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Rücktritt KonklingS fühlte ich mich verstimmt. Wie ein Blitz überkam mich der Gedanke, daß, wenn man den Präsidenten beseitige, Alle- gut ablaufen werde. Die Idee bemächtigte sich meiner täglich mehr. Zuerst war ich entsetzt, aber ich fuhr firt daran denken, bis ich wußte, ' daß eS eine Eingebung sei u. s. w." In wirklich sünd hafter Weise entwickelte Guiteau sodann weiter, wie er zu dem Entschluß deS MordeS gekommen sei. Seine sämmtlichen Aussagen tragen durchaus den Stempel „gemachten Wahnsinn-". — Die Schuld der Vereinigten Staaten nahm im vergangenen Monat um 7,250,000 Dollars ab. Im Staatsschätze befanden sich am letzten Tage deS November 245,040,000 Dollars. auS und bemelkte, daß die in einer solchen Organisation erzogenen Kinder eine ähnliche Gesinnung erhalten würden, wie die „Rothen" von Pari-, die keine Re ligion besäßen und niemals getauft worden seien. Bei diesen Worten erbob sich ein großer Theil der Gemeinde von seinen Sitzen und verließ die Kirche In den letztenLagen wurde die Scheune einer Littwe in Brand gesteckt, deren Tochter einige junge Leute verklagt, die sie mißhandelt hatten, «eil sie sich geweigert, der Landliga beizutreten. Unweit Bayle betreibt ein „Kapitain Moonlight" da- Geschäft deS ViehverstümmelnS im Großen. Pächter, welche die Geheiße der Landliga nicht auSfüdren, wer den dadurch bestraft, daß „Kapitain Moonlight" ihrem Lieh die Schwänze abschneidet und eS in sonstiger Weise verstümmelt. Ja der Quren'S Grafschaft und in der Grafschaft Kildare wurden mehrere Gesellschaften von KuchSjägern gewaltsam an der Au-Übung der Jagd verhindert; die Reiter wurden von den Pferden gerissen, die Hund« mit Knütteln geschlagen und vergiftet und die ganzen Jagdgesellschaften auSemandergesprengt. Rußland. Die angebliche Verhaftung eine» kaiser lichen Adjutanten in Gatschina erregt in den Hofkreisen große Sensation undebenso macht der von dem Grafen Jqna- tieff ernsthaft geäußerte Wunsch, völlig auS dem Staats dienste auSzuscheiden, große» Aufsehen. Um die Ver wirrung, welche in den RegierungSkreisen nicht minder als in den unteren Volksschichten herrscht, voll zu machen, hat sich daö Gerücht verbreitet, Kaiser Alexander H. erscheine allnächtlich seinem Volke in der Kasan'schen Kathedrale. Natürlich rotteten sich Lausende vor der Kirche zusammen, um den Gerst deS ermordeten Ezarrn zu erblicken. Die Regierung konnte nicht umhin, diesem Unfug zu steuern, jedoch, wie eS scheint, nicht rechi zeitig genug, um die Verbreitung deS Gerüchtes zu ersticken. Jetzt wird nun in den Kreisen der Gläu bigen da- Verlangen laut,'(daß der Czar - Befreier und Märtyrer heilig gesprochen werde. — Die russischen Regierung-organe bestreiten die Mittheilungen englischer Blätter, daß Rußland vorgeschlagen auf eigene Rechnung die Verwaltung Armenien- zu übernehmen, um auS den Einkünften derselben die ihm unter dem Litel „Kriegs entschädigung" geschuldeten Summen zu decken. Von russischer Seite wird erklärt, rin derartiger Vorschlag sei niemals gemacht worden. Es sei niemals von einer allgemeinen Einmischung in die Finanzverwaltung de» ottomanischen Reiches, noch von der Konfiskation einer Provinz die Rede gewesen. Nach dem „Morning Adver- tiser" hätte Rußland sogar der Pforte als Preis für Armenien die Garantie ihrrS übrigen Besitzstandes, „Bosnien und die Herzegowina mitinbegriffcn", ange boten. Obwohl diese Nachricht