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"— älhsislhe DorhMiG Sonnabend, dm 13. April 1901 63. Jahrgang « ! > AeuMeton sL kein. bw ru» M. INN rik- ster )tt, »ilfe !Z ^1. pro fel- ut. >ler rnd net ar» rer !-k Nt t«. ^and. rium linsp. weite . : die nun» l»gS- Sez.- »dige e -» ehält cde» bi, i in stelle de» ung. ange Juserate werd«» bi- Montaq, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: diel spalt. Zeile SO Pf. Unter Eingesandt: 40 Pf. ie er Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und tandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman» MüLer tu Dre-de». irk: k— fel. mit ter. ter. in »fser t-' . Der Schnkllmaln von Dawson-City. Li»e Geschichte au» Klondyke vouReiuholdOrtman«. (Nachdruck verboten.) (S. Fortsetzung.) Ur war höchst erstaunt, al» er bemerkte, daß Bäraud noch keineswegs gewillt schien, auf da» An erbieten Titheriugtov'- eiuzugehe». »Wa- ich da ferttg gebracht habe, ist wirklich nur eine ganz gewöhnliche Leistung, weiue Herren-, sagte er „und Ete überschätzen meine Kunst! Ich würde fürchte«, mich durch eine derartige Produktion lächer lich -« wachen. Uud zu einem öffentlichen Auftreten fehlt es mir auch an Muth." Natürlich wollte mau solche Einwendungen nicht gelten lasten. Aber der Maler blteb trotz allen Zu« reden» bei seiner Weigerung, bi» plötzlich sein Bruder Rev» zu ihm trat und ihm einige Worte in» Ohr flüsterte. Von diesem Augenblicke an widerstrebte r nicht «ehr, wenn ihm auch offenbar bei dem Gedanken an da» bevorstehende Debüt keiuetweg» behaglich zu Muthe war. Und in ihrer sofort abgehaltenen Be- rathuvg kamen die drei Theilhaber de» Olympia- Theater» zu dem einstimmigen Befchluß, die Eröffnung ihre» Kanstiempel» nunmehr unbedingt schon an einem der nächsten Tage stattfinde» zu laste», damit man noch von der ersten patriotischen Begeisterung de» Publikum» Nutzen ziehe» könne. Mit jener zuversicht ¬ lichen Gelassenheit, die auch da» Unmögliche ausführ bar erscheinen ließ, sobald er e» zu seiner Angelegen heit gemacht hatte, nahm Robert Titherington die Er ledigung aller Vorbereitungen aus sich, die noch ge troffen werden mußten und tbeilte zugleich den beiden Freunden die Aufgaben zu, durch deren Erfüllung fie ihn bei seiner Riesenarbeit unterstützen sollten. Da Eharle- B-raud das während der Vorstellung anzufertigende Portrait natürlich nicht auf Segeltuch und mit Anstreichfarben malen kounte, fo war die vc- schaflenheit und Herrichtung deS für ihn erforderlichen Materials eine der wichtigsten Sorgen und Willie Hazeltine sollte sich zu diesem Behufe unverzüglich mit ihm auf den Weg wachen. Auch die Aufträge, die Georg Herbert» zu erledigen hatte, duldete» keine Ver zögerung. Und fo geschah e», daß nach einer kleine» Weile Robert Titheringtov und Revö BSraud in dem großen kahlen Raume ganz allein mit einander wäre». Wohl sünf Minuten lang wurde kein Wort zwischen ihnen gesprochen und der Jüngling arbeitete noch emsiger al» zuvor. Da berührt« Titherington leicht seinen Arm und indem er sich tief zu ihm herab beugte, flüsterte er: »Es ist zu viel, wa» Eie fick da zumuthen, Miß Büraad! Diese angestrengte Arbeit geht über Ihre Kraft." Mit dunkel glühendem Antlitz fuhr die An geredete