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hrimfällt. Gleich in dm ersten Lagen wurden 100,000 Dollar» gezeichnet. — Die späteren vülletio» meldeten, da- im Laufe de» Montag «Nachmittag» die Kitberer- scheinungen wieder stärker hervoraetretrn waren, sich aber am Dienstag wieder normal darstellten und daß seitdem die Brff<rung sich al» eine stetige erweise. Nachrichten aus Dres-eu und der Provinz. — S«. Majestät der König ertheilte am 11. d. M nachmittag» im Schlosse zu Pillnitz dem seitherigen kaiserl- und köntgl. österreich-ungarischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Grafen von Wolkrnsttin- Lrostburg eine Partikuluraudimz. Hieran schloß sich eine Hvftafel, zu welcher der Graf Wolkenstein, sowie die zur Zeit hier anwesenden Mitglieder de» Oorp» äiplowutiqus und der Staat-miaister v. Nostitz, Wallwitz Einladungen er halten hatten. — Sr. Majestät der König hat am 10. d. M. den Prinzen Johann Georg, Herzog zu Sachsen, königl. Hoheit, j zum Sekondeleutnant im Schützen- (Füsilier-) Regiment „Prinz Georg" No. 108 ernannt. Der Prinz feierte am gedachten Tage sein 12. GeburtStag-fest. — Bet der am 12. d. M. stattgefundenen LandtagS- wahl de» 5. Wahlkreise», Antonstadt Dresden, erhielt von 1691 abgegebenen Stimmen, 841 der konservativ« Kandidat RechtSanwalt vr. Robert Schmidt, während 480 Stimmen > auf den von der Socialdemokratie ausgestellten Gasthof»- j besitzet Karl Münch in Zittau und 361 auf den Fortschritt»- mann Rechtsanwalt Emil Lehmann entfielen. Bezüglich der Landbezirk« war da» Wahlnsultat folgend«»: E» wurd« grwählt: in Strrhltn (von 238 Stlmmbtrechtlgten wählt«« 41), Niedersedlitz, Lockwitz, Räcknitz, Zschertnitz, Mockritz und Gostritz, Laubegast-Tolkewitz, Leuben-Dobritz, Gruna, Strehlen, Leschwitz, Blasewitz (von 384 Stimmberechtigten wählten 80), Niederlößnitz, Serkowitz, Mickten - Uebigau, Radebeul fast ausschließlich mit entschiedener Stimmenmehrheit der der konservativen Partei angehörende Gutsbesitzer «Lferstein in Niedersedlitz. In Löbtau (von 1118 Stimmberechtigten wählten 339) waren 241 Stimmen für den Socialdemokraten August Bebel und 98 für Käferstein und in Plauen 66 für Bebel und 86 für Käferstein. In Pieschen wählten 1S6 Stimmen Bebel und 64 Käferstein. — Im Monat Juni a. c. sind bei der königl. Polizeidirektion 8 Selbstmorde, 2 SelbstmordSversuch« und 37 (29 männliche und 8 weibliche Perjonen bett.) UnglückSfälle zur Anzeige gekommen; bei letzteren blieben 2 Personen auf der Stelle tobt, während 2 schwer verletzt, kurze Zeit darauf starben und außerdem 16 Personen schwer- und 17 leicht verletzt wurden. — Am vergangenen Sonntag Vormittag wurden mehrere Agitatoren, welche Wahlaufrufe und Stimmzettel für den Socialdemokraten August Bebel in den umliegenden Ortschaften Dresdens vertheiltrn, durch Polizeibeamten abge- , faßt und an die königl. AmtShauptmannschaft DreSden- Neustadt elngeliefert. — Die Stipendien der Munckelt'schen Stiftung für talentvolle, aus dem Königreiche Sachsen gebürtig« und hilfsbedürftige Maler gelangen am 15. November zur Ver gebung. Gesuche um diese auf drei Jahre zu ertheilende Stipendien sind bis zum 15. Oktober an den akademischen Rath einzusenden. — Im Residenztheater ging am Dlenstag di« reizend« Oprrett« „DaS verwünsch«»« Schloß" abermal- in Scene und hatte daS Benefiz des b liebten Darstellers des „Andrtdl" daS Theater ziemlich gefüllt. Der dem Benefizianten, Herrn Rüdinger, gespendete reiche Beifall war um so verdienter, als die von ihm gewählte Rolle bedeutende Ansprüche an sein schaujpielerischeS Talent stellte, denen er vollauf gerecht wurde. ! AlS