nirgends ernst genommen wurde, beeilten sich doch einige Blätter mit dem Nach weise, baß laut dem elften Berliner Kongreßprotvkoll die von der Pforte an Rußland zu zahlende Kriegs entschädigung in keinem Fall« in «in«n GrbietSerwerb umgrwandelt werden dürfe. Türkei. Die Piorte ordnete nun auch die Schlie ßung der griechischen Postämter in salonichi und Smyrna an. Der russische Botschafter von Nowikoff stellte an die Pforte daS Verlangen, den von dem Gouverneur deS Kaukasus nach Erzerun' zum Studium eines an geblich vorgekommmen PestfalleS entsandten zwei Aerzten auch zwei türkische Aerzte beizugesellen. Japan. Die japanische Gesandtschaft in Paris verbreitet die französische Uebersetzung eines Dekret«», durch welche» der Kaiser von Japan eine National versammlung auf das Jahr 1890 einberuft. In dem erwähnten Aktenstücke wirb verlautet, daß die Einrich tung einer Verfassung in derselben Weise vorbereitet werden soll«, wie bereit» im Jahre 1875 ein Senat und 1878 Provinzialversammlungen in» Leben gerufen worden seien. Der Termin der Einberufung ist weit hinauS- gerückt worden, damit den Beamten eine ausreichende Frist verbleibe, innerhalb deren sie die Bevölkerung für da» Zustandekommen einer Nationalversammlung vor der,iten können. Die Organisation und die Macht- zeichnet. Algerien. Wie General Saussier au» Gafsa meldet, ist die Mehrzahl der Aufständischen über die Schott» hinau» zurückgedrängt. Gegen denjenigen Theil der Aufrührer, welcher in dem gebirgigen Terrain, 60 Kilometer östlich von Gafsa, den Mittelpunkt de» Wider stande» bildete, ist eine Lruppenabtheilung abgesendet worden, welche da- befestigte Dorf Elaiacha besetzte und den, Feinde große Verluste beibrachte. Dabei hatten die französischen Truppen nur einen Lodten und vier Verwundete. Amerika. Bei dem am 30. v. M. stattgefun- denen Verhör Guit«au'S erklärte derselbe, er sei zwar während der letzten Wahlperiode von dem jetzigen Präsidenten Arthur und den andern republikanischen Führern freundlich behandelt, nicht aber von denselben beschäftigt worden. Im Bezug auf seine Bewerbung um den Wiener Gesandtenposten und da- Pariser Kon sulat sagte er auS: Meine Erlangung oder Nichter langung dieser Remter hatte nicht» mit der Beseitigung de- Präsidenten zu thun. DaS war ein Akt der Ein gebung und er gelchah alS eine politische Nothwendigkeit. „Meine Handlungen lagen nicht in meiner Macht. Die politische Lage verursachte mir Sorgen und nach dem nikuS Donelly sprach sich in seiner Prrdigt mißbilligend befugniffe der letzteren sollen später, fest-,stellt »erden, übrr dir jüngst in der Stadt gebildete Kinder Landliga DaS Dekret ist von dem ersten Minister Sandjo unter- Die unterirdischen Eisenbahnen in London. Die in ihrer gegenwärtigen Ausdehnung 20 km langen unterirdischen Eisenbahnen Londons sind, äußerst sinnreich angelegt und mit einem großen Maße von Intelligenz auSgeführt. Für den Riesen verkehr innerhalb Londons ein unbedingtes Be- dürfniß und schwerlich durch irgend ein anderes Transportmittel zu ersetzen, sind dieselben im Uebrigen mit einer so großen Menge von Unannehmlichkeiten ver bunden, daß man sie al» ein nothwendige- Uebel be zeichnen möchte. Man stelle sich nur einmal eine auf den unterirdischen Bahnen auSgeführte Fahrt von etwa 20 Minuten Dauer vor. Durch ziemlich enge und düstere Treppen steigt man in eine Station hinab, die meistens zwar noch durch Tageslicht erhellt ist, aber durch die