Volltext Seite (XML)
,1^., /I 1-. ! » > . . .. j ' 's ' < .. , , Gin urrterHattendes Wochenblatt für Bürger und Landman«. ,//'v. — / O . j .., ' * - O , Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verleger Heinrich und Walther. Dieses Wochenblatt kostet nebst dem Beiblatte „Der Dampfwagen" 12z Ngr. oder 10 gGr. vierteljährlich. Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen Bestellungen darauf an. Vierteljährlich wird eine Lithographie ber- 'gegeben. Etwaige Beiträge werden unter der Adresse: „An die Expedition der s. Dorst. in Dresden" erbeten. Inserate, welche in dem Beiblatte die weiteste Verbreitung finden, erbitten wir unter gleicher Adresse <oder durch die Buchhandlung von Fr. Fleischer in Leipzig. Jnsertionsgcbühren 1 Ngr. für die Zeile oder deren Raum. , Politische Weltschau. Deutschland. Wenn man die vielfachen politischen Untersuchungen zusammenzählt, welche von manchen Regierungen das Jahr lang im lie ben Deutschland anhängig gemacht werden/ so möchte man fast glauben,, es gebe nirgends mehr Hochverräter und Staatsverbrecher, als ebey im deutschen ^Battrlandez bettachtet man aber Pie Resultate dieser Untersuchungen, so stellt sich die Sache gewöhnlich anders, denn die meisten An geklagten werden, nachdem man ein Jährchen untersucht< und einige Stöße Acten zusammenge schrieben hat, endlich freigesprochen. Dieß gilt namentlich von Kurhessen; wenn auch dort die Polizei und die ministerielle Gewalt bei der ge ringsten Veranlassung, wo sich Jemand durch sei nen, wenn auch noch so gemäßigten Liberalismus mißliebig macht, mit einer Anklage bei der Hand ist/ , so zeigen, doch die höheren Justizbehörden fast durchgängig jene. Festigkeit und Unparteilichkeit, welche einer gutem Gerechtigkeitspflege nie fehlen dürfen. Die Folge hiervon ist, daß die Regierung mit ihren politischen Processen meist wenig oder gar keine Erfolge erlangt. So ist eS ihr kürzlich wiederum mit dem Abgeordneten Sunkel gegangen, welcher in der Ständekammer das Verfahren der Regierung im so beredter und kräftiger Weise an griff. DersUve wär „ Aufreizung gegen die bestehende Staatsgewalt und unerlaubten Tadels . der Anordnungen der kurfürstlichen Staatsregier ung" angeklägt, ist aber von dem Obergericht zu .Fulda völlig freigesprochen worden. . , Der Bruder des regierenden Herzogs Wilbelm, von Braunschweig, der Herzog Karl- hat vonLon- don auö einen Protest .an-den Großherzog von Mecklenburg-Schwerin gerichtet, worin er sich ge gen die angebliche Verlobung ^„seines Unterthans", l deS ihm nachgeborenen Prinzen Wilhelm, ausspricht »und eine jede eheliche Verbindung desselben im Neunter Zahrg. III. CluartaL. Voraus kraft seines Rechtes als „rechtmäßiger Souverain und legitimer Chef des Hauses Braun schweig" für null und nichtig erklärt. Nebenbei erklärt der vertriebene Herzog, daß vielleicht die Zeit nicht mehr fern sein dürste, wo er sich selbst zu vermählen gedenke. ' * Portugal. Die Junta von Oporto, welche den dargebotenen Friedensbedingungen am längsten widerstrebte und sich nicht unterwerfen wollte, hät nun die Waffen gestreckt, und die Dänischen Hülfs- truppen haben die Stadt besetzt, so daß man den 'Bürgerkrieg,jetzt als ziemlich beendigt ansehen darf. Spanien. Wahrend der Hausfriede zwi schen dem jungen königlichen Paare noch immer nicht hergestellt ist, hat sich die Königin nun auch noch mit ihrem Schwiegervater, dem Jnfanten Don Francisco de Paula, veruneinigt. Derselbe soll sich in politische, gegen die Regierung der Königin gerichtete Pläne gemengt haben, was ihm natürlich seine Schwiegertochter nicht so hingehen lassen kann; er soll sofort den königlichen Palast verlassen und das schöne Madrid mit einem sim plen Badeorte vertauschen. Der arme König ver liert an seinem Vater die letzte Stütze, da Letzte rer zeither zuweilen bei den königlichen Gatten den Vermittler spielte. l , ... Großbritannien. Hier hat eS in voriger Woche wieder einmal viel Festlichkeiten gegeben. Bekanntlich hatte schon vor, einigen Monaten die ,Universität Cambridge den Gemahl der Königin, Prinz Albert, zum Kanzler gewählt, und am 5. Juli fand die feierliche Jnstallirung des Prinzen unter großen Solennitäten statt. Die Königin hatte ihren Gemahl zur großen Freude, der guten Stadt Cambridge dorthin begleitet und nahm an allen Festlichkeiten,Antheil.^ - . ) . . DaS arme Irland kommt der, Regierung in diesem Jahre sehr theuer zu, stehen; die bis zum 15. Jussi aus Staatsmitteln für öffentliche Arbei ten in Irland zur Unterstützung der Bedürftigen