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1l6 In der und suchte da- Aufwickeln derselben dadurch zu (Fortsetzung t« Beiblatt ) en, er beschäftigt ist, von einem schweren Unglück bettoffen. Gasch war pämlich der Welle de- Getriebe- mit der Schürze zu nahe geko r. bürtig, ist geständig, das Feuer durch Brandstiftung veranlaßt zu haben und deshalb in Haft genommen worden..— In Ni^deraN brannte am 27. Juni Abends die Hillger'sche Theersirbrck zum Thett nieder; das Feuer soll durch Entzünden des TheerS entstanden sei» -fAnnaberg, 28. Juni. Die zwei Stunden von hier ent fernte Bergstadt Geyer, welche am 31. Oct. 1854 achtzig und am '27. Oct. 1861 fünfundsiebzig Häuser durch Brand verlor, Lst am 25. Juni abermals von einer verheerenden Ke er-brunst heim- gesucht worden, welche den zehnten Theil deS Orts und darunter dl- stattlichsten Gebäude in'Asche gelegt hat. Das Feuer entstand M Niedergcyer im Jordan'schen Hause, wurde von dem starkwehend-« Südwinde durch brennende Schindeln und StrohbüscheL über de« niederen Ort hinweg in die Nähe des Marktes getragen und ver ¬ nichtete trotz aller Anstrengungen der Hilfeleistendeu,38 Kataster- nummern mit den dazu gehörigen Nebengebäuden und Scheune«. Das schöne neuerbaute Rathhaus, die Pfarr- und Diaconat-woh- nung, da- Malz- und Brauhaus rc. sind in Trümmerhaufen ver wandelt und an den Seiten deS. Markte- nur einige wenig« Häuser stehen geblieben. Gegen 1000 Menschen sind von Neuem obdachlos geworden und die Noth ist-um so größer,, da §och kein- der beim letzten Brande eingeäscherten Häpser so, weit wieder auf- gebaut ist, daß es bezogen werden kann. Die vom letzte« großen Brande betroffenen 200 Familien haben daher bis jetzt nur in der kümmerlichsten Weise dichtzusammengedrängt untergebracht werden können und da- Hinzutreten der neuen Obdachlose« macht die Un terbringung der bedrängten Familien fast unmöglich. DaS Elend ist unbeschreiblich groß, und Menschenfreunde in der AHe und^Fe^ werden sich ein Gotteslohn verdienen, wenn sie die Wglück^sn, welche kaum noch für sich zu bitten wagen, durch milde Spm>hm unterstützen. Neustadt-Dresden, Dampf-Schnelspreffenifruck der C. Heinrich'schm Buchdruckern' (Hierzu: Yet Dampfwagen Nr. 27 nebst elne^ Beilage.) Die fünfte Lehrerstelle an der Stadtschule zu Velinaswaide tÄatdheim), Loll, der Stadttath zu Geringswalde; die Tertiusstelle zu WüdenfetS (Zwickau) durch Emeritirung, Loll. St. vrlauchl der Graf Friedrich Magnus zu Ssiw«. Wildentelsr die Knchschnlstrlle -n Huudshübei (Scknerderg), LoÜ. das KÄug! Ministerium des Lultus pnd öffenrttchaa Unterrichts; di« SchLlMl* Michm- bach (Waldheim), Loll, die Schulgememde. durchgängig beigetreten, sondern haben sich dafür ausgesprochen, daß nur zwei Jahrmärkte in Wegfall kommen, dafür aher die bisherige Dauer derselben festgehaltcn und voü der vorgeschlagenen Ausdehnung auf fünf Tage abgesehen werde. Wenn der Stadttath diesem Be schlusse beitritt, werden daher vom nächsten Jahre an nur vier und von 1865 an nur drei Jahrmärkte, in Dresden abgehalten. Ueber die Bertheilung derselben zwischen der Alt- und Neustadt haben sich die Stadtverordneten die Vorschläge des Stadttath- erbeten. — Gestern Mittag wurde der zum Stadttath auf Lebenszeit erwählte bisherige Advocat Herr OScar Teucher, in einer Rathsplenar- Hihung durch Herrn Oberbürgermeister Pfotenhauer in Gegen wart einer Deputation de- Stadtverordneten-Collegium- feierlich in sein neue- Amt eingeführt und in Pflicht genommen. ' — Nächsten Montag, Vormittag- um 10 Uhr, findet die feierliche Einweihung der neuerbauten k. Turnlehrer-Bildung-- anstalt auf der verlängerten Borngasse statt. — r. Am 30. Juni fand im Saale deS Feldschlößchens eine gesellige Bereinigung von Mitgliedern und Freunden der hiesigen deutsch katholischen Gemeinde statt, welcher der Pastor Uhlig aus Magde burg, auf der Durchreise begriffen, beiwohnte. Auf den Wunsch her Versammelten trug er in schmuckloser, aber klarer und erfrischen- h-r Welse einen Bericht über den dermaligen Stand der deutsch katholischen und freigemeindlichen Bewegung !n Deutschland vor, y-elche au- den Regungen auf dem Gebiete des politischen und socialen Leben-, den Associationen und ArbeiterbildungSvereinen, den Turner und Schützenfesten neue Kraft schöpfe. Später erklärte er, auf die Anfrage eines Mitgliedes, in treffender und scharfer Weise die Gründe, Warum