Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188802058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880205
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-02
- Tag 1888-02-05
-
Monat
1888-02
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 05.02.1888
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
S«ch sis»,r La«»,S.« »zeigt», Nr. 30. Lcnntag. 5. Februar 1858. aber auch nicht einen Fuß breit inner Lande- abrrrtcn. .Bo» tiefer Friedensliebe erfüllt, verbedien wir uns nicht, daß wir ans nur zur Defrnfive rorbereitea; so lange Deutschland ruhig bleibt, droht ihm von keiner Seite ein Angriff.' Als ob wir Diejenigen wären, die an einen Krieg denken! Orient. Tie bulgarisch« Negierung ist äußerst zuversichtlich! Ei» Mitglied des Ministeriums in Sofia sagte einem Berichterstatter, die Reiseersvlge des Fürsten in Lstrumelien über rä'en ftlbfl die kühnsten Erwartungen der Legierung Lena trüber Zweitel bestanden hätten, ob die Bevölkerung auch wirklich zuverlässig sei, ft 'eien Lieft Bedenken gegenwänig völlig beseitigt. Mir Benldigung '«de die Regierung der Zukunft entgegen, wob! winend, daß das dulgaii'che Volk bereit >'ei wie jemals zur Venheidizung stirer Unabhängig keit und des Tbrvnes. Tie rnffücheu Ttftziere, welche am lürki'chem Gebiete neue Banden zum Einstll in Bulgarien zuftmmen suchten, fürchte die Regierung nicht. Zeder Angriff werde krästige Abweisung erfahren. Deutscher Reichstag. —NN. Berlin, den 3. Februar. Am Bnndesraihsnsche: v. Bötticher u. A. Bei der heutigen Fortsetzung der ersten Berarhunz des Antrags zur Verlängerung der Legislaturperioden ergriff zuerst der Abz. Richter bas Wort, um den Antrag zu bekämostn. So lange in Preußen eine Berfaffung bestebe. hätte man die dreijährige Wahlperiode gehabt: sie fei von der Krone selbst vorgc'chlagen worden. Auch kür das Neich habe die dreijährige Periode von vornherein im Verftsiungs- entwnrs der Regierung gestanden. Anstau die Wahlperiode zu ver länger», solle man lieber das allgemeine Wahlrecht zu sichern suchen durch bessern Schar der geheimen Abstimmung. Taß sachliche Rach tbeile aus den dreijährigen Wahlperioden entstehen, sei in keiner Weise nachgewirstn. Tägigen gebe man mir der Bestürzung dieftr Einrichtung wichtige Bonbeile vreis. Tas Bild der Po'.ksmeinunz. das der Reichstag darstellen solle, werde an Richtigke:r und Treue verlieren. Zn Bezug aur die Auslösung des vorigen Reichstages sti zu bemerken, daß es sich damals um Erhöhung der Friedeitsüa'.ke gehandelt habe, nicht um Abwendung einer akuten Kriegsgesthr: je^: . »brr, beim neuen Webrgssty, handle es sich um Erhöhung der kriegs- pSrk. Auch damals habe man der Regierung nicht die Mine! ver weigern wollen: die Tiffercn; bezog sich nur am die Zeitdauer der Berwilligung. Redner kommt dann aus die Aeußerunzen Benuigstne- über Freihandel und Schutzzoll. »Traten des Freihandels" baue nicht die Linke gestiert, sondern der Reichskanzler, dem die Au'bednng der Eisenzölle nicht schnell genug ging. Später habe der Reichskanz ler sich dem Schutzzoll zugewendet, um seinen