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Der erste allgemeine Theil der Begründung de- ZolltarisenlwurfeS ist nunmehr der Oeffentltchkett über- grben worden. Er beginnt mit einem geschichtlichen "Rückblicke auf die deutsche Zollpolitik seit 1879 und Dertheidigt dann die Neuregelung der Waaren - Ein« lhetlung, die Ablehnung der WerthzSlle und die Ber« -ollung nach dem Reingewicht. Die Erhöhung der Getreidezölle wird durch folgende Ausführungen be gründet: Die Erkenntniß, daß die zu Ungunsten der Landwirthschaft eingetretene Berschiebung der deutschen ^rwerbSthätigkeit schließlich nicht nur auf wirthschaft- Ltchem Gebiete unheilvolle Folgen für die Gesammtheit choben würde, muß zu der Ueberzeugung führen, daß Lie Durchführung wirksamer Gegenmaaßregcln nicht mnterlaffrn werden darf. Der vorliegende Zolltarif- «ntwurf erblickt demgemäß eines seiner wesentlichen Ziele darin, die Lage der einheimischen Landwtrthschaft günstiger zu gestalten, indem durch höheren Zollschutz ihrer Erzeugnisse die mit der Entwickelung de- Welt« Verkehr- und der Weltmarktpreise entstandenen Nach' Eheile abgeschwächt und derart ausgeglichen werden, Daß der Erlös besser den Herstellungskosten angepaßt Mrd. Der verstärkte Zollschutz soll die Möglichkeit Litten, daß dem Ackerbaus ein angemessener und zu Betrieb-Verbesserungen ermunternder Gewinn übrig Lleibt; dadurch werden weiteren Fortschritten in der «Sorgfalt der Güterbewirthschastung und in der Er giebigkeit der Feldbestellung die Wege geebnet werden. Diese Fortschritte dürsten dazu bettragen, daß Deutsch« land künftig in der Deckung seines GetretdebedarfeS Lei zunehmender Volkszahl nicht noch mehr vom AuS- Lande abhängig wird. Wenn auch auf die völlige Entbehrlichkeit der Getreidezusuhr aus dem AuSlande nicht zu rechnen sein wird, so ist doch -in hohem Grade erwünscht, daß der Haupttheil deS RahrungSmtttelbedarsS dauernd aus dec eigenen Er zeugung deS Inlandes besriedigt werden kann. Die Abhängigkeit der Inlandspreise von den Weltmarkt preisen wird allerdings fortbestehen. Der Zolltarif Hat auch nicht die Aufgabe, irgend einem Zweige der einheimischen Gütererzeugung die dauernde Erzielung von Verkaufspreisen in bestimmter Höhe zu gewähr leisten. Ebenso liegt die Rücksichtnahme auf besondere, Mit den Herstellungskosten der Waare nicht zusammen hängende Schwierigkeiten, welche in einzelnen Gegenden Lie bedrängte Lage deS Ackerbaues noch verschärfen Mögen, außerhalb des Bereichs der Zollgesetzgebung. Muß die Erhöhung der landwtrthschaftlichen Zölle al- unabweisbares Bedürfniß auch vom Standpunkte der Gesammtheit anerkannt werden, so darf von ihrer Durchführung die Rücksicht auf den inländischen Ver- Lrauch der davon betroffenen Nahrungsmittel nicht ab hängen. Bei der Mehrzahl der für landwirthschaftliche Erzeugnisse vorgeschlagenen Zollerhöhungen find übrigen- schwerwiegende Nachtheile für die Verbraucher nicht zu Lesürchten. Derartige Nachtheile können selbst bet den Leantragten Erhöhungen der Zölle für Brotgetreide nicht ohne Weiteres als sichere und unmittelbare Folge VorauSgesehen werden. Dcnn es fragt sich, ob die Brotpreise, die zugleich von dem Einfluß deS Zwischen- und Kleinhandels und von dem Preisaufschlag der Bäcker abhängig sind, der Steigerung der Getrctde- r^-eise gleichmäßig folgen werden. Da der bisherige