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1-7« finden wir in einem amerikanischen Blatte folgenden Bericht: „Lud wig nahm seine Frau nach der Hochzeit in da- Hau- seiner Mutter. Diese erklärte nach wenigm Tagen, daß sie ihre neue Schwiegertochter nicht au-stehen könne und daß er sie umdringen müsse. Er weigerte sich Anfang-, aber seine Mutter und seine Schwester Jane bestandm darauf, daß sie sterben müsse. Er nahm sie dann mit sich zum Fischen an den Fluß, nicht weit vom Hause, und al- sie, nicht- BöseS almend, am Ufer saß, schoß er sie von hinten durch den Kopf. Die Unglückliche fiel in den Fluß. Ludwig wähnte sie todt, kehrte nach Hause zurück und erzählte seiner Mutter, was er gethan. Der Unmensch meinte, e- «äre besser, er sähe nochmal- nach, ob sie auch wirklich todt sei, und schaffe dann die Leiche zur Seite. Alle drei gingen sofort an dm Platz und fanden, daß die arme Frau, welche sich wieder au- dem Wasser geschleppt hatte, unter einem Baume saß und schmerzlich jammerte. Der Mann und die Mutter blieben in einiger Entfernung stehen und sandten die Schwester hin, der Armen mit einem Fleisch- meffer, da- sie mitgebracht, den Hal- abzuschneiden. Die Schwester sprang hin und machte einen Schnitt in den Hals der jungen Frau, dieselbe wehrte jedoch mit den Armen ab und erhielt eine tiefe Schnitt wunde in einen derselben. Jetzt kam die Alte und der Mann zu Hülfe und hielten der Unglücklichen die Hände, bi- die Schwester den Hal- derselben vollends durchschnitten. Die Leiche ward dann in den Fluß geworfen, wo man sie einige Tage später fand. Die That ward kund und Ludwig zum Tode verurtheilt. Er nahm ein schreck liche- Ende. Zuerst weigerte er sich, den Wagen zu verlassen und da- Schaffst zu besteigen; er ward also hinaufgeschleppt. Dann sprang er auf die entgegengesetzte Seite hinunter, ward aber wieder ergriffen und übermal-hinaufgezogen. Ein furchtbarer Kampf entspann sich zwischen ihm und dem Sheriff-personal. Endlich gelang eS, ihm die Schlinge um den Hals zu legen und die Kehle zuzuschnüren. Der Scharfrichter stieß dann eine Stütze der Fallthür fort und — da- Scheusal starb den Tod de- StrangulirenS." Vermischtes. — Im Monat September halten folgende Vereine größere Versammlungen: Der deutsche Architektenverein zu Hamburg, 1. bis 8. Septbr.; der internationale archäologisch-historische Kongreß zu Bonn, 14.— 21. Septbr.; die Versammlung deutscher Aerzte und Naturforscher szu Dresden, 18.-24. Septbr.; die Generalversamm lung des GesammtvereinS der deutschen Geschichts- und Alterthums freunde zu Erfurt, 21.—25. Septbr.; die deutsche Philologenversamm lung zu Würzburg, 30. Septbr. bis 3. Octbr. — Am 20. Oct ober tritt der 4. deutsche Handelstag in Berlin zusammen. — Die neueren Zusammenstellungen statistischer Angaben über den Selbstmord ergeben Folgendes, von der „W. Pr," mitgetheilte Resultat: Verhältnißmäßig die meisten Selbstmorde kommen vor: im Königreich und in den Herzogthümern Sachsen, in einigen andern Staaten von Deutschland und in Dänemark. Im Widerspruche mit den Gerüchten von den Wirkungen des englischen Klimas und des Spleen hat Frankreich mehr Selbstmorde aufzuweisen als England. DaS Verhältniß in den beiden Reichen ist wie 11O zu 69. Von dm Staaten in Europa ist Spanien derjenige, wo die Menschen am Wenigsten Hand an sich legen. Die Frauen hängen weit mehr am Leben als die Männer. Denn auf 100 Männer, die gegen sich selbst wüthen, kommen nur 30 Frauen. Nur wenige Selbstmorde kommen im Winter vor, die meisten in der wärmeren Jahreszeit. (Eine merkwürdige alte Jungfrau.) Auf ihren viel fachen Reisen durch die Welt gelangte vor Kurzem die nahezu 91 jährige //Jungfrau Lucia" nach Stettin (ihr Taufschein datirt aus Glückstadt vom Jahre 1777) und erregte wegen ihrer frisch erhaltenen Körper- konstitution die Bewunderung aller