Steuerzweck zu erreichen und die Parteien zu spalten. Warum komme man gerade jetzt mit dem Vorschläge der Verlängerung der Wahlperioden? Gerade jetzt, wo der Gang uw'erer Entwickelung schwer zu übersehen sei, wo .Niemand weiß, wer nach einigen Jahren noch leben wird", wie Fürst Bismarck einmal sagte, müsse man sich hüten, mit Rücksicht aus Per sönlichkeiten ohne Noch an den Institutionen zu rütteln. Keines der Kulturvölker habe so schwere Lasten zu tragen und dabei so wenig Rechte, wie das deutsche, und einem so bescheidenen Volke wolle man auch noch weitere Verkümmerungen seiner Beriasiungsrechte znniulben. Einen so verhängnißvollen Schritt könne die freisinnige Partei nicht mitmachen. Äbg. Singer >Soz.) weist darauf lnu, daß an der Verrohung des Wahlkampfes, die man für den vorliegenden Antrag anführe, gerade die Parteien, die den Antrag unterstützen, die Haupt- squrv Lle «etlungceung ver tperwoen tct iva.t d-,- chii,,!t. dieses Nebel zu hebe», viel eher die Verkürzung; seine Pariei wünsche daher gerade umgekehrt eine öftere Wiederkehr der Wahlen. Ter Antrag sei nur der Vorbote weiterer reaktionärer Schrille: er sei diktirt von der Furcht vor dem allgemeine» Wahlrecht und vor dem Wahltag, der ein Tag der Gleichheit und wahrer Bollssreude ici. Abg. WiudlHorst: Ich hone, daß Herr von Beuuigstu seine Er klärung zu Gunsten des allgemeinen, gleiche» und dirccien Wahl:echies in Ucbereinstimmung mit allen seinen Freunden abgegeben Hai. Herr von Pattkamer bar bekanntlich vor mehreren Iah en im Abgeord- netenhauft angelündigt, daß die preußische Regierung Anträge au' Abänderung des allgemeinen gleichen und geheime,! Wahlrechtes vor- bereite. Tiefe Erklärung ist zu keiner Zeit zurückgenommen. Herr von Helldori hat s Z. als V.ri-eter der konstrvaüven Partei Aende:- ungen des Wahlrechtes iür nolbwendig crk.ärl und er hat sich durch die erhobenen Einwendungen rnd Widcr'vriiehe auch nicht beirren lasten. Ich bitte, lasten Sie es bei den gegenwärtigen dreijährigen Wahlperioden. Tie Gelegenheit zur Erörterung politischer Fragen darf nick» beschränkt werden, den» eine Wahrheit braucht 25 Jahre, bevor sie ins Volk dringt. Abg. von Benutz'.n (natlid.) ant wortet kur; aur eine Bemerkung R ülces, die Sl.ckei 'che Berlincr Stadlniiision unterstützt zu baden: Ich habe einen Anftili zur För derung der allgemeinen Mission im gruzcii Lande uiuer'ehrieben, weil angesichts de? bestehenden geistigen und physischen Nolhnandes- in der Förderung die'es Liebeswerkes sicher ein Boden zu linden ist. a:: de» sich ein liberaler Mann mir Andersgesinnten stellen kann. Abg. Kräcker (Eoz.) beantragt Verweisung der Vorlage an eine Kom mission von 21 Mitgliedern. Abg. von Helldorf (kvns.) vertheidigl im Schlußwort den Antrag gegen die wider denselben erhobenen Eiuivürft. Ter Antrag auf Kowmisttonsverwcisung wird abgelebnt, die zweite Le'unz sind«! demgemäß direel im Plenum statt. Nächste Sitzung: Sonnabend I Uhr. (Vorlage bcir. die Rechtsverhältnisse ia den deutschen Schutzgebieten, sowie belr. die Unterstützung der Familien der zum Treust einberurenen