dicke feuchte Atmosphäre in derselben auf den Reisenden schon den Eindruck deS Kellerartigen hervor bringt. DaS hierdurch hervorgerufene Unbehagen wird gesteigert, sobald man sich in ein Koupo gesetzt hat und die Fahrt beginnt. Der Zug tritt beim Verlassen der Station sofort in einen Tunnel und bewegt sich in demselben naturgemäß mit größerem Geräusch alS ein Zug auf freier Strecke an der Oberfläche der Erde; daS Geräusch wird zum widerwärtigen Lärm, sobald der Zug, was häufig vorkommt, in eine scharfe Kurve gelangt. In dieser befindet sich nämlich an der Innen- schiene durch die ganze Ausdehnung der Kurve hindurch eine sogenannte Streichschiene zur sicheren Führung der Fahrzeug«. An dies« Streichschiene strrifen die Räder der Fahrzeuge in Folge der Centrifugalkraft und da anscheinend «ine Ueberhöhung deS äußeren KurvenstrangeS nicht auSgeführt ist, dicht an und bringen ein fast un erträgliche« Quietschen hervor. Dazu kommt eine durch die beständige Fahrt im Tunnel immer mehr gesteigerte Hitz« in den KoupSS und rin durch die Fenster ein dringender, von der Kohlenfeuerung der Maschinen her- rührender unangenehmer Schwefeldampf. Da» Unbehag- treiben. Im Allgemeinen wird mit einer Geschwindigkeit von 40 —48 km in der Stunde gefahren und zwar meisten- nur mit einer solchen von 40 km. Die Aufenthalte auf den Stationen dauem höchsten- 30 Sekunden und weitere 30 Sekunden «Iwa können al» Zuschlag für da» An- und Abfahren gerechnet werden. Und wie wird an- und abaefahren! Die Züge fahren mit einer Vehe menz in die Stationen ein, daß man anfangs mit Sicherheit glaubt, sie würden die Station durchfahren; aber sie halten vermöge der vom Lokomotivführer be dienten kontinuirlichen Bremse überraschend schnell und ohne unangenehme» Empfinden für den Passagier an und befinden sich bei der Abfahrt, noch ehe der Zug die Station ganz verlassen hat, schon wieder in voller Ge schwindigkeit. Wenn man hiermit da» An- und Ab fahren auf unseren Bahnen, selbst da, wo die Züge ebenfalls mit kontinuirlichen Bremsen ausgerüstet sind, vergleicht, so kann man sich dem Eindrücke nicht ver schließen, daß daS überaus elegante und wahrhaft be wundernswürdige Anhalten auf den englischen Bahnen nicht nur an der Ausrüstung der Züge mit kontinuir lichen Bremsen liegt, sondern auch und vielleicht am meisten an der Geschicklichkeit und der Uebung der Lokomotivführer. Die auf den Stadtbahnen verkehrenden Züge be. stehen je au- 6 bi- 10 Wagen 1., 2. und 3. Klasse. Jeder Zug bleibt in seiner einmaligen Zusammensetzung unverändert, ohne Rücksicht darauf, ob die Zahl der Wagen zeitweise für den Verkehr nicht genügt, oder ob dieselben zeitweise nur mäßig besetzt find. In den meisten Stunden deS Tage- find die Züge nur etwa halb voll, während in den Stunde» deS stärksten Ver kehr-, d. i. morgen- vor Beginn der GeschäftSstundea und nach Schluß derselben, nachmittag- von 5 bi- 7 Uhr, die Wagen nicht nur vollständig gefüllt sind, son- ! dern sogar häufig nicht sämmtliche wartende Passagiere aufnehmen können. Mit Rücksicht auf die in geringen Zwischenräumen folgenden Züge und vermuthlich in der : verständigen Einsicht, daß die Bahnverwaltung ihre An- . Ordnungen nicht ander- treffen kann, wird die event. : verzögerte Beförderung von dem Publikum anscheinend ruhig ertragen. Die Wagen erster Klasse befinden sich stet- in der > Mitte de» Zuge», diejenigen zweiter Klaffe an dem einen, die dritte Klasse an dem