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Der Richter hörte zwar auf diesen lebhaften Wider- spruch, er fuhr aber dennoch mit gewohnter Ruhe fort: Die Italienerin hat auch einen Grund angegeben, warum Ihnen sehr viel an der schleuniaen Beseitigung Ihrer Gemahlin liegen mußte, denn die Fürstin hatte einen Brief erhalten, in dem sie vor Ihnen gewarnt wurde, denn ^ie seien höchst wahrscheinlich nicht- «eiter alt ei« Abenteurer, e» stehe wenigstens fest, daß in den Ostseeprovinzen nur ein einziger Baron Bloomhaut vor» Händen gewesen, der später nach Italien gegangen und dort in Räuberbande gefallen sei. Im ersten Augenblick vermochte der Baron sein« Betroffenheit kaum zu verbergen, dann richtete er sich um so stolzer i» die Hohe und begann mit einem trüben schmerzlichen Lächeln: Sie sehen mich bestürzt, denn et giebt Anschuldigungen von so nichtswürdiger unerhörter Art, daß man darüber verstummen möchte und doch bleibt mir nichts Anderes übrig, al» dieftS lächerliche Lägenaewebe zu zerreiße», so viel Uebermindung es «ich auch kostet, mich überhaupt damit zu befasse«. Diese Geschichte würde eigentlich nicht hierher ge- hören und mich wenig anzehen, erklärte der Gerichts beamte, wie zu seiner eigenen Entschuldigung, aber ich muß fie erörtern, weil sie im Zusammenhänge mit dem vorliegenden Lerbrechen steht. Vorausgesetzt, der Brief enthielte nur einen Schatten von Wahrheit, dann würde er freilich den Bttveggruxd erklären, warum die Fürstin zu beseitigen war und damit die Angaben des Kammer mädchens unterstützen. Der Beamt« blickte dabei fo freundlich und unbefangen auf den Varon, als habe er für de» vornehmen Herrn durchaus nichts Verletzendes vorgebracht. 1882 auf 471.S71 Mann und 113M2 Pferde (au»- schließlich der Gendarmerie). — Die Verwerfung eines von dem Abg. Maquet eingebrachten Antrags auf Ein- führurg der Ehescheidung dürfte ziemlich gewiß sein, da ujcht nur ein sehr großer Hßeil der Deputirten und Zouruale fick gegen denfelben erklärt hat, sondew auch «die öffentlich, Meinung ihm nicht gerade günstig ist. — L as die kürzlich die Runde durch di« BUllter machende Nachricht bezüglich einer in Aussicht ge nommenen Reise Gambetta» nach Wien anlangt, schreibt man au» Paris, so denke der Exdiktator nicht daran, zu angedeutetem Zweck der österreichischen Haupt stadt ewen Besuch abzustatteu. Seine Begebung«« zu Hohenlohe und Saint-Bauler seien so freundschaft licher Art, daß er diese» Umweges nicht bedürfe, um sich «tswarck zu nahen, wozu er überhaupt gegenwärtig kein Bkdürfiriß empfinde. Mrvhbrttannien. Die Nachrichten vom Kap lauten für Gnaland immer trüber. Sämmtliche Kolo nisten sehen sehr ernsten Kämpfen entgegen und man hat allen Grund zu fürchten, daß der Kampf in einen Ra-enkrieg ausartet und nicht allein in Transvaal, sondern in ganz Südafrika der Streit um die englische oder holländische Suprematie «u-gefochten werden muß. Der Kampf der Boer» erinnert daran, wie einst die alten Lauern im Dithmarschen die Dänen schlugen. Mit geringer Mannschaft, ohne Kanonen und ohne andere Hilfe als ihren eigenen Muth, haben die Boer» «ine nohlbewaffnete und ganz modern ausgerüstete eng lische Armee besiegt. Allerdings steht der eigentliche EntscheidungSkampf noch bevor, zu dem England große Truppenmassen aus Indien