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Mt ttWKrlH. Dir NttAa-KMg her «««- Mn> Prsjoneurvafin, lß,''wi< bekannt, keine lurur.Ssr ^uSstarttma wiftrrr 'Vagen, einjtlne ««»nahmen abLittechÄtt, erheblich »sch. Daß Vie P!<Mrtr/^on Pesch äft-ftttttin U. f. V. auch schon 'theirwkist Eingang m die Wagen der Stadt bahnen gefunden haben, etschelnt fkstfern al» ein Uedelstand, äls dadurch leicht die dahnseitig' in den KoupöS angebrachten BekannttNachungen übersthen werden. Von letzteren find folgende zu erchShne». M dn iynereq Leite der Wagenthür, dicht unterhalb drL KtnstefS, nne Tafel mit der Ausschrist: »Kut m« 6üpr (Bitte die Thür zvzumachen) und oberhalb he» Fenster» eine gltiche Tafel mit der Aufschrift: ^ait uvlil tks tr»i» »top» (Warte bi» der Zug anhält). Diese beiden Aufschriften und in Verbindung damit meisten» da» Vorhandensein eine- im Innern d«S Vagen» befindlichen LhardrÜckerS, weisen darauf hin, Laß e» dem Publikum nicht verboten ist, sich die Thürm behuf» schnellen Sin« und AuSsteigrn» selbst zu öffnen. Die Lahnverwaltung wendet sich einerseits mit der Bitte, die Thür zuzumachen, direkt an das Publikum, um dessen Mitwirkung zur möglichst schnellen Abferti« g:mg der Züge auf den Stationen zu veranlassen und ist andererseits nur mit der Warnung, den Wagen nicht vor dem gänzlichen Stillstand deS Zuge» zu verlassen, bemüht, einem etwaigen Unglück-falle dabei vorzudeugen. Da» Publikum kommt dieser Aufforderung auch im vollsten Maße nach; begünstigt durch den hohen, fast genau in der Höhe de» WagenbodenS liegenden und sehr nahe an den Wagen heranreichrnden Plrron besteigt der Passagier da» Koupö, dessen Thür er sich event. selbst öffnet und wirft, sofern er nicht andere Passagiere hinter sich einsteigen sieht, die Thür wieder hinter sich zu. Bei dem zeitweise außerordentlich starken Personen- Ab- und Zugang auf allen Stationen würde den bei den Zügen verwendeten wenigen Beamten eine ordnung». müßige Abfertigung der Züge kaum möglich sein, wenn sie nicht durch da- Publikum in der beschriebenen Weise dabei unterstützt würden. — Die auf unseren Bahnen immer wiederkehrende Klage de» Publikum», daß die Schaffner einzelne KoupöS mit Personen vollfiopfen, andere dagegen nur müßig besetzen, ist in England nicht möglich, La die Reisenden, außer bei den großen durch gehenden Zügen, die Plätze nicht von den Beamten arge- wiesen erhalten, sondern sich dieselben selbst wühlen. In Mittheilungen über da» englische Eisenbahn wesen wird häufig, mit Recht, hervorgrhoben, wie sehr der Engländer durch sein ganze» Verhalten auf den Bahrhöfen den Dier st Ler Beamten und die ganze Handhabung de» Betriebe» erleichtere, wie er erst kurz vor der Abfahrt de» Zuges auf dem Perron eintreffe, dort vermöge der gut angebrachten Orientirung seinen Zug finde und denselben besteige, ohne einen Schaffner oder Portier zu fragen; e» ist aber bei dieser Gelegen heit öfter» nicht unterlassen worden, darauf hinzurreisrn, wie wenig geschickt sich der Deutsche in dieser Beziehung auf den Bahnhöfen benehme. Die Orientirung auf den Zwischenstationen, nament lich der unterirdischen Bahnen, ist durch da» ausgedehnte Plakatwesen sehr erschwert. Der Name jeder Station ist zwar in großen Buchstaben an der Perronwand an« gebracht, aber er ist unter den zahlreichen, häufig kolossalen und bunten Plakaten aller Arten kaum heraus zufinden. Kür den im Zuge sitzenden Passagier ist dieser Name auch werthloS, weil derselbe zu hoch an gebracht ist, um vom Koup» au» gesehen werden zu können. Kür