Volltext Seite (XML)
— Leipzig, 18. Aug. Bei der gestern stattgefündenen Wahl VS« Mitgliedern zum Kirchenvorstande wurden in der Nikolai-Parochie 114^ und in der LhomaS-Parochie 1881 Stimmzettel abgegeben. ' Unfälle us^ Beebrechen. — Dresden. Am 13. Aug. in der 4. Stunde stieß auf dem Leipziger Bahnhofe eine Rückmaschine mit einem angekommenen Güttrzege zusammen, wobei beide Maschinen bedeutend beschädigt und und 4 Packwagen zertrümmert wurden. Von dem Zuaspersonal er- . hielt nur ein Schaffner unerhebliche Kontusionen. — In der Breite- sttaße' wurde Lag- darauf ein Arbeiter durch eine umstürzende Mauer s- schwor am Kopfe verletzt, daß sein Tod augenblicklich erfolgte. — I« Pillnitz brannte aus bis jetzt unentdeckter Ursache, ein zum Gchtoßgarten gehöriger Vorrathsschuppen total nieder. — Ein an Goiste-st-rung leidendes junges Mädchen wußte sich im hiesigen Kranken haus» der Aussicht ihrer Wärterin zu entziehen. Sie sprang in die Eibe und wurden der Leichnam der Unglücklichen am 14. d. M. in der Gegend von Uebigau aus dem Wasser gezogen. — Auf der Leipziger Straße unterhalb Trachau gerieth an demselben Tage infolge von Selbstentzündung ein mit Petroleum und Streichhölzchen beladener Wagen in Brand. Der Kutscher konnte sich mit seinm Pferden noch rechtzeitig der Gefahr entziehen, dagegen ist der Wagen und die Ladung vollständig vernichtet worden. — Der am Sonnabend Nach mittag- gegen 5 Uhr in Pristewitz angekommene Eisenbahnzug brachte einen jungen Passagier au- Leipzig als Leiche mit. Derselbe, ein Eil- gutexpedimt an der Leipzig-Dresdner Bahn, Namens Schilling, hatte gesund in Leipzig die Eisenbahn bestiegen, um seine in Großenhain wohnende Mutter zu besuchen, und war auf der Strecke zwischen, Riesa und Pristewitz plötzlich vom Schlage getroffen worden. — Am Sonntag, den 16 d. M. Nachmittags hat sich am See ein Lehrling in der Wohnung seiner Eltern erhängt. Das Motiv ist noch unbekannt.— — Annaberg- 11. Aug. Durch das Einstürzen einer Mauer verunglückten heute! die beiden Handarbeiter, Brand von hier und Kändler aus Königswalde dergestalt, daß der Erstere sofort todt auf der Stelle blieb während der Andere, am Bein und Arm schwer verletzt, in da- städtische Krankenhaus gebracht werden mußte. — Bautzen. Bei der am 14. d. M. ausgeführten Exkursion de-i Bautzener urrd Löbauer Gewerbevereins wurde auch die Kunst- mühle des Herrn Mörbitz hierselbst besichtigt. Es ereignete sich hier bei das Unglück, daß drei Herren bei Benutzung des Fahrstuhles von demselben- infolge des Zerreißens eines Riemens, herabstürzten und zum Thett erhebliche Verletzungen davontrugen. — Wahrscheinlich aus Fahrlässigkeit beim Cigarren rauchen entstand am 9. d. M. auf dem zum Rittergute Kreckwitz gehörigen Berge- (Srenca genannt), ein - Waldbrand, infolge dessen der zweijährige birkene Holzbestand in der Ausdehnung von 2 Scheffeln Fläche vernichtet wurde. — Auch auf dem Felde des Gutsbesitzers Halbe in Spittel bei Weißenberg bvemnten durch die" Unvorsichtigkeit eines Knechtes veranlaßt in kurzer Zeit die daselbst aufgestellten 15 Schock Gerste nieder. Der ange strengten THLtigkeit der herbeigeeilten Leute gelang eS die Nachbar- sturen vor dm Flammen zu schützen. — Bernstadt, 13: Aug. Gestern Abend brannte das dem Gästhofsbesitzer Rönsch gehörige Auszugshäuschen aus bis jetzt noch unbeöannter Ursache total nieder. Mit Mühe nur konnte der das Häu-chen l bewohnende seit Jahren gelähmte ehemalige Schullehrer Pretsch^ da- nackte ' Lebm retten. — Burkhardtsdorf, 14. Aug. Der beim Fleischermeister Gluckhenne in Ehrenfriedersdorf im Dienst stehende, 54 Jahre alte Fuhrmann Schiller hat sich nahe bei dem hiesigen Gasthofe „zum Aumberge^ überfahren wobei ihm beide Röhrenknochen des rechten Bein- über den Küöchein gebrochen wurden. Das linke'Bein war unverletzt. — Asrztliche Hilfe konnte glücklicherweise gleich zu Stelle geschafft werden. — Chemnitz, 13. Aug. Nachdem schon am 27. Mai sämmt- liche Witthschast-gebäudN' der» sogenannten Rothen Mühle in Kändler durch Feuer zerstört worden -waren, brannten heute Nachmittag auS bt- ^jetzt unlMnnwv Ursache, das Wohnhaus mit dem Seitenflügel sowie däs^ga^höywne Fabrikgebäude bis aust die Umfassungsmauern vollständig nieder. In dem letzteren befand sich die Kühn'sche Strumpf- stuht- und Nähmaschinm-FabriL- de-gleichen warm 21, den Herren Schmidt