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älhsische VochMnA. Dienstag, den 6. December 1881 43. Jahrgang r predigt L Pillnitz Feuilleton die den 1 st rr Diak. er Paster e Unter- ännlicheu jeschen: >rend der 9 Ufr Die daS sagte, war eine ältliche Frau, eine Kranken- Wärterin, deren geldliches Gesicht oben in den Herrschaft, lichen Zimmern eine außerordentlich zerknirschte und gottergebene Miene zur Schau trug, hier unten aber unter gleichgestimmten Seelen nur Habsucht und Ber- . 9 W r: Herr i Kinder- 6 Uhr sie.; > Abend, rr Pastor r Pastor » Abend- Ihr Kou- iuemana. -oltea- ade in Pla»e. an. auf ichte und . Vorm. Rachm. d Unter- Thoma», tare und r» Heide. Vorher in ihren it Abend- »dienst in rr Pastor rr Pastor Ihr Herr «erde» btt Morrtag Mittwoch ». Freitag, Mittag angenomme» »rrd kosten: dieispalt. Zelle 15 Pf, Nater Ltngesandt: 30 Pf. »erde, die v. Bennigsin in der vorigen Session befolgte, indem er auch in unpolitischen Fragen von verhältnißmäßig »ntergeordneter Bedeutung, in reinen ZweckmäßigkeitS- fragrn, principiell sich auf Seite der Gegner der Regie rung stellte und dadurch zu dem Urtheile Anlaß gab, daß man unter dem jetzigen Reichskanzler auch solche Forderungen ablehnt, die man unter einem anderen Kanzler den verbündeten Regierungen bewilligen würde. Auf den Fürsten Biömarck werde dadurch der Druck geübt, seine Person aus dem Mittel zu thun, wenn er den von ihm erstrebten Reformen eine günstige Auffassung im Reichstage sichern will. Noch unverständlicher sind der ReichSregierung die Gründe, durch welche die grvßerrHälfte der anwesenden Eentrumsmitglieder bestimmt worden ist, den verbündeten Regierungen und namentlich den außer- preußischen, die Beihilfe zu versagen, deren sie einstimmig zu bedürfen glauben. Daß Bamberger und seine GesinnungS- genossen eS den Regierungen nicht erleichtern wollen, in wirthschaftlichen Fragen den Rath Sachkundiger aus den wirthschaftlichen Kreisen des Volkes zu hören, scheint der „Nordd. Allg. Ztg." erklärlich, unbegreiflich ist ihr aber, waS die Abgg. Windthorst und Reichensperger bestimmt haben kann, in dieser Frage den verbündeten Regierungen die so dringlich befürwortete Gewährung von 85,000 Mark zu versagen. DaS Regierungsorgan bekennt deshalb mit eigenthümlicher Resignation, eS könne, nachdem das Centrum sich derartig dem VolkS- wirthschaftSrath gegenüber verhalten, di« Schlußfolge rungen, welche die fortschrittlichen Blätter für die Zukunft der konservativen Koalition ziehen, doch nicht für ganz grundlos erachten. VoUtMe Weltschau. Deutsches Reich. War auch die Ablehnung des LieblirgSplamS des deutschen Kanzlers, den preußi- schen Lolkswirtbschaftkrath in ein ReichSinfiitut zu ver wandeln, hauptsächlich veranlaßt durch die Abwesenheit »cn 145 Abgeordneten, die sich theilS zum baierischen Landtag, theilS zu den eben tagenden preußischen Pro- vinzial-Landtagen begeben hatten, so machte dieselbe trotzdem auf den Fürsten Bismarck den verstimmenden Eindruck einer persönlichen Niederlage. ES sind bei dieser Entscheidung dir gesammten liberalen Truppen bis zu Bennigsen einig gewesen, dagegen war dabei daS Eentrum gespalten und dessen Führer, Windlhmst, so gar unter den Ablehnenden. DaS Organ des Kanzlers, bi« „Nordd. Allgrm. Ztg", bekennt offen, daß dem Fürsten Bismarck etwas verneint norden sei, was mart einer anderen Person gegenüber vielleicht bewilligt haben würde. Der Kanzler habe eigentlich hoffen dürfen, daß ir Btichte hr Herr iw Unter- ijithrijm W,uer. e. 8 Uhr Sakristei« ich Kn«, »spredizer Ihr Herr Ihr Herr 6 Uhr 0. Löber. Bdmahl». r. Bonn, le. Mitt. ammau». »eroottrö- :rr Pastor »rchidiak. enst