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erlangen, »omit die Reise Rhangade't nach Wien zu- Wammen hängt. Die englische Diplomatie tritt jedoch de» neue» griechische» Ansprüchen entschiede» entgegen. U««iS. Rachrichte» aus Labarka zufolge, ver sorgen die Khumir-, welche sich unterworfen Haden, die franrvfischen Lruppe» mit Lebensmitteln Erst nach der Erstürmung des heiligen Berges Sidl Abdallah soll der Bormarsch auf Bedscha angetreten werden. Die in Büerta ausgeschifften Lruppen bereiten sich zum Marsch auf RattenS vor, um sich daselbst mit dem Korps de» Generals Logerot zu vereinigen. Der Meister und seine GewerbSgehilfen. Vielfach wird jetzt von Seiten der Handwerksmeister die Klage erhoben, daß kein gescheiter, d. h tüchtiger Gesell mehr zu bekommen sei, daß die Gehilfen nicht lanae aushielten, die Lehrlinge widerspenstig und zu praktischer Arbeit schwer zu gewöhnen seien. Man er- «nert sich so gern der alten guten Zeit vor 30, 40 Jahren, wo der Meister selbst noch Lehrling oder Ge sell und wo es doch ganz ander» war, d. h. viel besser, al» jetzt. Vieler Orten hat diese Erinnerung an die guten Beziehungen, welche sonst zwischen Arbeitgebern und GewerbSgehilfen herrschten, den Wunsch nach Wie dereinführung der alten Zünfte mit ihren patriarcha lischen Ordnungen hervorgerufen. Al» ob mit Wieder einführung alter Formen und Gesetze auch die ganze alte Zeit mit all' ihren Verhältnissen, au» denen doch jene menschlichen Institutionen zum großen Theil re- sultirten, wieder zurückgerufen werden könnte! Welchen Umschwung haben allein Fabrik- und Maschinenwesen, die in den letzten Jahrzehnten da» Handwerkerthum bedeutend zurückgedrängt, Gewerbefreiheit und Frei- uigigkeit hervorgebracht! Dazu spukt« vor 3 bi» 4 Jahrzehnten die sociale Frage noch in keiner Werkstatt Deutschland». Muß man so im voraus jene Bestrebungen, welch« die zwangsweise Wiedereinführung der alten Zünfte in ihrem ganzen Umfange herbtiführen wollen, als verfehlt ansehen, so ist doch jedenfalls jeder Gedanke, welcher auf eine Wiederherstellung des früheren freundlichen -Berhältnisse» zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gerichtet ist, mit Freuden zu begrüßen. Namentlich muß aber bei der im Gewerbestande zu Tage tretenden Bewegung als der gesündeste Gedanke der bezeichnet werden, da» LehrlingSwesen im Sinne der alten Jn- nungöordnung zu verbessern. Es ist dies jedenfalls als ein Bekenntniß anzusehen, daß die Neuzeit darin Manches verschuldet und wieder gut zu machen hat, wenn bessere Verhältnisse herbeigeführt werden sollen. Dies leitet un» zu der Frage, durch welche Schuld überhaupt die Kluft zwischen beiden Theilen, Arbeitgebern und Arbeit nehmern de» Gewerbestandes, sich io sehr erweitert hat. Die Flüchtigkeit und der Unbestand, welcher daS Merkmal aller gegenwärtigen Verhältnisse ist, spiegeln sich auch iin Gewerbestande wieder, in welchem schneller al- sonst die Dienstverhältnisse gelöst werden. Die nothwendige Folge davon ist, daß sich Meister und GewerbSgehilfen auch einander fremder gegrnüberstehen, al» sonst. Der Meister hat sich vielfach entwöhnt, in dem Gesellen den Handwerk-genoffen, den zukünftigen Kollegen, in dem Lehrling dm erziehungsbedürftigen Knaben zu sehen. Ein nur annähernd freundschaftlicher Verkehr mit jenem erscheint ihm ganz unthunlich, eine väterliche Beauf sichtigung und Berathung deS letzteren unbequem und mmöthig. Freilich ist auch nicht zu leugnen', daß heut' zu Lage die jungen Burschen sich der Autorität deS Meisters nur ungern beugen, daß