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.< - » < > X Uebung im Lumen so lange kein Hindemiß in, Belgien. Nach langen Geburt^wehen ist den Weg gelegt werden solle, als sich beide nicht endlich ein neues Ministerium zur Welt gekom- von ihrer eigentlichen Bestimmung, körperlicher men, an dessen Spitze Herr Rogier steht, und Kräftigung und Ausbildung physischer Gewandt- welches von den Liberalen mit Freude begrüßt heit, entfernen. Man kann sich um so mehr wird. Der Einfluß der ultramontanen Partei, darüber freuen, daß die österreichische Regierung welcher unter dem vorigen Eabinet zu einer sehr das Kind nicht mit dem Bade weggeschüttet, als bedrohlichen Höhe herangewachsen war, ist mit eS in der letzten Zeit wahrlich nicht daran gefehlt einem Schlage vernichtet, und die Zusammensetzung hat, daS Lurmvesen durch Pie schmählichsten De- der neuen Verwaltung scheint dafür zu bürgen, nunciationen zu verdächtigen und die allerdings ta- daß damit den Wünschen des Lande- entsprochen sei. delnswerthen Ueberschreitungen einzelner Brause- I Niederlande. Dem Gerüchte, als beab- köpfe als die Tendenz der Vereine hinzustellen. sichtige der König von Holland die Krone nieder- Spanien. Wie eS den Anschein hat, muß zulegen (s. Nr. 32), wird jetzt von dem Journal der Wirrwarr, welcher am Madrider Hofe herrscht, I de la Haye aus das Bestimmteste widersprochen; und dessen nachtheilige Folgen sich bereits sehr der König werde wie im vorigen Jahre eine sechs merklich in dem Systeme der Regierung zu zeigen I wöchentliche Reise unternehmen, und es sei eben beginnen, in nächster Zeit zu einer entscheidenden I sowenig an eine Regentschaft als an eine Abdank- Katastrophe führen; wenigstens find die meisten ung gedacht worden. Die ganze Geschichte haben Stimmen darüber einig, daß es so, wie zeither, wieder einmal die Zeitungsschreiber aus's Tapet ge- nicht fortgehen könne, und eine Scheidung oder I bracht, die Holländer haben aber angefangen, denn ' Abdankung das Finale von dem traurigen Stücke I das Handelsblad wollte die Sache ganz genau wissen, sein werde, welches seit der Vermählung der jungen I Schweiz. Die Offiziere, welche zum eid- Königin in Madrid aufgeführt wird. — In Ca- genöffischen Generalstabe gehören, neben dieserFunc- talonien machen die Montemolinisten (die Anhänger I tion aber als Offiziere ihre Dienste dem Sonder- deS Grafen von Montemolin, Sohnes des Don Kunde widmen, find von der vorörtlichen Regier- CarloS) der Regierung viel zu schaffen, und der ung aufgesordert worden, sich über diese mit ihrem Generalcapitain Pavia hat sich zu den strengsten Eide unverträgliche Stellung zu erklären, da ihr Maßregeln veranlaßt gesehen; er ließ kürzlich Verharren bei dem als ungesetzlich bezeichneten einen Bandensührer und 16 seiner Mitgefangenen I Sonderbündniffe sie ihrer Stellen als eidgenöffi- sofort erschießen. , > , I sche Offiziere verlustig machen würde. Unterdessen Großbritannien. In der englischen Han- fahren die Sonderbündler fort, sich kampffertig zu delSwelt häufen sich neuerdings die Bankerotte in I machen, und es scheint in ihrem Wunsche zu liegen, bedenklicher Weise, und es sind vorzugsweise Ge- I daß eine blutige Entscheidung herbeigeführt werde, treidespeculanten, welchen der gesegnete Ausfall ein Begehrt, das die Pfaffen mit fanatischem Ei der Ernte und das dadurch bewirkte Herabgehen fer unterstützen. — In Luzern werden von den der Getreidepreise einen gewaltigen Strich durch Hinterlassenen des vor einigen Jahren ermorde- ihre Rechnung macht. — Der Sieger von Wa- ten Leu dessen Hemden in kleine Streifchen ge- terloo, der greise Herzog von Wellington, will auf I schnitten und diese den Leuten als Amulete(vermem seine alten Tage noch heirathen und zwar die I liche Schutzmittel) gegen Stich- und Schießwun- reichste Erbin Englands, Miß Burdett Coutts; ! den um theuereS Geld verkauft. Zu solchem Un wenn sich dieß bestätigt, so kommt ein tüchtiger ! sinn haben's die Jesuiten in Luzern bereits gebracht, Batzen Geld zusammen, denn der alte Herr ist und wenn man sie nicht bald aus dem Lande ebenfalls einer der reichsten Männer seiner Zeit. jagt, werden sie es noch weiter bringen. Frankreichs Die Kammersession von 1847 I Italien. Seit dem letzten Ministerwechsel ist am 9. August geschlossen worden, und die Mi- in Rom schreitet die Ausführung der Reformpläne nister haben nun einige Zeit, um von den heißen, des Papstes mit doppelter Schnelligkeit vorwärts; für fie aber nicht sehr ersprießlichen Debatten aus- denn die Beamten, welche im Stillen seinem zuruhen; die öffentliche Stimmung ist eine sehr Willen entgegenwirkten, haben jetzt Männern Platz mißliche, und das Ansehen der Juliregierung hat machen müssen, die es mit dem Fortschritte auf- in den letztverflossenen Monaten unverkennbar ver- richtig meinen. Trotz der großen Aufregung, welche lolen. An das längere Fortbestehen des Ministe- I in Folge der letzten Verschwörung und der mit riumS Guizot glaubt jetzt Niemand mehr, und ihr entdeckten scheußlichen Pläne unter dem Volke ThierS, Mole und Bugeaud werden bereit- al- I hervorgerufen worden ist, haben doch keine Ruhe- die Männer bezeichnet, welche die Erbschaft de- störungen stattgefunden, und die Haltung de- Vol- jetzigen CabinetS antreten sollen. — Am 11. ha« kes ist eine musterhafte, obgleich mehre mit gro ben in der Vorstadt St. Antoine zu Paris sehr I ßem Freimuth abgefaßte,- aegen hohe Beamtete ernstliche tumultuarische Auftritte stattgefunden; die I gerichtete Proklamationen Zündstoff genug für die zahlreichen Arbeiter einer bedeutenden MeubleS- I erhitzten Gemüther darbieten. Mit einem Worte^ fabrik wollten sich den Anordnungen ihrer Princi- I man meidet Alle-, waö den Papst kränken könnte,. pale nicht fügen, griffen vielmehr zur Selbsthülfe I dessen redliche- Streben nach dem Guten und» und demolirten die Werkstätten der Fabrikherren. ' Besseren die vollste Anerkennung findet.