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«. Moßn 18K8 Mmstag, Nritstadt. Vasfe Nr. S, zu haben. ' s »ret-t vierteljährlich 1»>Ngr. Zu beziehen durch 4 alle kgl. Poft- ' Anstalten. «in unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh. ZMWlk DocheitMA Redigirt müer Verantwortlichkeit de-Verleger- C Heinrich. Abonnements-Einladung. Auf das mit voriger Nummer begonnene neue Quartal der Sächsischen DorfztitUNg, Dreißigster Jahrgang", nehmen alle Königt. Postämter und Postexpeditionen gegen Vorausbezahlung von 12'/r Ngr. Bestellungen an; auch kann das Blatt, ^em es verlangt wird, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die betreffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 2 Ngr. pro Quartal jeden Dienstag und Freitag pünktlich in's Haus gesandt werden. . m Die Dresdner Pränumeranten, welche ihre Bestellungen direkt bei un- (Neustadt, kl. Meißner Gaffe Nr. 3) machen, erhalten die Zeitung jeden Dienstag und Freitag ohne Preiserhöhung zugeschickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements-Bestellungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die Nachlieferung der bereits erschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der „Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresdea und dessen Umgegend als auch im ganzen Lande die ausgedehnteste Verbreitung. Die Verlag--Expedition. Politische Weltschau. Deutschland Mit dem Siege der spanischen Re volution hat sich diesem unglücklichen Lande abermals die Pforte einer neuen Zeit eröffnet, in welche das schwergeprüfte Volk mit erneuten Hoffnungen eintritt. Seit länger als - 150 J.chren kämpfte es gegen die Herrschaft der Pfaffen und die Tyrannei der Bourbonen, an welchen Letzteren sich endlich das wohlverdiente Ge schick wie ein Gottesgericht erfüllt. Allerdings hätte Spanien, wie die „Köln. Ztg." hervorhebt, von besonderem Glück zu sagen, wenn es ihm vergönnt wäre, seine Angelegenheiten ohne blutigen Bür gerkrieg zu ordnen, denn die neue Regierung tritt eine schwere Erbschaft an. Von den politischen Eventualitäten wollen wir heute nur die Mißlichkeiten und Gefahr berühren, welche bei so ungebildeten, vom Klerus gegängelten Volksmassen die Einfüh rung des allgemeinen Stimmrechts hat. Wie dann, wenn die konstituirenden Cortes extrem ausfallen, entweder nach der schwarzen oder rothen Seite? Spaniens Schiff ist noch lange nicht im sichern Hafen. Doch Eins hat das Volk erlangt: es ist der Bourbonen los und ledig, von denen es seit 1714 miß handelt und von einst stolzer Höhe in Armuth, Elend und Ver kommenheit gestürzt ward. Diesen großen Erfolg begleiten wir mit den besten Glückwünschen für die Zukunft des Landes und seiner Bewohner. Die wichtige Frage wegen Niederlassung der Aerzte in dem norddeutschen Bundesgebiet ist neuerdings in freisinniger Weise gelöst worden. Wir entlehnen darüber der „K. Z." fol gende Mittheilung: „Ein preußischer Arzt, der in Dresden die ärztliche Praxis, treiben wollte, hatte das Recht dazu unter Be freiung von der sächsischen Staatsprüfung nachgesucht, war aber auch mit Hinweisung darauf abgewiesen worden, daß wegen Re- gelung der Freizügigkeit der Aerzte innerhalb des Bundesgebietes rm Wege der Bundesgesetzgebung bereits Einleitungen getroffen seien. Nachdem der dem Bundesrathe und dem Reichstage vor- aelegte Entwurf einer Gewerbe-Ordnung nicht erledigt werden konnte, würde die Herstellung der ärztlichen Freizügigkeit inner halb des Bundesgebietes jedenfalls noch bis zur nächsten Reichs- tagSsession anstehen müssen. Der Bundeskanzler spricht nun in einem an das sächsische Ministerium des Auswärtigen gerichteten »reiftigfler Jahrgang. IV. Quartal. Schreiben die Ansicht aus, wie „diese unerwünschte Verzögerung einer allgemeinen und endgültigen Regelung der Frage eS indessen nicht ausschließen dürfte, daß die beiden größten Bundesstaaten, welche zugleich die strengsten Anforderungen an den zu appro- birenden Arzt stellen, einstweilen in Betreff der gegenseitigen Zulassung approbirter Aerzte eine mildere Praris eintreten lassen." Gleichzeitig theilt der Bundeskanzler mit, daß ihm der preußische Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegen heiten die Erklärung gegeben, er trage kein Bedenken, in der Voraussetzung der Gegenseitigkeit, jedem zur Praris in dem Königreich Sachsen vollberechtigten Arzte, welcher von der könig lich sächsischen Regierung als tüchtiger und zuverlässiger Arzt empfohlen wird, die freie Praris in Preußen ohne Werteres zu bewilligen. Unterm 14. v. M. ist nun dem Bundeskanzler erwiedert worden, daß die sächsische Staatsregierung auch ihrer seits die gleiche Zusage Betreffs der in Preußen legitimirten Aerzte gebe, also auf das Gegenseitigkeitsverhältniß eingeht. Prei ßen. Ueber die Aufnahme des Königs Wilhelm seitens der Schleswig-Holsteiner gingen bekanntlich nur günstige Berichte ein und kein Vorfall wurde gemeldet, welcher irgendwie demon strativen Charakters gewesen wäre. Und doch kann es ohne Demonstrationen nicht abgegangen sein, denn nordschleswig'sche Blätter bringen jetzt folgende auffallende Aeußerung: „Der Be such Sr. Majestät in Sonderburg dürste Veranlassung werden, endlich einmal eine Antwort auf die Frage zu erhalten, wie weit die Regierung berechtigt und gewillt ist, die Aufwiegler gewähren zu lassen? Notorisch ist, daß mehrere der auf Alsen ansässigen Dänen nebst einigen einheimischen Helfershelfern alle möglichen Mittel aufgeboten haben, um die ländliche Bevölkerung zu einer öffentlichen Beleidigung des Königs zu verführen. Was sich zu getragen, ist gleichfalls notorisch. Die loyal gesinnte Bevölkerung verlangt zu wissen, was denn von Seiten der Obrigkeit zur Be strafung der Komplotirer und Majestätsbeleidiger geschehen ist. Sie erwartet diesmal den vollen Ernst und beantragt die Er nennung einer außerordentlichen Negierungskommission zur Unter suchung des Vorgefallenen." Wir wollen abwarten, ob preußische Blätter eine Aufklärung hierüber geben werden. — Die nord- schleswig'schen Abgeordneten Krüger und Ahlmann waren bekanntlich ihrer Mandate für das preußische Abgeordnetenhaus