heranzieht und eS hat den Anschern, als ob die BoerS gegenüber den An strengungen der englischen Regierung unterliegen sollten, denn sie stehen allem, da die Kaffernstämme, an welche sie sich wendeten, eS abgelehnt haben, gegen England zu kämpfen. ES rächt sich jetzt, daß die BoerS früher die Koffern so hart behandelt und den Engländern Hilf»- truppen gegen dieselben schickten. Was die letzte offlcielle Nachricht vom Kriegsschauplätze anlangt, nach welcher die Häuptlinge der Aufständischen im Basutolande beim Gouverneur um Frieden gebeten haben sollen, so zweifeln wir so lange an deren Wahrheit, als die Engländer nicht durch einen entschiedenen Sieg ihre Ueberlegenheit Lökumentirt haben. — So tief und bitter ist daS Ge fühl des Ekels, mit welchem die ganze Nation infolge der Ausschreitungen der irländischen Deputirten erfüllt ist, daß der jüngste parlamentarische Staatsstreich vyn der Bevölkerung im Allgemeinen gebilligt wird, wiewohl er die Privilegien der Vertreter deS Volke» umstürzt und Traditionen bricht, welche durch sieben Jahrhunderte erhalten und beobachtet worden find. Die Freiheit der Diskussion hat dadurch einen schweren Schlag erlitten, der ihr von einer Hand verseht wurde, welche für einen del vorzüglichsten Wächter und Ver- theidiger gehalten wurde; allein die unbegreifliche Aufführung der irländischen Obstruktionisten und Separatisten, welche die Geduld deS Volke- längst erschöpft hat, war so unerträglich, daß dieser mehr al- zweifelhafte Akt die kräftigste Zustimmung deS größten TheilS Derjenigen gefunden hat, welche die öffentliche Meinung in der nationalen Presse leiten. Spanien. In Madrid ist eine Ministerkrisi» auSgebrochen, weil der König sich weigerte, einen dem Gesetzentwürfe über die Konvertirung der amortisir- baren Schuld eingeschobenen Paragraphen anzuerkeunen, in welchem eS hieß, daS Kabinet verdiene daS Ver trauen der Krone. Ein längeres Verbleiben des Mi nisteriums auf seinem Posten nach einem solchen Zwischen falle «ar unmöglich. Dem Vernehmen nach ist Sagasta, der Führer der liberalen Partei zur Bildung eine- neuen Kabinet- berufen worden, da- wahrscheinlich au» KampoS, Sagasta, Alonso, Martinez, Armijo, Novarra, Rodirigo und Balaguor zusammengesetzt sein wird. Portugal. Der erbitterte Kampf, der sich seit zwei Wochen in der Deputirtenkammer anläßlich einer an drn König zu richtenden Zustimmungs-Adresse ent spann, ist nun auSgefochten, denn die letztere wurde mit einer Majorität vo« 47 Stimmen zu Gunsten -e» Ministeriums HeAihmjGt. Ja der PairsÜMmer, di welcher die Stimmen für und gegen das K-btaot einander das MeichgsWicht halten, wir- die Adresse sbenfall»,» ein« sehr Mhaften DtUuMtn Veranlassung biet«, -ie Partei -er Regienmg sMMch über doch j Siegerm bieibm. f Hollaud. Dir niederländische Gesellschaft dr» „Rothen Kreuzes" macht soeben officiS bekannt, daß sie, um den in Transvaal Kämpfenden sanitäre Unter- ' stützung leisten zu können, in Wirksamkeit tritt, wobei fie zugleich zu Geldspenden für diesen Zweck ausfordert. Zur Unterstütz««- der verwundeten au» d«m Trans- : vaalland« sind seitens der Gesellschaft bereit» 10Ü0 Pfd. Sterl, an den holländischen Konsul in Kapstadt abgesendet worden, auch wurde daselbst telegraphisch ange fragt, ob eine holländische Ambulanz von dort