so Viele, die der freieren Richtung günstig gestimmt, doch in ihrer Kirche verbleiben. Noch mancher andere Sprecher wurde laut, besonderen Anklang aber fanden die Worte des früheren Predigers Jungnickel, der an einen älteren Aussatz Uhligs erinnerte, in welchem Uhlig auf die Frage, woran erkennt man bei alle den verschiedenen Be kenntnissen den wahren Christen, mit Christi Worten antwortet: daran will ich erkennen, daß ihr meine rechten Jünger seid, so ihr Nebe untereinander habt. Die Versammlung trennte sich, nachdem sie bi- nach 11 Uhr in traulicher Weise vereint gewesen; Uhlig setzt seine Rundreise nach Prag, Wien, Triest rc. fort. 2tw-3V. Ju^ Nachmittags. wurde der Sch'ossergeselle Mor. Gasch aus Niederstriegis bei Roßwein, welcher in der Nudel- fabrLk des Herrn Alex auf der Wachsbleichgasse als Maschinenwärter eineu Knecht und eine Magd; ein zweiter Blihsch^g zündete im Äl- bälke, doch wurde da- Feuer glücklich gelöscht. Der Orkan war so heftig, daß zahlreiche Bäume umgebrochen und viele Gebäude erhebe lich beschädigt wurden. Nicht minder heftig trat da- Unwetter in der Umgegend von Dippoldl-walda auf, wo der Hagelschlag die Ortschaften Srifsr-dors, Malter, Oberhäslich, Reinholds hain, Hlrschbach, sowie die nach Dohna -u gelegenen Dörfer und Fluren hart betroffen hat. In Oberhäslich wurde der Lästnersche Schuppen vom Sturme umgeworfen und außerdem eine Anzahl von Gebäuden bedeutend beschädigt. In Gottleuba zündete der Blitz im Händel'schen Wohnhause, doch wurde da- Feuer glücklich bewältigt. In Börnersdorf bei Liebstadt wurden Thurm und Kirche durch den Blitz, welcher jedoch nicht zündete, bedeutend be schädigt. In Maxen, dessen Fluren durch den Hagelschlag schwer bettoffen worden, zündete der Blitz i« der Scheune de- Funke'sche« Gute- und eS wurde dieselbe in Asche gelegt. Auch in der Mühle zu Bannewitz schlug der Blitz ein, ohne jedoch zu zünden. Um dieselbe Zeit zündete der Blitz im Gierth'schen Gute zu Dobra bei Stolpen, und es brannte dasselbe in kurzer Zeit nieder. In der Gegend von Glauchau, Meerane, Lunzenau rc.. hat da-Ge witter ebenfalls vielfache Verheerungen angerichtet und es ist dadurch di« Hoffnung auf eine gesegnete Ernte vielen Landwüthen vernichtet worden. * Pirna, 28. Juni. Gestern Vormittag wurde^ der Stein brecher Preuscher aus Altstadt bei Stolpen in einem Steinbruche zu Zeichen von einem herabstürzenden Steine erschlagen. - < ^Meißen, 30. Juni. Am 25. d, M. stürzte am hiesigen Heinrich-Platze beim Graben eines Kellers ein baufällige- Hau ern. Zum Glück ist dabei Niemand verletzt worden. —- Gestern Mittag brach auf dem Boden deS Tischlers Müller in Weinböhla Feuer auS und es brannte das Gebäude zum Theil nieder. .Müllers Lehrbursche, Robert Weidner, 14 j Jahr alt und aus Dresden ge be» linken Fuß gegen die Welle stemmte. Infolge dessen wurde auch der Fuß in daS Getriebe gezogen und dem Unglücklichen da- Bein bi- unter das Knie vollständig abgerissen. Gasch wurde in einem Siechkorbe, da- abgerissene Bein, noch im Stiefel, neben ihm liegend, nach dew städtischen Krankenhause gebracht, wo die Amputation des Beines über dem Knie sofort erfolgen mußte. Bis jetzt ist Hoffnung vorhanden, daß der Verunglückte dem Leben erhalten bleiben wird. — Auf der Frauenstraße Nr. 5 stürzte am 29. Juni Abend- ei« 17jährigeS Mädchen, welche die zum Fenster heraushängenden Verkauf-gegenstände hereinnehmen wollte, aus der ersten Etage auf da- Pflaster herab. Sie wurde besinnungslos in das Hqus gebracht. — Im zoologischen Garten ist am 30- Juni eine junge Gemse zur Welt gekommen, was bei dieser Thiergattung, sobald sie der Freiheit beraubt ist, als eine Seltenheit betrachtet' werden darf. Außerdem lst der Garten in diesen Tagen um zwei Klammeraffen, einen Babui (Pavian) und eine Gilbertnöve bereichert worden. — Am 26. Juni in den ersten Nachmittagsstunden entlud sich ein heftiges, mit Sturm und Hagelschlag verbundene- Gewitter, welche- in mehreren Gegenden des Lande-, namentlich in der Um gebung von Freiberg, großen Schaden angerichtet hat. Bei Naün - dorf wurde da- Hau- de- Chausseewärter- Berger vom Blitze ent zündet und eingeLschert. Gleichzeitig wurde die in diesem Hause wohnende vierjährige Tochter deS Kutschers Börner vom Blitze ge- tödtet. In Colmnitz schlug der Blitz in da- Menzer'sche Wohn haus, beschädigte Dach und Gebälke, tödtete eine Kuh und betäubte «L .