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eS zp danken habe, daß die englisch-dänische Politik so elt W.'- Die -ame Lauwahn Palmerston-, den die MS-- lg a» den Hort Dänemark- preist, steht in etgenthüm- ligion mit den Deutschen näher verbunden, als mit irgend einem anderen Staate. — Ein Mitglied rief da zwischen: Ausgenommen mit den Dänen. Nein, auch die Dänen nehme ich nicht aus, entgegnete Cobden. Noch im Winter wollte die Regierung mit Frankreich gegen Deutschland in den Krieg ziehen. Die Weisheit, nicht unserer Regierung, sondern,des französischen Kaiser-, hat uns vom Kriege gerettet. Noch mehr: Dir wollten uns mit Rußland verbinden zum Kreuzzuge gegen Vie Deutschen, nachdem vier Monate zuvor unser Minister deS uSwärtigrn Rußland in der polnischen Frage in den härtesten Sdrücken geächtet. Ist daS Politik? Nicht 50, nicht 5 Mit- de- Hause- find für einen Krieg gegen Schleswig-Holstein. In der Sitzung vom 7. Juli vertheidigte der Unterstaats- icretär Layard die Regierung. WaS Ruffell in der dänisch- >eUlschen Fragt aethan, sei mit voller Zustimmung Frankreichs geschehen. Da- Londoner Protokoll mag auf unrichtigem Prin- deruhen, jedenfalls habe eS den guten Zweck gehabt, den zu wahren. Fehle ihm auch die Anerkennung de ichen Lunde-, so hätten doch Herr v. Bismarck und Herr ust, die sich jetzt darauf berufen, einst zu seinen größten odridnern gehört. Die Opposition werde, wenn sie an'S Ruder England in Krieg verwickeln. Herr OSborne wie- am darauf hin, wie man nicht sowohl Russell, der wenige e auswärtigen Angelegenheiten leite, al- vielmehr Lord M, dem wahren und langjährigen Leiter deS auöwä zu lernen. Ganz wie in den Niederlanden Holland gegen Bel- akn, suchte die absterbende Sprache gegen die anzukämpfen, die strst zur herrschenden in Europa geworden. DaS deutsche Volk nahm fich SchleSwig-HolsteinS in zehn- bis zwölfjähriger Agita tion an. Endlich gipfelte die schleswig-holsteinsche Frage in einer . so gewaltigen Aufregung, daß der Bundestag die Sache in die Hand nehmen zu müssen glaubte, um einer deutschen Revolution zu Gunsten SchleSwig-HolsteinS vorzubeugen. Ehe die sehr lang same, sehr unvollkommen organisirte Maschinerie deS Bunves- taa- zum Handeln kam, intervenirten Preußen und Oester reich. ES ist freilich schwer begreiflich, fuhr Cobden fort, wie diese beiden absoluten Staaten dazu kommen, für eine Sache der Freiheit und der Nationalität auszutreten. Die beiden Re gierungen nahmen die Stelle von Volksführern an, sie konnten dem Drucke nicht widerstehen. Mit Recht hat die englische Re gierung zu vermitteln gesucht, mit Unrecht hat sie gedroht; solche Drohungen sind unausführbar. England kann wohl seine Jnsel- heimath gegen die ganze Welt vertheidigen, aber die militärischen Rationen des Festlandes kann es nicht bezwingen. Man verlangt eine englische Flotte in die Ostsee. Was soll die dort? Preußische Häfen blockiren? Die Eisenbahnen haben Blockaden unschädlich gemacht. Die 1,200,000 Quarter Getreide, welche England im vorigen Jahre au- Preußen bezog, hätte es dies Jahr trotz der Blockade wieder bekommen — nur etwas theurer durch die Eisenbahnen. Ebenso die anderen Ein- und Ausfuhrartikel. Praktisch haben dtz Blockaden ihre Wirksamkeit verloren, außer wo, wie in Amerika, sie fich auch auf die inneren Communicationsmittel er strecken. Ein Krieg mit Preußen hieße für England ein Krieg Mit dem deutschen Volk. Denn nur dessen Andrängen folgen Oesterreich und Preußen. Das deutsche Volk hegt eine aufrich tige Sympathie für die Schleswig-Holsteiner unv wünscht zum aroßen Theil fich andere Vorkämpfer als die jetzigen. Was soll England thun im Kampfe gegen 40 Millionen Deutsche? Denn e- würde zu kämpfen haben gegen das ganze Volk, das jetzt in Üefer Aufregung ist. England hat seine Truppen in alle Welt zerstreut, in China, Neuseeland, Indien, Kanada u. s. w., nur tine kleine Macht steht ihm daheim zu Gebote. In solcher Lage fuhr Cobden fort — haben wir nicht nur mit Krieg gedroht, sondern auch anderen Ländern voraeschlagen, Krieg mit Deutsch land anzufangen! Und ich denke, wenn es ein Land in der Welt giebt, mit welchem wir in Frieden leben sollten, so müssen wir es mit dem deutschen Volke, penn nach dem so.hochstehenden Prinzip derNationa- tttät sind wir durch Stammesverwanvtschaft und Re- lichem Zusammenhang mit den Schicksalen diese- Königreich-. Seme Jungfernrede am 2. Juli 1808 galt