Sächsischer Landes-Anzeiger : 03.06.1886

• Erscheinungsdatum: 1886-06-03
• Sprache: Deutsch
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• Sammlungen: Saxonica
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• Strukturtyp: Ausgabe

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Dort lvdameatr ft« d» di« zwische» lerältestra Zeit » welcher den sselbe, u« za : unzweifelhaft ldbodea liege«, ivn EaliSbUy uc zu Vunstea « Maharojaff^ daun zog er »it Gold und hu al« Bejah et« eaorw«. enden Bericht rll der Lyvch- ward County, - Rvpin, elae« bi« er Arbeit an nach Hause Mörder Wardt einer Schlucht Pferd herbei, örder um de» sattelknopf ge« »ud unter dem ich» mit sich ar. fiel «S vor iörder« wurde HLS7.-S.! Abonueme«tsprri-r Der unvarteiische — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum des folgenden TageS) zur Versendung gelangende — Landes-Anzeiger mit Beiblättern kostet monatlich 60 Pfg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. 4633.) ZmS.u-4. Quartal erschelntfür Abonnenten Sächsische- Eisenbahn.llahrplanheft. Zm 4. Quartal erscheint für Abonnenten ZahreSVach (veihnachtSbeigabe) d. Anzeigers. Verlag: Alexander Wiede, Buchvruckeret, Cheumttz. Sächsischer z«ii>es.A»feiser mit „Chemnitzev Tltadt-Anzeiger". Unparteiische täglich^ Zeitung für Sachsen und Thüringen. Donnerstag, 3. Juni 1886. JusertiouSpreiS: Raum einer schmalm KorpuSzeile lk> Pfg.; — ReName (lspaltige Petttzeile) SO Pfg. — BeiWiederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle maa JnsertlonSbetrag (in Briefmarken) beifügen ne 8 Silben KorPuSschrist bilden ea. 1 Zeile). Annoncenannahme-.nur bi» Bormittaa. Inserate nehmm außer der Beklag» Expedition die Annoncen - Bureaux an. Srpedltiön und Redaktioa: Chemnitz, Theaterstraße Nr. A. Telegramm-Adr.: Wtede'S Anzeiger, Ehemuttz. FernstziMoMsLle Nr. 138. KkidlWr: „Tägliches Unterhaltungsblatt" Mit humoristisch illustrirles Simtazrblrtt „Lustiges Bilderbuchs. T-legra-hifche Skachrichte«. vom 1. Juui. Berlin. Die Kreuzzeituug bekämpft die Anficht, welche in deu Reden de» Moskauer Metropoliten und des Stadthauptes leere Phrasen ohne ernsten Hintergrund sehe; auch dem russisch-türkischen Kriege von 1877/78 seien ähnliche Kundgebungen von Slavophileu, besonders Aksakow und Jgnatiew, vorhergegangen. Das officielle Rußland verhalte sich noch korrekt; eS sei aber zweifelhaft, ob der Zar anf die Dauer dem Ansturm der Slavophileu werde widerstehen können. Pest. In Mako herrscht die egyptische Augenkrankhelt > Irnclwwa) epidemisch, «ud find bisher 867 Personen von derselbe» befallen worden. — Bei dem Brande in Sziget-Szent-Martou wurden 87 Häuser eftgeäschert, eine Person verbrannt« und drei wurden verwnndet. Bern. Der Bunde»,ath beantragte bei der Bundesversamm lung eine Revision der Bundesverfassung dahin, daß di« Gesetzgebung über deu Schutz der industriellen und laudwirthschaftlichen Erfindungen, sowie der Muster und Modelle dem Bunde übertragen werde. Parts. Der Ministerrath einigte sich heute Vormittags über die heute vor der Commission für die Prinzeuvorlage abzugebmden Erklärungen. Mailand. Heute Morgen fand hier zwischen zwei Generalen, die sich einer großen Autorität und Beliebtheit im italienischen Heere erfreuen, Mazzucchi, dem Commaudanten der 3. Cavallerie - Brigade in Mailand, und Crotti di Cafiiglione, Commaudanten der 6. Brigade in Rom, ein Degenduell statt. Erster« wurde am Kopfe leicht ver