Mannschaften. Erat, Wahl- vrü'ungen. unter letzteren die Wahl des Abg. Rich:er-Hazen) Vom sächsischen Landtag. Zn der Sitzung der u. Kammer am 3. Febr. wurden nach' stehende Kapitel des Etats der Einnahmen angenommen: König! Poreellanmanusaciurmit 1,471,0'» M. Einnahmen und 1,095,9» M- Ausgaben. Lremkoblenwerk Zauckeroda mit 2,203,4» M. Einnahmen und 1,505,4» M. Ausgaben. Braunkohlenwerk kaditzich mir einem Zuschuß von 1350 M. (eine Petition von Franz Seidel in Keiditzsch und Bruno Sehrorb in Grechwitz gegen eine geplante Hahnanlage ließ die Kammer aus sich beruhen z, fiscali'che Hüttenwerke zu Freiberg mit einer Geiammieinuahme von 1,263,500 M., die sich aus nach stehenden Unrer-Eiais zusammensetzen: Bon der Halsbrückner und Muldner Schmelzbütle 1,067,000 M., von der Halsbrnckner Gold- schneide-Annall 33.6» M., von der Muldner Aiienik-Hütte 64,'>00 M., von der Halsdrückizer und Muldner Schwefelsäure-Fabrik 20,000 M, von der Muldner Zinkhütte 1500 M., von der Zchrotsabrik zu Freiderg 1000 M., von der Hal-brücknerBleiwaaren-Fabrik 31,000 M., von der Muldner Thonweiaren-Fabrik 90,00" M., von dem Hilders- dorftr Erbgencür 96"0 M. und von sonstigen verpachteten Grund stücken 2100 M. Ferner wurden die Einna.men aus den sisealiichen Erzbergwerken bei Freiberg mir 3,503,4» M. und dis Ausgaben mit 4,651,4» M. und 290,000 M., die Einnahme aus dem Blau- farbcnweik Pber'eblema mit 775,000 Di., die Ausgaben mit 662,000 M., die Einnahmen ans den siscaliseben Kuxamheilen am Privarblausarbenwerk inil 12,795 Di. und der Eiat der Aiünze mit je 9520 Di. E.niiahmen und 'Ausgaben genehmigt. Aog. Philiro har in der II. Kammer nachstehende Jmerpellalion eingedrach:: Har die Regierung im Hnibück aus die zahlreichen irichinöftn Erkrankungsrälle in verschiedenen Gegenden des Landes die 'Anordnung der obligatorischen Tr chinenichan in Erwägung gezogen? Bei dem Landtag und über 25 Petitionen um Einführung der obliza loriseben Trichinenschau eingegemgen. Tie Petenten verwe.ien zur Begründung ihres Gesuches am die vielen Todesfälle und Er>rankungen hin, die durch den Genuß von trichinösem Schweine fleisch herbeigefühn worden sind. Lächsisches. — Dresden, 3. Febr. Tie oon den Königlichen Majestäten geplante Reite nach Leipzig ist bis zum 19. Februar verschoben worden. Dieser Aufschub hängt mir dem Besuche der Erzherzogin Io>cpha zusammen, welche zu 6rägigem Aufenthalt im Elternhaus« am Dienstag in Dresden einiriffr. — Prinz Friedrich August ist der erste deutsche Prinz, der in seiner Haushaltung aus die sonst üblichen Fremdworts verzichtet. Wie Courckior Or. Dünger in einem Vortrage im Vereine der sächsischen Eiftiibalnibeamlen mit großer Befriedigung miltbe lie, ist bei der Hofhaltung des Prinzen, Hanoi 'ächlich bei der Küchenverwalinng und dem Svciiczeitel, die deutsche Sprache vollständig zur Geltung gelangt. Es bildete vor einigen rvionsls» ei-.-..