Rückgang der Getreidepreise in den Brotpreisen jeden- lallS nicht in seinem vollen Umfange zum Ausdruck ge« Lon.men ist, erscheint die Annahme nicht unvertretbar, daß dies ebenso wenig bei einer Steigerung der Ge. tretdepreise der Fall sein wird. Gewiß begründet schon die Möglichkeit einer Erschwerung der Volköernährung die ernste Verpflichtung, Zollerhöhungen von so bedeu tender wirthschasllicher Tragweite mit der größten Vor ficht zu bemessen. Sollte sich dessen ungeachtet unter Umständen eine Belastung der verbrauchenden Bevölke rung ergeben, so müßte sie ertragen werden, nm weit ernstere Gefährdungen der Staatswohlsahrt hmtan zu halten. — Die Aufstellung von Mindestzöllen für In. dustrieprodulte wird abgelehnt. Eine Ausnahme ist bei den Zöllen für die wichtigsten Getreidearten gemacht worden. Mit Rücksicht auf die weittragende Bedeutung, welche ihrer Bemessung für daß Wohl der Landwirth« schäft und der Gesammtheit innewohnt, erschien eS trotz der entgegenstehenden gewichtigen Bedenken angezeigt, durch die Gesetzgebung eine Weisung über den bei Ver tragsverhandlungen festzuhaltenden Mindestbetrag zu geben und hierdurch einerseits dem Wunsche der Land, wirthschaft nach einer Sicherung, soweit als thunlich, zu entsprechen, sowie andererseits späterem Meinungs streit über das zulässige AuSmaaß der vertragsmäßigen Zollhcrabsetzung möglichst vorzubeugen. Noch Wetter zu gehen und auch sür Zölle auf andere Erzeugnisse die Mindestsätze im Gesetz zu beziffern, verbietet sich da gegen durch daS allgemeine Interesse am Abschluß von Tarifverträgen. Am Freitag früh ist in der deutschen Botschaft in London der bisherige deutsche Botschafter am englischen Hofe, Grafvon Hatzfeld. Wilden bürg, gestorben. Vor wenigen Tagen erst hatte der Kaiser, als er in einem Handschreiben die erbetene Entlassung auS den Staatsdiensten gewährte, dem Wunsche Ausdruck ge geben, daß dem verdienten StaatSmanne „die nach einem arbettsvollen Leben wohlverdiente Ruhe noch durch lange Jahre* beschieden sein möge, aber dieser Wunsch ist nicht in Erfüllung gegangen und der Tod hat den ehemaligen deutschen Botschafter von lang« jährigem Leiden erlöst, ehe er dem König Eduard sein Abberufungsschreiben überreichen konnte. Eine Kommission ist in Berlin zusammengetrtten, um über Maaßnahmen zu berathen. die auf Grund der bet der China-Expedition gemachten Erfahrungen zu treffen sind. Zu dieser Komm sfion sind Officiere aller deutschen Kontingente einberufen worden. Die Berathungen werden sich in erster Linie mit der Be kleidung und Ausrüstung zu beschäftigen haben; hierbei find nemlich verschiedene Mängel hervorgetreten, die aber für die in China verbliebene ostasiatische Besatzung-« brigade bereits abgestellt wurden. Auch die Ver hältnisse des Sanitätsdienstes sowie der Verpflegung und Verwaltung dürften eingehend erörtert werden; das Material zur Berathung liefert die ausführliche Berichterstattung der höheren Kommandobehörden. Der Kolonialrath hat sich eingehend mit der Regelung der Arbeiterverhältnisse in Kamerun befaßt. Ein diesbezüglicher Bericht gab zu einer principiellen Erörterung der wirthschaftlichen Lage Kameruns An laß, wobei den hervorgetretenen Schwierigkeiten gegen über aus dem Kolonialrathe heraus auf die schweren wirthschaftlichen Kämpfe hingewiesen wurde, die auch fremde, heute in großer