Kenner, die übrigens eine so vor zügliche Konservirung ihrer Reize dem Umstande zuschreiben, daß die alte Matrone sich meistens im nordischen Klima bewegte. Ihrer Bauart nach ein Schooner wurde sie Decennien lang als „Grönlandsahrer" benutzt und jetzt in ihren alten Tagen erst beschränkt man ihre Thätig- keit auf weniger ausgedehnte Touren. Mit einem Wort, die „Jung frau Lucia" von Glückstadt ist trotz ihres hohen Alters noch immer ein schmuckes Schiff, wie wenige weit jüngere. Nach ihrem glück lichen Kapitän ist übrigens eine von ihm entdeckte Insel im Eismeere, „Jean Meym", benannt. - . . - - - — — .. - - . Druck und Verlag von E. Heinrich. Stand der StaatSpapiere, Netten re. Preußische Anleihe Lausitzer Pfandbriefe 994 Dresden, 2. September. Grumpelt L Pleißner, LandhauSstr. 22 Getreide- und Spirituspreise DteSdn. Stadtschuldscheine 4g ^r. Stichs.-Echles. EisenbahnactienSz 77> 914 924 106z 106; 844 84» 49j 218 139 1171 114z 89z 106 Alben-dahnamen 4z.... Leipz.-Dre«d. Eisenbahnactien 834 55 894 Pf. Löbau-M. Eisenbahnactieu Magdeb.-L<ipz. - thüringische - Leipziger Bankaktien . Sächsische - Weimarische - NN 285 ^aA^TräärsschüIH - - 1855 3^ - - 1852-6648 - > - 1867 5I gr. - Landrentenbriefe Sz g ^r. - Erbl Pfandbriefe 3z - Staatsschuldscheine 3« j Oesterreich. Rationalanleche 58 - Banknoten LoutSd'or . . 5 Lhlr. 17 Rgr. Dukaten... 3 . ' 7 - - 20 Franc«. .5 - 13 - .58 Namen Datum. Preis. Weizen Roggen Gerste Has« Erbsen der Orte. Dresden . . August 1 von i biS 6 7 10 4 4 24 28 4 4 5 15 2 3 l8 1b Bautzen 29. l von lbiS 6 6 1b 4 4 15 20 4 4 5 2 2 15 20 b 5 b 2b Pirna . . 29 / von i bis 5 6 25 15 4 4 22 25 — MM« 2 3 13 2 - - «WM» Noßwein . . September 1. , von i bis 6 6 10 20 4 5 2b 1 4 4 2 2 2 7 1S Chemnitz 2 1 von r bi- 6 7 15 15 4 5 25 15 3 4 22 ! 5 2 3 20 b 5 10 ro Nadeburg 2 , von ibis 6 6 10 4 4 22 25 3 4 2b ! « 2 2 20 2b — — Berlin, 2. September: Weizen loco 72—83 Thlr. pr. 2100 Pfd. Roggen loco 54k—56 Tblr. pr- 2000 Pfd. Gerste, große und kleine loco 46 —54 Lhlr. pr. 1750 Pfd. Hafer loco 29 — 34 Tblr. pr. 1200 Pfd. Erbsen, Kochwaare 66 — 72 Tblr.; Futterwaare 58 — 64 Thlr. pr. 2250 Pfd. Petroleum loco 74 Thlr. Rüböl loco 9j Thlr. Lein öl loco 12 Thlr. Spiritus loco ohne Faß pr. 100 Qrt. k 60*/, 20?-20^, Thlr. bezahlt. Leipzig, 3. September: Spiritus loco pr. 100 Qrt. k 80 °/o 20g Thlr. Dresden, 3. September: Spiritus loco pr. 72 Kannen L 80 "/o 11ß Thlr. Waare gesucht. Das Schock Stroh 14 Thlr. — Rgr. bis 15 Thlr. — Rgr.' Der Eentner Heu 1 - 18 - - 1 - 28 - Radeburg. Haide körn 4 Thlr. 10 Rgr. bi« 4 Thlr. 25 Rgr. in Dresden vom 31. August die Kanne 20 Ngr. — Ps bi- 24 Rgr. — Pf. — Pirna (29. August) 22 - — - - 24 - — - — Noßwein (1. September) 20 - — - - 22 - — - — Chemnitz t2. September) 23 - — - - 25 - — - Dampfwagenzüge Ank. bi«: Brm. 8", 12, Rachm. 3",b",10",Ncht«.12". . Brm. 11", Ad. 11". . ft. 7, 10", Nchm. 2", Ab. 7" S". . Nchm. 2" u. Nacht« 3". . ft 8, Nchm. 1,2", 5", Ab. 8", Nacht« 3»». . ft. 7",Bim.S",Milt 12", Nchm. 3", b" u. Ab.8". . ft. 4, S", 10", Nchm. 2", 5", Ab. S". Rach LeiVii,: ft 4", 6", 10, 12, Nchm. 2", Ab. S". . Berlin: ft. 4", Nchm. 3. . Meißen: ft. 8", 11", Nchm 3", S", 10". . Wie«: Mit. 12" u Nacht« 1», . «oben». - ft 7, S, 12«', Nchm. 2 Ab. 7, Nacht« 1». . »rei»«g: ft S, Brm. 10«, Nchm. 2, 4, Ab. 6" u. S. - Vtrli»: ft. 8, Brm. S", Nchm. 1", 5, Ab. 8, Nacht« 11". Dampfschiffe. Abf.: Früh 6 bis Leitmentz, Vorm. 8 bi- Außig, 10 bis Schandau, Rachm. 1 bis Pillmtz, 2 bis Schandau, 3 dl« Pirna, AbdS. 6 bis P.»na «, früh 6j bis Riesa, Vorm. 10 dis Meißen, Rachm. 3 bis Riesa, Abds. 5 bi- Mußen. Ank.: Früb 74 von Pnna, 9 von Schandau, Rachm. 1 von Außig, AbdS. 5 von Pillnitz, 5z von Leitmeritz, 7z von Schandau, 8 von Pirna, früh 84 von Meißen, Rachm. 14 und 44 von Riesa, AbdS. 74 von Meißen. > - . - »s : Hierzu zwei Inserate« Beilage«.