gutgeschulter Sänger längst geschätzt, bewährt sich auch ' Herr Rüdinger in neuerer Zeit neben Herrn Schwarz al- ' ein vielseitig verwendbarer Schauspieler und schätzbare» Vor bild für daS ständige Personal d«S hiesigen ResidenztheattrS. — Der Tivoli «Saal war am Sonnabend Abend stark gefüllt und mehr als 800 Personen folgten mit großer Auf merksamkeit dem geistvollen Vortrag« de» Reichstag»-Vice- prLsidtnten, Hofrath Ackermann, über da» neue JnnungS- — Eckartsberga. Ueber eine grauenvoll« in Buttstädt vor einiger Zeit begangene Mordthat werden von zuverlässiger Seite folgende Einzelheiten bekannt: Der Architekt Riepel und der Landwiith Andrä in Buttstädt waren Nachbar^leut«. Ersterer, ein solider Mann, hatte den Andrä, einen händel süchtigen Menschen, wiederholt ersucht, zu verhindern, daß seine Hühner in da» benachbarte Grundstück eindrängen und dort allerlei Unfug anrichteten. Die ruhigsten Vorstellungen fanden kein Gehör, vielmehr wurde A. nur noch erboster. Am einem Abend der vorigen Woche begegneten sich Beide auf der Straße, ligerattig stürzte Andrä auf Riepel lo» und stieß,ihm mit solcher Wucht da» Messer in den Leib, daß di« Klinge abbrach und im Rückgrat« de» Gtttofftnrn sitz«n blieb; kurz« A«it darauf verschi«d dn Verlrht«. D«r Mörder ging hierauf in di« Rrstauration zurück und erzählte hier mit einer ge wissen Genugthuung sein« Schaud«rthat, den bluttriefenden Messerstumpf wie eine Slege-ttophäe den erschrockenen An wesenden zeigend. Di« Obduktion der Leiche ergab, daß Magm und Lunge durchstoßt» wäre». Die Messerklinge stak im Rückenwirbel. Der Mörder ist sofort verhaftet worden. Er sowohl wie sein arme- Opfer sollen Krau und 7 Kinder hinterlassen. — Wien. Gelegentlich der Kanalräumung in einem Hause in Währing sind in der Nacht zum S. d. M. drei Arbeiter, welch« in dl« unterirdisch«« Gärig« ht»abg«sti«gen «arrn, durch Einathmen von Stickgasen getödtet word«n. Di« Leichen der Verunglückten konnten erst gegen Morgen mit vieler Mühe an- Tage-licht gebracht werden. — Minsk, eine Stadt von «Iwa 30,000 Einwohnern, im westlichen Theile de» eigentlichen Rußland» ist am 3. Juli und zwar infolge von Brandstiftung zum großen Theile ei« Raub der Klamme» geworden. Ed» über di« gesetz. Der Redner ging auf den tausendjährigen Ursprung f der Innungen zurück, die anfang» nur religiös« und gesellig«, vom 13. Jahrhunderte an jedoch gewerdliche Zwecke verfolgt hätten. Da» Haupterforberniß der Mitglieder waren in dem goldenen Zeitalter der Handwerker Unbescholtenheit und guter Ruf. Durch die Einführung der Gewerbefreiheit und da» «ächtige Entwickeln der Großindustrie wurd« d«a Innungen «in schwerer Schlag versetzt und die Gewirbeordauag von ! 1869 bot ihnen dagegen keinen rechten Schutz. Erst in diesem Jahre nahm sich die Relch-regterung wirksam de» Handwerk» ! an durch Vorlegung de- JnnungSgefttze», welcht- der R«ich-tag undderBunde-ralh genehmigten. Damitwurd«da»Errrichbar««- reicht, w«nn auch nicht di« vtrlfach gewünschten Awangsinnungen, bei denen da- Eintreten von Pfuschern in die Innungen nicht zu umgehen gewesen wäre. Der Redner erklärte, wie auch die nicht zu entbehrenden Arbeiten in den Gefängnissen für j den Gewerbestand nutzbar gemacht werden könnten, beklagte ' aber auf- Tiefste, daß dl« sächsische Regierung im Bunde»-, rathe mit dem wohlwollenden Antrag« auf obligatorische Einführung der Arbeitsbücher nicht durchgrbrungen sei. Er hob di» Wichtigkeit de» von dem Gesetze den Innungen zug«- sprochenen Rechte- der juristischen Person und der sanktionirten zwangsweisen Einziehung der Beiträge und Ordnungsstrafen