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Ler Kaiserin einen Besuch ab. Die Minister Depreti-, Mancini und der KabinetSchef Bianchi begaben sich am Freitag um 1 Uhr nach dem Ministerium des AuS- wärtigen und konferirten dort eine volle Stunde mit dem SektionSchef v. Kallay und dem Grafen Wolken» Kein. Der Witt«« deS Minister- v. Haymerle wurde sowohl von der Kaiserin, als auch von dem italienischen Königkpaare ein Kondolenz»Besuch gemacht. — Am Freitag Abend fand eine glänzende Galavorstellung im Wiener Opernhaus« statt, welcher die italienischen Gäste und der ganze kaiserliche Hof beiwohnten. Am Tage darauf überraschte der Kaiser den König Humbert mit -er Verleihung deS in BudweiS garnisonirenden Infanterie- Regiments Nr. 28 (ehemals Benedek). ES wird diese Auszeichnung al- ein bedeutsamer Akt, al- «in Beweis für die vollständige Aussöhnung und Herstel- lurg der austro-italienischen Intimität aufgefaßt. — Da- Len Delegationen übergebene Rothbuch behandelt die türkisch-montegrinischen Grenz-Angelegenheiten und die türkisch-griechische Grenzfrage. Die über die Differenzen mit dem englischen Minister Gladstone vor handenen Aktenstücke sind, weil schon in früherer Zeit «rledigt, in dieser Sammlung nicht enthalten. Italien. DaS Kabinet beabsichtigt die gegen wärtige Kammersession baldigst zu schließen und nach kurzer Pause die neue Session mit einer Thronrede zu eröffnen, in welcher die politische Bedeutung deS Be suches de- KönigSpaareS am Wiener Hofe in besonder- markanter Weise hervorgehoben werden soll. Frankreich. Am Freitag traten die französischen Kammern zusammen, wobei ein intimer Freund Gam betta'-, Guichard, der am 18. August 1813 geboren ist, alS Alterspräsident die Sitzung eröffnete. Sein Vorschlag, einen provisorischen Präsidenten zu wählen, stieß auf lebhafte Proteste der äußersten Linken; dem Deputirten LouiS Blanc, welcher beauftragt war, den Protest dieser Partei zu begründen, wurde jedoch vom AlterSvorsitzenden daS Wort nicht ertheilt. Die Wahl Gambetta s zum provisorischen Präsidenten er folgte mit 317 Stimmen, zu Vicepräsidenten wurden Brisson und Philipoteaux gewählt. Die Rechte und die Radikalen enthielten sich der Abstimmung. Damit ist die Probe gemacht und daS Vertrauensvotum erzielt, ohne welches Gambetta weitere Entschlüsse nicht fassen wollte. Der Ausfall der Präsidentenwahl bekundete eine um so entschiedenere Mehrheit, als eine ziemliche Anzahl von Anhängern Gambetta'S noch gar nicht in in die Kammer eingetreten war. Dem Deputirten LouiS Blanc, der am Sonnabend gegen die am Tage vorher vollzogene Wahl protestirte, entgegnete Gambetta, daS beobachtete Verfahren sei nothwendig gewesen, um möglichst schnell zur endgiltigen Bildung deS Vorstandes zu ge langen. AlS dieser Zwischenhandel erledigt war, stellte der Royalist Baudry d'Asson den Antrag auf Giltig» keit-erklärunz en bloe aller Wahlen der Deputirten, welche der früheren Kammer angehörten, weil die Kon- stituirung der Kammer dringlich sei, um die Minister in Anklagezustand zu versetzen, welche Frankreich in «inen unsinnigen Krieg verwickelt hätten. Die verlangte Dringlichkeit der Wahlprüfung wurde unter stürmischem Lärm verworfen. Die Kammer vollzog jedoch die Wahl prüfungen mit solcher Hast, daß ungefähr 350 Vollwahlen für giltig erklärt und nur etwa 80 beanstandet wurden. Der Senat nahm daS Gesetz