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Ur» IS. 27. Mrz 1««Z. Ireitag Lin unterhaltendes Wochenblatt für dm Würger und Landmann. Redacteur und Verleger: Friedrich Walther. Nil Theilnehmer. et nr Drpsdon, tp der Expedi tion, N. Meißn. -affe Nr. », -v habe». lichen Angelegenheiten der Monarchie nicht eingehen werde, und daß der Beschluß der Versammlung, fich beschwerend an den Bunde-tag wenden zu wollen, die Hoffnung auf eine Verstän digung über die Verfassung-Verhältnisse mehr und mehr ver- «undeStag digung übe nichtet habe. ->tz1«Le!jäblM Au beziehen demb * alle Poft. ' . Unstalken. Politische «eltschau Deutschland. Die Verhandlungen der deutschen Bun desversammlung bieten seit einiger Zeit so w'Mg allgeE Interesse.' daß eS kaum ihrer Erwähnung verlohnt. In der letzten Sitzung gelangte tue ^eige',um «o^rag, daß im Kvnigreich Sachsen das deutsche Handelsgesetzbuch am 13. Oct. 1861 al« SandeSgesetz promulgirt worden se». «'ne Nachncht, die sonach fast anderthalb Jahre gebraucht zu haben scheint, um nach Frankfurt zu gelangen . - Die preußische BundeSqarmson in Frankfurt a. M. hat bei der Feier deS GeburtsfesteS des König« ihren Patriotismus auf seltsame Weise bethätigt. Vor der Wohnung deS Ober- commandanten und vor dem Hötel des preußischen BundestagS- gesandten wurde die russische Nationalhymne gespielt, und an der Jnfanteriecaserne, wo die Soldaten sich beim Tanze lustirten, Preußen. Die auffällige Lheilnahmlofigkeit, welche die Bevölkerung von Berlin bei der militärischen Festster am 17. März kundgegeben hat, soll auf den König nicht ohne Eindruck geblieben sein. Als ihm am SS. März die drei Präsidenten deS Abgeord netenhauses die Glückwünsche zu seinem Geburtstage überbrachten, empfing der Monarch dieselben außerordentlich freundlich und deutete ganz offen auf eine Ausgleichung mit dem Abgeordneten haus hin. Der König sagte, er hege die Hoffnung, daß e-, wenn auch jetzt noch die Meinungen auseinander gingen, doch gelingen werde, die Differenzen zu heben, und daß in Jahres frist Manches ausgeglichen sein werde, was jetzt noch auseinander gehe, da die Gesinnungen deS Landes und seiner Vertreter immer, wie er wisse, dem Könige treu seien. Noch vor wenigen Wochen lautete daS königliche Ürtheil über die Volksvertretung weniger freundlich. Ob die hierauf gestützte Hoffnung einer Ausgleichung begründet ist, bleibt jedoch bei alledem sehr fraglich. DaS Ministe rium zeigt noch immer nicht die geringste Neigung zur Nachgiebig keit, und so lange dasselbe an der Spitze der Regierung steht, scheint überhaupt eine Verständigung mit dem Abgeordnetenhaus nicht denkbar. Bei den CommisfionS-Berhandlungen über die Militärftage ist bis jetzt der Kriegsminister gar nicht erschienen, und der ihn vertretende Commiffar hat bereits mit Bestimmtheit erklärt, daß die Regierung auf die Forderung der zweijährigen Dienstzeit, welche daS Abgeordnetenhaus unter allen Umständen festzuhalten gedenkt, nicht eingehen werde. Oesterreich. Was bi- jetzt über das Ergebniß der Reise deS Fürsten Metternich nach Wien und über die angeblich von ihm befürworteten Anträge verlautet, welche er im Namen Frank reich- dem österreichischen Kabinet in Betreff Polens gemacht haben soll, scheint den Wünschen deS Tuilerien-Kabinets nicht ganz entsprechend zu sein. Frankreich hat fich alle Mühe gegeben, Oesterreich auf seine Seite zu ziehen, um desto leichter dann auch das spröde England zu gewinnen. Allein die österreichische Re