wundet, Letzterer erhielt eine« gefährlichen Stich in die Lenden. Die Veranlassung zu« Zweikampfe soll ein Wortwechsel in Dienstes angelegenheiten gegeben haben- Petersburg. Die Polizei soll hier zwei geheimen Arbeiter- Club» auf die Spur gekommen sein, welche, wie die „F. Ztg." meldet, angeblich zur Veranstaltung von Wohlthätigkeitsvorstellungen Zu sammenkünfte hatten. Am vorigen Montag wurden 13 Personen verhaftet. Peter «bürg. Herr von EierS hat seine Reise «ach dem Ausland verschoben. Catania. Das Dorf Nicolofi ist ganz leer und der Zugang durch eftru Militär-Cordvo abgesperrt. Die Lava ist 4K0 Mete» entfernt. I» Nicolofi spielen stch sehr bewegt« Sceueu ab. Menscheu- verlnst ist nicht z« beklagen. Politische Rundschau. Chemnitz, den 2. Juni. Deutsches Reich. Di« Branntweinsteuerkommisfiou de» Reichstage» lehnt« am Dienstag die konservativen Anträge ab, eben so einen neuen Antrag der Nationalliberalen auf Einführung einer Eonsumsten« von 60 Mark pro Hektoliter reinen Alkohol»; dagegen wurde der Antrag der LentrnmS anf Einführung einer Tonsumfieu« von 2b Mark pro Hektoliter angenommen, ebenso mit 13 gegen 11 Stimmen folgende beiden Fragen des freisinnigen Antrages: „Stehen Mehrausgaben des Reiches in Aussicht, zu welchen Zwecken und in welcher Höhe, insbesondere für die Etats des Reich-Heeres «ud der Marin«? Für welch« Mehrbedürfuifle und in welcher Höhe und in welcher Reihenfolge sollen speciell in Preußen die Ueber- weisunge» aus der zu erhöhenden Branntweinsteuer verwendet werden, in welchem Umfange sind insbesondere Ueberweisnugen a«S ReichS- resp. StaatSsteuern au die Commnuen und Tommunalbehörden in Aussicht genommen?" Der Eenlrnm«. Antrag, dessen Annahme Natürlich «och keine endgiltige Regelung der ganzen Steuersrage be deutet, wurde besonders vom Abg. Buhl bekämpft, der de» Satz von 25 Mark als viel zu gering bezeichnete. — Eine allarmireude Nachricht bringt Reuter'S Bureau an» Melbourne: Nach den letzten Nachrichten a»S Samoa vom 22. Mai hat ei» deutsche» Kriegsschiff Apia verlassen und sich »ach dem von dem König Tamesese (wie e» scheint, einem Gegenköuig von Malietoa, «it welchem letzteren schon wiederholt Streit entstanden war) besetzte« Gebiet« begeben. Tamesese wird von Deutschland gegen den König Maliewa unterstützt. De» englische und amerkanische Consul in Apia haben gegen die Mißachtung der Autorität Malietoa'» infolge de» Einfluss«» Deutschlands Protest erhoben. Als Antwort auf daS Ersuche« Malietoa» um Schutz hat der amerikanisch« Consul die Flagge der Verrftigten Staaten auf Samoa gehißt und an deu Präsidenten Eleveland wegen de- Protektorate» telegraphirt I — So ist die Nachricht wohl nicht richtig. England, Nordamerika und Deutschland habe« vertragsmäßig die Unabhängigkeit de, Samoa insel«, anf denen bekanntlich der deutsche Handel uud der deutsche Eftfftß am stärksten find, gewährleistet, und deshalb hat vor Kurzem de» deutsche Consul ein« von ihn, gehißte deutsche Flagge wieder ein ziehen müssen. Auch de« amerikanische Consul kann nicht selbständig Handel«. DaS scheint aber klar zu sein, daß di« immer schon ver- wickelt« Samoaftage dringend eine Lösung erheischt. — Die Untersuchung, die das Directorinm de- Centralverbandes deutscher Jndnstrieller in der WährnngSfrage veranstaltet, hat da» Resultat ergeben, daß keine Veranlassung vorliege, Anträge ans Ab- änderung der bestehenden Währung-Verhältnisse z« stellen. Da» Directorinm