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Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188608147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860814
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860814
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-14
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.08.1886
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'V»HP7> KSchflscher Landes-Anzeiger. «r. 187. Sonnabend 14. »«guft 188«. zeitig Lnnte »nd ließ di« bereit» a« «lue zweite Person vnkanften «d vom Platz« getriibenrss Thiere von der Polizei reqniriren. — Markneukirche», 10. Avgust. Da» Ministerium de» Jauern hat der hiesigen gewerblichen Fachschule für Musikinstrumenten- dauer ans da» Schuljahr 1886/87 ein« staatliche Subvention von 2200 M (gegen I960 M im Borjahre) g«währt. Diese Erhöhung der Staattunterstützung ist mit um so größerer Freude zu begrüßen gewesen, al» nicht nnr Wege» großen Andranges zur Musikschule (Borschule) die Zahl der Mufikstuuden vermehrt werde» mnßte, sonder« die Fachschulcasse auch überdies au» früherer Zelt her noch immer mit einem Deficit zu kämpfen hatte. — Da» in der Entsteh ung begriffene Gewerbemuseum hier ist von dem Ministerium de» Innern außer mit einer Beihilfe von 2000 M. auf di« beiden Rechnungsjahr« 1886 und., 1887 noch dnrch 200 M. unterstützt worden, n^che dem Geschäftsführer de» Museum», Organist Benne witz, gewährt worden find, um die entsprechenden Museen in Nürn- berg, München re. einer eingehenden Besichtigung unterziehen zu können. Die Verlegung de» Museum», da» bereit» einen Werth von 6000 M. repräsentirt, ln ein geeignete» Local in einem Privathause wird in den nächsten Tagen erfolgen. Bisher waren di« Instrument« in einem wenig geeigneten Dachzimmer de» alten Schulhause» unter gebracht. > — Scheibrnberg, 11. August. Basaltsäulen. Die Thätig. keit de» Lomitö» für Erhaltung der sogenannten .Orgelpfeifen" am Gchribenberge ist im vollen Gange. Die in Aussicht gestellte Petition an da» Königliche Hohe Finanzministerium ist, mit viele« Unter schriften bedeckt, am vergangenen Sonnabend au seine Adreffe abge- gangen. Außer vr. Boigtländer haben sich in Dresden Professor Norbert, Lehrer am Kgl. Kadettenhause, Geh. Hofrath Professor vr. Geinitz, Director de« mineralogische« Museum» und Lehrer am känigl. Polytechnikum, ln sachgemäßer Weise für die Erhaltung diese» Schmucke» unsere» Bergt» aukgesprochen. — Heute Mittag liefen mehrere Kinder, die im Schulturngarten spielren, Gefahr, von einer Otter gebissen zu werden. Einige ältere Knaben bemerkte« rechtzeitig da» Reptil, erkannten es al» Kreuzotter und tödteten e». Bermuth- lich ist diese Otter durch eine« Wagen Reißig mit au» dem Walde nach der Stadt gekommen- -s-Stollberg, 11. Augnst. Die Lrdarbeiten znm Neubau unsere» Rathhanse«, der dem Baumeister Uhlmaun für 103.000 Mk. zur Aut führ urig übergeben wurde, werden eifrig gefördert. — Unsere Leichenhalle auf dem Gotte»ack«r war schon seit Jahre« in mangel hafte« Zustande und ünzureichind, darum hat der Kircheuvorstaud «ine» Nenban derselben beschlössen, der dem Baumeister Träukner für circa 14 000 Mk. übergebe« wurde. In der Hauptsache soll diese Hall« Heuer fertig werden. — Da» heftige Gewitter, welche» gestern