Mr Zange und Schaufel, hohe geschnitzte Stühle und eben solche Eichenholzschränke bildeten da- eigentliche Mobiliar, in einer Nische des tiefen Hintergrundes aber stand ein Bett mit großblumi en Vorhängen, die indessen heute weit zurückgeworfen waren. Machte schon daS hohe alte Zimmer eher den Eindruck einet Raumes, den der Antiquitätenhändler als Stapelplatz braucht, so konnte der Anblick seiner Bewohnerin gewiß nur dazu dienen, den Charakter deS Außergewöhnlichen noch zu verstärken. In den Kiffen saß aufrecht eine weibliche Gestalt, deren Antlitz selbst in den Lagen ferner längst entschwun dener Jugend nicht schön und anmuthig gewesen sein mochte, daS aber jetzt etwa- geradezu Medusenhafte» hatte. Weißes spärliche» Haar fiel in feuchten Strähnen über den Nacken herab, irr und rastlos schweiften die Blicke der tief eingesunkenen Augen von Gegenstand zu Gegenstand, während eine magere, wie mit Pergament überzogene Hand immer noch den Klingelgriff gefaßt hielt und daran zerrte, obgleich die Wärterin mit dem dampfenden Glase schon vor dem Bette stand. „Hi«r bin ich ja, bestes Fräulein,- beeilte sich dir geschmeidige Frau. „Möchten Sie nicht ein wenig trinken, oder soll ich Ihnen Wasser bringen, Früchte, — «a» Sie wünschen." Die Kranke schüttelte den Kopf. „Ist mein Neffe zu Hause, Kirchner? — Holen Sie ihn! — Holen Sie ihn schnell!" Die Wärterin machte große Augen „Der junge Herr Wolfram?- fragte sie überrascht, „ihn sollte ich hierher bringen?* Die Kranke nickte. „Ja, ja,- murmelte sie. „Das ist der Lod, den ich fühle, Leo soll zu mir kommen« n: Dem iledruff; Bürger Pachter: Tagarb. > mit I. 8- «. ' ich» in s. ver». ü verw. r. «. r. rungSwesen genehmigt. Bei den Ausgaben für das statistische Amt verlangte Abg. v. Göler eine Sta tistik der Hypoth«kenschulden, Abg. v. Ow eine solche der in deutschem Besitz befindlichen ausländischen Werth- papiere, Abg. Perrot eine solche deS gesammten Aktien- wesenS. Die darauf folgende Diskussion über den Etat des Reichsgesundheitsamtes hatte fast nur eia technisches Jntensse An der ziemlich eingehenden De batte über diesen Etat betheiligten sich außer dem Präsi denten des ReichSgesundheitsamteS, Geh. Rath Struck, auch die Abgg. Baumbach, Huetrr, Rickert, Virchow, Bamberger und LaSker. Lie Etats der ReichSjustizveewaltung kamen am Sonnabend au die Reihe. Staatssekretär v. Schelling gab dabei die Zusicherung, daß möglichst noch in dieser Session eine weitergehende Ermäßigung der GerichtSkosten herbei- geführt werden solle. ES wären bereit» Ermittelung«« angeordnet und auch eine Revision der Gebührenordnut - für Rechtsanwälte in Vorbereitung. Abg. Or. Hart mann führte auS, daß die unmäßige Vertheuerung der GerichtSkosten daS öffentliche Rechtsbewußtsein mit Noth- wendigkeit schädigen müsse. Die Abgg. Gerwig und Schröder-Wittenberg wünschten die möglichste Be schleunigung der nothwendigen Herabsetzung der Ge richtskosten. Abg. Payer mißbilligte die Verschlepp«»- der Revision deS GerichtSkostengesetze» und meinte, der Reichstag müsse seine berechtigten Forderungen mit gleicher Energie, wie der Reichskanzler die seinigen, verfolgen. Außerdem frug Abg. Payer an, wie eS mit der deutschen MUitär-Proceßordnung stehe. Hauptmann Habe rling erklärte darauf namens der Militärverwal tung, daß der Entwurf einer neuen Militär-Strafproceß- ordnung, von der im Mai d. I. zusammengetretenea Kommission zum Abschluß gebracht sei. Da ab«r der selbe über die KommissionSberathungen noch nicht hinauS- gekommen sei, könne er über den Inhalt deS Entwurf» schon jetzt Mittheilungen nicht machen. Abg. Sonne mann forderte Lie Regierung auf, bald