hat beschlossen, eine Zusammenstellung der einzelnen Boten de« Unterverbäuden mitzntheilen und die in der Delegirten- Versammlung angeregte Frage nunmehr für erledigt zu rrllärrn. — Di« .Dresdener Zeitung- bringt eine, der Bestätigung wohl noch bedürfende Nachricht. Radau veranlaßt. Di« Sache war dann wieder im österreichischen HerrenhanS zur Sprache gekommen, von wo allerlei Spitzen gegen die Ungarn geschlendert wurden, was wiedrr in Pest sehr verstimmte. So ist den« im ungarische« Abgeordnetenhaus die Entfernnng de» Denkmal» auf jenen Gräbern gefordert. Ministerpräsident TiSza beschwichtigt« die aufgeregten Gemüthe« uud meinte, r» sei am besten, die ganze Sache zu vergessen. WaS die Herren in Wien geschwatzt hätten, sek von keiner Bedeutung und nichts darauf zu geben. Damit verließ man daun de« Gegenstand. — Au» Wien wird behauptet, die Regierung werde, wen» der von ihr vorgrschlagen« Petroleumzoll abgelehnt werde, die Auflösung der Volksvertretung beim Kaiser beantragen. Nu» muß,.stch ja bald zeigen, ob «» Polen uud Tschechen mit ihrer Opposition gegen den Petrolenmzoll ernst ist. Frankreich. Die Debatte über dir Prinzeuauswkisuugen wird in der Kammer wohl End« dieser Woche stattfinden. D e Anfichie» gehen noch sehr hin und her, aber die Regierung und d e Kammer mehrheit wird sich wohl dahin einigen, di« Prinzen, welche direkt vom letzten König« abstamme», also den Grafen von Paris uud sein« Brüder, sammt und sonder» anSzuweisen. Deren Schicksal scheint also entschieden zu sein. — Der Graf von Pari» hat stch nach Schloß En begeben. — BemerkenSwerth ist, daß die Pariser Rothschilds sehr energisch die Partei der Orleans ergreife». Sin Theil der Monarchisten tröstet sich mit der Hoffnung, der Senat, daS stanzSfische Herrscher haus, werde di« Ausweisung nicht annehmen. Darauf läßt sich nicht bauen. — Für Pasteur'S Heilanstalt gegen Tollwuth giebt der Staat 200,000 Fr». England. Die .Daily New»- schreibe», über da» irische Verwaltungsgesetz Gladstone's werde, falls nicht ein plötzlicher und nnerwarteter Wechsel «iotret«, nicht zum zweiten Mal« abgestimmt werden, nachdem 4b Radikale unter Lhamberla!» beschlossen hätten, daS Gesetz zu verwerfen. Da auch kein« Ansficht auf einen Wechsel de» Ansichten bei den Anhängern Lord Hartington'» vorhanden sei, dürste das Gesetz schwer gerettet werden. Gladstone werde wahr scheinlich da» Parlament auflösen und Neuwahlen anSschrelben. — So hat ihm doch alle seine Beredtsamkeit in der vorigen Woche nicht» geholfen. Orient. Die griechische Regierung hat jetzt ein Rundschreiben au ihre Vertreter in London, Berlin, Wien, Petersburg, Rom ab- gehen lassen, in welchem die erfolgte Demobilifirnog der griechischen Truppen angezeigt und gegen die Fortdauer drr Blokade protestirt wird, well durch dieselbe di« schleunige Abrüstung erschwert werde. — Die Mächte habe» bisher nicht» von ihren Abfichten verkanten lassen. Vielleicht verlangen fi« «och «ine bestimmt« Erklärung der griechische« Regierung, nicht etwa nach Aufhebung der Blokade noch mal- Lärm zu begftueu. — Ein Rundschreiben der Türkei vom vorletzten Mai betont, daß Griechenland nur unregelmäßig «brüst« und namentlich noch den türkische» Wachtposten Zygo» bei Mezzovo besetzt halte und befestig«, «ud daß, obgleich die Truppen sich ans eine kurze Distanz znrückgezogeu hätte», doch die Munition»- und Truppenscnduugen fortdauerten. Am Schluß de» Rundschreibens heißt eS, die