diesen Zweck ist der Name der Station außerdem an den vielfachen, auf dem Perron stehenden Bänken, an den Laternen u. s. w. ungeschrieben. Namentlich die Bezeichnung an den Rücklehnen der Bänke ist deshalb zweckmäßig, «eil der StationSname sich daselbst in der Augenhöhe de» im Koups fitzenden Reisenden befindet, so daß er auch von demjenigen Reisenden, welcher auf der dem Perren abgewendeten Seite im Kvup6 sitzt, durch da» Fenster gesehen werden kann und weil der Name auf den Bänken während de» Einfahren» in eine Station oftmals wiederkehrt. Die Richtung und daS Endziel deS einführenden Zuge» wird dem auf dem Perron wartenden Publikum, außer durch die oben beschriebenen beweglichen Tafeln und durch Ausrufen, auch durch di« Aufschrift auf einer vorn an der Lokomotive angebrachten großen Tafel gekennzeichnet. Nachrichten aus Dresden und der Provinz. — Vom Landtage. Am Freitag beriech die zweite Kammer eine Petition von 340 Kopisten bei den Land- und Amtsgerichten um Fixirung der Schreibelöhne. Dm Antrag der Beschwerde- und Petitionsdeputation, die Petition der StaatSregierung zur Kenntnißnahme zu überweisen, unter- püh.e der Abg. Prüfer, welcher zugleich darlegte, daß die Lage der Petenten kelne-weg- so schlimm sei, als sie dieselbe schilderten «>d daß «ine Kixtrung der Schreiblöhne dem Staat« größere Ausgaben verursachen und für die besseren Kopisten gegenüber den minder tüchtigen eine Benachtheiligung herbeiführen würde. Auf Anttag de» Abg. Uhlemann, welcher vom Abg. Böhnisch unterstützt wurde, beschloß die Kammer, die Beschlußfassung Über die Petition bi« zur Beschlußfassung Über Kap. 24 Titel 40 d«S Staat-Haushalt-, Schreibelöhne bei de« Uatergerichten, auSznsetzm. — Ueber da» Befinde» Sr. königl. Hoheit de» jungen Peinzen Lldert, wird berichtet, daß derselbe zrvar seit nun- »»he länger all drei M»natm kein« irgend erhedttche Blutung wieder «litten, auch in den letzte» Wochen etwa» mehr Fletschnahrung zu sich genommen hat, daß eine Zunahme der KLäftt ätz« tr»tztze» bl» jetzt »och nicht z» beobachten givefm sei; der Prl»z liegt infolge dessen noch fortwährend zu Bett. , — Laut Bekanntmachung de« LaodtHtausschusse« zu VeraLlfttag Ser StäätHchulben wird eine AuSloosung könlgl. sächf. Staat-paßlere vöm 12- December a. c. ab und fvl- gtnde^Täg«,Awie dl« Auszahlung d« am 31- Dec. fülligen Kapitalien, Alüfin und Renten bereits schon vom 15 Oec. ad, im den bekannten Stellen in Leipzig, Dresden und Zwickau grfchthen. — Bei der MajestätSbeleidlgung finden, nach einem Urtheil d,S Reichsgericht», II. Strafsenat-, vom 4- Oktober d. I., die SttafaulschließungSbestimmungen der HA 193 und 194 de- Straßes,tzduch,S, nach welchen bei Be leidigungen die Wahrnehmung beüchftgter Inertsten durch herabwürdlgende Aeußerungen die Strafbatkeit derselben au-- schlleßt und der Mangel eine» Strafantrage» eine Strafver folgung überhaupt «»»schließt, keine Anwendung. Durch dasselbe Urtheil hat da» Reichsgericht auch autgrsprochen, daß die wahrheitsgetreue Aeitung-berichterstattung über eine öffentliche Gerichtsverhandlung in einer BcleidigungSsache nicht ohne weitere» die Verfolgung de» Redakteur» wegen Be leidigung der in der Strafsache al» Beleidigter figurirenden Person «»»schließt; Sache de» Redakteur» ist e» daher, im einzelnen Falle zu erwägen, ob die öffentliche Wiedergabe der Beleidigung von Seiten eine» anderen eine neue Be leidigung de» Betreffenden begründet und die» wird insbe sondere dann der Fall sein, wenn ohne jeden sonst ersicht lichen unzurrchtfertigenden Zweck die