auf. »Ach, Mr. Herbert» hat also doch geplaudert? Eie w'sten, wer ich bm?" Mit jenem kleinen überlegenen Lächeln, da» fein Jnftralen- Anna-mesteUen. Invalidendank, Haasenstein L Bögler, Rudolf Mosse, G. L. Daube L Eo. in Dre-den, Leipzig, Frankfurt a/M., G. Kohl, KefselSdors, Hugo Mitchler, Köpschenbroda u. f. w. Gesicht keineswegs verschönte, schüttelte Titheriugto» den Kopf. »ES bedurfte keiner Mtttheilung de» Mr. Herbert», um mich davon zu unterrichten. Ich wußte e» längst und ich mache Jhueu «ein Kompliment über die Ge schicklichkeit, mit der Eie bi»her alle Audereu zu täusche« verstanden." Die Entlarvte hatte sich au» ihrer kateenden Stellung erhoben und staxd al» ein rührende» Bild holder Verlegenheit da. »E- scheint nicht, daß diese Geschicklichkeit eine sehr große gewesen ist", sagte fie mit gepreßter Etiwme, »da Sie ja da» Geheiwuiß so rasch durch schauten." »Wie hätte e» ander» sei» könne», Miß Büraad, da ich Eie ost genug iu der Kleidung Ihre» Ge schlecht» gesehen habe! Ein Gesicht wie da» Ihrige würde man nicht vergessen, auch wenn man nicht da» geringste persönliche Interesse au Jhueu und Ihre» Schicksal nähme." Mit einem Au»druck fragenden Staunen» Hobe« sich die schönen dunklen Augeu zu Titherington'» Gesicht. »Wo wollen Sie mich gesehen haben? Vielleicht in NewOrleanS?" »Dort oder anderSwo. Sie dürfen mich jetzt nicht danach fragen, denn au» triftigen Gründen könate ich e» Ihnen doch nicht sagen. Aber ich hoffe, Sie halten wich trotzdem sür Ihren und Ihre» Bruder» aufrichtigen Freund." »Auch da» also wissen Sie, daß wir wirklich Ge schwister find und ich —" da» Blut schoß ihr wieder keine Vortheile bringen würde, sondern da» Beste für fie die angemessene Zollerhöhung ist. Wa» unter den obwaltenden Verhältnissen und Umständen angemessen und durchführbar ist, läßt fich gewissenhafter Weise noch nicht sagen. Die berufenen Gesetzgeber haben nach sorgfältiger Prüfung die Entscheidung zu treffen und dabei find fie nicht zu beneiden! DaS klingt nun alle- ganz schön und fürsorglich, allein den greifbaren Vorschlag vermißt man in den vielen Worten, auch ist eS zweifelhaft, ob der Aufruf deS genannten LentrumSorganS an die konservative Partei, fich mit dem Eentrum zu einigen und mit ihm »entscheidend sür die Durchführung der mittleren Linie" einzutreten, in den Kreisen dieser Partei Wtederhall finden wird. Schließlich ist auch nicht unwichtig, daß nur eine Stimme deS EentrumS sich so scharf abweisend verhält und daß e- doch recht sehr zweifelhaft ist, ob das Eentrum fich allgemein auf diesen Standpunkt stellen und daran fest halten wird. Politische Weltscha». Deutsch«» Reich. In Potsdam wurde am Donnerstag in Gegenwart de» Kaiser paare- da von der Provinz Brandenburg errichtete Reiterstand bild Kaiser Wilhelm'- I. eingeweiht. Die Königin von England ist am Mittwoch in Eronberg zum Besuche der Kaiserin Friedrich ein getroffen und gedachte bi- Freitag daselbst zu verwetten ES wird von der »Deutschen Tageszeitung" dar über Klage geführt, daß dieVorbereitung der Zoll tarifvorlage einen so langsamen Verlauf nimmt. Nach ihrer Information hat sich da- preußische StaatS- ministerium überhaupt noch nicht endgiltig mit der Angelegenheit