gegen Mitternacht hier auftras, ging soweit gnädig vorüber, uur daß durch den Sturm Bäume von mächtigem Umfang au Straße» «nd in Gärten «uaffeuhaft entwurzelt ober umgebrochen wurden. — Die Getreideernte im Böhmischen Erzgebirge hat unnmrhr überall degonuen: doch hat der anhaltende Rege« de« Feldfrüchten viel geschadet, und der A«»sall der Ernte ist nicht allrnt. halben völlig befriedigend. Besser ist di« Obsternte in der Gegend zwischen Komotau uud Außig. Di« Kirschen waren sehr gut gerathen und konnte« in sehr großen Mengen versandt werden. So find z. B, au» der Gegend von Zirkowltz ra. 8000 Metze» Kirsche» in» Aus land gegangen. Die Morellen, welche sehr gern gekauft und theuer bezahlt werden, find viermal von ganz besonderer Größe, leider aber haben st« schon da und dort zu faulen begonnen, weil der Rege« zu anhaltend war. Die Pflaume» laste« «in« gute Ausbeute erwarten: auch di« Weivfiöck« zeigen eine« erfreulichen Ansatz. Einzeln« Stöcke trage« 2b große Trauben. i — Pößneck. In dem Weiwarischen Orte Rehmen brach in der Nacht zum Sonnabend «m 2 Uhr in der Scheune de» Rößler- schen Gntr» Feuer au», welche» diese, sowie da» Nebtngebäude, ferner' die beide« Scheunen nud Nebengebäude de» GutSbrfitzer» Schenk i« Asche legt«. Bon beiden Güter» stehen nur noch die Wohngebäude. Da» eingerrntete schöne Getreide und viel WirthschastS- «nd Acker, gerächt find verbrannt, bei Rößler auch ein Schwein und die Hühner, auch bei Schenk find Hühner mit verbrannt. I« den Schenl'schrn Scheunen standen zwei Fuder Gerste, di, noch nicht abgelade« waren — auch diese konnten nicht herausgeschafft werden und find mit ver brannt. Die jung, Frau Rößler ist beim Rette« von Wäsche in Gefahr gekommen und an den Hände» nud im Gesicht durch Brand wunden verletzt. New Kork» Ende v. M., znkommenden Mittheilung glückte, den Flücht- ling in eine« Städtchen im Staate Massachnsett» zu verhafte». Schneck wnrde einstweilen «ach Nrw-Uork tranSpvrtirt «nd daselbst internirt, bi» die Gerichte über seine Au»li«fernng entschieden haben werden. — Hnndert« von Meilen läng» der Missouri-Eeutral- Eisenbahn wüthen WaldbrSnde. Da» Dorf Spencer ist eiugeäschert und werde» auch andere Ortschaften dasselbe Schicksal haben, wenn es nicht Rege« giebt. Di« Stadt Marqnette in Michigan ist auf allen Seite« von einem Flammenmeere umgebe». — Große» und peinliche» Aufsehen erregt in Werther (Westfalen) die Art und Welse, wie der dortige Pastor Kuhlmann fich von der Kanzel herab über da» jüngst dort abgehalten« Feuer- wehr fest au»g«lassen hat. La» Fest ist in vorzüglicher Stimmung, ohne jede Störung nud zur vollsten Befriedigung aller Betheiligteu verlaufen. Gleichwohl soll, wie der Bielrselder „Wächter" berichtet, der genannte Pastor aM letzte« Sonntag, drei Wochen nach de« Fen«,wehrfeste, in seiner Predigt sei««* Zuhörern Folgende» geboten haben: „Jetzt, nachdem di« Theilnehmer hoffentlich wieder nüchtern seien, wolle er ihnen sagen, daß Jeder, de» zu diese« Teufel», feste geholfen Hab«, sei e» durch Mitfeie»«, sei e» durch Kränze- binde«, sei e» durch Anrhäugen von Fahnen» seine Hände be schmutzt habe, und er ersuche All«, die an solchen Götzen- und TenfelSfesten Thril nehmen wollen, von der Kirche und dem heiligt« Abendmahl« fern zu bleiben