Beleidigung selbst ihrem schwer verletzenden Wortlaute nach in die Publikation mit ausgenommen wird. — Al» im Monat Zuni d. I. der Militärverein „König Albert" in Ernstthal seine Fahne festlich weihte, fiel dem Regierungsrath Amt-Hauptmann v. Hausen die im Zuge befindliche Fahne des älteren Ernstthaler Militärverein» in der Art auf, baß er über diestlbe Bericht erstattete, worauf die Einsendung derselben nach Dresden befohlen wurde. E- stellte sich nun heraus, daß die Fahne ursprünglich eine preußische Standarte war und deshalb erfolgte nicht deren Rückgabe, ! sondern vielmehr deren Ablieferung an da- kaiserliche Mililär- ! Kommando in Berlin. Da- Rächsel, wie diese preußische ! Standarte zur Militärverein--Fahne geworden ist, löst sich ! einfach damit, daß ein Ernstthaler Bürger dieselbe s. Z. in Leipzig auf dem Trödel kaufte und sie dem Militärverein seine- I Ortes schenkte, der sie nun eben zur Fahne gestaltet,. Der so sahnenloS gewordene Verein hat nun in diesen Tagen auf Verwendung des Amt-Hauptmann- eine neue Fahne von Sr. Maj. dem Könige geschenkt erhalten, welche in 14 Tagen übergeben und geweiht werden wird. — Nach dem entschiedenen Erfolge des beliebten Lust spiel- „Krieg im Frieden" war es nur natürlich, daß ein neue- Stück der Autoren v. Moser und v. Schönthan große Zugkraft ausüben mußt,. Das könlgl. Hoftheater zu Neustadt-Dresden war denn auch am Sonnabend bei der ersten Ausführung dr» fünfatligcn Lustspiels „Unsere Krauen" beinahe ausverkauft. Da» Stück errang einen vollständigen Lacherfolg, trotzdem eS von Unwahrscheinlichkeiten und ziemlich verbrauchten Effekten strotzt. Neu und drastisch ist nur der an Eelbstverhöhnung streifende Einfall, die erste Aufführung dieses Lustspiel- und seine Wirkung auf einen Theil de» Berliner Publikum- zum Ausgang-punkte de» ganzen Sujet» zu machen. Trotzdem „Unsere Frauen" offenbar in ihren Schwächen und Vorzügen zum Gegenstand der Saiyre gemacht werden sollen, sind r» eigentlich die Männer, die in diesem Schauspiel am Lächerlichsten erscheinen. Der bejahrte Gourmand, (Herr Swoboda), der geckenhafte jugendliche Leichtfuß (Herr Bauer), der geschäft-tüchtige empfind same Pantoffelheld (Herr Michelsen) und das willenlose Mutter söhnchen (Herr Dettmer), selbst der eigentliche Held des Stücke-, der angeblich geistreiche Lustspieldichter (Herr v. d. Osten), der sich von einem kecken Backfisch verblüffen und fangen läßt, sind hoffentlich nicht die Typen unserer Männerwelt. Dagegen können die Frauen sich eine so kkave Schwieger- mutter (Frau Bayer) und so edle weinerliche Gattin (Frl. Hahn), eine solche Weltdame (Frl. Ullrich) und die beiden lieb lichen Backfische (Frl. Arndt und Diakono) gern gefallen lassen. Für solche Männer sind „Unsere Krauen" mehr al- gut ! genug. Den Haupterfolg hatte der drollige Lehndiener Pfeffermann, den Herr Schubert au» Leipzig höchst komisch darstrllte. Seine stereotype Redensart: „das genügt!" ermü dete jedoch schließlich. Da» genügt. — Die neue Operette „Kapitän Henry oder die Reise »ach China" von Bazin dürfte sich al- glücklicher Griff der § Direktion de-ResidenztheaterS erweisen. Die Handlung ist logischer und sittlicher al- sie sonst in Operetten zu sein pflegt und die Musik, melodiös und ansprechend liebens würdig, erhebt sich fast bis zu der Höhe der komischen Oper. Fein und frisch steigern sich die dramatischen und musikalischen Effekte und erreichen im dritten Akte ihren Gipfelpunkt Die Damen Offeney und Seifert und die Herren Rüdinger und Korschen errangen durch ihre