-n n-nnberlichcn Geg.'iifttz, dost die zur Eröffnung des Landtages gehaltene kgl. Thronrede kaum 3—4. zur Zeit noch un entbehrliche Fremdwörter gebranckte, sonst aber im reinsten Tennch abge-'aßl war, während wenige Stunden später die Abgeordneien bei der Hotiarel ein französisches „Menu" vor ihren Gedecken fanden. — Ter Raih der S:adl Tresten hat dem Cireusd.reclor Ren; die Genehmigung zur Errichtung eines Circus von Esten oder Stein erlbeilt und ist die Bestätigung der königl. Kreishanplmanii'chaft mit Sicherheit zu erwarte». Tas Gebäude soll am Ausgange der Grunaerstraße nicht weil vom königlichen Großen Garte» errichtet werden. — 'Ans dem Wildpark in Moritzbnrg sind dieser Tage 20 Wildschweine ansgebrechen. 'Nur ein Theil der Flüchtlinge komne bisher wieder singe-angen werden und zwar an'Reichenbergcr Rerier. Der Rest Hann nrch sei in Feld und Wald herum, hoffentlich ohne zu großen Schaden anznrichte». — Cunewalde, 2. Februar. Tas mit der Trichinen krankheil über unsere Gegend gekommene Unglück nimmt leider immer größere Dimensionen an, denn mit der Zahl der Todesfälle nimmt auch diejenige der Wauen zu. Heine 'ruh starb der Gastwinb und Gemeindeällene Bar in Tber - Cl'.newalde, ein Mann in den vierziger Jahren, denen ebenfalls an Trichinen gestorbene Frau man beule zur ewigen Ruhe bestatten wird. Es bleibt nur eine Anza.l ileiner Kinder zurück. 'Aus dem Nachbarorte Zvremberg berichtet mau: Auch in innerem Prte ist in einer Familie die Trichinosis Er hatte instinclmäßig begriffen, daß Richenza die Gebieterin Haffe, und dann mit dem schärft» Verstände, der hantig solch' unglück lich Verkrüppelten eigen ist, ft lange ausgemerkl und beobachtet, bis er zu der Ueberzeugung gelangt war. daß es sich bei der Nichte des Kanzlers wahrscheinlich um mehr handle, als um ohnmächtigen Haß. Ta er jedoch jedes zuverlässigen Grundes rür seine Annahme ent behrte, so wagte er nicht, sich gegen seine Herrin, die nichts weniger als mißtrauisch war, ernstlich auszu'prechen. Adelheid hatte sich während des Gest-räches aus ihrer liegenden Stellung au'gerichtel: die schlanken Hände im Sebcoße ruhen lastend, saß sie in einer io natürlich hobeitsoollen Stellung, daß sie unwill kürlich ihre Umgebung überragte. Jetzt gewahrte man auch den Gürtel, jenes wunderbare, von ibrer griechst'chen Mutter ererbte Schmuckstück, an welches sich ft viele abgeschmackte und unsinnige Fabeln knüpfte:!. Ter Umstand, daß die Fürstin die'es Kleinod nie mals von sich ließ und es nicht gleich ihrem übrige» Schmuck den Dienerinnen übergab, um cs in den dazu bestimmten kleinen Trüben zu bewahren, ftnd.rn cs am Tage wie in der Nacht nicht von sich gab, baue allerdings mit dazu beizeuaze», die idrrick::cn und aber gläubischen Märchen entstehen zu laste -, die man sich darüber ;u- stünerre. Mau 'chried sogar der Krast diefts Talcmans einen Tbeil der wlinderdaren Schönheit Adelheids zu und jenen unleugbare:: Zauber, den sie aus die Herzen ausübue. wie rs denn auch Manchem gewiß zu -sin schien, daß ne beide ei-:.