über die Freiheit der Kirchhöfe mit 141 gegen 88 Stimmen an. Dieser Ge setzentwurf kam in der letzten Session nicht zur Enl- scheidung, weil die klerikalen Senatoren den Saal ver ließen, alS eine endgiltige Abstimmung erfolgen sollte. Großbritannien. Königin Viktoria erreichte am 26. Oktober die nämliche Regierun^Szeit wie die große Königin Elisabeth, welche genau 44 Jahre und 128 Tage regierte, am 17. November 1558 auf den Thron gelangte und denselben bis zum 24. März 1603 einnahm. Demnach hat die Königin Viktoria von allen regierenden englischen Königinnen daS Szepter am längsten geführt, länger selbst als irgend einer der «nglischen Könige, wenn man Georg III., welcher 60 Jahre (von 1760 bis 1820), Heinrich III., welcher 56 Auch er starrte mich wie entsetzt an, seine Augen traten fast aus ihren Höhlen, doch dann streckte er wieder die Hände nach mir auS und flehte: „Gieb mir Wasser, Fritz, nur einen Trunk Wasser — bei deS Heilande- Barmherzigkeit Willen beschwöre ich Dich! Und dann, und dann lödtemich wie Du dein Weib gelobtet hast!" Fast mechanisch reichte ich ihm meine Feldflasche, auS der er gierig trank. — Düster blickte ich zu den am Boden Kauernden, wilde Gedanken durchzuckten mein Hirn, da- Blut siedete heiß in meinen Schläfen und raubte mir den letzten Rest von Besonnenheit. Da lag er ja vor mir, der Zerstörer meine- Glück-, macht- und hilflos war er in meine Hand gegeben, er, der mir mit frevelnden Händen mein Heiligtbum geraubt, um dessen Willen ich zum Mörder geworden war an Weib und Kind und der mich damit hinaus gejagt hatte in dieses Land, in namenlosen Jammer und Elend. Wer hinderte mich jetzt Vergeltung zu üben für alle- Leid, da- er über mich gebracht, wer konnte Rechenschaft von mir fordern, wenn ihn jetzt meine Kugel traf? Da unterbrach er mich in meinem Gedankengang, reichte mir die halb geleerte Flasche und sagte: »Habe Dank für diesin letzten Liebesdienst, Fritz und nun mach «in Ende, weiß ich doch, daß Du mich suchst." „Ja, und dem Himmel sei Dank, der mich Dich inden ließ," rief ich wild auffahrend, »Du oder ich! denn ür un- beide hat die Welt nicht Raum genug. Müh- am richtete er sich auf, dann öffnete er den halb zer- etzten Rock über der Brust, doch ich kam ihm zuvor. „Denkst du, ich will Dch niederschießen wie «in «thrlose- Wild? Hier, nimm diese Waffe und ver- jheidigr dich, denn ich will ehrlich mit Dir kämpfen — Jahr, (von 1216—1272) und Edward III., welcher 50 Jahre (von 1327—1377) regierte, auSnimmt. — Am letzten Dienstag besprach der Präsident de- englischen HandelSamteS, Chamberlain, bei einer Jahresversammlung der Liberalen in Liverpool die irischen Angelegenheiten. Er behauptete, die ursprünglich von der Landliga an- gekündigten Zwecke seien ganz lobcn-werth gewesen, dieselben hätten sich aber im Laufe der weiteren Ent wicklung und seitdem daS Bodengesetz erlassen worden, gänzlich umgestaltet und von dem ursprünglichen Ziele entfernt durch Verfolgung der völlig neuen Politik der Unabhängigkeit Irland-, welcher er, so radikal er auch gesinnt sei, nicht zustimmen könne. Die Landliga erlitt eine schwere Niederlage im Dub liner Gemeinderath, trotzdem die Mehrheit desselben zu ihren Anhängern zählt. Der Redakteur Gray hatte den Antrag eingebracht, den verhafteten Ligaführern Parnell und Dillon daS Ehrenbürgerrecht der Stadt Dublin zu verleihen und