re. ,e." Da» genannte Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Chemnitz, den 13. August. — Da» hiesige Infanterie.Regiment rückt, Hütte Morgen in der siebenten Stund« zu den Brigade- «nd Diiifion». Uebnngrn au», di« bekanntlich bei Zwickau «nd im Bogtlande statt finden. Di« Bataillone marschirten einzeln in etwa »/«stünt-igeu Zeit- räumen ab. Gegen 8 Uh» pasfirte da» «benfall» nach Zwickau marschireud« Jägerbataillo» Nr. 12, au» seiner Garnison Freiberg kommend, unsere Stadt. Dasselbe hatte in den Ortschaften zwischen hier und Oederau da» erste Nachtquartier genommen. — Da» fünfzigjährig, Bürgerjubiläum feierte vor- gestern Her, F. R. Leonhard, Rieolaigrabe» 5 hierselbst. — Ehemnitzer Bankverein. Mau schreibt, baß im ver gangenen Semester trotz der allgemeine» SeschSftrstill« die Umsätze sich nicht unwesentlich gehoben haben «nd demgemäß auch da» Pro- vifiouScvnto ein Mehrerträgulß a«»wrist, welch«» di« geringer« Zinsen- eiunahme annähernd anSgleicht, so daß ungefähr derselbe Nettogewinn al» in dem ersten Semester de» Vorjahr«» erzielt worden ist. — Thalia-Theater. Morgen gelaugt zu« letzten Mal« da» bayerisch« GebirgSstück „Der Schmied von Kochel" zur Ans sührnng. Am Sonntag geht zum zweiten Mal« dl« Operette „Di, Glocken von Torneville" von Plauqnett« in Seen«. Herr Adolph Philipp übernimmt in dieser Borstelluug die Parti« de- Grenicheux. — Auf Grund der Friedhof».Ordnung vom 29. No- vember 1876, K 14 wird di« 18 Sektion de» Friedhof», Sektion für einfache Gräber für Kinder unter 14 Jahren, welche in der Zeit vom 1. Juni 1876 bt» mit 9. April 1877 belegt worden ist» vom 1. Oktober diese» Jahre» ad znr AnSgrabnug kommen. Der Rach bringt diese» zur Kenotniß der Betheiligten mit de, «»ssordernng, die auf den fraglichen Gräbern etwa befindliche» Erinnerungszeichen »nd sonstig« znr Ausschmückung der Gräber dienenden Gegenstände »i» zum 15. September diese» Jahre» zu entfernen. Im Unterlaffung»- fall« würde di« Entfernung seiten» der Friedhof». Berwaltung angeordnet werde» müssen. — Die GeneralversawmlnngdeSLeutralverdande» der 90 Verein« für natnrgrmäß« Gesuudheitrpfleg, und arzneilos« Heilkunde wird im nächsten Jahre in Chemnitz stattfinden. Wie der „Bolttarzt", da» Organ de» Verbände», schreibt, soll in Anschluß an dieselbe hier ein Tongreß derNaturärzt« abgehalten werde«, „nm sowohl über richtige Erfahrungen anf dem Gebiete de» Natur- Heilverfahren» einen Meloungraustausch, als auch über principielle Fragen eine Berständigung herbrizusühren." Wünsche und Anträge »erden schon jetzt vom Borfitzeudrn Jhlau in Berlin. Steinmetz- praß« 24, eutgegengrnommen. — Einem früheren Mitbürger unserer Stadt, dem verstorbenen Hrnn C. Julin» Löhnert, widmet die in Berlin er- scheinend« Monat-schrist „Der LolkSarzt" «inen Nachruf» den wir nusern Leser« nicht vorenthalten wollen, ohne jedoch die in de« Nachruf zugleich ««»gesprochenen Anschannugen über da» Impfen damit z« den «nserrn mache» zu wollen. Der „Bolkrarzt" schreibt: Herr Earl Jnliu» Löhnert iu Chemnitz ist gestorben. Wieder«« hat ei» treuer und höchst intelligenter Mitkämpfer da» Zeitliche gesegnet. — Wer von den Unseren kennt nicht den Name« de» hochgeehrte« Imps. Statistiker» Earl Jnliu» Löhnert Derselbe wnrde, wie mancher Andere, durch