L--Harzdorf in Hartmannsdorf gehörige Patmtstühle darin ausgestellt, welche sämmtlich zu Grunde gegangen sind. Durch Flug feuer wurde auch die ungefähr 300 Schritte entfernt liegende mik Stroh gedeckte Lindnersche Gartmnahrung ein Raub dsr Flammen, wobei 5 Familien fast ihr sämmtliches Mobiliar verlorert. Wie? e- heißt soll der Besitzer der Mühle in Hast genommen sein. — Glauchau, 10. Aug. Die beiden Söhne des hiesigen Bürgers T., im Alter von 11 und 9 Jahren, ertranken gestern Nach mittag am WernSdorfer Wehr. Sie waren Haselnüsse suchen gegangen usd hatten sich bei dieser Gelegenheit gebadet. — Königswartha. Am sogenannten Logaer Teichrande wurde am 9. d. M. der Leichnam eines gewissen Andreas Blum aus Panne witz aufgefunden. Wahrscheinlich ist derselbe infolge eines Schlag anfalles gestorben. — Leipzig, 12. Aug. In der Petersstraße fand gestern Mittag ein Polizeidiener einen Handarbeiter anscheinend schlafend auf einem zweirädrigen Karren liegen. Bei näherer Besichtigung ergab sich aber, daß der Mann todt war. Er hatte sich zum AusrüM auf seinen Wagen gelegt und war dort vom Schlage getroffen worden. — Infolge eines Blitzschlages wurden gestern Abend in Albrechts Hain bei Brandis vier Bauergüter sammt den Emtevor- räthen in Asche gelegt. — In dem Weberschen Dampfsägewerk in Wurzen erlitt der Zimmermann Hofmann durch das Brechen des Klstzhalters einen so fürchterlichen Schlag auf den Kopf, daß sein Tod augenblicklich erfolgte. — Löbau, 12. Aug. Beim Ueberschreiten des Schienengleises auf hiesigem Bahnhofe hatte der 11jährige Emil Rößler aus Dresden, welcher gegenwärtig bei seinen Verwandten auf Besuch ist, das' Un glück von einem im Gange befindlichen Wagen umgeworfen und an beiden Beinen so arg beschädigt zu werden, daß beide Füße an den Knöcheln amputirt werden mußten. An dem Aufkommen des Knaben wird gezweifelt. — Mittelfrohna. Am 12. Aug. Abends schlug der Blitz zündend in das Kühnertsche Gut und legte dasselbe mit den darin" vorhandenen reichen Vorräthen, sowie der diesjährigen Emte in kurzer Zeit in Asche. Der Viehbestand wurde bis auf den treuen Hau-Hund und zwei Bienenstöcke gerettet. Leider hat der Kalamitose nicht versichert. — Plauen. In der Nacht vom 12. zum 18. Aug. ist die verehelichte Christiane Hessel in Gansgrün, Mutter von 4 Kindern, in ihrer Wohnung vom Blitze erschlagen worden. — Sebnitz, 14. Aug. In der letztvergangenen Nacht wurde' in der Nähe unserer Stadt der Holzhändler Keßler aus Hinterotlen- dorf meuchlings überfallen und mit einem Messer nicht unerheblich an der linkm Schläfe verletzt. Es ist der Gensdarmerie gelungen, den' bereits polizeilich bekannten Menschen zu verhaften. — Gestern fand im Hartigswalde ein Waldbrand statt, dec sich über eine Fläche' von circa 2 Scheffeln verbreitete. Mit Mühe gelang es, dem weiteren' Umsichgreifen der Flammen Einhalt zu thun. — Treuen, 12. Aug. Gestern Mittag ist der I^Jahr alte' Sohn des Maurergesellen Schneider in SchWeins grün in ein im' Garten befindliches Jauchenloch gefallen und darin ertrunken. — Zschopau, 14. Aug. Aus bis jetzt noch nicht erwiesener' Veranlassung brannte gestern das Mehnertsche Fabriketablissement für Holzschleiferei hierselbst, mit sämmtlichen Maschinen und fertige» Waaren nieder. Flugfeuer von diesem Flammenheerde zündete zugleich * auf einem zwischen Zschopau und Waldkirchen gelegenen circa sechs Acker großen Waldgrundstück, dem Lohgerber Graupner und dem Schuhmacher Richter gehörig, und legte den bez. 6-, 10- und 40jährigen Holzbestand desselben fast ganz in Asche. — Zwickau, 14. Aug. Am großen Teiche sind gestern ein Paar Pantoffeln und ein Frauenrock mit dem Konfirmationsschein eines hiesigen 16jährigen Mädchens gefunden worden; die angestellten Nachforschungen über den Verbleib des Letzteren haben ein Resultat bis jetzt noch nicht ergeben. - 1 — Brüssel, 10. Aug. Ein schrecklicher Unglücksfall ist am 7. d. M. durch Explosion in der zum Steinkohlenbergwerke bei MonS gehörigen Grube „Samte Henriette" herbeigeführt worden. Die Zahl der Gttödtetm beträgt 54. Von 52 derselben, worunter 47 Männer und- 5 Frauen sich, befinden, sind die Natnen bekannt gemacht. Unter ihnen befinden sich 21 Familienväter und 3 Mütter. Dck Anblick dieser Leichen war schrecklich- sie waren ganz schwarz-. alS^oll' sie in einem glühenden Heerde gelegen hätten, und nur wenig» von