hervor, wie- auf di« schi«d-g«richttich«n Entsch«ivung«n zwischen den Meistern und Lehrlingen hin und ermahnte die Gewerbtteiben- den da- mit großer Sorgfalt au-geardeitete Jnnung-g«setz mit besten Kräften durchzuführen. Der Obmann de- JnnungSältesten-Verein-, Tischlermeister Schäfer, forderte am Schlüsse die Anwesenden auf, im Sinne de- eben gehörten Vortrages die Ziele deS Handwerk» zu fördern. — Au- dem Gericht-saale. Von der Frau Gold- arbeiter Richter hier hatte Rosine Mari« Dungrr g«d. Hüblrr verschitdene Schmuckgegtnstände im G«sammtw«rthe von 358 Mark durch da- Vorgeben «rschwindelt, bei ihr«m Bruder ein demnächst zahlbare- Guthaben zu besitzen, von d«m sie ihre Schuld ablragrn würde. Der Bruder, der seiner Schwrst« zu dem angegebenen Termin di« Zahlung nicht vrrsprochtn zu hab«n erklärte, trug dennoch die Schuld seiner Schwester nach und nach ab, was jedoch nicht ver hinderte, daß die Letzter« von drr zwrit«« Strafkammer wegen Betrug- zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt wurde. — In Großenhain unternahmen am 21. Februar der Hand arbeiter Christian Gottfried Jungrichter au- Hohenbocka und der Agent Hugo Moritz Behren- gemeinsam einen Eln- bruch-dtebstahl und ihre Beute verpfändete die Ehefrau de» Letzteren bei der Trödlerin Thomschke geb. Hofmann in Großenhain. Diese Vergehen brachten alle vier Genannten auf die Anklagebank und nur die Trödlerin Thomschke ent ging der Bestrafung, weil ihr eine Kenntniß von dem un redlichen Erwerbe der Pfandgegenstände nicht nachgewiesen werden konnte. Sowohl Behren» al» auch Jungrichter erhielten wegen schweren Diebstahl» 9 Monate Gefängniß und zwei jährigen Ehrenrechtsverlust zvrrkannt, während die verehelichte BehrenS wegen Hehlerei zu 5 Wochen Gefängniß verurtheilt wurde, welche jedoch daS Gericht al» durch die erlittene Untersu chungshaft als verbüßt ansah. —Da» kgl. Amtsgericht diktirte dem Maurer Carl Gottlob Grundmann 2 Monate und 1 Woche Gefängniß zu, nachdem er überführt worden, seine Ehefrau Christiane Wilhelmine Grundmann geb. Bartholomay in der Nacht zum 6. Juni mit den Fäusten auf den Rücken und dm Kopf geschlagen, sie in der Stube herumgeschleppt und am folgenden Tage durch einen Wurf mit der gläsernen Schnap-- flasche am Hinterkopfe verwundet zu Haden. Die dabei an den Tag gelegte Rohheit und da- gefährliche Werkzeug, da- zu der Körperverletzung gedient hatte, ließ keine gering«re Strafe angemessen erscheinen. — Vor drr zwiiten Strafkammer stand am Dienstag der vormalige Revierförster, Carl Herr mann Kriegel, der Unterschlagung angeklagt, die er sich bei der Verwaltung der Forsten de- Grafen Hohenthal-Püchau auf dem Rittergute Lauenstein hatte zu Schulden kommen lassen. Bei dec Revision der Bücher stellte sich ein Deficit von 5398 M. herau-, für welche- die .Verwandten Kriegel- bi- zur Höhe von 2700 M. Ersatz leisteten. Letzterer war geständig, da- Geld unterschlagen und in seinem Nutzen verwendet zu haben und wurde deshalb zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängniß verurtheilt. — Ein Sohn, der seinen Vater wiederholt bestohlen hatte, der Konditorgehilfe Friedrich Alexander Herrmann Krieg aus Königsbrück, wurde infolge noch dampfende Brandstätte unternommener Gang bot «in schauerliches Bild der Verwüstung; über 1000 Gebäude liegen in Schult, Hunderte von Bewohnern befinden sich mit ihren geretteten Sachen und Waaren auf den Straßen, Plätzen und Gärten. Der materielle Schaden wird auf 4 Millionen geschätzt. Sechs Individuen sollen al- dn Brandstiftung verdächtig arretirt worden sein; in einigen Häusern fand man mit Petroleum getränkte