unseren Herr« Protektor anf die Rat»,Heilmethode aufmerksam gewacht, «nd zwar diese, ganz zufällig anf einer gemeinsame» Reise per Eisenbahn, wo» Herr L. öfter «nd gern z» erzählen Pflegte, indem er fich Lurch dl« Natnrheilmethode von einer schweren Krankheit befreite. Bei seiner leichten Auf faffnngrgabe war Herr L. bald sür die Methode begeistert und widmete später sein« freie Zeit der Impf-Statistik. — Der Impf. zwangSgegner sagt iu seinem Nachrnf: In den letzte« Jahre« hatte Löhnert, an» Verachtung ge^en di« Stumpfheit «nd Dummheit der Welt, fich von dem öffentlichen Jwpskampf zurückgezogen; er folgte dem Kamps« als grollender Achill«». Ihm wird da» Verdienst bleiben, die Grundpfeiler de» Jwpfwahn» gestürzt zu haben. Wa» i» vorige« Jahrhundert weiland Hofrath de Haen für den Sturz der „zehn Säulen" der Prckeninoknlatio« war. da» ist in der Ge- schichte der Medici« der Kaufmann L. Löhnert sür di« Ausrottung der Kuhpockruiwpsung. — Ehr, seinem Andenken! — Ein EckhauS-Nenbau wird nn» dochuoch, nachdem au den Besitzer dl« Weisung «»gangen war, andernfalls bauliche Ver änderungen auf seinem Grundstück vorzunrhmen, an der südwestliche« Eck« der Neugaff« und der inneren Rochlitzerstraß« entstehe«. Die Frontlini« wird dabei an der Nengasse «w ra. l^/, Meter zurückgerkckt werden. Der stattliche Neubau de» Eckhaus«» gegenüber geht seiner Vollendung rasch entgegen; wenn nun da» Fuuke'sche Han» iu di« neugezogene Frontlinie «ingerückt sein wird, dann wird wenigste«» die «ine Hälfte der Nengafse nach der Rochlitzerstraß« «ine derartige Breit« zeigen, wie sie sür «in« Straß« mit so regem Fährverkehr un erläßlich erscheint. (D Die Zeit der Ernte hat begonnen, die Sens« sanft durch die Halme de» hochragenden Getreide», und aus der Tenne klingt da» eintönige Klipp-Klapp de, Dreschflegel. Noch dauert e» einige Zeit, eh« di« Arbeit vollendet ist und der anstrengende« Thätigkeit de» LandwanurS die Freude und der fröhliche Genuß folgt. Daun giebt «» in Dorf und Stadt mancherlei Zurüpnngrn sür di« Erntefest«. Blitzblank von oben bi» nuten muß da» Hau» de» Landmann» sein, da darf Irin Waffe» nud kein« Seif« geschont werden, da muß Knecht und Magd mit voller Kraft arbeiten, nm Hausflur und Stuben schmuck und sauber zu mache«. Den« znm Erntefest kommt Besnch an» der Stadt, Verwandte und gut« Freund« lassen e» fich nicht nehmen, au diesem Tag« bei dem ländlichen Bette» vorznsprrchen «nd ihre Theilnahm« an dem Ertrage seiner Ernte ihm iu liebenswürdigen Worten an»z«drück«n. Au» der Stadt aber bringt man auf da» Land gewöhnlich eine« recht wackeren Appetit mit und da zudem da» Erntefest iu de« heißen Sommer fällt, darf e» Niemand Wunder nehme«, daß zu dem Appetit auch ei« respektabler Durst fich gesellt. Beide finden im Hause de» Blatt bemerkt dazu: „Für di« Richtigkeit dieser Wiedergabe de» In-lLandmanue» vollste Befriedignng. Vierbeinige» «nd zweibeinige» halte» der Kuhlmann'schen AnSlaffnng treten mehrere angesehene khauSgethie» muß sein Leben laffe«, um al» saftiger Braten auf Bürger Werther» voll und ganz ein, freilich ohne bestimmt sage» z« können, ob de» Wortlaut ganz genau so gewesen. Die Frnerwehr z« Werther hat «ine Beschwerde bei de, königlichen Regierung eingrreicht und an de» Vorstand de» Raven »berg Lippischen Feuer wehrverbandes den Antrag gerichtet, dies, Beschwerde zu unterstützen. Wir wollen er «»seren Lesern überlaffen, dem Pastor da» rechte Prädikat seine» Auftreten» z« ertheilen." — Großer Brand. Sillein, Stadt in Ungar«, im Komitat Trencfin, steht in Flammen, r» ist Mangel an Wasser und Feuer- wehr; die Lag« ist verhäuguißvoll. — Ein entsetzliche» Familiendrama hat fich vorgestern in Weißens«!» abgespielt. Der Privatier, frühere Brauereibefitzer in Lrittitz, Jehr versucht«, seine.i« Wochenbett liegende Ehefrau zu er- würgen «nd brachte ihr darauf mehrere Stiche im Halse bei. Dann entleibte er fich selbst, indem er fich mit einem scharf geschliffene« Brodmeffer dir Hal»arterien durchschnitt. — Der ReichShnnd Tyra» ist vorgestern an» der Thier- arznrischnle in Berlin, wo er einer Operation unterworfen werden sollte, rntlanfr«. All« Nachforschungen, die sogar mit Hülfe de« Polizei angrfiellt wurden, waren bisher vergeblich. — Schreckliche» Ereigniß! der Tafel zu prange«, und au» de» Keller» tiefster Eck« «erden di« bestaubte» Flaschen heraufaeholt, die de» Han»herrn „Besten" bergen. Nnr selten wagt er selbst fich an eine von ihnen heran, aber znm Erntefest werde« mehreren von ihnen „die Hälse gebrochen", wird in kräftigem Rrbrnblnt auf da» Gedeihe« und Wachsen der Wirtschaft getrunken. Guter Schwan» und guter Trnnk find Hanptbedingnngen, «nd wen« man an beide» fich gelabt hat, dann zuckt r» in den Beinen «nd dann geht e» auf de» Tanzplatz oder auf de« Tanzboden, wo der munter« Reigen fich dreht bi» zum frühen Morgen. Ei« schöne» fröhliche» Fest, da» Erntefest, «nd glücklich Diejenigen, di« r» mit zufriedenem Gemüth, nicht gedrückt von Sorgen und dankbar für die Gegenrspend« der Natur feiern könne». — Chemnitzer Ausflügler dürfte e»interesfire«, daßHrrr Gutsbesitzer Kn uze in Klein-OlberSdorf anf dem Adel»»erg« nrner- ding» einen AnifichtSthurm hat errichte« laffe«. — Da» Hotel Reichold hierselbst ist von seinem Besitzer an Herrn Carl Bonhoff au» Hannover verkauft, der dasselbe be reit» übernommen hat. — Da» alte Lied mit der traurigen Melodei von Grschästrflauheit und wenig Verdienst brauchen wir, so wird über da» Ehemnitzer Wirkwaarengeschäst der Leipziger „Wochenschrift sür Spinnerei »nd Weberei" geschrieben, glücklicher Weise heute nicht wieder anznstimme». Zwar wüsten erst die alte» Abschlüffe erledigt werden, ehe der Fabrikant fich günstigere Eonjunctnre» -» nutz» machen kann, aber «» ist bei hentigen Zeitläuften schon günstig und wird mit Freuden begrüßt, wenn überhaupt fich di« Znkanst in eine« rosiger«» Licht« <ü« die Gegenwart zeigt. Nachdem «an jetzt die für da» nächst, Frühjahr im Strnmpsgeschäft aufgegebenrn Bestellungen so ziemlich Überblicken kann, läßt sich im Allgemeine« «iu Beffrrwerde» de« Geschäftsganges feststellen, da» zwar auch noch Manche» z« wünschen übrig läßt, aber doch fich wesentlich vorlheilhast von de« Wintergeschäft unterscheidet — not» bsoo: wenn di« Fabrikanten fich den Ansprüche« de, amerikanische« Einkäufer, die am liebsten die Waar« nntadelhast gearbeitet und daun geschenkt haben möchte»; etwa« zäh« gezeigt habe«. Einzeln« Fabrikanten habe« in diesen Hinsicht mit den nordamerikanischeu Einkäufern ueuerding» recht günstig, ander« wird«, sehr