Porte würde bedauern, Maßregeln treffen zu müssen, um sich wieder in den Besitz von Zygo» zu setzen. Amerika. In New Aork ist mau allgemein der Ansicht, daß der Protest de» AuarchifienhüuptlingS Most gegen die Entscheidung der ersten Jury, die ihn für schuldig erachtete, nicht» nützen wird. Er wird im Gegentheil wohl einen gehörigen Strafdenkzettel abbekommen. kennt. Die durch die Platte Mrrnde hölzerne Spille» in welcher eine eiserne, die Knopf und Kreuz hält, rnht, ward auch entzündet, k onnte aber nicht hell brennen, well der nöthige Luftzug fehlte. Ja der Mittagsstunde erst bemerkte man deu Brand. Dl« schnell herbei - - " illei Sächsisches. — Vom 1. Juni bis zum 31. October dürfen die Krebse wieder gefangen und öffentlich feilgeboten werden und nur die weib lichen Krebse find, falls sich an ihnen Tier zeigen, sofort nach dem Fange in da» Wasser zurückzuversetzen. — Dresden, 1. Juni. Gestern Mittag stürzte sich ein böhmischer Arbeiter in den oberen und tiefsten Theil des Carolas«» und ohne Zweifel würde der Manu den Tod gefunden haben, wenn nicht zufällig zwei Herren in der Nähe sich befunden hätten. Die selben holte« de» Unglücklichen au» der Fluth und e» gelang, den bereits fast Leblosen nach langem Mühen wieder znm Bewußtsein zu bringen. — Zittau. Da» .EberSbacher Wocheubl.* schreibt: Ueber einen vor eftige« Tagen in einer Schulanstalt in EbrrSbach stattge habt« Züchtigung eine» 9jährigen Mädchen» von Seiten seine» Lehrers find so viel« widersprechende Gerüchte in Umlauf, daß wir bi» znm AuStrag der Untersuchung über diese» bellagen-werthe Vorkommniß nichts veröffentlichen lönne«. Leider ist aber am Freitag Abend da» bedaneruSwerthe Kind den Mißhandlungen erlegen. — Leipzig. 1. Juni. Heute Vormittag sprang eine 3b Jahre alte verheirathete Frau, deren Mann heute arbeitslos geworden war, in den Schwanenteich, um sich darin zu ertränken. Sie wurde jedoch alsbald durch eine« in der Näh« befindliche« Arbeiter wieder an dern Wasser unbeschädigt herausgeholt. — Grimma. In der Pfingstwoche wird hier die 12. Haupt versammlung de» sächsischen Realschulmänner - Vereins abgehalten. Mittwoch, den 16. Juni, ist die Sitzung drr Section für Realschulen (geschäftliche Angelegenheiten), die Vorversammlung und Abends die 2. Generalversammlung der Wittwen- und Waisencasse von Lehrern an sächsischen Realgymnasien und Realschulen. In der Hauptver sammlung (Donnerstag, den 17. Juni), spricht Rector vr. Lippold- Zwickau „über den deutschen Unterricht in den Oberclassen." In der neusprachlichen Section wird Gründel-Freiberg eine Besprechung Danach sollte» bei de, nächsten sächsi- > über den französischen Aussatz in den Oberclassen der Realanstalien gerufene Feuerwehr von Wilsdruff durchsägte die hölzerne Spille und, nachdem der brennende Theil vollständig verkohlt, fiel der eiserne Theil mit solcher Vehemenz herab, daß er drei Böden durchschlug, glücklicherweise ohne Personen zu verletze«. Mittelst einer Stange tieß man dann daS Kreuz vom Knopfe, während, die im Knopfe estgefahrene Stange denselben wohl auShob, aber nicht zum Fall »rächte; nachdem auch fie verkohlt, krachte der Kops hernieder und prang auseinander. Im Knopfe befand sich eine alte Münze« enthaltende Blechbüchse. Durch den Fall wurde» einige sehr werth- volle Grabdenkmäler zertrümmert. Die Kirche zu Sora ist übrigen» o reich, daß das Vermögen zum Baue mehrerer neuer Kirche» voll- tändig ausreichen