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472 Kurfürsten eine ^e Lerrrthsilunz «KM und in -WH M «itia wiG verMey, baß der Graf schon nW mehr drum deS Land r da es noch kurz zuvor hieß, H folge der in den Regierungsblat die Kreisdirection Gandersheim ließ neuerlich einem Einwoh ner zu Hallensen, welcher sich zu jener Sekte hält, seine Kinder, Die Nachricht, daß für die Gemahlin deS ' iche Eivilliste von 140,00V Lhlrn. bei war) erfolgen wird. AuS Wien wird mitgetheilt, daß der Graf Chambord rfalls f schon^nW mehr zurechnungsfähig gewesen, daß aber u seiner baldigen Wiederherstellung begründete Hoffnung vor handen sei, . ; Im Herzogthum Braunschweig scheint in letzterer Enthebung seinem Gesuche Gesandten nach fische Blätter von derartigen Versuchen sprechen. Wahr mag es wohl sein, daß die selbstständige und reservirte Haltung, welche Preußen in der orientalischen Krage einnimmt, dem Petersburger Kabinet wenig zusagt. — Der ostgenannte Assessor Waaener, welcher daS Organ. der preußischen Reac- tionSpartei, die Kreuzzeitung, ^digirte, ist trotz der heftigen Opposition, die er deM Miw ' geheimen Obertribunal und durch diese in die Kirche liefern, wo sie getauft wurden. — In Hannover hat die Ritterschaft ihr Ziel endlich er reicht: das zeithenge Ministerium ist entlassen und ein neues im ritterschaftlichen Sinne unter drosten v. Lutcken ernannt worden; nur der bisherige Krieas- miyister ist iy seinem Amte verblieben. Unter diesen Umstän den wird die von der AdelSpartei schon lange angestrebte Um änderung der Verfassung nicht lange mehr auf sich warten lassen. Preußen. Der in mehren Zeitungen verbreiteten An gabe, als sei die Mobilmachung zweier ArmeecorpS angeord- net, wird von dm Regierungsblättern widersprochen. — Die Köln. Ztg. will wissen, daß von russischen Agmten Versuche gemacht worden wären, um den Ministerpräsidenten v. Man teuffel vom Staat-ruder zu verdrängen; näher belegt wird sein, zu verhüten, daß nicht etwa eine entschiedene Partei, „ahme für die Türkin zu russischen RMunatioyey Avt-ß gebe. In tzen nWjstm Glen« Berichten -iebt sich dm» der VvHänge aus dem K«e-Sfthä«platze wesentlich erschwert. — Obgleich österreichische Blätter über Truppenbewegungen gegenwärtig nicht berichten dürfen, so bestätigen doch alle Wie- lM Uriefe, daß unbeschadet der vipr d« ^iseEsn Regier ung au-gessnochmen Neutralität die Avsstrkkung eines Obser- vatLonLcorpL an der ungarisch-türkischen Gränze (bei TemeS- ^eschlag belegt worden; desstyungeachtet erfolgte anderen TagS der nochmalig Abdruck jene- Artikels, wodurch eine aberma lige Beschlagnahme herbeigeführt wurde. Oesterreich. Der zeitherige Vertreter Oesterreichs am Petersburger Hof, Graf v. ÄeySdorff, hat um Enthel vpn seinem Posten gebeten; der Kaiser hat seinem Te^ entbrochen und den Grafen Esterhazy zum Gesandt . , Petersburg ernannt. — Wie die „Hamb. Nachrichten" mit- theilen, ist säwmMchen Redactionßn her in Wen erscheinen den Blätter eine polizeiliche Weisung zugegangm, dre sich auf die Mittheilungen vom russisch-türkischen Krieg-schau- Wtze beziehen soll. Die Absicht der Weisung scheint die zu Opposition, die er depl Ministerium gemacht, als Anwalt beim geheimen Obertribunal angestellt worden. Wagmer war we gen Beleidigung eines höheren Staatsbeamten in eine neun- monatliche Festungshaft verurtheilt und hatte überdieß noch Geld- und Gefängnißstrafen zu büßen. Alle diese Strafen sind ihm aber durch königliche Gnade erlassen worden; be kanntlich hat auch in Königsberg ein derselbm Partei ange- hö^ender Publicist in gleicher Weise der königlichen Gunst sich zu erfreuen gehabt (s. Nr. 32). Daß die beklaaenSwerthen Vorgänge im Troßherzogthum Baden von der ultramontanen Partei nach Gebühr ausge- heutet werden würden, ließ sich im Voraus vermuthen. Es ist dmn auch bereits am 20. Nov. in Köln ein aus weltlichen und geistlichen. Mitgliedern gebildetes 8omit6 zusammengetreten, welche- in der ultramontanen „BolkShalle" einen Aufruf an die Katholiken in- und außerhalb Deutschlands erlassen hat, worin zu Gunsten deS durch Geldstrafen und Lemporalien- ftmre mit dem „Rangel deS