt sein mag^ Die ministerielle Norddeutsche Zeitung, das Organ des Henn v. Bismarck, begnügt sich, die Glaubwürdigkeit obiger Angaben durch die Behauptung in Zweifel zu ziehen, , da- ja Preußen memals (?) ^daraus Anspruch gemacht habe, die Entscheidung der Erbfolgefrage für sich in Anspruch zu. nehme», daß der Eintritt der Herzogthümer in den Zollverein lediglich der künftigen legitime» ll' abgelaufen; doch dauert der Vertrag auch über diesen Termin hinaus so lange fort, als nicht von der einen oder der anderen Seite eine Kündigung eintritt, welche nach Ablauf von sechs Wochen die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten zur Folge haben würde. Dänemark wäre demnach, wenn es sich allzu hartnäckig zeigte, gegen einen baldigen Wiederausbruch des Krieges nicht gesichert. Nun beabsichtigen aber Oesterreich und Preußen dem Waffenstillstände eine bestimmtere, längere Dauer zu geben, während welcher eine Kündigung nicht stattfinden soll. Die Dauer dieses neuen Waffenstillstandes würde drei oder vier Monate sein, doch wird ein solcher Aufschub im Voraus als der letzte bezeichnet, da eS nicht im Interesse der deutschen Regier ungen liegen könne, die Verhandlungen inS Unendliche oder auch nur bis -um nächsten Frühjahr zu verzögern, wo das Meer wieder frei sein werde. — WaS nun daS bisherige Ergebniß der Berhandiungen selbst anlangt, so soll man sich in den Vorbe sprechungen und EommisfionSberathungen vorerst über, nach folgende, die Ordnung der Finanzverhältniffe betreffende Grund sätze geeinigt haben, i Es soll anerkannt wordm sein: 1) daß den Elbherzogthümern Ansprüche an daS bisher gemeinsame StaatSeigenthum -uftehen z 2) daß bei Durchführung dieser An sprüche der 1b. November 1863, der Todestag Friedrich Vll^ el- der Tag angenommen werde, dessen Status guo bei der Berechnung zu Grunde zu l^en sei; 3) daß der Maßstab der Lheilung ein Dritttheil für Schleswig-Holstein und zwei Dritt theile für die anderen GebietStheile der früheren dänischen Ge- sammtmouarchie zu betragen habe; 4) daß mehrere gemeinsame Kaffen, welche namentlich aufgeführt werden^ unbedingt der SechHirmv-Wanrigster Jahrgang. III. Quartal Lheilung unterliegen; 5) daß die Schlösser, Domänen, Forsten, Kasernen, Arsenale, Hafenanlagen rc. sämmtlich als Zubehör des jenigen LandestheilS zu bettachten sind, in welchem sie liegen, und endlich 6) daß der Eider-Kanal ein mit gemeinsamen Mitteln Herzoathümer errichtete- Werk P. lun über die weiteren Specialitäten Lin unterhaltendes Wochenblatt für den Würger und Landmann. Auf das mit nächstem Monat beginnende neue Abonnement der S. Dorfzettnng K. Postämtn Pofterpeditionen, gegen vierteljährliche Vorausbezahlung von 12^ Ngr., Bestellungen an und kann das Blatt bei denselben o,ne «nderweitePttiserhöhung allwöchentlich in Empfang genommen werden Die Dresdner Pränumeranten, wel erhalten da^Blatt allwöchentlich ohne Preiserhöhung in das Haus gesandt. - - Inserate finden bei der bedeutenden Auflage unseres Blattes durch dasselbe, sowohl in Dresden und dessen Umgegend, als auch m der Provinz die ausgedehnteste Berbteitung. Dresden, am 22. September 1864. -Mchsischt DorßeitimA