üßen würde, sobald de: Gürtel ihr einmal verloren ginge. Abgesehen von dieftn muihmaßlichen und geheimen Eizewchaften. war der Schmuck an sich aber auch ein w seltenes, prächtiges Ge schmeide, daß man sich nichts Kostbareres und Schöneres aur der Welt denken konnte. Wie ein weiches, elastisches Gewebe, so dicht schmiegte sich das glänzende Band, welches aus einer Anzahl kleiner goldener Rinzelchen bestand, um den 'Mlanken Leib, in kleinen Entfernungen mit künstlich gemeißelten Buckeln gestickt, in welchen jeweilig ein andersfarbiger Edelstein nuckelte. In dem Schloß be'onders leuchtete ein Karmnkel von so mächtigem. blutrorLem Schein, daß er schier die Augen blendete und doch die Bücke unwiderstehlich an sich zog.. Tie Austnerftamkeit kor Kaiserin und ihrer Umgebung rich:e:e sich in die-'-m Augenblick aur die Thür, welch- sich ofstrele. um einen jungen Edelknaben eintreken zu lasten, der e.ne Boi'chaft zu übec- Es war nur noch ein vures Kind, mehr viel über zwölf Iabre alt. aber er bewegte sich mit Anmulü und Leichtigkeit in seinen präch tigen Kleidern, welche Purpur mir Gold, die Farben der Kaiserin, zeigten, und näherte sich der Gebieterin mit natürlichem Anstande, dann neigte er nach hömch-er Sine das Knie und überreichte 'einer Herrin einen künstlich ans grauer Seide verfertigten und mit S.lber- säden gestickien Handschuh. „Kai'erliche Gnaden," sprach der Knabe mit einer auffallend wohllaiüenven und weichen Summe, ..der fehlende Handschuh ist trotz allen Snchens und aller Mühe nicht wiedergeiuuden woräen: ich erinnerte mich genau der Stelle im Waloe. wo zuletzt gerastet und der Handschuh verloren ward, und da erlaubte m.o der Ritter von Siebeneichen, miizureiten und sttchen zu helft». Aber cs ist alles Vergehens gewe'enl" Man sab es dem k.ciuen Pagen an, wie traurig er darüber war, daß er unverrichwier Zache hatte zurück- keoreit mästen. Tie Kai'erin ergötzte sich an dem Euer des Kindes. .Tank Dir, lieber Wolfram," sagte sie herzlich. .Tu hast mehr wie Deine Swuldigkeil geiban in uuftrem T:ei:fl. Du wirst dereinst einmal ein echter und rechter Ri::er werden, der Siol; und die Freude Deiner Mulcer, per edlen Frau von E'chenbach. der Tu durch die Freude an dem wackern Sohn den Verlust des zu früh Heimgegangenen Gemaols erfttzen mußt." Tie Augen des Knaben leuchteten aus bei dem Lobe, das ihm zu Theil wurde, und ''ein 'eines Genchtcheu rörheie sich vor Freude. Er ergibst den Saum von Adelheids Gewand, um 'eine Lippen daraus zu drücken, aber die Fürstin reichte ihm die Hand zum Küste hin und strich leicht mit ihren zarten Fingern über sein lockiges Haar. .Aergerlich bleibt der Verlust immer," wandte sie sich dann wieder an i'ore Inngftauen, .und ist so leicht nicht zu ersetzen, der Leg nach Floren; :st weil.' Ter Hand'chuh muß doch wob! 'chon ftüber, vielleicht bei der Furt, verloren gegangen 'sin,' fttzie sie dann, mehr zu sich selbst redend, hinzu, .obgleich ich der ftsten. Meinung war, ihn bei nnftrer letzten Rast im Walde erst abgezogen zu haben. Ihr ftid Li- Einzige am Hoft. Ilie." nickte sie dem Fräulein zu. .welche sich rühmen kann, ein Paar Handschuh: ran. Meister Nieoüni aus Floren; zu tragen, rerwabre: ne bester als ich, denn ich könnte Euch den Verlust nicht wieder ersetzen." F-rckijUnz ftlzr. ausgebrochen, indem d« Färber und Inwohner Grohmann