vertheidigte denselben mit der ihm eigenen Beredsamkeit. Aber nur die Hälfte der Anwesenden stimmte ihm zu und so entschied die Stimme deS jetzigen Lord-Mayor- die Ablehnung deS Anträge-. Wohl mochten selbst liberale Gemeinderäthe trotz ihrer nationalen Neigungen Bedenken tragen, denjenigen Männern daS Ehrenbürgerrecht der irischen Hauptstadt zu verleihen, die jüngst in ihrer Proklamation die Parole „keinen Pachtzins" auSgegeben hatten. Noch vor kurzer Zeit, vor der Verhaftung der Agitatoren und vor der Auflösung der Landliga hätten jedoch die Gemeinderäthe kaum den Muth besessen, sich offen von einer zu Gunsten Parnells brrechneten Demonstration fern zu halten. — Der Besuch deS Premierministers Gladstone bei dem Earl of Derby in Knowsley geschah in Begleitung einer so starken PolizeieSkorte, daß dabei daS Mißtrauen gegen den Haß der Irländer unverkennbar zu Tage trat. Noch ist eö unbekannt ob und in welcher Eigen schaft Derby sich bereit erklärt hat, Mitglied der libe ralen Regierung zu werden. Inzwischen suchte der Vice könig von Irland, Lord Cowper, um seinen Abschied nach, ist jedoch von Gladstone ersucht worden, so lange im Amte zu bleiben, bis die gegenwärtige Erregung auf der Insel sich gelegt habe. Die Regierung fährt in der energischen Handhabung der ZwangSgesrtze für Irland fort und es vergeht daher kein Tag, an dem nicht einige Mitglieder der Landliga verhaftet werden. Rußland. In den höheren russischen Beamten- kreisen erwartet man seit dem Fall WalujessS einen weiteren Personenwechsel im reaktionären Sinne. An die Stelle deS bisherigen Minister- für VolkSaufklärung, deS Barons Nikolai, soll demnächst der jetzige Direktor der öffentlichen Bibliothek, Deljanoff, treten, dessen Posten sodann auf den Chef der Preßverwaltung, den Fürsten Wiasemsky. überginge. — Am vergangenen Mittwoch hat in Moskau eine Probebeleuchtung der herrlichen, mit einem Aufwand von 20 Millionen Rubeln erbauten Erlöserkirche stattgefunden. Die Bele ichtung durch die mittels elektrischen Drahtes entzündeten 5000 Wachskerzen war höchst wirksam. — Am Freitag ist das erste Ladoga-EiS in die Newa eingetreten und nimmt die ganze Breite des Flusses ein. Die Dampferverbin- düng ist unterbrochen, alle Kanäle sind zugefroren. Serbien. Infolge seiner Weigerung, das Laren gesetz zu respektiren, ist der Bischof von Belgrad und Metropolit Serbiens, Michael, auf Vorschlag deS Kul tusministers NovakovicS aller seiner Funktionen enthoben worden. Türkei. Bei den finanziellen Verhandlungen, welche augenblicklich zwischen der russischen Botschaft in Konstantinopel und der Pforte gepflogen werden, handelt es sich nicht um die russische Kriegsentschädigung, son dern um die Begleichung der Forderung für die Unter haltung der türkischen Kriegsgefangenen und die den russischen Kaufleuten zugestandene Schadloshaltung. Die Forderungen Rußland- auS diesen Titeln belaufen sich auf nur 24 Millionen Rubel, während die Kriegs entschädigung, welche die Türkei vertragsmäßig an Rußland zu zahlen hat, bekanntlich 40 Millionen tür kische Pfund beträgt. Schuß um Schuß und der Allmächtige mag unsere Kugeln lenken." Ich drückte ihm daS Pistol in die Hand und trat dann schnell fort von ihm, fühlte ich doch, wie brennend seine Augen auf mich gerichtet waren. — Mein Herz schlug fast hörbar in der Brust; ich zitterte wie im Fieber; doch mit übermenschlicher