aus ihren Weg nach dem Kriegsschauplätze nehmen könne. Griechenland. In der Sitzung der Deputirten- ! kammer vom 5. d. M. ging eS wieder einmal recht lebhaft her. Der Abg. Mesfinezi verlangte nämlich, da-, i um in der türkisch-griechischen GrenzreaulirunaS- frage einen definitiven und kühnen Entschluß fassen zu können, di« beglichen diplomatischen Aktenstück« vorge legt würden. Der Ministerpräsident KomunduroS er- «lederte jedoch, eine Diskussion hierüber erscheine ihm inopportun, zumal der Griechenland vorgezeichnete Weg der der Ausführung der B«rlin«r Beschlüsse sei , im Uebrigen habe man feit seiner Berufung auf den Posten deS Ministerpräsidenten keinerlei diplomatische Schrift stücke in dieser Angelegenheit gewechselt. KomunduroS bemerkte daneben, man dürfe die Mächte, zumal sie günstig für Griechenland gestimmt seien, nicht tadeln, wenn sie die Regierung aufforderten, sich nicht zu über eilen. Die Auseinandersetzungen deS Ministerpräsidenten wurden indessen nur mit verhaltenem Grimme ausge nommen, da im Allgemeinen die Stimmung in der Kammer kriegerisch ist. Der Effektivstand der griechischen Armee wird übrigens für daS Jahr 1881 auf 82,824 Mann gebracht und vielleicht noch um «eitere 20,000 Mann erhöht werden müssen, um dem türkischen Heere, daS in Ep'rus und Thessalien jetzt schon eine Stärke von 100,000 Mann aufweist, gleich zu sein. Nachrichten aus Dresden und du« Provinz. — Auf AnsuclM des hiesigen Aktienverems Zoolo gischer Garten" hat daS Ministerium de- Innern die Er- laudntß zur Veranstaltung einer Waarenlotterie zum Besten des genannten Verein- und zum Vertrieb« der be treffenden Loose im Königreiche Sachsen ertheilt. — Nach einer Verordnung der königl. Krel-Hauptmann- schaft Bautzen ist neuerdings der Fall vorgekommen, daß infolge der Benutzung eine- mit nicht gehörig eingebrannter Glasur versehenen Kochgeschirres — sogenannter Setdenberger Waare — mehrere Personen unter Symptomen einer Bleivergiftung erkrankt sind. Die Polizeibehörden de- dortigen Bezirk- werden deshalb angewiesen, zeitweilig Proben von dm Verkaufsstellen thönernrr Kochgeschirre zu entnehmen und di« Glasuren derselben untersuchen zu lassen. — Im Residenzth«ater wird am Freitag, den 11. d. M. zum Benefiz des rühmlich bekannten Tenoristen Herrn Alexander Rüdinger die bereits früher mit großem Erfolge in Srene gegangene Operette: „Jeanne, Jeannette und Jeanneton" von Lacome gegeben werden und wollen wir nicht versäumen, da- Publikum hiermit noch besonder- darauf aufmerksam zu machen. — Aus dem Vereins leb en. „Da- geistige Leben Dresden- am Au-gang dr- vorigen Jahrhundert-", so lautete da- Thema, welches Montag Abend Herr Oberlehrer vr. Urbach in der Aula der Kreuzschule behandelte. Im Verhältniß zu anderen gleichgroßen Städten unseres Vater landes stand dl« sächsisch, Haupt- und Residenzstadt ln jener Periode, was Interesse für Wissenschaft und Kunst betrifft, nicht sonderlich rühmlich da. Dazu kam, daß eine gar strenge Censur hierselbst herrschte. In den öffentlichen Leihbibliotheken wurde häufig nach verbotenen staat-gefährllchen oder religkous feindlich« Schriften geforscht und d«en Verbreitung ummter -rochen tzihtbirt. Verbot« waren »tispüttwckst Mirabeavs Werke G,r Deutschland, vor Altzm politische zeitgemäß« Bivschü«, Trotzdem