Blüthe stehende Kolonien in den Anfangsstadien ihrer Entwickelung durchzumachen gehabt haben; auf Grund der sachverständigen Unter suchungen der natürlichen Verhältnisse Kamerun- dürfe man Vertrauen auf die Zukunft der dortigen Unter nehmungen haben und müsse fortfahren, Kapital und Arbeitskraft an dieselben zu wenden. Der Kolonial direktor hob hervor, daß die .Negierung stets bemüht gewesen sei, zwischen Plantagenleitern und Arbeitern Licht und Schatten gerecht zu vertheilen und daß namentlich Verschlungen der Arbeitgeber stets die Ahndung auf dem Fuße gefolgt sei. Die neue Ver ordnung, die im Kolonialrathe Annahme sand, solle dazu dienen, in dieser Beziehung eine Grundlage zu schaffen und dadurch bestehende Uebelstände thunltchst zu beseitigen. Die evangelische Geistlichkeit der Rheinprovinz hat sich in großer Zahl einer von Pfarrern der Synode Gladbach ausgegangenen Protestresolution gegen Chamberlain und die britische Kriegführung in Süd afrika angeschloffen. Diese Thatsache giebt der »Kölnischen Zeitung" Veranlassung, davor zu warnen, die „Ver hetzung" beider Völker schließlich zu einem Brand auS- arten zu lassen, der nicht mehr zu löschen sei. Die gegenwärtige Verstimmung sei derart, daß sie ohne ernste Gefahr eine Zuspitzung nicht mehr ertragen könne. DaS Blatt versichert, in gut unterrichteten Kreisen sei genügend bekannt, daß gerade Chamberlain seiner Art nach vielleicht entschiedener als irgend ein anderer Minister im britischen Kabinett einem guten Zusammen gehen mit Deutschland stet- da- Wort geredet habe. Wenn die „Köln. Zlq." so gut unterrichtet ist, so müßte sie eigentlich ihrer Verwunderung Ausdruck geben, daß Chamberlain überhaupt so unüberlegte Worte ge, sprachen hat. In der baierischen Abgeordnetenkammer erklärte der Minister Graf Crailsheim bezüglich der von Abgeordneten zur Sprache gebrachten süddeutschen Eisenbahngemeinschaft, e- seien allerdings Ver handlungen im Gange, welche eine weitere Vereinheit lichung und Vereinfachung der Tarife bezweckten und eS würden darüber in nicht allzu ferner Zeit weitere Besprechungen stattfinden. Allein eine größere Ver billigung der Personentarife sei nur in Zetten guter Finanzen möglich. Die baterische Regierung werde jede Vereinbarung ablehnen, welche die Selbstständigkeit der baierischen StaatSbahnen irgendwie beeinträchtige. Die Ist Einnahme der in der Zeit vom 1. April 1901 bi- zum Schluffe deS Monats Oktober 1901 im deutschen Reiche zur Anschreibung gelangten Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchs, steuern sowie anderen Einnahmen beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen: Zölle 270 941,514 M. (-s- 10,243,911 M ). TabackSsteuer 8,023,569 M. (4- 260,766 M.), Zuckersteuer und Zuschlag 55.091,117 Mark (- 12,563,762 M.), Salzsteuer 25,946,664 M. (— 395,164 M). Maischbotttchsteuer 2,591,573 M. (— 2,905,255 M), Verbrauchsabgabe von Brannt wein und Zuschlag 71,852,302 M. (-f- 5,692,677 M.), Brennsteuer 1,335.581 M. (— 525 937 M.), Brau- steuer und UebergangSabgabe von Bier 18,382,745 M. (— 337,657 M.), Summe 451,493 903 M. (- 530,421 Mark).—Spielkartenstempel 795,145 M.