Lappen und Stroh. Eine Panik hat die Bevölkerung ergriffen, die Geschäfte liegen ganz danieder und Briefe sind seit zw«i Tagen nicht zur Au-gabe gelangt, da auch da- Postgebäude dem Feuer zum Opfer grfallm ist. — Wie chinesische Blätter mrlden, wurde einige Tage nach dem Leichenbegängnisse der am 8. April d. I. verstorbenen ersten Kaiserin von China, die in den 60er Jahren in Peking erbaute französische Kathedralkirch« von d«r dortigen Bevölkerung in Brand gesteckt und gänzlich eingeäschert. Einige Bonzen (Priester) hatten nämlich der Bevölkerung Peking- gepredigt, die gut« Kaisrrin sei nur deshalb j» jung und so plötzlich ge- st»rben, «eil sie geduldet, daß die Feng-tzui (Franzosen) eia« Kirch« mit «in«m Krruz« auf d«m Thurm« in der Hauptstadt de- himmlischen Reiches besäßen. Nach drn Bonze« sollen die in China lebenden Christen auch an der Heuer in diesem Reich« herrschend«« schrecklich«« Düne Schuld sein. — Birmingham. (Ein gesegnetes Arbriterleben.) Nur «in winziges, einfach«« Ding ist «S, kau« andrrchald Zoll lang und «tn«n viertel Zoll breit, daS seinen Erfinder zum Millionär gemacht hat. Dasselbe ließ« sich, wie man die Nähnadel „di« einäugige Königin der modernen Industrie" genannt hat, als „di« riaäugig« Königin der heutigen Literatur" bezeichnen: — jene beherrscht di« Stoffe, in die wir unS kleiden, diese regiert unser Schriftwesen. Den» bekanntlich d«S väterlichen Strafantrags überführt, durch Erbreche» einer Kommod« 40 Mark 40 Pfennige und aaS einem Gla»- schranke 13 Mark entwendet, ferner sich auS unverschlossenen Behältnissm eine silberne Damenuhr und diverse kleine Geldbeträge angrrigaet zu Haden. Der uagerathene Sohn wurd« w«g«n schweren und einfachen Diebstahl- zu 1 Jahr S Monaten Gefängniß verurtheilt — Seit etwa 8 Tagen wird ein« hier wohnhafte, 56» Jahre alt« Dam« von mittlrr, etwa- starker Gestalt vermißt und befürchtet man, daß sich dieselbe durch Ertränken in der Elbe da» L«ben genommen hat; e» wurden in letzt« Zeit Spurm geistiger Störung an ihr beobachtet. — Der Schuhmacher Brauer hat fich gestern in der 9. Stund« d«i der Polizei mit der Selbstanzetge gemeldet, daß er soeben in der 2. Etage d«» Hause» große Schießgasse Nr. 18 seine bisherige Geliebt« «rschossen habt. Die sofort angestellten Erörterungen ergaben die Wahrheit dieser Aussage Brauer », sowie die traurige Lhatsache, daß eia mit der Er schossenen zusammen wohnende» Mädchen, welche» jedenfall» au» Furcht vor dem Mörder durch da» Fenster sich hatte flüchten «ollen, hierbei in dm Hof hinuntergestürzt «ar und sofort ihrm Tod gefunden hatte. — In der Wohnung eine- Maurer- in der kleinen Schießgasse, in welcher während der Abwesenheit der Eltern drei Kinder unt«r 6 Jahrm zurückgelassen waren, gerieth am 11. d. M. ein« Pattie zum Füllen von Strohsäcken be stimmte-, kurz vorhtt herzugrschaffte- Stroh in Brand und wurde auch eine Bettstelle angekohlt. Der dadurch verursacht« Qualm ri«f die Nachbarn und sodann die Feuerwehr herbei, welche letztere dem Feuer mit Erfolg ein schnelle- Ende bereitete. Die vom Rauche betäubten Kinder kamen bald wieder zu sich und befinden sich nunmehr außer Gefahr. — Unterhalb der Marlenbrücke wurde am Sonntag Mittag der Leichnam eine» etwa 30 Jahre alten, anscheinend dem Arb«iterstand« angehörigen Manne» au» der Elbe gezogen. — — Kossebauda. Freitag, d. 15- Juli feiert die hiesige im steten Wachsen begriffene Sektion de- GebirgS- verein- ihr 1. Stiftung-fest und zwar auf der „Lkebmecke". In diesem Herbste beginnen, von den Mitgliedern au-gefühtt, in nächster Nähe Ausgrabungen von Umm und weitere» Suchen nach sonstigen