gründeten ßwei io Leipzig relegiere StUdm«, O» lÄoMnal ftk Menschenrechte und Freiheit", Has as indessen zu keiner Hohm Auflage brachte. Jade Gummer »Ws Journals kostme '8 Groschen sächsisch und für drn geistigen Inhalt de- Blatte- selber sollten angeblich »51 Gelehrte und 40 Korrespondenten in allen größeren Städten Europa- thätig" sein. Um dies« Zett schrieb auch Hofrath Körner, der Vater de- unvergeßlichen Theodor Körner, «kn« Flugschrift über die Preßfteiheit, aber bald darauf erließ die sächsische Regierung die sogenannten „Raisonnirpatente", wobei dem Fremdm, der in den 90er Jahren hier etwa Rast macht«, bedeutet ward, ln politischer Beziehung hübsch fein den Mund zu halten. Dafür blühte die lyrische und bukvltsche (hlrtenmäßige) Poesie. Man besang die Weißtritz, den Plauenschen Grund, Tharandt u. s. w., aber die Romantik der sächsischen Schweiz selbst ward noch wenig gewürdigt. Erst fremde Touristen erschlossen den Dre-dnern diese Schönheiten. Männer der Wissenschaft lebten nicht am Ort«; Schiller verkehrte fast au-schließlich ln dem engsten Kreise, vor Allem in Körner'- Familie und nannte in geistiger Beziehung unsere Stadt „elne leere Wüste." Am Theater dominirten Iffland und Kotzebue, nur die Musik stand in Ehren und leistete Be deutende-. Die italienische Oper, dle kurfürstliche Kapelle und der Sängerchor der Kreuzschule excelllrten in dieser Be ziehung. Da- waren aber auch in genannter Richtung die einzigen Genüsse, die man hier fand. Selbst da- bessere Publikum la- Mondschein-, Klostrrabenteuer- und Ritter romane. — Im Gew erbe verein sprach an demselben Abende Herr Archidiakonu- Or Katzer au- Pirna über »Spiriti-muS." Redner, der nicht vom naturwissenschaftlichen, sondern vom philosophischen Standpunkte au-ging, kam zu dem Resultate, daß der Spiritismus Positives der kulturellen Fortentwickelung nicht zu bringen vermocht habe. Die Geister- erscheinungen, die lediglich auf Taschenspteiereien beruhen, hätten den Glauben an dle Unsterblichkeit der Seele nicht «r- weitert und ihn am allerwenigsten vertieft. Da- Negative aber, da- der Spiritismus unserer Zeit gebracht, sei einmal ein neuer nervöser Reiz, der unser schon an sich nicht starkes Geschlecht noch mehr entkraftige, sowie die Hoff nung, die goldenen Früchte von dem Baume der Erkrnntniß, zu deren Gewinnung die Menschheit bisher der angestrengtesten Geistesarbeit bedurfte, mühelos pflücken zu können. So be stärke der Spirlti-muS den Materiali-muS und führe anstatt zur Materialisation der Geister, zur Materialisation de- Geiste-. Der Spiriti-mu- sei elne geistige Krankheit, von der wir unS befreien müßten, dann würden wir auch mit Schopenhauer begreift«: »Bei dem Scheine vieler Kerzen ist die Mitternacht keine Geisterstunde." — „Die heißen Quellen Neuseelands" war da- Thema, über »velche- Herr C. Wilhelmi von hier, der selbst 20 Jahr« in Australien gelebt hat, sich in der letzten Sitzung deS Verein- der Gewerbtreibenden Dresden- verbreitete. Minister Caffey au» Melbourne ent deckte gelegentlich einer Forschungsreise in da- Innere von Auckland eine Anzahl Geyser, die jedoch an Größe noch bei Weitem von denjenigen übertroffen wurden, welche man auf einer Insel in dem Roto - Mahana - Gee auffand ; denn hier gewahrte man Geyser mit Bassin- von 40 