eine Reform deS Aktiengesetzes vorzunehmen; dieselbe sei nothwendig, weil sich wieder die Neigung zu Gründungen gestärkt habe. Bei der sich danach entspinnenden Diskussion that Abg. Lohren die Aeußerong, Schulze-Delitzsch gehöre zu der Partei, die mit frevelnder Hand in daS Jahrhunderte lange Bestehen der Innungen eingegr ffen habe. Vicepräsident Ackermann lehnte den dafür ver langten Ordnungsruf ab. Nach einigen Erörterungen über den Bau deS ReichSgerichtSgebäudeS in Leipzig, über den Etat der Feldseelsorge und über die Ge- haltsverhältnisse der Auditeure wurden die betreffend«»» EtatS genehmigt. Nach siebenmonatlicher Abwesenheit von der Reichs- hemptstadt ist die Kaiserin am v«rgang«nrn Donnerstag rung hauptsächlich auf den blühenden wirthschaftlichen Zustand in Nordamerika zurück Der socialdemokratisch« Abg. Frvhme wies darauf hin, daß auch daS Socia- listengesetz viele Arbeiter auS Deutschland vertrieben habe. Dagegen behauptete Abg. Schwarz, auch die neue Zollpolitik befördere die Auswanderung. Dem widersprach Abg. Leuschner mit dem Bemerken, daß in Amerika ein viel stärkere- Schutzzollsystem bestehe als in Deutschland. Abg. Or. Max Hirsch erwirderte, daß in Amerika keine Zölle auf Lebensmittel und keine so hohe Militärlast beständen. Namentlich sei eS die Schwierigkeit, Grund und Boden zu erwerben, welche viele Auswanderer auS Deutschland treibe. Die Erhöhung der LabakSsteuer habe außerdem viele Arbeiter brotlos ge macht und die Einführung des Monopols werde die Noth noch verschärfen. DieS bekräftigte Abg. Richter; eS sei besonders die Unsicherheit der LabakSindustri«, welche die Cigarrenarbeiter zur massenhaften Auswanderung veranlasse; übrigens reiße doch auch dem gut- müthigstm Deutschen einmal die Geduld. Abg. von Minnigerode: Auch dem Gutmüthigsten reiße dir Geduld, wenn er immer und immer wieder ohne Grund die Ausführungen Richters hören müsse. Abg. Richter: Die Lhür liegt dem Vorredner so nahe, daß er hinaus gehen kann, wenn er mich nicht hören will. (Troße Heiterkeit. Rufe rechtS: Zur Ordnung!) Abg. von Minnigerode: Ich nehme an, daß der Abg. Richt«r den vorhin von ihm gebrauchten Ausdruck bedauert. Abg. Richter: Ich werde daS thun, sobald der Vor redner das von ihm Gesagte bedauert. Nach dieser» Zwischenfalle «urdrn die Ausgaben für das Ausrvemde- Z«ser«te»- ««»ahmeftelea: Die Aruoldisch« Buchhandlung, Jndalidendank, HaasensteinL Vogler, Rudolf Mosse, G. L. Daube « Lo. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlw, Frankfurt a/M. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden Tharandt und Moritzburg. U rautwortlicher Redakteur und Verleger Ken»»««« Müller in Dresden. schlagrnheit zu kennen schien. „Ich werde ja doch Leiche waschen und kleiden," fügte sie bei. Bedienter und Stubenmädchen sahen sich „Trinkgelder? — Hm, — nun, Frau Kirchner, alle Fälle lebt ja daS Fräulein noch." Die erbauliche Konversation wurde hier durch in: Dem erpoyritz; tz; Bild- r. F. L. . und m Tochter: s; Lohn- Handarv. rmstr. E. O. A. lr. H. G. taurer u. il L. M. n A. P. !. Reißig r. S. S. asbes. F. -auSauS- !. 