der Dertheioigung deS dänischen FlottenraubeS, jene- von England verübten Gewalt- streichS, und jetzt ist ihm vergönnt, dem Leichenbegän-mß dir so lange von ihm beschützten dänischen Monarchie beizuwohnen. Er, der vorzugsweise liberal gepriesene Staatsmann, hat seit 1848 zuerst den Plan angeregt, die Herzogtyümerfrage diplomatisch und willkürlich, ohne Rücksicht auf da- Volk, die Erbfolgefrage nach Zweckmäßigkeitsgründen, ohne Rücksicht' auf da- Recht, abzuthun. Er bahnte dem russischen, der Nationalität wie dem Recht hohnsprechenden Londoner Protokoll den Weg. Er untet- zeichnete es, um Rußland wegen der Paclfico-Angelegenheiten zu versöhnen. Zwei Jahre später habe eS Preußen (für da- anfangs Herr v. Bunsen energisch protestirte) — wahrscheinlich wegen der Neuenburger Angelegenheit genehmigt Die faulen Früchte de- VertrageS waren die ungesetzlichen Versuche Christians >X., Schles wig in Dänemark einzuverleiben, womit er seine Regierung be gann. England beschönigte, pries sogar diese Willkür. Dit Dänen haben sich durch die Kriegsartikel eines enallschen DlatteS, das für Palmerstons Organ gelte, verführen lassen, Herr Hall hat echt Palmerstonisch renommirt, dafür werden die Dänen jetzt von Preußen die Friedensbedingungen dictirt erhalten. Am Schluß der dreitägigen Debatte ergriff Palmerston da- Wort. Er erklärte: die preußische Regierung sei für das Londonet Protokoll gewesen, sie habe eben den Enthusiasmus des Ritters von Bunsen für deutsche Einheit nicht getheilt. Sachsen sei mit dem Vertragöschluß ebenfalls zufrieden gewesen. Der Vertrag scheiterte daran, daß die dänische Regierung ihren deutschen Unter- thanen nicht die liberale Verwaltung gab, auf die sie em Recht harten und daß König Friedrich VI l. Sprache, Gesetz und Re ligion des Landes antastete. Als Holstein besetzt wurde, habe England im Verein mit anderen Mächten Dänemark vom Wider stand abgerathen. Als die Invasion Schleswigs drohte, habe die englische Regierung den König zur Rücknahme der Verfassung zu veranlassen gesucht. Frankreichs Unterstützung ging verloren wegen Polens und deS Congresses. Auf der Conferenz zogen die neutralen Mächte, Frankreich, Rußland, Schweden, Schritt für Schritt mit unS (England), Alle gaben sie daS Protokoll preis.und da die strrilenden Tyeile sich nicht über die Theimng Schleswigs und ein Schiedsgericht einigen konnten, behielt Eng land den höheren Zweck, die Aufrechterhaltung des Friedens, im Auge. Englands Einfluß ist nicht gesunken, denn er hängt nicht ab von Depeschen und Protokollen, sondern von seiner Selbst- vertheidigungskraft, seinem Vermögen, seiner Wohlfahrt, seiner Bildung. Seit 5 Jahren, seitdem er, Palmerston, Minister sei, erfreue sich das Land einer beispiellosen Wohlfahrt. Die Steuerlast wurde von 1860 bis 1864 um 12 Millwnen Pfund gemindert, der Handelsvertrag mit Frankreich trägt die segens reichsten Früchte, die Nationalschuld ist um 11, die StaatSauS- gabe um 3 Millionen Pfund gemindert. Der auswärtige Handel hat sich um 67 Millionen gehoben. Der Frieden blieb erhalte^ trotz jenseitigen Andrängens ward ein unweiser Krieg mit Amerika vermieden. Die Tories mögen berechtigt sein, nach dem Besitz der Regierungsgewalt zu streben; wir aber, schloß Palmerston, haben Anspruch auf daS Bettrauen deS Hauses. Unter dem Eindruck dieser Rede erfolgte die Abstimmung. DaS Mißtrauerck- votum ward mit 313 gegen 295 Stimmen abgelehttt. Dye Regierung erhielt eine Mehrheit von 18 Stimmen. Nicht viel anders im Oberhause. Hier hatte der Earl voy Malmesbury das Mißtrauensvotum in fönenden Antrag gekleidet: „Da- Hau- hat mit tiefe» Bedauern vernommen, daß die Sitzungen der vor Kurzem in London gehaltenen Conferenz zu Ende gegangenes, ohne dm deabfichtiateu wichtig« Zweck, um dtssennnllen sie zusammengtz» kommen war, erreicht zu Haden, und das Haus ist der Ansicht, dich IHN: Majestät Regierung, indem es ihr durch da- von ihr -robachtete Verfahren nicht geglückt ist, an der chr offen bekannten Politik, die Integrität W»d MH» abhangigkett Dänemarks zu wahren, festzuhalten, den ge»echten Emsiuß Hst» lauds im Rathe Europa- geschmälert und dadurch du Bürgschaften für den -rieben verm ndett hat." ! Luch er wurde am 8. Juli berathey. Per Carl v Malmeß' bury bemerkte zur Begründung seines Antrags: Seit dir v«MM Mächte den Virtrag von 1852 umgetzürzt, AölMt »MiHaO mehr mit ihuen Verträge abschließen es stl mit unmöglich,