schlecht abgeschloffen; «iu Jeder beurtheilt natürlich da» Geschäft von seine« persönliche» Standpunkt an». Im Allgemeinen verhandeln unsere Fabrikanten, wa» fich auch jetzt bei den Bestellungen für di« FrühjahrSsaison wieder zeigt«, lieber mit den Vertretern südamerikanischer Hänser, al» mit deren nordameri kanischen College«. Die erster«« Herren drücke« bei Wette« die Preise nicht so, wie die Herren au» dem amerikanischen Norden, auch stellen fie conlantere Bedingungen bezüglich der Ablieferung nutz Fabrikation. Diese letztere wird anch Erledigung der Winterabschlüss« nalurgrmäß die feinere und leichter« Waar« cnltiviren; die Be stellungen für di« Frühjahr« salson solle» so stark nud dabei die Lieferungsfristen verhältnißmäßig so kurz sein, daß e» manchen Fabri kanten an de« erforderliche« Arbeitskräften mangelt nud etwa» höhere Löh«, gezahlt werden müssen. Da» Handschnhgeschäft muß fich noch immer damit bescheiden, von de» Hoffnung auf di« Znknnst z» zehreu; da» ist «kn wenig beneidenSwerthe» Brot, «ad «» wäre den Fabrikanten herzlich zu gönnen, wenn wir i» nächsten Bericht üb« günstige Frühjahrsbestellungen auch im Handschnhgeschäft berichte« könnten. — Znm Schornst,iufege,meiste, für Chemnitz ist vom Rath Herr A. O. Löbel verpflichtet. — Di« Ehemnitzer Landbevölkerung soll über di«hiesi ge» abnormen, da» WachSthum der Feldfrücht« schädigenden Witterung«» Verhältnisse recht erbost sei» «nd dir meisten Feldfrücht, sollen gegen da» Vorjahr nm 14 Tage zurücksteheu— so schreibt ein größere» Dreldner Blatt. Wo die würdige Eollegiu da» erfahren hat, verschweigt sie; jedenfalls nicht bei unserer Landbevölkerung, denn di« ist über die diesjährig« Ernte sehr befriedigt. —o— Der Marktverkehr aufdem Nenstädter Markt hatte heute einen etwa» schleppenden Gang; der Detail»«,kauf war uur mäßig. Bon Obst waren am reichlichsten Birne« vertreten und zwar «eist kleinere Arten von guter Beschaffenheit; de, Preis dafür war «in« Kleinigkeit znrückgegangeu. Ferner Ware« Pflanme«, blan« «nd grüne, diel vorhanden, auch Preißelbeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren standen zum Verkauf, alle zu mäßigem Preis«. Bo» Gemüse r«. boten bemerken-werthr An»wahl verschiedene» Kraut» Welsch kohl, Blnmenkohl, Kohlrabi, Sellerie, Möhren, Bohne«, Schoten und Zwiebel«. Rettige, «amentlich schwarze, fanden fich mehrfach am Markte. Gurken nahmen erklärlicher Weis« eine« hervonagrnden Rang ein, doch waren sie im Preis« unverändert; anch Gurkeneiuleg-Kraut war in großen Mengen am Platz«. Wie dir» gewöhnlich anf dem Freitag»markt der Fall ist, bildet« anch hent« die Haupt sache der Engrolhandel mit Bntter, dl« in kästen nnd sogar wagenweise von ««»wärt» zngeführt wnrde; der Verkauf war nicht völlig befriedigend. Käse nnd Eier zeigten große» Angebot, aber mäßigen Umsatz. Geflügel, namentlich Enten nud Tauben, war von mehreren Fieranten nebenbei mit hereiugebracht. Beachten-werth war schließlich di« Besetzung de» Markte» dnrch Gärtnrrwaaren, »amentlich blühende Gewächse. — Der Messerheld, von dem wir i« gestrige« Blatt« be richteten, ist iu der Person eine» hiesigen Handarbeiter» jetzt er mittelt und verhaftet. —* Ei« jugendlicher Schwindler. In einem Wäsche geschäft am Holzmarkt erschien am 31. Juli «in etwa 12 