prächtigen gesanglichen Leistungen reichen wohlverdienten Beifall. Den Löwenantheil gewann jedoch durch höchst komische» Spiel Herr Wilhelmi, der erst durch sein Stottern nicht zu Worte kommen kann und al- ' er von diesem Mangel kurirt ist, durch dir Seekrankheit zum Schweigen verdammt wird. Wie Herr Wilhelmi alle Stadien dieser Leiden darstrllte, da- erweckt« di« allseitigste und un bändigste Heiterkeit. — 3» Asyl für obdach-los« Frauen fanden im Monat November a. c. 1013 Person,« (496 Frauen, 412 Mädchen, 105 Kinder (darunter 11 Säuglinge)) Aufnahme. Oie G«sammtsreq»«nj in diesem Jahre bi- ult. November i betrug 11,009 Personen. . — Da- Asyl für obdach-lose Mäoner beher bergte in der Woche vom 25- Nov. bi- 1. D«c. 253 Per sonen und mußte 410 zurückwetsen. Es wäre sehr zu wünsche», wenn alle Arbeitgeber (besonder» Baumrist«, Bauunternehmer, Fabrikbesitzer, Haadverk-metster re), welche Arbeiter suchen, die« dem Aspli»sp«ktor, KLuffrrstraß« 11, Druck der S. Heinrlch'schn Buchdruckers 1« Dresden. kund gebe» wollt«»; diese Gesuch» werde» im Aspl a»S schwarz« Bret gescheitb«n uud von den täglich 36 Anwesen den gewiß viel benutzt. — Bel den städtisch,a.Spnrkasse« la Alt- und Neustadt wurden im verflossenen Monat November in 6649 Posten 383,051 M. »lag,zahlt, während die Rückzahlungen in 5902 Posten uvr 327.284 M. betrugen. iE» sind da nach trotz de- bevorstrhrndrn Winter- erfreulicher Welse 55,767 M. mehr eingelegt al- zurückgesordert worden. — Der Aktienverein für da- Alberttheatrr ln Neu stadt-Dre-den hlelt am 1. Deebr. «lne Generalversammlung ab, zu welcher sich 11 Aktionäre mit 119 Stimmen elngr- sunden hatten. Nach dem von Herrn Ernst Jordan mitze« theilten Geschäftsbericht, ermöglichte die wie seither der Gesell schaft gezahlte Pachtsumm« von 30,000 M., fiir die- Jahr nur eine Dividende von 1H Proc. Der Reingewinn betrug 9113 M., wovon 399 M. dem Reservefond, 3645 M. fier Prioritäten-Amonisationen, 4500 M. für die Dividende entfallen und die verbleibenden 568 M. auf neue Rechnung vorgetragen werden. Der nächsten Generalversammlung soll die Frage vorgelegt werden, ob sich eine Erneuerung de- am 30. Septembcr 1682 ablaufenden Kontrakte- mit der Generaidlrektion der Hoftheater oder eine Lösung de- Verhält nisse- empfiehlt. Die Versammlung wählt« die au-scheiden» den Mitglieder des Aufsicht-rath- wieder. — Vo» der Wohlfahrt-polizei wurden in voriger Woche bei einem hier aufttetenden Specialisten B. nicht weniger al- ca. 900 Flaschen und 3 Fässer mit flüssigem, sowie mehrere Säcke mit trockenem Inhalte vorläufig versiegelt. Eine An zahl zur Versendung mit der Post bereit» fertig gestellter Kisten, sowie größere Borräthe von Schriften und Broschüren verfielen gleichfalls der Beschlagnahm,. — Auch dem vorüber gehend hier aufhältlichen Specialisten S. au- Vogelgesang bei Pirna stattete die Wohlfahrt-polizei einen Besuch ab und stellte dabei den verbotswidrig betriebenen Verkauf seiner Heil- , mittel abermals fest S. hatte zwar die Vorsicht gebraucht, j seinen Vorrath zur Abholung durch die Patienten bei dritten Personen zu hinterlegen; die Aufsichtsorgane ließen sich durch dies Manöver jedoch nicht täuschen. — Der viel bekannte „Fruerfresser" Darbritz von hier, welcher sich am 2. Decbr. in da- Stadtkrankenhaus aufnehmen ließ, ist am 3- daselbst gestorben. — Eine Verfügung d,S Ministers d^r öffentlichen Ar beiten in Preußen an die Eisenbahnkommissariate, welche auch ! in weiteren Kreisen von Interesse sein dürfte, betrifft die viel- fach begründeten Klagen