Kraft kämpfte ich die aufsteigenden Gefühle nieder, rasch entschlossen hob ich daS Pistol empor und zielte — doch langsam ließ ich eS wieder sinken und blickte zu ihm hinüber, der sich mit unsäglicher Anstrengung aufrecht erhielt. Der Mond stand voll am Himmel und beleuchtete mit bleichem Licht die seltsame Sc ne — ringsum LodeS- schweigen und zwischen zahllosen, erstarrten Leichen die einstigen Freunde, die tödtlichen Waffen gegen einander erhebend. „WaS willst Du mich noch länger quälen," sprach er da mit matter Stimme, „schieß und ende diese Leiden mit einem Male, Du triffst ja sicher! Lobte mich, wie Du dein schuldloses Weid griödtet hast." „Und weißt Du denn, daß ich mein Weib tödten wollte?" fragte ich. »Nein, so wahr ich sie geliebt habe, für sie war meine Kugel nicht bestimmt! Dir, dir galt sie! Dir, dem Zerstörer meine- Frieden-, meine- Glücke-, Dir, dem Verführer meines Weibe-:" „Schweig!" rief er da, seine Hand auf meine Lippen pressend. „Besudele nicht da- Andenken diese- schuld losen Weibe- mit so erniedrigendem Verdacht. — Sie war dir treu bi- zum letzten Athemzuge und noch ster bend segnete sie Dich, ihren und ihre- Kinde- Mörder." »Georg!" rief ich da. „Georg! Bei dem Ange denken an unsere Knabenjahre beschwöre ich Dich, sprich Tunis. Am 26. Oktober haben die französische, Truppen die Stadt Khairouan besetzt, ohne auf Weder- stand zu stoßen. Die Insurgenten hatten sich nach ve« Süden zurückgezogen. AlS die Kolonne Etienne sich bi- auf 4 Kilometer der Stadt Khairouan genähert hatte, erblickte sie die weiße Kahne auf allen Lhürmen der heiligen Stadt. Oberst Mousu wurde sofort alS Par lamentär mit hundert Husaren vorgeschickt. Der Gou verneur von Khairouan, Si Madrel, kam ihm entgegca und sagte auS, die Araber seien nahe daran gewesen, die Stadt zu plündern; der Grund ihre- Rückzüge- sei der Lod Ali Ben Amar-, deS GroßscheikS der Zelims, der in einem Gefechte, welches die Kolonne Etienne auf dem Marsche hatte, gefallen ist. AlS daS GroS der Kolonne eingetroffen war, überreichte der Gouverneur Si Madrel dem General Etienne die Schlüssel der Stadt. Die Abtheilung deS General Forgemol lst am 24. d. in Enehir-Biba angekommen und sollte am 25. in Wed-el-Hatef bei Kondiat-El-Elsa anlangen. Da von Kef auS vorgedrungene KorpS Laroqae'S hatte wie derum ein Gefecht mit j'zahlreichen Aufständischen, die sich inS Lhal der Medscherda warfen und jetzt an der Eisenbahn, 128 Kilometer von Tunis entfernt, stehen. Die Aufrührer werden aber keinen erheblichen Widerstand mehr leisten, zumal eine von dem Bey erlassene Pro klamation ihre letzte Hoffnung enttäuschte. Dieselbe besagt, daß die türkischen Truppen nur nach LripoliS gesenbet wurden, um die Ordnung aufrecht zu erhalten und demnächst nach der Türkei zurückkehren werden. Aegypen. Durch ein Dekret deS Vicekönig- ist die Reorganisation der Militär- und Marineschule an- geordnet worden. Amerika. Der Senat genehmigte die ihm von dem Präsidenten Arthur angezeigte Ernennung deS bis- herigen Newyorker OberrichlerS Folger zum Schatzsekretär und diejenige deS Thoma- I. JameS zum Generalpost- meister. Der Nachfolger deS SchatzsekretärS Windom stammt auS Massachusetts, ist 68 Jahre alt und war bisher alS Oberrichter am Newyorker Appellhofe ange- stellt. AlS intimer Freund des ExsenatorS Konkling wird er seinen jetzigen Kollegen, die noch von