andern Ende de» Zuge»; demgemäß sind in der einen Richtung die Wagen zweiter Klasse stet» die vordersten, in der entgegengesetzten Richtung die Wagen dritter Klaffe. Dieser bestimmten und stet- gleichbleibenden Stellung der verschiedenen Klassen entsprechend find auch auf den Stationen Tafeln über den Perrons aufgehängt, welche durch ihre Auf schrift dem Publikum angeben, wo eS sich auf dem Perron aufzustellen habe, um bei Ankunft de- ZugeS ohne Zeitverlust die richtige Wagenklasse aufzufinden. Eine sehr zweckmäßige, die Ordnung und schnelle Ab- fertigung wesentlich unterstützende Maßregel! Die Wagen find mit GaS beleuchtet. Obgleich in den KoupeS erster Klasse meistens sogar je 2 Flammen brennen, ist die Beleuchtung doch nicht als eine be- . sonderS Helle zu bezeichnen. Eine Zugleine, wie sie bei unS durch daS Bahnpolizeireglement vorgeschrieben ist, ist nicht vorhanden; eS ist in Folge dessen gar keine Kommunikation zwischen dm Beamten und den Passa gieren einerseits und dem Lokomotivpersonal anderseits möglich; bei der schnellen Folge der Stationen und der kurzen Fahrtdauer zwischen denselben (durchschnittlich nur je 3 Minuten) ist eine solche Kommunikation auch liche wird ferner noch dadurch vermehrt, daß man bei der beständigen Fahrt im finsteren Tunnel nie erkenn« kann, in welcher Stadtgegead man sich befindet und daher, zumal auch die Stationen sämmtlich dasselbe Aussehen haben, leicht sein Reiseziel überfahren kann. Der Engländer, der auf dem Omnibu», dem Dampf schiff, im Kab re. seine Zeitung liest, zieht diese auch im Koupö der unterirdischen Bahnen hervor und iß bemüht, soweit die nicht gerade vorzügliche GaSbeleuch tuog die- gestattet, sich die Zeit durch Lektüre zu ver „Morgen?" murmelte die Kranke, „morgen? Dann bin ich gestorben. Der Tod kriecht von den Füßen herauf bi- an- Herz, — halb ist der Körper schon erkaltet. Hole Deinen Sohn, Klara, die Zeit drängt. Ich will ihn sehen, hörst Du, ich will es!" Frau Wolfram schüttelte den Kopf. „Dein Wunsch läßt sich heute nicht erfüllen, Erna. WaS gäbe eS übrigens z«ischen ihm und Dir, daS seiner Mutter ein Geheimniß bleiben müßte? Ich werde ihm sagen, wo von wir miteinander sprechen und er erfährt eS eben so vollständig, als hätte sein Ohr jedes Wort von Dir selbst empfangen." (Fortsetzung folgt.) vermischtes. — Frankfurt a. M., 3. Dec. DaS Bombardement de« Risikopfts, da« vorgestern noch durch Nebel verhindert wurde, hat heute begonnen. Die bisher erreichte Wirkung ist nach einer Meldung de« Frankfurter Journal- nur gering. — Drei kleine Geschwister, ein 10-jähriger Knabe, ein 7-jährige- und ein 4-jährige- Mädchen, Haden kürzlich ganz allein die Reise von Deutschland nach Missouri gemacht. Di» Kinder kamen au- Kulm und reisten nach Sedalia, wo ihre Eltern leben, die da- Geld zur Ueberfahrt geschickt hatten. Da- älteste Mädchen, schreibt der „Anz. de- Westen-" über da- Eintreffen der Kinder in St. Loui-, trug in der Hand «in kleine- Buch; e- war dle- «in Neue- Testament; ein« Lant« in Berlin hatte »« ihr gegeben und ihr gesagt, sie möchte e» unterweg- nur Jedem zeigen, der mit ihr spreche »nd besonder- da- erste Blatt in dem Buche. Auf dem Blatt« war nämlich zu lesen, wie di« 3 Kleinen hetßen, daß fi« an- Kulm seien und zur ihren Eltern nach Sedalia in Missouri reisten Darunter stand geschrieben: „Denn wa- ihr an dieser Kindlekn Einem thut, da« habt ihr mir gethan, spricht Christus!" — Im Atelier