auf bedeutenden Stationen und auf j Bahnhöfen in den Städten, daß bei einem großen Andrang» des nichtreifenden Publikums die eigentlichen Passagiere in den Wartesälen nur mit knapper Noth oder gar nicht Platz gefunden hätten und es ihnen fast zur Unmöglichkeit gewor den sei, sich zu restauriren. ES wird auf die eigentliche Bestimmung der Wartesäle und Bahnhofsrestaurationen hin- > gcwiesin und betont, daß den sich herausstellenden Mißstän- - den energisch begegnet und beim Abschluß neuer Pachtverträge mit Bahnhofsrestaurationrn die Bestimmung ausgenommen werden müsse, welcher diesen die bevorzugte Bedienung der Reisenden vor den nur die Restauration besuchenden Orts- einwohnern zur Pflicht macht. — Aus dem Gerichtssaale. Wegen Hinterziehung der Einkommensteuer stand der 74 Jahre alte Or. )ur. Ernst Friedrich August Kersten, der wegen Gebührenüber hebung bereits früher eine 4 monatliche Gefängnißstrafe er litten hatte, vor der HI. Strafkammer. Or. Kersten war auf seine Angabe hin von der 15. Klasse in die 10. Klaffe versetzt und nur mit einer jährlichen Steuer von 25 M. 50 Pfg. eingeschätzt worden. Im Sommer 1880 kaufte vr. Kersten da- Rittergut JbSdorf bei Steina an der Oder in Schlesien für 330,000 M. und zahlte dabei 150,000 M. an den Verkäufer und den sämmtlichen Hypothekengläubigern, deren Forderungen inSgesammt 180,000 M. betrugen, daar au». Seine eigenen Aeußerungen, daß er nur wenig Steuern zahle, weil er 4 Treppen hoch wohne und sich ärmlich kleide und seine mit der hiesigen Filiale der Leipziger Bank gemach ten umfangreichen Geschäfte ließen annehmen, daß er über , sein auf mindesten- 12,000 M. taxirte- Renteneinkommen wissentlich falsche Angaben gemacht habe. Da-Gericht vrrurtheilte den Angeklagten zu den zehnfachen Betrage der hinterzogenen Steuern, demnach zu einer Geldstr-fe von 5145 Mark, sowie zur Zahlung der Kosten des Verfahrens. — Wegen ruhe- störenden Lärme- auf dem Altmarkte gelegentlich der zweiten Reich-tagSwahl erhielt der hiesig« Messerschmied Karl Max May von dem kgl. Amtsgericht drei Tage Hast zuerkannt. — Der ! Agent Friedrich August Hermann Gäbler, welcher in dem > Lokale der zweiten Polizeiwache die dort anwesenden Beamten j auf unverantwortliche Weise beleidigt hatte, muß dieses Be tragen mit 4 Tagen Gefängniß und den gleichzeitig ver übten Unfug mit 10 Tagen Haft büßen. — Einen Tag Gefängniß diktirte da- Gericht dem Schulknaben Paul Ott» Lorenz zu, der in den Weißeritzpromenaden mehrere Sträucher zerstört und beschädigt hatte. — Der schon 9 Mal bestrafte ! Handarbeiter Heinrich Traugott Leberecht Taschenberger stahl am 13- Juli einen Cimrr au- dem Hofe eine- Gebäude- auf der Schillerstraße und in noch fünf anderen Fällen ähn- liche geringfügige Objekte. Mit Rücksicht auf den geringen Werth der gestohlenen Gegenstände lautete der Urtheil-spruch trotz der erschwerenden Rückfälligkeit nur auf 2 Jahre 6 Monate Gefängniß und 5 Jahre Ehrenrecht-verlust. — In einer Restauration der inneren Stadt schoß am Sonnabend Nachmittag plötzlich ein Gast au- einem sech-läufigen Revolver zweimal, indem er die Worte au-rief: „Jetzt ist's um uns geschehen"; da- erste Mal zielte er nach der Decke, da- zweite Mal nach dem Wirth, ohne diesen jedoch zu treffen. Der Wirth entriß dem Menschen die Waffe, worauf derselbe entfloh, in kurzer Zeit aber wieder erschien, um seinen Re volver zu holen. Für die vorläufige Unterbringung de» an scheinend geistig Gestörten wurde nunmedr Sorge getragen. Kor^etzung in tzer vettaae. Hierzu eine Inseraten,Beilage.