(—23,610 M.). Durch eine Indiskretion irgend welcher Art find Nachrichten über den gegenwärtig noch dem BundeS- rathe zur Beschlußfassung vorliegenden Entwurf deS Etats der Reichs,Post- und Telegraphen verwaltung sür 1902 in die Oeffentltchkeit gedrungen. Er schließt in Einnahme mit 440,629,130 M. ab. Der Etat für 1901 wieS eine Einnahme von 420,162 950 M. nach, so daß sich gegen daS Vorjahr ein Mehr von 20,466,180 M. ergiebt. Die Summe der fortdauern den Ausgaben beläuft sich aus 391,185,893 M., der Ueberschuß aus 49,443,237 M. Nach Abzug der ein maligen Ausgaben (Postbauten u. s. w.) in Höhe von 14,797,003 M. verbleibt ein reiner Ueberschuß von 34.646,234 M. Da der Etat für 1901 einen Ueber schuß von 37,768.317 M. nachwieS, so bleibt der Ueber schuß um 3,122,083 M. gegen da» Vorjahr zurück. Zu der Thatsache übrigen-, daß jetzt schon über den Etat etwas verlautet, bemerkt die „Nat.-Ztg.": Nachdem ein Berichterstatter, dessen Specialität die unbefugte Veröffentlichung von BundesrathSentwürfen und vor zeitigen Mittheilungen auS dem Etat war, sich, um einer Strafverfolgung zu entgehen, genöthigt gesehen hat, in'- Ausland zu fliehen, scheint ein anderer Bericht erstatter, ungewarnt durch daS Geschick seines Kollegen, in dessen Fußstapsen getreten zu sein. Oesterreich-Ungarn. Die parlamentarische Lage in Wien hat sich etwa- gebessert. Es verlautet, die Czechen würden bei der Berathung des Budgetts nicht die äußersten Schritte unternehmen, sondern sich mit der Zusage der deutschen Obmänner, nach der Budgettdebatte mit ihnen in Verhandl"ngen eintreten zu wollen, vorläufig zufrieden geben. In der zur Schlichtung der Streitigkeiten einberufenen Ob männerkonferenz dankte der Ministerpräsident vr. von Körber den Obmännern für ihr Er scheinen und sprach die Ueberzeugung auS, daß die selben mit ehrlicher Bereitwilligkeit zur Aussprache Len Vorbereitungen zum Frieden näher träten, dessen daS Reich bedürfe, der ein unverrückbares Ziel der Regie rung bilde, der die Gemüther der streitenden Volks stämme beruhigen und die Volksvertreter von den ihre beinahe von ollem Verkehr zurückgezogen habe und deshalb kaum Gelegenheit zur Anknüpfung von Be- karntschasten halt'. Die Zeitung als Heiralhs-Ver- mütlenn ist mir nicht sympathisch, obschon ich keines wegs sentimental denke und die gewerbsmäßigen Ver- nittler sind mir geradezu widerwärtig. Außerdem wüßte ich, meiner Kinder wegen, doppelt vorsichtig bei d^r Wahl eincS zweiten Maune- zu Werke gehen. Gtliug, wenn ich wirklich de» Wunsch hätte, mich wieder zu verheirathe», würden uuch die vielen Schunerigkeitln schon verymd rn, den Gedanken in die That umzusetzen. Nein, nc: , tieoe Frau Putzbach, ich bleibe am besten, wer ich bin* „Ehen werden «m Himmel geschlossen", sagte die Cisenbahnbeamtenwittwe pathetisch „und Gotte- Wege Ind wunderbar; wenn Ihnen ein neues Glück be stimmt ist, werden Sie e- auch finden, verlassen Sie sich darauf." Etwa zwei Monate nach dieser Unterredung be gegnete Therese Frau Putzbach eine- Abends auf der Straße in Begleitung eine- Herrn, den diese ihr al- Herrn Baron von Selm aus L. am Rhein vorstellte. Herr von Selm hatte Geschäfte m Leipzig, xx halte Frau Putzbach Grüse von ihrem in L. lebenden Bruder, der dort ein Hotei besaß und mit tem er in tim befreundet war, Überbracht und verkehrte sitzt älter- bet ihr. Augenblick ch waren sie auf dem Wege nach einem Gartcnkoocett. Frau Putzbach bat Therese, sich ihnen anzuschlreßen und da der Abend schön war und sie sonst mcht- zu versäumen hatte, r ahm sie die