sie vielmehr dem Drange jugend licher FreiheitSgelüste mehr als sonst die Zügel schießen Lassen und mit naseweiser Altklugheit die verständigen Winke Erwachsener verlachen. Man hat der Schule Vielfach den Vorwurf gemacht, daß sie keine Willens stärken, charakterfesten Knaben mehr heranbilde, daß Lurch da» Zuviel de» Wissen», was den jungen Seelen eingepaukt werde, dieselben blasiert und zu jeder körper lichen Anstrengung untauglich, für jede einfache, prak ¬ tisch« Belehrung unempfänglich gemacht würden. Nun, einen Sündenbock will man ja doch Haden, auf welche« - man beauem alle Schuld adladen kann. Zugegeben auch, daß die Schule im Allgemeinen ihre Anforderungen ! zu hoch stellt und dadurch die gerügten Mängel unserer ! heutige» Jugmd mit fördern hilft, so muß doch auch j wiederum daran erinnert werden, daß der Einfluß des ! Hause» und nicht derjenige der Schule besonder» die Willen»- richtong, die Charakterbildung de» Knaben bestimmt. Da» Lebm der Familie, de» Hauses aber ist ein Spiegel bild im Kleinen von der Zettrichtung, dem Zeitgriste. Dieser aber wird von ganz anderen Faktorm, als durch die Schule, unvermerkt herbeigeführt und genährt. Ist aber der Zeitgeist ein mit vielen üblm Seiten behafteter, so ist e< die Pflicht jedes einsichtigen Manne», die Bestrebungen von Schule, Staat und Kirche zu unterstützen, um die Ausgeburten desselben zu unterdrücken. Dann hat aber ohne Zweifel jeder Handwerksmeister nicht allein da- Recht, sondern auch die Pflicht, der Zügellosigkeit und i Willkür, der Unsitte und Rohheit seiner unmündigen GewerbSgehilfen kräftig zu steuern. E« mag sein, daß mancher Gesell de-halb die Werkstatt eine» solchen Meister» meidet und daß lange Zeit nur wenige Knaben seine Lehre begehren; aber bald wird dieser, bald jener , einsichtige Later e» für ein Glück schätzen, seinen Jungen bei diesem Meister untergebracht zu sehen; denn er weiß, da- der Knabe nicht nur etwa» Tüchtige» lernt, son dern daß er auch durch da» Vorbild eine» fleißigen, rechtschaffenen und einfachen ManneS, durch die Ge- , wvhnung zu strenger Pünktlichkeit und Sparsamkeit ein sittlich tüchtiger Mensch wird. Getrost läßt der Later dann den Sohn in die Ferne ziehen; denn er weiß, daß er sich im Strome der Welt zu einem tüchtigen Charakter bilden werde. I Auf einen Umstand mag noch hingewiesen werden, welcher sehr viel dazu beigrtragen hat, die Gesellen dem Hause deS Meisters zu entfremden und dem Hause de« SchankwirtHS zuzuführen, wo ihnen sinnenberauschender Genuß und ungebundene Freiheit winkt. In vielen Städten, namentlich in den größeren, hat man auch im kleinen Gewerbebetriebe den im Fabrikbetrieb unabwend baren Uebelstand nachgeahmt, die Gesellen und Lehr linge vom Lisch deS Meisters fern zu halten und ihnen auch die Schlafstelle nicht zu gewähren. Und doch ist e» für 16—20jährige unerfahrene und wenig gefestigte Jünglinge so außerordentlich wichtig, welcher Umgang sich in dieser Zeit ihnen darbietet, welche Neigungen in ihnen geweckt und gefördert werden. Jeder Arbeitgeber sollte deshalb ernstlich in Erwägung ziehen, wie er seinen ledigen GewerbSgehilfen in seinem eigenen Haufe rin behagliches Unterkommen bieten kann, welche» ihnen da» WirthShauSleben mit all' seinen Gefahren erspart. 