gierung hat denn doch gerechtes Bedenken getragen, die bisher m der polnischen Frage eingenommene neutrale Stellung, welche ihr so allgemeine Anerkennung eingetragen, ohne Weitere- zu verlassen und fich an Frankreich anzuschließen, um mit demselben, sei e- auch vorerst nur auf diplomatischem Wege, gegen Rußland vorzugehen. Au diesem Bedenken bieten die eigenen Interessen Oesterreichs, sowie die Interessen Deutschlands, welche man in Wien nicht au- den Augen setzen darf, Lnhaltepuncte genug, ganz abgesehen davon, daß der Beitritt Englands zu einem ^solchen Vorgehen keineswegs als schon gesichert betrachtet werden könnte. Wenn Rußland, was immerhin möglich, die von den vereinten Mächten aufzustellenden Forderungen zu Gunsten Polens ^unerfüllt ließe, so wäre ein Krieg nicht unwahrscheinlich, denn ' es könnte klne solche Zurückweisung nicht gut ruhig hingenommen ^werden. Kür Frankreich wäre, sobald es sich auf die BundeS- genoffenschast Oesterreichs und Englands stützen^ könnte, ein solcher Kriegsfall vielleicht nicht ganz unerwünscht; allein Oester deich befindet sich in einer ganz anderen Lage. Diese Macht muß vielmehr sorgsam darauf bedacht sein, jeder kriegerischen las man folgendes Transparent: ' Wer sich nabt Preußen- Tbron, dem wird der Mund gestopft, Preußen hat Manckem s»on die Jucke ausaellovll! Die Generalzollconferenz, welche am 23. März in München eröffnet werden sollte, hat wegen Erkrankung des bairischen Bevollmächtigten abermals verschoben werden müssen. Die von mehreren Blättern gebrachte Mittheilung, wonach Preußen in folge der durch die polnische Angelegenheit herbeigeführten Ver legenheiten sich zu Concesflonen in der Zollvereinsfrage geneigt ' zeige, wird von Berlin aus als unbegründet bezeichnet. — In Würtemberg bereitet die Fortschrittspartei zum 28. März eine Feier der deutschen Reich-verfaffung vor; auch der National verein hat seine Mitglieder aufgefordert, jenen Tag zu feiern, - an welchem bekanntlich 1849 die Reichsversassung im Frankfurter Parlament angenommen wurde. .^Jn Kurhessen hat die Ständeversammlung den Bau einer Eisenbahn von Bebra über Fulda nach Hanau auf Staats kosten und die Aufnahme eine- AnlehenS von 10 Mill. Thlrn. genehmigt. Eine Privatgesellschaft wollte den Bau übernehmen und ihn ohne alle Ainfengarantie lür 8 Mill. Thlr. Herstellen. Die Stände traten aber um des Friedens willen, und um diese dringliche Angelegenheit nicht zu verzögern oder gar rückgängig zu machen, den Anträgen der Regierung bei. Der Abschluß eines Staatsvertrags zwischen Braunschweig iWd Hannover über die Succession in vorgenanntem Herzog- 'rd nunmehr als eine vollendete Lhatsache gemeldet, ag sichert Braunschweig bei einem Heimsall an Han nover den Fortbestand als selbstständiger deutscher Bundesstaat und stellt ebenso die ungeschmälerte Fortdauer der Verfassung -5: A Bestimmungen deS Vertrags sind zugleich auf den gestellten Fall ausgedehnt, daß nach einem Ausflerben des Hauses Hannover die Regierung dieses Lande- braunschweigische Linie übergehen sollte. . Z am bürg ist der 18. März al- der 50jährige Gedenk- Hansestadt von der Fremdherrschaft in glänzenderWeise festlich begangen worden. Der an diesem Tage veranstaltete große Festzug zählte über 25,000 T' Abends war die ganze Stadt glänzend erleuchtet. - holsteinische Gtändeversammlung ist am 21. März klärte bei diesem Anlaß^ daß sie auf die Anträge der Stände in Betreff der gemeinschaft- FunsundManzigster Jahrgang. I. Quartal