Jahre alter Knabe nnd verlangte im angebliche« Aufträge eine» hiesigen Rrstan- raterw» 9 Stück blauleinene Manne-schürzr«, welch« von dem Restau rateur bestellt worden waren nud zum Abhol«« bereit lagen. De« Knaben wurden die Schürze» dr»halb anch auSgehäudigt. Bald da rauf stellt« e» fich jedoch heran», daß der Restaurateur einen d«- artigen Auftrag einem Knaben nicht «rtheilt hatte, auch nicht iu den Besitz der Schürzen gelangt war. Der jugendliche Betrüger ist bi» jetzt noch nicht ermittelt worden. —* Unfall. In einer an der Annabergerstraß« gelegenen Spinnerei gerieth «in Spinner bei« Putzen «ine» i« Gang« befind liche« Eelfactormaschiue mir der linken Hand zwischen ei» Rad und da» Lager der Maschine, wodnrch ihm der Nagel vom Mittelfinger sofort abgerissen wurde. —* Feuer. Gestern Nachmittag gegen b Uhr wurde die Feuerwehr «ach einem Grundstück an der inneren Klosterstraße be ordert. E» ergab fich, daß in einer Niederlage eine« Pntzwaarenge- schäfte» infolge unvorsichtig«« Umgehen» mit Licht «in, Partie Etroh» hüte und Strumpswaaren in Brand gerathk» waren. La» Fener wurde sehr bald wieder gelöscht. — Steckbrief der hiesigenStaat-anwaltschaftgegen de« Maurer Wilhelm Bernhard Trantzsch an» GroßolberSdors nnd den Handarbeiter Carl Ernst Schreiber an» LenbSdorf, welche flüchtig find, ist die Untersuchungithast wegen Rückfallrdiebstahl« bez. Hehlerei verhängt. Beschreibung de» Trantzsch: Alter: 34 Jahre. Größe: 1.«, m. Statur: mittel. Haare: brau«. Stirn: niedrig. Augenbraue«: dünn. Augen: graubraun. Nase: länglich, geröthet. Mund: gewöhnlich. Zähn«: gut. Kinn: rnnd. Gesicht: oval. Gesichts farbe: grsnnd. Beschreibung de» Schreiber: Atter: 31 Jahre. Statur: kräftig. Größe: mittel. Haare: mittelblond. Stirn: niedrig. Angendranen: dunkelblond. Nase: spitz. Zähne: vor« vollständig. Gesicht: oval. Vefichtitfarbe: gesund. Augen: blau. Mund: ge- wvhnlich Kinn : rund. Ruhige» Benehmen. Bekleidung: grauell Jaquet, Hose und Weste, Stulpenstiefel, blane Schürze, schwarzer Filzhut. —* I« Chemnitz sind gestohlen iu der Zeit vom 31. Juli bi» 7. diese» Monat»: Au» einer Bodenkammer eine» Hause» an der Jakobstraße ein Zwanzigmarkstück; am 27. Juli Nachmittag» au» dem Lichthof de» Hauptbahnhosr» ei« grauer Leiuwandhaudkoffer, enthaltend: «inen grauen Sommerüberrock, rin weiße» Lorhemdcheu, 1 leinene» Hemd, 1 Paar Gurtpantoffelu «nd verschiedene Eßwaaren; in der Zrit vom 31. Juli bi» 3. d. Mt», au» einem Uhrwaarengeschäft an der Königstraß« «in, neue silberne Lylinder - Remontoiruhr mit der Nr. 17,583; am 5. d. Mt». Vormittag» au» einer Wohnung au der Moritzstraß« ei« ein goldner Haarring mit länglichem O. L. gravirtea Plättchea, ei« goldner Ring mit 3 rothe» Steinchen und den Insignien „Glaube, Liebe, Hoffnung", «in goldner Ring mit Plättchen, auf welchem ein« Rosette au» blauen Steinchen gebildet ist; au» einem Keller am Kaßberg «ine «ingesalzene Schweinrkeule. — Wege» Schlenßenbane» wird die BranhanSstraße zwischen der Logen- und Kasernrnstraße vom nächsten Montag ab für allen Fährverkehr bi» auf Weitere» gesperrt. Für nicht erbeten« Zusendungen ist die BerlagS-Lrpedition nicht verbtudlic Für den redaetionellen Theit verantwortlich; Franz Gütz, in Lhemut
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