0--. SlüHrichteu aus Dresden und Provinz. — Begünstigt vom herrlichsten Frühling-wetter wurde am 7- Mai Nachmittag- die erste die-jahrigt vom Dre-dner Reitverein arrangirte Korsofahrt im königl. Troßen Garren, im Beisein einer nach vielen Tausenden zahlenden Zuschauer- menge adgehalten; wohl an 300 Wagen, meisten- aber Mleth- fuhrwerke, waren zur Fahrt erschienen. Um 2 Uhr trafen Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Se. Hoheit der Prinz Hermann zu Sachsen-Weimar in 4-spännigrr Karosse unter Vorau-ritt zweier Jockey- auf dem Kestplatze ! ein und kehrten die hohen Herrschaften nach mehrfachen Um- fahrten bald nach 4 Uhr in da- Hoflager nach Strehlen zurück. — In der am 6. d. M. abgehaltenen Sitzung deS Bezirksausschusses der königl. Amtshauptmannschaft Dre-den-Altstadt wurde die beabsichtigte Erweiterung der ' chemischen Fabrik von Kauffmann in Niedersedlitz bedingung»- ! weise, die projektirte Einrichtung einer Chamottewaarenfabrik in Plauen dagegen unbedingt genehmigt; ferner fand die Einzie hung eiueS von Kleinopitz nach OberhermSdorf führenden Fuß wege», sowie ein Regulativ über Erhebung von Besitzvrr- . änderung-adgaben in der Gemeinde Birkigt die Billigung der Versammlung. Bo» allgemeinerem Interesse war d^ Errichtung einer Bezirksanstalt, worüber jedoch in geheimer Sitzung verhandelt wurde, von de« zahlreich vorliegende« Gesuchen um Schankkoncessionen «. f. w., konnte nur das»»« der verehelichtea Walter in KunnerSdorf (Restauration zur Prinzenhöh«) genehmigt werden, — Rach langem, rauhen Winter ist e» licht und sonai- geworden und hat der Frühling mit siegender Gewalt seinen Einzug gehalten. Aufathmend verläßt der Städter die dumpfen Gemächer der engen Straßen, reißt sich loS aus den Banden deS Berufes und schlürft begierig den köstlichen Duft der mit bunte» Feldblumen geschmückten Wiesen ein und labt den Blick an dem Blüthenscknee, den der Lenz in wunderbarer Fülle auf die vor Kurzem noch kahlen Zweige der Bäume auSgestreut hat. Die alte Maiealust füllt die Seele mit neuer Wonne, denn die Natur, die gleichsam im Brautschmuck prangt, sie tröstet die bedrückte sorgenvolle Brust und veredelt de» Jubel des be glückten HerzenS. Ja wunderschön ist Gotte» Erd» und wetth darauf vergnügt zu sein und d«»hald grüßen wir im Geiste jene frohen Schaarea, die massenhaft hinau-pilger», um sich der Pracht der Baumblüthe zu erfreuen, die sich in den letzten Lagen nach dem erfrischenden Gewitter in der Umgegend von Dre»den, besonder» in Cossebaude, BrteSnttz, Leutewitz, Döltzschen, Merbitz, im Aschoner Grund und auf de« Österberg entfaltet hat. Mögen sie sich erquicken an Gotte» schöner Natur, mögen sie sich aber auch erhoben und veredelt fühlen, damit Rohheiten, wie sie früher besonder» durch Abbrechen von Zweigen u. A. m. zur Zeit der Baumblüthe vorgekommen sind, immer seltener werden. — In den Markthallen des retchgeschmücklen Central- SchlachthofeS zu Dresden wurde am Sonnabend die von der Fletscherinnung und dem -andwirthschaftlichen KreiSverein Dresden veranstaltete zweite Mastvieh-Ausstellung eröffnet. Schon auf der Leipziger Straße stellten sich mehrere kleine Ausstellungen von Fleischergeräthschaften und besonders schmucke EiSschräake dar und jenseits der zwei mit Guirlanden und Flaggen geschmückten Eingänge zeigte sich eine ganze Reihe ähnlicher Utensilien, Mulden, Wiegeblöckr u. s. w. aufgespeichert. Der Speisesaal im Hauptgebäude prangte im Festgewande und da» Büff-t war mit reichen Schätzen gast ronomischer Art bedeckt. Im Garten koncertirte auf einem grünweißen Podium da» Pionnier-MusiktorpS. Uederraschend war der Anblick, der sich bei dem Betreten deS Ausstellungs räume» bot. In dem mit grünweißen Berschlägen in 8 Rechen adgetheilten großen, peinlich sauberen Raum präsea- tiren sich meist mit bunten Blumenranken umwundene wahre