Altetthümern, da bekanntlich in Ober- und Niederwartha alte Raubburgen standen, wovon noch heute die deutlichsten Spuren vorhanden sind. Die sonstigen Wrgemarkirungen sind den Touristen sehr willkommen. Auf dem reizendsten Plätzchen der historischen „Lirbeneck«" mit großem Plateau, bequem 500 Personen fassmd, findet diesm Sonn abend ein Abend-Koncert statt und ist dem rührige« Wirth« ein recht zahlreicher Besuch zu gönnm. — In Neusorge bei Mittweida hat sich am 9. d. M der 27 Jahre alte Sohn de- vormalige« Archidiakonu- Schanzr, ein gelernter Apotheker, in der Zschopau ertränkt. Die Motiv« zum Selbstmord« «ar länger« Krankheit. Tag- vorher soll er einen Versuch gemacht haben, sich zu vergiften. — Zwickau. Am Sonntag Vormittag wurden in einer dortigen Buchbinderwerkstatt, durch die Unvorsichtigkeit eines zufällig anwesenden KlempnerlehrllngS, der die Papier schneidemaschine in Gang setzte, einem 7 jährigen Mädchen zwei Fing« der linken Hand vollständig abgeschninm und ein Fing« furchtbar lädirt, so daß die Hand de» armm Kinde» für immer verstümmelt dleibt. — In Zwickau mußte am Donnerstag ein Fraum- zimmer .verhaftet werde«, welche» auf der zum Rittergut« , Thanhof gehörigen Straße von 12 gesunden Kirschbäumchen di« Kronrn abg«broch«n hatt«. Die Person war au» der Anstalt zu Neuensalz entwichen und erklärte die That be gangen zu haben, um in» Auchthau» zu kommen, da sie dort lieber weile, al» in der Anstalt. (!) Land- und BollSwirthschaftlicheS. — Auf dem Berliner Viehmarkte standen am 11. Juli zum Verkauf: 1959 Rind«. 5191 Schweine, 1415 Kälber und 27,638 Hammel. Die Zahl d« heute erschienenen Expotteure war sehr klein und d«r Platzdedarf wurde ' nur langsam gedeckt, weshalb auch rin Rückgang d« Preise zu notiren ist. Bei Rindern zahlte man für 1. Waare 54 — 57, für 2- Waare 47—50 und für geringere Stücke greifen schon seit Jahrzehnten die Schreidfing« d« gesummten Kulturwelt zur Stahlfeder, nicht mehr zum alten Gänsekiel, mit welchem zugleich da» Federmesser in den wohlverdienten Ruhestand versetzt ward. D«r Erfinder dieser unscheinbaren Gehilfen, Mr. Mason*), war der Sohn eine» armen Arbeit«» in Birmingham, noch bi» hinein in sein höhere» Mannel- alter, ebenso wie Stephenson, d« Bat« der Lokomotive, hartschaffrnd« Arbeiter selbst. Alle», wa» er besaß, dankte er nur sich, seinem Erfindung»geiste, sein« Betriebsamkeit und seiner strengen, unwandelbaren Gewissenhaftigkeit. Daß diese letztere Eigenschaft außer dem moralischen auch von hohem geschäftlichen Wetthe ist, wird in unserer Zeit leid« zu oft vrrkannt. Mason war ein Mann, drr „in eigenen Schuhen einherging"; u kuräveorkinx ssUwuäs wrm, wie die Briten sagen. Dies« Mann ist vor «tnigen Lagen zu Birming ham in hohem Alter gestorben. Mit seiner Stahlfeder hat er sich aber nicht nur in die Kulturgeschichte d«S neunzehnte» Jahrhundert», sondern durch großartige Schenkungen, die er seit jeher au» seinem ungeheuren Vermögt» auf Waisen- und Armmanstalten, Schule» u. a. gemeinützige Zwecke vtrwandte, sowie durch Vermächtnisse, tief in di« Herzen d« Mit- und Nachwelt eingeschrieben. — Wied« ein Beweis, daß keiaeS- w«g», wie so oft behauptet wird, anhaltende, schwere Arbeit «eben de« Händen auch da» Gemüth v«hättm müsse und daß in Dürftigkeit geborene und unt« Entbehrungen ausge wachsen« Menschen (wir haben ja auch die»seit» d«S Kanal» schöne Beispiel« dafür) sich oft gedrunge» fühle» können, hilf reich« Hand dmm zu trist«», d«ea Noth fle «h«d«m theiltm. *) Nach Mason brachte Perrp diesm Kabrikzweig zu Hoh« Blüthe. In Deutschland führte« ihn Heintz« und Blanckert» in Bettin «in.