mit zwei seiner Rädchen im Alter von dreizehn und acht Jahren schwer daran erkrankte. Heute ist nun G. seinen schweren Leiden erlegen und der gegenwärtige Zustand der kranken Kinder ist ebenfalls ein bedenklicher. G. war ganz unbemittelt und fallen seine drei Kinder, von denen nur das fünfjährige Söhnchen von der Krankheit verschont geblieben ist, der Armenversorgung anheim, da deren Ernährer ein Wittwer war. In Lauba verstarb gestern früh an Trichinosis der Schuh, machergeselle Paul Menzel, zwanzig Jahre alt; auch in Löban soll heute ein Trichinenkranker durch den Tod erlöst worden sein. — Areiberg, 3. Februar. Heute Mittag traf eine Anzahl Mitglieder der 1. und 2. Kammer des sächsischen Landtages in Frei berg ein. Tie Herren wurden am Bahnhofe vom Bürgermeister Herrn Beutler empfangen und begrüßt und nach der Stadt geleitet. Wie verlautet, diente der Besuch dieser Herren zu einer Besichtigung der Kreuzgänge unseres Domes, deren Erhaltung aus Staatsmittel» gefordcn wurde. Tieft Kreuzgänge sind bekanntlich erneuerungrbedürftig. — Tie Lederwaarensabrik von Mädlcr in Lindenau ist zur Zeit gut beschäftigt, da in derselben Ausrüstungsstücke für das königl. i'ächs. Armeekorps hergestellt werden. Besonders sind cs Patronen taschen und Tornisterkheile, die in großen Masten anzusertigen find. Wie es heißt, soll in Zukunft jedem Soldaten zur Ausrüstung für den Felvdienst eine dritte Patronentasche zugetheilk werden, die auf 30 Patronen eingerichtet ist und unter dem Tornister getragen wird. — Borna. Fünfzig Jahre Sachwalter — diese seltene Feier war am Tonnerslag vem hiesigen Rechtsanwalt und 'Notar 1. Klaffe Herrn Gustav Mehr be'chieden. Von den ihm anläßlich dieses Jubiläums zu Theil gewordenen ehrenden Auszeichnungen sei erwähnt, baß Se. Maj. der König dem Jubilar das Ritterkreuz 1. Klaffe vom Albrechtsorden verliehen hat und die Vertretung der Stadt Borna ibn durch Verleihung einer künstlerisch ansgenthrten Urkunde zum Ehrenbürger ernannte. Ter Jubilar erfreut sich ungeachtet feines hohen Alters noch einer fast jugendlichen Rüstigkeit. — Limbach. 31. Januar. Das hiesige Sladtverordneten- Collegium hat einstimmig beschlossen, die Gehallsstaffel der ständigen Lehrer aus einen Maximalgehalt von 24» M. zu erhöhen und den Eintritt in dieselbe von der Ständigwerdung ab zu rechnen. — Von den Stadtverordneten zu Glauchau ist Itadtrath Brink in Pirna unter 31 Bewerbern zum ersten juristischen Stadt- rath mit einem jährlichen Anfangsgehall von 450" Mark gewählt worden. — Das von Reiche n brand aus durch das .Hohenst. Tgbl." besprochene Gerücht vom Vorhandensein eines Fehlbetrages in der Gcmcindckasse genannten Lries ist, wie uns von zuständiger Seite gemeldet wird, durchaus unbegründet. — Merseburg, 2. Februar. Heute Nachmittag ereignete sich in unmittelbarer Nähe unseres Bahnhofes ein schrecklicher Unglücks tall. Tie Barriere ist nicht geschloffen, ein zweiiväniiigcs Geschirr vaiffr! die Ueberfahrl und in demftlben Augenblick kämmt der Thüringer Peisonenzug angesaust. Tie Pferds wurden gewdlei und dem Geichirr führer beide Beine vom Körper abgerrennk. Chemnitzer Ltadt-Sln;eiger. Ti! ?n-.rr!ur>!!!i Lt^N!