Garfield ernannt sind, kaum willkommen sein. Kurische Jagdzüge. DaS von den Wellen der Ostsee begrenzte Kurland, ehemals ein deutsches Herzogthum, jetzt eine der rus sischen Ostseeprovinzen, hat keine Poesie, dafür aber eine Aristokratie, die nur ein einziges Ziel verfolgt, nämlich daS: sich daS Leben so angenehm als möglich zu machen und daS versteht sie prächtig. Jede Jahreszeit hat bei diesen Leuten ihre bestimmten Vergnügen, denen sie sich mit voller Lebenslust hingeben. Ist die Badesaison vorüber, welcher Fall immer gegen Ende Juli ein-, tritt, stiebt die badende Aristokratie wie ein Flug Tauben auseinander, auf ihren Gütern sich von den Strapatzen deS Badens zu erholen, denn sie baden meist zweimal deS TagrS und die vielen Tanzvergnügungen u. s. w. greifen doch auch an. In Mitte deS Augusts, wo eö dort schon zuweilen recht herbstlich kühl wird, beginnt die Jagd, die sogenannte „fliegende Jagd". Einer der Kavaliere reitet mit seinen Jägern und Hunden „jagdSweise" zum Nachbar, dann der Nachbar i mit ihm zum zweiten Nachbar, dann reiten die Drei« ! weiter und so geht eS fort. Jeder der Guts herrn schließt sich an, so daß sich ein Zug oft auS sechSzig adligen Theilnehmern formirt, denen selbstver ständlich ihre sämmtlichen Jäger mit Pferden und ein halbes Hundert zusammengekoppelter Hunde folgen. Auf Beköstigung und Beherbergung derartiger Massen- Besuche ist man übrigens auf jedem adligen Gute Kurlands eingerichtet. Im Morgengrau zieht man in den Forst, eS iß etwas Feierliches um einen solchen Zug. Je mehr n sich dem Forste nähert, desto stiller wird er, Niemand : spricht mehr laut, selbst die Hunde beobachten Schweigen. ' Endlich tritt man in den Vorwald ein, dieser aber ist ein ziemlich dichte- und breites Birkengehölz, das den die Wahrheit! Sage mir, daß sie treulos war und mit Dir im Bunde, oder ich zerschmettere dir daS Hirn mit diesen Fäusten, wenn Du mich in diesem Augen blick noch täuschen willst." Er war unter der Gewalt zusammengesunken, stumm, ohne ein Wort der Entgegnung duldete er den AuSbruch meiner Raserei. Doch alS ich ihn wieder und wieder bestürmte, mir Rede und Antwort zu stehen, da sagte er schmerzlich lächelnd: »Werde nur erst ruhiger, Fritz, gefaßter, dann will ich Dir erzählen, was Du wissen willst. Glaube mir auch daß ich die Wahrheit spreche — ich fühle eS, daß ich nicht lange Zeit mehr zu leben habe, vielleicht endet noch diese Nacht meine Qual — da will ich denn mi keiner Lüge auf den Lippen sterben." Jetzt erst kehrte mir ein Funken menschlicher Ver nunft wieder; der schmerzliche Ton seiner Stimme schnitt mir in'S Herz. Jetzt erst bemerkte ich sein eingefallene« Gesicht, seine ganze gebrochene Gestalt; ich sah, daß «r namenlose Schmerzen leiden mußte unv fast schauderte ich vor mir selbst, der ich den Hilflosen noch mit den Waffen bedroht hatte. „Verzeihe mir, Georg," sagte ich tiefaufathmend, „ich war von Sinnen. Aber als ich dich so plötzlich hier wieder sah, da erwachte daS namenlose Elend, da« mich heimzesucht, mit allen seinen entsetzlichen Bilder» wieder allmächtig in mir und der Gedanke an Rach«, an Vergeltung durchfuhr mich glühend. Nun, jetzt bi» ich ruhiger — der erste Sturm ist vorüber — erzähle mir nun — aber die Wahrheit, die Wahrheit, Georg! — Auf den Knieen flehe ich Dich darum an! Ich weiß ja, daß Du sie geliebt hast, wir ich — ich weiß, daß Wt