würde. — OelSnitz i. V. Daß die Kreuzotter» i» »«fern Vogtläudischeu Wälder» «icht z» de» Seltenheiten gehören, beweist Wohl wiederum drr Umstand, daß schon am ersten Bußtag solch« Thier« i« hiesiger Gegend gefangen wurde«. In den letztvergangeneu Tag« find 4 Exemplare dieser Art getödtet worden, welche sämmtlich «ine Länge von 57- 63 om hatten. Li» weibliches Thier hatte bereits 8 Eier, welche zusammen wie an einer Kette hingen, im Leibe. Doch waren dieselben «och so wenig entwickelt, daß »«» das Eigelb zu sehe» war, obgleich die Eier schon die Größe «ine» kleine» Taubemie» hatte». Darm» immer wieder: Borficht in unser« Wälder«! -Schönhaide. In drr Nacht vom Freitag znm Sonnabend schlug «in Blitz während de« über das Dorf Neuhride niedergehenden Gewitter» in da» Hau» de» Bärstenhändler» Schlesinger und zündete. Im Hanse befand sich die kranke Frau und die Kinder, welche, indem da» Feuer rapid um stch griff, kaum da» nackte Leb« retten könnt«. Die bedauernswerth« Leute haben außer ihrer ganzen Habe auch zwei Kühe verloren. — Reichenbach. Die dnrch da» vor nunmehr einer Boche über die Stadt und di« umgebenden Flnr« uiedrrgegangene Wetter verursacht« Schäden treten, wa» die Felder anbelangt, de« Auge jetzt deutlicher Tage, insofern als da» vom Hagel niedergeschlagene Getreide eine gelbe Färbung angenommen ha», sodaß e», an» der Ferne gesehen, al» schnittreif erscheinen könnte, wenn «an nicht wüßte, welch« Bewaudtniß e» hiermit hat. Ein Theil de» Getreide» liegt bereit» gemäht zum Trockne« auf d« Wiesen und Feldrain« au», gebreitet, der andere Theil harrt «och der Sense, «« dann al» Sk« Berwendnug zu finden. Die Wiederbestellung -er Felder ist iu vollem Gauge. Einzelne Aecker, welche versichert gewesen, soll« »icht auf bereitet werde». I» eine« Färberei-Etabliffement belauf« sich dl« dnrch da» Hagelwetter zertrümmerte« Fenster a»f die stattliche Zahl vo« 1140 Scheiben. —p. Oberwiesenthal, 31. Mai. Ein interessante» Gewitter zog gestern Mittag über unseren Ort oder vielmehr durch denselben. Dir Gewitterwolken hüllten den ganzen unteren Theil de» Mchtel- berge» und unsere Stadt ein, sodaß ein dichter Nebel ziemliche Finsterniß verbreitete. Dabei blitzte es nach unten und oben der Donner rollte fortwährend und zeitweise kam Regen au» höher ziehenden Wolken; alles hatte bei dem dumpfen Nebel etwas Unheim liches. Glücklicherweise ging das Gewitter hier schadlos vorüber. — Annaberg, 1. Juni. Einen größeren Menschenauflauf veranlaßte gestern Abend beim Lutherdenkmal ein 45jähriger Hand arbeiter, welcher in einem allem Anstande hohnsprechenden defekten Anzuge im betrunkenen Zustande daselbst lärmte und tobte. Bereit» vorher hatte er sich im Hause seine» letzten Arbeitgeber», eine» MaterialwaarenhäudlerS, de» Hausfriedensbruch» und ruheftörendeu Arm» schuldig gemacht, da derselbe stch geweigert hatte, seine Be trunkenheit durch Schnaps zu erhöhen. Der schamlose Unhold wird einer exemplarischen Bestrafung nicht entgehen. — In der Nacht zum 29. Mai entluden sich mehrere Gewitter über die Zöblitzer Gegend. Dieselben wurden für da» »/, Stunde von Zöblitz gelegene Dorf Ansprung verhängnißvoll, denn der Blitz zündete früh halb 2 Uhr da» Hau» der Wittwe Kleditzsch, das bi» auf di« Umfassungsmauern niederbrannte. Retten konnte die Wittwe nicht viel, da bei der hölzernen Bauart da» Haus gar bald in Flammen stand. . scheu Herbstmanüver« di« Mannschaften sich zur Probe mehrere Tage