9 T.); l. 15 T.); , (66 I. in Ober- mschel iu iu Ober- Bloch iu »erpoyritz n Hoster- i Pillnitz Söbrigen >as. (2J. Z. 8 M.). m: Dew rgebrück; ich das.; ter das.; Dreßler r Bürger icke das.; Z. G.». Henmg ische dis. Kummer hler das- das. mit mit M. Bürger ösel das.; ». Rothe r. F. «. n Lanze- Klang einer Glocke schrill und plötzlich unterbrochen. DaS Mädchen schrie laut auf. „O du lieber Gott, ge wiß ist sic in diesem Augenblick gestorben! — ich gehe um ke'nen Preis hinein." Frau Kirchner hatte im Fluge die zubereitete Limo nade ergrifftn und «ar beide Treppen hinaufgeeilt, bis sie in einem Halbdunkeln Vorzimmer deS einen Seiten- fiügt'S Athem schöpfend stehen blieb. Die hohen Laub- krom i der Bäume im Garten ließen fast keinen Sonnen- straht hindurchschlüpfen, daS Gemach «ar kahl uud un- wirt-lich, seine alten schwerfälligen Möbel ohne Glanz und seine Lapeten verblichen. Kalte Luft wehte der Eintretenden entgegen, sie glitt leise durch dies erste Lim ner in ein zw«ites, wo wenigstens Helle und Wärme im Urbrrfluß vorhanden waren. Ein altväterischer Ka min prahlte seine Gluthe« über sonderbare, der Gegen- «av, »tnbrkannte Leppichmuster und die tiefen Falten violetter goldgestickter Sammelgardinen, welche zur Zeit unserer Großmütter für die erste Mode galten. Ein riesiger reichaestickter Ofenschirm, auf Drachenköpfen ruhend, den Drachenschweif geringelt zum Behälter für Med. «nflRodavtm, Hee-Pe»-««Aa»i LMrißu« »asst». Vie Zeitung erscheint Ae»lt««, vauaersta, und Ko««abe«b früh. »»aunemeut»- Pretsr eterleljährl. M. 1^0. An beziehen durch die kaiserlichen Poß- «palten und durch unsere Boten. »ei freier Lieferung t»S Hau» erhebt die Pop noch eine Be- Uhr von 25 Pfg. Tie achte Todsünde. Roman von W. Höffer. Etwa» vor der eigentlich«»» Stadt erhob sich unt«r Bäumen, vornehm von der Straße und ihrem lauten Alltagstreiben getrennt, ein stattliche» alte» PatricierhauS, ein Schloß fast, dessen Seitenflügel sich in dem großen weitgedehnten Garten verloren, wo hundertjährige Eichen einen stillen See umsäumten und sorgfältig gehaltene Nasenfleck« mit Blumenpartien wechselten. Alle» z«igte den uralten von Generation zu Generation in einer und derselben Familie gebliebenen schuldenfreien und behä bigen Besitz, nirgends dagegen sah man den eigentlichen LuxuS der Neuzeit mit seiner bunten Pracht an lebender und künstlicher Schönheit, nirgends die Spuren jener Verschwendung, welche man die Signatur unserer Tage nennen könnte, — es war alles gediegen, vornehm und großartig, aber nicht blendend. An einem kühlen und regnerischen Maiabend standen «nie« im Souterrain die Dienstboten flüsternd bei einander. „Wie sie auSsieht!" bebte eS von den Lippen -es Stubenmädchens — „schrecklich! als hätte sie schon im Grabe gelegrn." „Dahin kommt sie auch sehr bald, Hettchen — so etwa am nächsten Mittwoch. In dieser Nacht geht's zu Ende. Aber hören Sie doch, Kind, giebt «S hier im Hause gute — na, Sie wissen schor»." Und Daumen und Zeigefinger vollführten die Pan tomime de» Zählens. Der deutsche Reichstag setzte am Freitag die EtatS- berathung fort. Bei den Ausgaben „für Ueberwachung deS AuSwanderungswesenö" richtete Abg. LingenS an die ReichSregierung die Frage, ob die schon seit längerer Zeit geplante Regelung der Gesetzgebung über daS AuS- wanderungSwrsen bald erfolgen werde. Der Kultur kampf vertreibe viele Katholiken auS der Rheinprovinz, auS Nassau und Oberschlesien, deshalb sollten sich die Bundesregierungen angelegen sein lassen, diesem unseligen Kampfe bald «in Ende zu machen. Darauf bem«rkte StaatSsekrttär v. Bötticher, dle Vorarbeiten über die Regelung deS AuswanderungSwesen» hätten nicht still gestanden, wären aber roch nicht zur Vorlage reif. WaS die Ursachen der Auswanderung betreffe, so lasse man außer Acht, daß die in Deutschland vorhandene Steigerung der Auswanderung sich auch anderwärts zeige. Die allzu zärtliche Fürsorge für die Auswanderer könne leicht die Folge haben, viele Leute zur Aus wanderung aufzumuntern, deshalb müsse man die Für- . i sorge mehr der freiwilligen Lhätigkeit überlassen. Abg die nationalliberale Partei die Politik nicht fortsetzen Meier (Bremen) führte die Zunahme der Auswande