-rrük!: Ii-ui: ciL!:^! x:;et!!-.t!i:!:: Chemnitz, den 4 Februar. — Tas iünsundzwanzigjLbrige Jubiläum ^ils Beamter der Zraarsbahn beging am I. Februar der Bornand der bieügsn Derkstänen- reebnungeeroedliion, Herr Reehiiungs'ührer B. H. Franke. Riner re. Dem Herrn Fubilar gingen von allen Seiten berztiche Gluckioün'cbe und wsnhvolle Ge'ibenks zu. Abends iand aus Anlaß des Jubiläums im Caubans zum Scklacbiboi ein Commers stau, bei welchem der -"chiung und Belehrung, deren sich H.rr Franke bei allen Collegen und Bekannten ertreui, vielfach beredter Ausdruck verliehen wurde. - — — Im Kaufmännischen Verein ivrichi nächsten Tonnersrag den 9. Februar im Böriein'aale Herr I. von Peder; ani - W eb.-r. Schriftsteller, Berlin, über: „Tie Poesie des Kanimannsstandes." — StaLiib eaier. 'Am Freitag, den 16. Februar, findet im Siadt- Tbeaier die Benefiz-Vorstellung >::r eines nnftrer beliebtesten Bühnen- Dliiglieder, Herrn Csear Bobne statt, die sicher geeignet 'ein dürste, das Interesse der biengcn Tdeaierfteunde Zn erwecken und alle Räume des HauieS zu füllen. Herr Hscar Bobn-- bar sich in Folge ieiuec rre-stieben Tarstellungs- rreift. die er ausnahmslos in jeder von idm ereirien Rolle zur An-'chauung brachte, die Smnvaimen des liienzen Publikums in ''o boliem Grate er worben. daß er znv.nichtlich an 'einem Edreuatenb ans eui volles Haus rechnen kann. Es würde uns vier zu weit 'übren dis tünstler-fchen peistungs- stroigkeilen dieses laleui- und leniveramentvoUen Schau'vielers in allen ck n-eldeiien "i erörtern, ste und m diostm Blaue oi: genug gebührend I-e.vorgeoobeti worden, aber n:ch: u -.-rwo.out trollen tv:r !aüe:i. daß der Benesiziani eine ganz vortr.st.-.cke Wabl l.zü stch des an dem g.uannien Tage nur Anstübronz gelangenden Suickes gerreiien ba:. Cs ist dies Äivftr- bcstes Lust vfti: ..Ultimo", das «ich lster ftmerreir eines ganz ungewödn- üchen Bestall-:- zu ->-::ueu baue Vot.-usüLti-.ch wird t-.e-es rorireüliche rc st viel auch be. 'eine: demnach>:tg>n Auüüoruuz die Zu'chauerjene heitere Slu-.nnnuz verfttzeu die Deostrs Stücke stets he:rs:zubrn:.'.en v ri,lögen. T.e Rollen in d-.eftm Lust'rnel und diesmal wie uns von "irerläfstzer Seile inugetdeili wird, an- das 'oraftltiaste bcft-i. ur,d io läßt stw erwarten, daß nb der EbrenabenS" für Herrn Bobne zu einem in mebr'a-cher Beziedung erfolgreichen gestalte» dürfte. — Tas Comi :ee der vere inig! en Rilirärv e re! Kar sich in den letz :e:> Tagen iü r das lanftnde Jahr auft Neu: const '.NÜ n und wurde» nir Le: tuiiz des Ctt tü:ees an Stell- > der : iius'cheitenten o i: Kamerad Schwenke oc tm Verein edem. Ei::j. Fre:w. und Ka: U- Weift vom ein -6er als Vc -r-steber: Kam. der voui Mil Z und Kam. W lö. Tnirrch vom Mil.-Invalide: als Ka'strer: Ke inr. B. Herme vom Verein ftir ArtMerre . P-.onicre u. Tr^in und Kam. V. Lchro rd vom Verein 66 e r a Is Sch tst'üd: :er. iow-:e Kam. V.vig von: M:l.