hindurch nur mit Mehl «ud Touserveu ernähren. Ein« de- sondere Verfügung sei ergangen, Israeliten als Lieferanten «icht an- zunehmen. Diese Mittheilung wird wahrscheinlich ans einem Jrrthum bernh«. — An» München liege» wiedrr einmal verschiedene Nachrichten über di« Cabinetrlaffevangelegenheit vor, nach denen ei» Umschwung de A«»ficht steh« soll. Bisher Hab« sich alle Meldung« al» un richtig erwiese», wir wollen deshalb anf die Wiedergabe der neuest« Gerücht« verzichten und lieber etwa» Thatsächliche» abwarten. Oesterreich - Ungarn. Die Bekäuzung der Gräber der '« Lrrtheidigtr von Pest iu den Revol«tion»jahrr» dnrch « hatte bekanntllch d« Pester Pöbä z» eiur« einleiten. In der naturwissenschaftlichen Section gedenkt Engelhardt- Dresden über den naturgefchichtlicheu Unterricht, in der mathematischen Section Prix - Annaberg über das geometrische Zeichnen zu sprechen. Am Nachmittage dieses Tage» findet ein gemeinsame» Mahl statt; darnach ist ein Spaziergang durch den Stadtwald nach der GatterS- burg in Aussicht genommen. Am folgenden Tage wird Gelegenheit zu Ausflügen nach Hohustädt, Golzern, Schloß Döbeln und Kloster Nimbschen gegeben sein. Nur die Borversammlung ist eine geschloffene und lediglich für BereinSmitglieder zugänglich. — Wilsdruff. Ueber den Blitzschlag in den oberst« Theil deS Thurme» der Kirche zu Sora wird noch Folgendes erzählt: Der Thurm dieser Kirche ist mit Kupfer bedeckt und drr vom Blitz« getroffene Theil durch eine Supferplatte von de« inner« Raum« ge» — Lobenstei». Am Sonnabeud von Abend» 7^/, Uhr au entlud sich hier ei» starkes Gewitter. Dabei schlug drr Blitz in «ine der Scheune« an der Wurzbachrr Straße uud zündete. In unglaublich kurzer Zeit sind sechs Doppel- nud drei einfache Scheune« total nieder- gebrannt. Außer den Futter- und Strohvorräthen verbrannte viele» Ackergeräthe, Oekonomie- »nd Chaisenwage« «. s. w. — Asch. Da» in der Nacht vom Freitag zu« Sonnabend tobende Gewitter hat nicht direkt bei un», wohl aber ringsum schwer« Schäden »»gestiftet: In FranzenSbad wurden gleichzeitig vier durch Blitzschläge hervorgrrnfeur Brände gesehen. Der folgenschwerste dieser Brände ist jener, de, die Krnmholz'sche Fabrik iu Leibischgrund bei Böhmisch-Schönbach total vernichtete. Der Blitz schlug dicht neben dem Blitzableiter ei«, die Flammen griff« in der (Weberei und Spinnerei umfassende«) Fabrik so rapid um sich, daß di« «eisten Arbeiter, welche dort bei elektrischer Beleuchtung auch de» Nacht» arbeiteten, nicht einmal ihre Kleidungsstücke retten konnten. Maschinen, Webstühle re., Alles wurde vernichtet, von drr ganz« Fabrik ist nur da» Kesselhaus erhalt« geblteb«. Der Schaden wird mit über einer halben Million Gulden beziffert. In dieser Fabrik fanden über tausend Menschen Beschäftigung, welche durch das Unglück brodlo» geworden find. Schon Sonnabend Bormittag war eine größere Anzahl derselben hier «nd bat bei unseren Fabrikant« um Beschäftigung, doch nur verhältmßmäßig Wenige konnten solche erhalten. — Am Sonnabend, Abend», hat sich in drr benachbarten Bairischen Stadt Selb ein be dauerlicher UnglückSsall bei einer Feuerwrhrübung zngetragen. welcher lebhaft au den erinnert, der stch, wie seiner Zeit gemeldet, vor IV, Jahre hier zukug. Dort, wie hier, stürzte die Schnbleiter um. Auf der Leit« befand« sich vier Feuerwehrleute, von den« ein« tobt blieb »ud ei» anderer so schwer« Berletzungrn «litt, daß er kaum mehr aufkomm« dürste.