befaßt. Die Vorlage kann sonach nicht, wie mit Sicherheit in Aussicht gestellt wurde, un mittelbar nach dem Zusammentritte de- Reichstag- dem BundeSrathe zugehen. Da nun die Vorarbeiten und die kommissarischen Vorbereitungen schon in der vorletzten Woche vor Ostern abgeschlossen waren, so ist nicht erfindlich, wodurch diese neueste auffällige Ver zögerung veranlaßt worden ist. Der Rücktritt deS württembergtschen Minister- Präsidenten und KrieaSmintsterS Schott v. Schotten stein und seine Ersetzung in beiden Aemtern stehen unmittelbar bevor. Zum KriegSmtnister wird General leutnant v. Schnürten ernannt werden. Der von der preußischen Eisenbahnverwaltung bewilligte und bi- Ende Juni d. J-. giltige Notb- staud-tarif für Futter- und Streumittel ist »euerdivgS so geändert worden, daß auch die kleinere» Das Centrum und die Getreidezölle. Während fich die Freunde eines erhöhten Schutze- unserer Landwirthschaft einig find in der Hoffnung, daß ganz sicher etwa- gethan werden wird, gehen die Meinungen darüber, wa- gethan werden soll und wie hoch die neuen Zölle anzusetzen find, weit auseinander. Auf der rheinischen Provinzialversammlung de- Bundes der Landwirthe kam man zu der Forderung eine- 7'/,-Mark-Zolle- und maaßgebende agrarische Kreise halten daran auch jetzt noch als Mindestforderung fest, obwohl eS nicht an Warnungsrufen gefehlt hat. Man glaubt, in Uebereinstimmuna mit der gesammten organistrten deutschen Bauernschaft der Ueberzeugung zu sein, daß dieser Satz das Mindeste darftellt, was zur Sicherung der Existenzbedingungen der deutschen Landwirthschaft neben einer blühenden, hohe Arbeits löhne zahlenden Industrie nothwendig ist. Dagegen tritt nun ein CentrumSblatt auf, da- diesen Satz al- weit über die »Mittellinie" hinau-gehend bezeichnet und einen 7^, Mark-Zoll allenfalls nur in einem Doppeltarife als Höchstgrenze gelten lassen will. Der »Wests. Merk." kommt bet der Kundgebung dieser Abficht zu ziemlich scharfen Worten und schreibt: ES ist ja ein billige- Vergnügen, Reden und Resoluttonen für einen Zoll von 7'/, Mark oder noch mehr zu fabriciren; aber die Kunst besteht darin, solche Zoll sätze durchzusetzen. Der wirkliche Wohlthäter der Land wirthschaft ist derjenige, der eine müßige Zollerhöhung durchsetzt. Wenn e- aber blinde Landwirthe geben sollte, die dem Großsprecher den Vorzug geben, der ihnen riesige Zölle an die Wand malt, so muß man diese »Bauernfänger" fich auStoben lassen. Soll nun da- Eentrum, so fährt da- Blatt fort, um fich vorder nachträglichen Hetze zu schützen, auch seinerseits ein UebrigeS thun und aus'- Gerathewohl für den hoch- getriebeven Zollsatz stimmen? DaS darf eS nicht, weil e- ein Frevel gegen da- Gemeinwohl wäre und eS darf eS besonders auch deshalb nicht, weil dadurch die Land wirthschaft selbst geschädigt würde. Denn die Sache liegt einfach fo: Wenn der Reichstag übermäßige Sätze beschließt, so kommt gar kein neuer Zolltarif zu Stande, eS bleibt vorläufig bei dem alten Tarif und vermuth- ltch werden dann die Handelsverträge noch vorläufig verlängert! Sollten trotzdem die Handelsverträge ab- laufen, so würde für die Landwirthschaft auch nur ein Döllschütz von 5 Mark eintreten und zwar unter einer /chweren Störung der Industrie und deS Handel-, wodurch die Absatzfähigkeit für alle landwirthschaftlichen Erzeugnisse leiden würde. Darau- ergiebt fich klar, daß da- Scheitern der Zollreform der Landwirthschaft Expep. u. Redaktion TreSben-Neustadt ff. Meißner Gasse 4. Tie Zeitung erscheint Lteufta«, Toauerfta» und Sanuadend früh. AdonnementS- Preis: Vierteljahr!. M. 1,80. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- anstalten und durch unsere Boten. Bet sieter Lieferung ins Haus erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Pf. Landwirthe, die einer landwirthschaftlichen Genossen, schäft oder sonstigen Bereinigung nicht angehöre», von dem Tarif Gebrauch machen können. Sie müsse» fich zu diesem Zweck zum gemeinschaftlichen Bezug einer ganzen odrr halben Wagenladung vereinigen und ge- w ffe Bedingungen erfüllen, die in den veröffentlichten Tarifen bekannt gemacht werden. Durch diesen AoS- nahmetarif fühlen fich wieder die Futterhäudler be unruhigt, man steht also, daß e- unmöglich ist, e- Allen recht zu wachen. DaS »Berl. Tagebl." findet, daß e- schon die Billigkeit erfordere, diese Vergünsti gungen ebenso dem Händler wie dem Landwirth zu Theil werden zu lassen und zwar nicht nur im Joter- esse der ersteren, sondern auch im Interesse der Land wirthschaft selbst. Könnten doch gerade die kleinste» Landwirthe die Vermittelung des Handel- gar nicht entbehren, well ihr Bedarf für direkte» Bezug z» gering und ihre Zugehörigkeit zu Geooffenschafteu oder Vereinen nickt die Regel, sondern die Au-nahme bllde. Eine etwa» kühne Behauptung. Sine nicht unzweckmäßige Verfügung hat der preußische Justtzminister wegen der AuSwabl der Konkursverwalter bei ländlichen Konkursen erlassen. Er bestimmt: Bei ländlichen Konkursen er scheint e- im Interesse der Betheiligten erwünscht, daß bei der Auswahl de- Konkursverwalter- nach Möglich keit auf solche Personen Bedacht genommen wird, welche die erforderliche landwtrthschafrltche Eachkenntniß be. fiden. Zu diesem Zwecke empfiehlt eS fich, die Land, wirthschaft-kammern oder sonstige landwirthschaftliche Vertretungen um Namhaftmachung geeigneter Personen im Vorau- zu ersuchen und die gemachten Vorschläge, soweit nicht besondere Bedenken im Einzelfall entaegen- stehen, bei der demnächstigen Ernennung zu berück, sichtigen. Auch soweit etwa die Bestellung eine- GläubigerauSschuffeS vor der ersten Släubigerversamm- lung in Frage kommt, wird e- angezeigt sein, auf die landwirthschaftliche Eachkenntniß der in den Au-schuß zu berufenden Gläubiger thunlichst Rückficht zu nehmen. Ueber Au-nahmen von den Bestimmungen über die Sonntagsruhe ist eine längere Bekanntmachung erlassen worden, wonach die höheren BerwaltungSbe- Hörden nur so viel Eonntag-arbeit zu gestalten haben, als nach den örtlichen Verhältnissen geboten erscheint. In der Regel wird ein Bedürsniß für Sonntag-arbett nicht anzuerkennen sein, wenn und sowett fie bisher nicht üblich war. Für den ersten Weihnacht--, Oster und Pfingstfeierlag find Ausnahmen nicht oder nur in thunlichster Beschränkung zuzulaffen. Besondere Be stimmungen find sür Betriebe mit Wind oder unregel mäßiger Wasserkraft ergangen. Die Au-nahmen vo» den Bestimmungen über die Eonntag-ruhe sollen hier