täglichen BrodeS" bedrohten katholischen KleruS im Troßherzogthum Baden zu Geldbei trägen und zur Bildung von ComiteS zu Geldsammlungen auch an anderen Orten aufgefordert wiich. Wie wir nach träglich erfahren, ist jenes , von dem bekannten Apostaten v. Kloreneourt redigirte Blatt wegen jeyer Aufforderung mit Beschlag belegt worden; defstyungeachtet erfolgte anderen TagS dorf empfangen und daß eine Vereinigung der älteren und jüngeren Bourbonen - Anje stattgefunden hat. Es wird hin zugefügt, daß diese Aussöhnung durch russische Vermittelung verbeigeführt worden sei. Diese Nachricht, welche sich zu be stätigen scheint, wird am Hofe L. Napoleons nicht mit Gleich gültigkeit ausgenommen werden. Frankreich. Bei der Schweigsamkeit der Napoleon'- schen Politik haben die Gerückte den freiesten Svielraum und auf ihre Mittheilung beschränken sich denn auch die meisten Correspondenjen aus der französischen Hauptstadt,; einmal heißt es, daß der Kaiser eine Revision der Verträge von 1815 beab sichtige, und deshalb den Senat nächstens zusqmmenberufen werde, dann spricht man immer wieder von Neuem von der bevor stehenden Absenduna eines Armeecorps nach dem Orient, so wie von einer beträchtlichen Verstärkung der in Rom befind lichen Truppen; aber es sind dies eben nur Gerüchte, welche von Tag zu Tage an der Börse wechseln und denen bis jetzt jede thatsächliche Begründung fehlt. Der Kaiser verweilt noch immer in Fontainebleau, es ist ihm aber dorthin eine Ab iheilung des Ministeriums des Aeußern gefolgt, damit die Geschäfte während der Dauer der Hoffeste keine Unterbrech ung erleiden. Der russische Gesandte ist der kaiserlichen Einladung nach Fontainebleau, wo nach und nach alle Re präsentanten der fremden Mächte erscheinen, gefolgt, und die Börse hat an diesen Besuch neue Friedenshoffnungen geknüpft, da es noch kurz zuvor hieß, Herr v. Kisseleff gedenke in folge der in den Regierungsblättern eröffneten heftigen Po lemik gegen Rußland, seinen Posten ganz zu verlassen und die Geschäfte der Gesandtschaft einem Sekretär zu über geben. Die reizbare Sprache gegen daS Petersburger Ka binet dauert übrigens in den ministeriellen Blättern fort, und es ist bezeichnend, daß der „Constitutionnel" gerade jetzt die Aussprüche des Kaisers Napoleon I. wieder auffrischt, welche dieser während seiner Gefangenschaft auf St. Helena dictirte. DaS genannte Regierungsblatt theilt nämlich nachstehende Worte des verstorbenen Kaisers mit: In einigen Jahren wird Rußland Konstantinopel, den größte» Theil der Türkei und ganz Griechenland in Besitz nehmen. Dies scheint mir so klar zu sein, als wie wenn es bereits schon geschehen wäre. Alle Anvorkommenheiten des Kaisers Alexander in Bezug auf mich waren darauf berechnet, von mir die Einwilligung zur Erreichung dieses AielS zu erhalten. Ich habe mich Dem stets widersetzt, weil ich vorau-sah, daß das europäische Gleichgewicht dadurch gestört würde. Rach dem natürlichen Gange der Dinge muß die Türkei eines LagiA der Macht Rußlands zufallenz der größte Theil ihrer Bevölkerung ist griechisch, und man rann sagen, daß die Griechen Russen sind. Die Mächte, die am meisten darunter leiden würden und die sich Dem widersetzen könnten, sind Snaland, Frankreich, Preußen uud Oester reich. Was Oesterreich betrifft, so wird es Rußland sehr leicht sei», dasselbe für seine Plane zu gewinnen, indem es ihm Serbien und alle andere Grenzstaaten, welche bi- nahe an Konstantinopel reichen, über läßt. Wenn jemals Frankreich und England sich aufrichtig vereinigen sollten, so geschieht dies nur, um diesen Plan zu verhindern. Aver selbst diese Allianz würde nicht hinreichend sein, und es ist noch die Frage^ob die beiden Mächte, mit Preußen vereint, im Stande wären, diese Absichten zu durchkreuzen. Rußland und Oesterreich werden sie zu jeder Zeit erreichen können. Ist Rußland einmal Herr von Kon stantinopel geworden, so fMt ihm der ganze Handel des Mittelmeeres zu- es wächst zu einer Seemacht ersten Range- an und Gott west^ was darau- werden kann! Rußland wird mit euch Streit aufangen, e- wird nach Indien eine Armee von 70,000 Mann guter Soldotea