Meissonier- in Pari- sand sich jüngst eine erlesene Zahl von Künstlern und Schriftstellern ein, die geladen war, um bei elektrischem Lichte photographische Bilder de- Amerikaner- Muybridget anzusehen. Diesem Photo graphen ist eS gelungen, Menschen und Thiere in der Be wegung, da- Pferd im Trabe, den Vogel im Fluge haar scharf genau zu reproduciren. Meissonier hält diesen Fort schritt der photographischen Wiedergabe für eine artistische Revolution, auS der die producirenden Künstler wesentliche Hilfen bei ihrer Arbeit alS sicheren Gewinn ziehen können. Der frühere Gouverneur von Kalifornien verschaffte dem ge nannten Photographen die nöthigen Mittel, um sich die Apparate für diese interessante Neuerung Herstellen zu lassen. — Tellier in Boulogne-sur-Mer läßt, wie der „Voss, Atg." auS Pari- berichtet wird, ein Schiffchen, 5j Meter lang und 1 Meter 30 Centimeter breit, erbauen mit einem elektrischen Motor, um von da (Boulogne) nach Folkestone den Kanal zu befahren. Teilt,r wird nur begleitet sein von dem Infanterie-Leutnant Larad«,' welcher in den Elektricität-- Studien wohl erfahren ist. Diese- nur für wenig Personen au-reichende Kanot ist da- erste, welche- vermittelst der Elektrlcität auf dem Meer« in Bewegung gesetzt wird. Ge lingt dieser Versuch,, so beabsichtigt Tellier ein große- Elek- tricität--Gchiff zu bauen. — London. Ueber da- Unglück, welch«- den Ham burger Postdampfer „Lessing" getroffen hat, wird Folgende- berichtet: Am 29. Novbr. langt« d«rselb« in Plymouth an, nachdem er vor 10 Tagen Havre mit 800 Passagieren ver- lassen halt«. Bald nach dem Absegeln kämm di« furcht barsten Stürme. Am drittm Tag« brach ber Ruderpfosten, und da- Schiff begann furchtbar zu rollen. Sobald da- Unglück entdeckt war, wurden zur Vermeidung einer Panique alle Passagiere hinunter geschickt. Obgleich sie nicht den ganzen Ernst der Lage kannten, herrschte doch große Aufregung unter ihnen. Sturm und ungeheuere Eee dauerten fort. Da- Schiff wurde beigedreht. Erst Ketten und dann die stärksten Taue wurden an da- Ruder zu dessen Befestigung angemacht, alle brachen und rissen, bi- endlich doppelte Stahltaue hielten. Sodann segelte der „Lessing" nach Plymouth, welche- 700 englische Meilen von der Unglücksstelle entfernt war. Außer dem Quartiermaster, welcher schwer verwundet ist, wurde Niemand beschädigt. — Der Bremer Dampfer „Hermann" auS Baltimore in Plymouth anlangend, erzählt gleichfalls von den furchtbarsten Stürmen, die er in dm letzten Tagen durch machte. Da- Steuerruder wurde «hm ebenfall- nutzlo- und e- mußte künstlich gesteuert werden. DaS Schiff wurde schließlich unlentdar und drohte jede Minute unterzugehen. Zur Erleichterung wurden 200 Ballen Baumwolle über Bord geworfen und wegen Mangel an Kohlen 20 Tonnm Tabak unter den Dampfkesseln verbrannt. Da- Schiff kam jedoch ohne Verlust an Menschenleben an. — Konstantinopel. Ein riesiger Haifisch wurd« dieser Tage in der Vorstadt Beglerbeg am Bo-poru- ge- fangm. Da- Ungethüm wog gegen 3000 Kilogramm, war S Meter lang und 2ß Meter breit, die Farbe de» Rücken» war schwärzlich, die de- Bauche- blendend weiß. Eia kleiner Schraudendampfer schleppt« dm Meerriesm von Beglerbeg bi» zur Galatabrücke, von dort beförderte ihn ein Kalk mit sich» Rüderem zum Ftschmarkte, wo er mittelst eine» Wellmbaume» an - Land geschafft wurd«. Alvei Fischhändler kauften de» Haifisch für 368 Mk. und ließen ihn durch 48 Lastträg«, iw ! ihren Labm dring««.