Volltext Seite (XML)
m- von Diese Berechnung „österreichischen Le Kleine Rittheilmgen. Die Schnelligkeit der Reisen scheint ihren Höhe punkt in der Lhat bald erreicht zu haben. Auf der Hamburg-Berliner Eisenbahn, die neuerlich eröffnet wurde, legt man die ganze Strecke jetzt schon in 9 Stunden zurück; diese Zeit soll aber durch die Einführung eines bloßen Personenzuges bis auf 6 Stunden verringert werden. Nimmt man an, daß auf den sich anschließenden Bahnen ähnliche Postzüge mit gleicher Geschwindigkeit ein geführt werden, so reist man dann von Berlin bis Dresden 7 Stunden, von Dresden bis Prag 7 Stünden, von Prag bis Wien 12 Stunden, von Wien bis Graz 9 Stunden, von Graz bis Triest 16 Stunden. Man würde also nicht mehr gen b« diesem Erwerbe verloren habe». ^Die Ge schichte deS französischen MinenbefitzerS Laborde ist ei« Beispiel der Wechselsalle deS Glücks. Die ser unternehmende Mann kam arm nach Mexico und wurde durch die Ausbeulung einer Mine zu Llapajahua sehr reich; er ging von da zu dm Minen von LaSco, denen er durch seine außer» ordentliche Thatigkeit einen neuen Aufschwung gab, und machte hier neuerdings großen Gewinn. Dieß geschah von 1752 bis 1760. In seinem über» lchwanglichen Reichthum baute er zu LaSco eine Kirche, die ihm 2 Millionen kostete, und die er prächtig ausschmückte; aber die Silberminen wur den arm, er setzte den Bau nichtsdestoweniger hartnäckig fort und verlor Alles. In der äußer ste« Roth ging er zum Erzbischof, und bat ihn um Erlaubniß, die goldene, mit Diamanten besetzte Sonne, womit er daS Tabernakel seiner Kirche geschmückt hatte, wieder herunternehmen zu dürfen. Der Erzbischof hatte den guten Gedankey, darein zu willigen, und Laborde beschloß, mit den 100, Piastern, die er dadurch gewann, sein Glück an derswo zu versuchen. Er ging nach Zacatecas, wo die Minen, nachdem sie sehr ergiebig gewesen, fast gänzlich verlassen worden waren. Er unter nahm es, das Wasser einer berühmten Mine, la Quebradilla, auszuschöpsen, und verwendete darauf ohne Erfolg fast seine ganze Habe. AlS er nur noch einige Tausend Piaster hatte, wagte er sich an die Bearbeitung einer noch unbekannten Ader, und hatte das unglaubliche Glück, die Beta grande zu finden, die jetzt noch die Hauptader von Za catecas ist. Er griff sie gerade an dem Punkte an, wo die Adern am reichsten sind, und gewann noch einmal unermeßliche Reichthümer, hinterließ aber bei seinem Tode nur 3 Millionen Frauken, was für einen glücklichen Minenbesitzer damaliger Zeit sehr mäßig war. Neustadt-Dresden, gedruckt und zu finden in der G Heinrich'schen Buchdruckeret. Hierzu al- Beilage: „Der Dampfwagen" Rr. 10. ? Die von unS in voriger Nummer erwähnte Bereitungsatt von Brod aus sogenanntem Treber- teig und Roggenmehl ist bereit- zur praktischen Anwendung gekommen. Herr Kaufmann Jor dan, weicher sich für diese Sache besonders teresfirt» hat bei einem Antonstädter Bäcker Ver ¬ suche machen lassen, welche wir, nach der unS zugekommenen Probe zu urtheilen, als sehr be friedigend bezeichnen müssen. Der dazu aus den Bierbrauereien verwendete Stoff besteht nicht aus den eigentlichen Trebern, sondern eS ist dieß viel mehr eine mehlige Substanz, welche sich in den Maischbottichen niederzuschlagen pstegt und, von den Hülsen der Körner gerejpigt, mittels der Ver mischung von einer gleichen Quantität Mehl sich recht wohl zum Verbacken eignet. Nach den ange stellten Versuchen hofft man ein solches zweipfünd- igeS Brod für fünfzehn bis sechszehn Pfennige her- zustellen, und die kräftige und schmackhafte Qua lität desselben läßt um so mehr einen reichlichen Absatz erwarten, da bereits die Proben unter als 57 Fahrstunden brauchen, um von der Nord see bi- zu dem adriatischen Meere zu gelangen. — Diese Berechnung wird von dem Journale deS „österreichischen Loyd" ausgestellt, aber ^selbst an dieser außerordentlich kurzen Zeit ließe sich noch Lückenbüßer. Die Ausbeutung der Gold- und Silberminen in Mexico ist von jeher ein Gegenstand der an- tzestrengteften Speculation gewesen, und die eng- lrschen Kapitalisten haben seit der Unabhängigkeit der Republik ungeheuere Summen darauf verwen det. Die Unsicherheit, welche die Ausbeutung der edlen Metalle in allen Ländern der Welt darbietet, findet sich jedoch auch hier, wo die Adern regel mäßiger sind. Man hat daher genug Falle erlebt, daß sich einzelne Familien einen fabelhaften Reich thum. erworben haben, fehlt aber auch nicht an Beispielen, wo die Unternehmer ihr ganze- Lermö der ärmeren, jetzt so hart bedrängten Einwohner klasse eine sehr bereitwillige Aufnahme gefunden Haden. Bei dieser Gelegenheit sei noch erwähnt, daß ein an der Pirnaischen Straße wohnhafter Gutsbesitzer neuerdings sehr gelungene Versuche gemacht hat, aus geriebenen Rüben, aus denen vorher durch Auspressen der Zuckersto^ mög lichst entfernt worden, mittelst einer verhaltniß mäßigen Beimischung von Roggenmehl ein sehr schmackhaftes Brod herzustellen. *DaS Frankfurter Journal erzählt seinen Lesern, daß die Rede, welche ein geistliche- Mitglied ter ersten Kammer der sächsischen Gtändeversammlung am verwichenen Landtage gegen die Deutschkatho- , liken gehalten, in einem besonderen Abdrucke in Böhmen gratis vertheiltworden sei. Dieser Se paratabdruck soll Angriffe auf den Deutschkatholi. ciSmuS enthalten, welche in den officiell gedruckten Mittheilungen nicht zu finden waren. Wir find begierig zu wissen, ob man diese Anschuldigung deS obengedachten Blattes al- eine unwahre zu- rückzuweisen vermag. dieser auSerordentkch kurzen Zeit ließe fich noch etwa- erfi>aren, wenn man von Magdeburg aus nicht über Berlin und Jüterbog-, sondern über Leipzig nach Dresden fahre. "<» — " — - - MW—