Prachtstücke von Kälbern, Fersen, Kühen, Ochsen, von Schau» lustigen und Käufern um drängt und mit verschiedenen Pre sea gekrönt. In einem anderen langen doppelreihigen Raum be fanden sich die stattlichen Bullen, von denen besonder» eia von dem Rittergut-pachter Roßberg auS Zschochau bei Ostra ge züchtete» Exemplar gerühmt wurde. Die Ausstellung von Schafen aller Raffen war außerordcntlich reichhaltig und mannichfaltig, besonder» war die Oxfordshire-Raffe in Voll blut und mit Merino gekreuzt, schön vertreten. Die Aus stellung von Schweinen zeigte die Vorzüge der englischen Kreuzung Von dem königl. Ministerium de» Innern waren 1000 M., von der Fleischer-Innung ebenfalls 1008 M. zur Prämiirung ausgesetzt. Der Landestulturrath, der landwirthschaftlich, KreiSverein Dresden, die ökonomisch« Gesellschaft und der Eldthalverein batten ebenfalls Preise für hervorragende Leistungen bewilligt. Außerdem gelang»» 50 Stück silberne und 75 broncene Medaillen nebst Dtiplomen zur Vertheilung. Den Ehrenpreis erhielt Rittergutsbesitzer Winkler in Skassa bei Großenhain. I« Ganze» waren 622 Thiere ausgestellt und haben sich nächst sächsischen Ausstellern, schlesische Aussteller am Hervorragendsten detheiligt. Der Be such , am Sonnabend nur schwach, war dafür am Sonntag um so lebhafter. Die Ausstellung wurde unmittelbar nach der Preisvertheilung von Sr. Majestät dem Könige beehrt, welcher dieselbe, geleitet von dem Fleischer-Obermeister Jank und dem Gutsbesitzer Klopfer auf Schletta, in Augenschein nahm und sodann unter dreimaligen Hochrufen zur Stadt zurückfuhr. — Im Altstädter Hoftheater sang am Sonntag Frl. Br^chol, deren baldige» Scheiden von vielen Opern- freunden aufrichtig beklagt wird, die „Rezia" in Weber» „Oberon" mit bedeutendem Erfolg, von Herrn Riese, der den Hüon gesanglich trefflich zur Geltung brachte, wacker unter "urf und einige Seenen zum „Menschenfeind", den Entwurf Zu einem Epo» „^ulinvus ^postatn" und fing den „Geister- scher an. — Im Märkischen Museum wird der sehr wohl erhaltene Schreibschrank zur Verwahrung von Handschriften benutzt «erden. — Berlin. Am 6- d. M. fand die feierliche Grund steinlegung zu dem Neubau der Freimaurer - Loge „Royal Pork zur Freundschaft" (Dorotheenstraße 27) statt. Der Kaiser, welcher al» Protektor der preußischen Großen Logen et« Einladung erhallen hatte, konnte derselben leider nicht entsprechen und hat in einer au- Wiesbaden an den Groß meister der Loge gerichteten Depesche seinem Bedauern da rüber Ausdruck gegeben. In Stellvertretung deS Kaisers »ahnt« der Kronprinz der Feier bei; derselbe that die ersten üblichen Hammerschläge mit den Worten: „Fest steh« da» HauS, für Jahrhundttte hinaus, für Wahrheit und Frieden." Großmeister Professor Dr. Herrig stattete demnächst im "Namen der zahlreich Versammelten dem Kronprinzen den Dank für sein« Th«ilnahme ab. D«r R«dn«r schloß mit dem Wunsche, daß, wenn in ferner Z«it ter Grundstein wieder geöffnet werden sollte, die Nachkommen unsere» Hohenzollern- hause- noch über ein glückliches Land herrschen mögen. Da» dreimalige enthusiastisch« Hoch, mit wachem diese Wort« von der Versammlung ausgenommen wurden, bewies, wie sehr ' dieselben in den Herze« Aller gezündet hatte«. Nachmittags fand t« den Räumen deS Englischen Hause» ein sehr zahl reich besuchte» Festdiner statt. — Berlin. (Wagner» „Rhetngold ") In Gegen wart de» Hofe», vieler fürstliche« Personen und Vertreter der höchste« Gesellschaftskreise began» am 5. d. M. i« Viktoria- Theater die Aufführung des Wagner'sch«' Nibelu«ge»-Cyclus ' mit d«r Borsteilung de» „Rheingold." Das Haus «ar bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die von Wagner selbst bei Leitung der Generalproben gehegten, gegen den Leiter des ganzen Unternehmen-, Direktor Neumann, geäußerten Er wartungen wurden writ übertroffen. Da» andachtsvoll lauschende Publikum brach am End« der ersten Abteilung und am Schluß in unaufhörliche stürmische Beifallsrufe au». Wagner, welcher mit seiner Gattin der Aufführung beiwohnte, wurde bei seiner Ankunft mit wiederholtem dreimaligem Tusch des Orchesters empfangen und mußt» am Schluffe, von dem im Haus« verharrenden Publikum stürmisch gerufen und, erst umgeben von sämmtlichen Darstellern, dann allein auf der Bühne erscheinen, von immer neuem Beifall begrüßt. Wagner dankte in bewegten Worte« für die überaus freund lich«, ja btgtistert« Aufnahme seines Werkes und richtete seinen Dank auch an die Darsteller und den Direktor Neu mann, der mit B.geisterung und uneigennütziger Opferwtllig- keit der Aufführung de» Werk.» sich htngegeden. Der Er folg de» ersten Abend» war ein über alle Erwartungen groß artiger. Kapellmeister Seidel führte die musikalisch« Leitung meisterhaft. In den zum Viktoria-Theater führenden Straßen bildete« dichtgedrängte Menschenmaffen förmlich Spalier. — Berlin, 6- Mat. Der al» muthmaßllch toll ge- tödtete Hund in der Gollnowstraße, der seine Herrin, sowie deren Sohn und Tochter gebiffen hatte (»ergl. vor. Nr ), ist, wie die inzwischen vorgenommene Obduktion ergeben hat, mit der Tollwuth nicht behaftet gewesen. — Neustadt (Westpr.) Infolge de» Genuss«» von trichinenhaltigem Schinken erkrankten dieser Tag« in der Familie de» Oberlehrers Riemer daselbst 8 Personen an der Trichinose. Der Oberlehrer starb, seine Krau und deren Schwester, sowie da» Dienstmädchen liegen schwer krank dar nieder, während bei d«n übrigen Personen die Krankheit glimpflicher aufgetreten ist. Di« Mutter der Hausfrau hattr nicht von dem Schinken genossen und blieb gesund, welche Umstand zuerst auf die Vermuthung führt«, daß der Schinken trichinös sei. Derselbe wurde nun untersucht und e» ergab sich, daß er eine erhebliche Menge von Trichinen enthielt. — Graz, 7. Mai. Die „Morgenpost" veröffentlich einen Auszug aus dem Testamente Benedek», worin aus drücklich erklärt wird, daß er keinerlei Memoiren hinterlasse und alle auf seine Militärlaufbahn bezüglichen Papiere ver brannt habe. „Ich war immer", sagt er, „ein pflichter- gebeaer, treuer, braver Soldat und bin zwar ein formloser, aber ein demüthiger Christ. Ich danke meiner Frau, daß sie mein Soldatenunglück so verständig und resignirt mitge tragen hat." Düse bescheidene Ergebung des tapfer« Feld herrn, der bei KönigSgrätz dem Genie Moltkes unterlag, sticht vortheilhaft von dem Gebühren französischer Heerführer ad, welche die Schuld ihrer Mißerfolge stet» von sich auf andere Schultern abzuwLlzen versuchten. — Au» London wird dem „Berl. Tagedl." folgend« Nachricht mitgetheilt: Bor «inigrn Tagen machte man den erste« Versuch einer telephonischen Verständigung zwischen Dover und Calais. Al» Verbindung wurde da» Kabel benutzt; trotzdem einzelne Drähte desselben wie gewöhnlich für be« telegraphischen Dienst v«rw«ndet wurden, gelang der Versuch vollkommen, man hörte sehr deutlich und unterschied vollkommen die Stimmen der Sprechenden. Der Erfinder de» bei diesem Versuche verwendeten telephonischen Apparate» erklärt auf das Bestimmteste, daß auch die telephonische Verbindung zwischen London und New-Pork durch da» transatlantische Kabel, möglich sei.