-Ver. 66: als Inven- tarien-Verwalicr. Tas Comuee bezweckr d:e gemciniame Feier varriomcher Festtage und wurden deshalb 'cbon vorläufige Bestimmungen da ür getrosten, auch ein Aus'chuß gewählt, welchem die Vorarbeiten übertragen wurden. — Tas anatomische Mussum von Julius Winckler ans Leipzig wird vom l. Avril d- I. ad au! einige Wochen auf hiesigem Aenstädtermarkl zur Schau gestellt werden. Tas Mnieum ist durch 'eine Reiebbalngkeü vor- lteilhcsti bekannt und Hai üch bei seinem öfteren Aufenthalt dieriolbst immer eines gmen Ve'uchs zu erfreuen gebadr: als neu ist demftlben dinzugenigt: eine Modell-Ausstellung rür Samariter-Zweck-, Auch ein Zanber- Tdealer wird in dieftm Jahre, und zwar im Monat Juni, di.rftlöst Vor stellungen geben: es ist dies das „W all enda-Th ea r er", welchem die ver- -chietensten Künstler - Sveeialüäien angeboren; in Cbemnitz war das Wallenda- Tdeaier bis jetzt noch nicht. — Tie Firma I. C. F. Pickenbabn u. Sobn^ bar gelegenrlich ihn- ööjährigitl Geichästsjubiläums rer Berriebskrankenkaffe ihres Geschäftes den Betrag von 16'XO M. Lbenvie'en. — Loarka'fe und Leihhaus. Bei der bieügsn Svarkaste wurde« im Januar M. 3b Piz. in 12,766 Posten eingezahli. R. IS L'g. in ->>>i Posten enmomm n: in der gleichen Zeit wurde» SMS Spar» marken a 1" Piz. verkauft und gegen volle SvarkaNen 31 neue Bücher aus- aeste^r. — Im Leihhaus wurden während des Januar 39.7öS M. in 4111 Fällen ausgeUeben >md 26.>i>4ö M. in L9v4 Fällen zurückzezabll. — Reue Lehrerstelleu. Nachdem die Borerönerunzen über de« Bedarf an Lehrern im nächsten Schuljahr zum Abschluß gelangt find, hat stch ergeben, daß 19 Lehrer angestellt werden masten, während im Haushalt- .lau aus 1666 nur 12 in Aussicht genommen find- Es mallr üch daher eine Ntchvsrwillizung von 12X9 M , vom 1. PAvril laufenden Jahres ab ge rechnet. errorderl.ch. Tem Antrag« des Schulausichustes enlipiechend, ver« w-.llig e der Siadtraih in seiner Sitzung am 2. Fe.ruar diesen Betrag aus dem Reftiveftnd. welcher aus dem der Schulgemeinde Chemnitz in der vorigen Finaa-veriote vom Staat« gewährien Grundstencrarnkeil gebildet word n !':. Es :st hierzu di: Milenlichließnng der Sladioeroidneien einzu- holen. Weil aber, wenn bis errnennung der namentlich für di« XIII. Be- z.rks'chule noch rrftrde.lichen Lehrkrä'ie weiter hinausgeschoben wird, zu be- -ürchlen nebi, daß d e recht,« nge Gew nnnng derselben aus Schwierigkeiten stößt, -o beschloß der Ltadrraib gleichfalls auf Antrag deS Schulansschnsses, die Wahl, unerw.-irlel der Erklärung der Stadtverordneten, aus denjenigen Lehrern, welche bereits Proben abgelegt habe», vorzunebmen Demgemäß wurde die Wahl 'v on vollzogen. Es wurde» gewählt die Herren Lehr« En .err. Karl Lcbegoii Aldi». in Burkersdois bei Burgstädt, Richter, Friedrich Reinhard, in Limbach, An'chütz. Ernst Cleme.nin Arno, in Tine.sdors i. E, Schröter, Kar! Heinrich, in Weißig bei Loichwitz. Pfeffer. Gustav Adolf, i» Willstrafi. Härtung. Bruno, in Klingenihal, Krauß«. Karl Reinhard, >» Freiberg. 6—. Ter Woblthängkeiisverein >Christbaum" vereinigt sich wiederum und zwar zum 5. Male zu einer am S. Februar im Saal« i»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)