Aufforderung gern an. Herr von Selm war ein hübscher, eleganter Mann in den besten Jahren, mit angenehmen Manieren und von einnehmendem Wesen und ein unterhaltender Ge sellschafter. Während all? Drei dem nahen Restauration-- garten zuschritten, flüsterte Frau Putzbach Therese zu, daß sie wi klich glücklich über ihre — TherefenS — Begleitung fei; sie habe nemlich so arge Kopfschmerzen und könne nicht viel sprechen, doch hätte sie Herrn von Selm's Einladung nicht gut ablrhnen können. Therese und Herr von Selm unterhielten sich des halb in den nächsten Stunden fast allein miteinander; nur hin und w'eder warf Frau Patzbach, die wirklich leidend schien, eine zerstreute Bemerkung dazwischen. Therese, die im ersten Jahr ihrer Ehe mit ihrem Mann eine Rheinreise gemacht, hatte bei dieser Gelegenheit auch L. kennen gelernt. Von Selm erzählte, daß er eigent lich kein geborener Rheinländer fei; seine Mutter und seine Schwester wohnten aber in X. und er selbst war Direktor einer dortigen Bank. Sie hatten ein hübsches Plätzchen in einer ver steckten Grotte gefunden. Die Luit war warm, fast schwül, in der Ferne brütete ein Gewitter am Himmel. Zahlreiche bunte Lampion- durchbrachen mit magischen L'chtreflexen daS abendliche Dunkel und die Militär, kapelle spielte abwechselnd lustige und sentimentale Weisen. Therese erinnerte sich feit langer Zeit keine- so angenehm verbrachten Abend- mehr. In ungewöhn lich heiterer, angeregter Stimmung langte sie nach elf Uhr wieder in ihrer Wohnung an. Am andern Tage machte Baron Otto von Selm ihr feine Aufwartung und diesem Antrittsbesuch folgten in den nächsten Tagen wiederholte Visiten. Bi-weilen flogen auch duftige Blumengrüße von ihm in'- Hau und bereits nach Verlauf v)n vierzehn Tagen wußte Therese genau, daß in der nächsten Zeit eine für ihr ferneres Leben wichtige Entscheidung an sie herantrtten werde. Baron Selm gefiel ihr sehr gut. Wenn sie ledig oder kinderlose Wittwe gewesen wäre, würde sie ohne Bedenken eingewilligt haben, die Seine zu werden. Aber so laq die Sache anders. Sie hatte auf ihre Kinder Rücksicht zu nehmen; sie mußte ganz klar sehen, wem sie ihre Lieblinge anvertraute, sie mußte über die Vergangenheit und die Familienverhältnisse, über den Ruf und daS Ansehen des ManneS, den sie zum Vater ihrer Töcbter machen wollte, genau unterrichtet fein, bevor sie sich endgiltig tntschied. Therese war zu klug, um sich nur von dem Eindruck seiner Persön- lichkeit eine Ueberzeugung aufdrängen zu lassen. Ne olut, wie sie war, schrieb sie an ein große-, al- zuverlässig bekanntes rheinische- AuSkunftSbureau und bat, Erkundigungen über den Baron einzuziehen. Soeben war die Antwort deS Bureau- ein« getroffen und die Auskunft über Otto von Selm lautete so ungünstig wie nur möglich. Zwar war er bi- jetzt nicht mit dem Gesetz in Konflikt gerachen, aber in seinem Wohnorte würde eS dennoch Niemand einfallen, ihn al- Vertrauen-Person zu betrachten. Seine Stellung a^-Bankdirektor bestand darin, daß er die Bücher eine- kleinen lokalen Geldinstitut», da- sich allerdings den Namen „Baak" beigelegt hatte, führte und sich damit eia kleine- Taschengeld erwarb. Im Uebrigen laa er feiner Mutter, einer Beamtenwittwe, welche mit ihren drei unverheiratheteu Töchtern ein Pensionat hielt, auf der Tasche und steckte bi- an den Hal» in Schulden. (Farye»«,