Fuß Durchmesser und darüber, welche den heißen Wasserstrahl »ft an 80 Fuß hoch au- der Tiefe herauSschleudern. DaS Wasser besitzt die Eigenschaft, Gegenstände zu versteinern und die Eingeborenen benutzen die Quellen hauptsächlich zum Kochen der von ihnen erbeuteten eßbaren Vögel. Herr Wilhelmi legte selbst mehrere Erzeugnisse der Maori-Stämme aus, so z. B. Biusenarbeiten, Gewebe aus Palmenfaser (Taba), Haar-Schnuren n. s. w, die von ihm eingehend besprochen wurden. Da» größte In teresse erregte elne Keule auS Eisenholz, die I)r. Forster, der Begleiter des WeltumseglerS und der Entdecker Australien«, Evok, feiner Zeit milgebracht hatte und die nach vielen Wan derungen endlich in den Besitz Wilhelmis gelangt war. Nicht minder interessant erschien eine König-keul«, die einst der jetzige König der FreundschaftSinseln, als er vor etwa 40 Jahren noch zu den Menschenfressern gehörte, geschwungen hat und welche mit reichen auS Menschenknochen geschnitzten Zierrathen geschmückt war. die Selbstanklage der Italienerin vorla» und ein höfliches Bedauern nicht unterdrücken konnte, daß er den Herrn Baron mit dieser unerquicklichen Sache behelligen müsse, sagte BloomhauS mit feinem Lächeln: Mein Herr, Sie thun als Mann der Themis nur Ihre Pflicht und -ei meinem ruhigen Gewissen und meiner Unschuld wird es mir sehr leicht werdrn, dle Anklage alS da- hinzu- stellen, wa» sie wirklich ist — eine elende, heimtückische Verleumdung und dle Ausgeburt elne» erhitzten GehirnS. Wohl habe lch mir Aehnliches gedacht, erwiederte der Beamte, aber die Angaben der Person lauten doch so bestimmt, daß ich wenigstens Ihre Vernehmung für nothwendig hielt. Ich begreife da-, entaegnete der Baron und er fuhr mit großer Sicherheit fort: daS alberne Geschöpf hat sich eingebildet — warum? weiß ich freilich nicht, daß ich sie hekrathen würde und da sie sich nun um ihre Hoffnungen betrogen sieht, erfrecht sie sich auS Rachsucht, gegen mich solch' wahrhaft lächerliche Ding« vorzu bringen. Sie bestreiten also, der Anstifter dieses Verbrechen» Zu sein? Ah, mein Herr, wie können Sie glauben, daß ich «ine solch' furchtbare Schuld auf mich lad«n würde? Ich habe meine erste Frau tief und aufrichtig gellebt und ihr?» Verlust lange und schmerzlich genug betrauert. Dke Drmtnciantin behauptet freilich daS Gegentheil und beruft flch auf zahlreiche Zermen, daß die Ehe zwischen Jhnm und Ihrer ersten Gemahlin sehr um glücklich gewesen sei. Der Varon warf einen Blick tief gekränkter Un schuld zur Decke. Alle meine Leute werden bekunden, wie zärtlich daS Verhältniß war, daS zwischen mir und meiner seligen Frau bestand und wenn meine Diener nicht als völlig glaubwürdige Leugen gelten sollten, dann berufe ich mich auf Doktor Bernard, er weiß, wie schwärmerisch noch in der letzten Zeit die Fürstin von mir gesprochen hat und er wird auch sagen können, wie grenzenlos der Schmerz und die Verzweiflung waren, die mich nach dem plötzlichen Verlust heimsochten. Sie haben also dem Mädchen daS Gift nicht ein- gehängt? Ich meine, daß mich schon meine gesellschaftliche Stellung vor solchem Verdacht schützen sollte, entgegnete der Garon mit moralischer Entrüstung. Seien Sie überzeugt, Herr Baron, daß ich per sönlich von Ihrer Unschuld übrrzeugt bin, bemerkte der Richter, dem die Gereiztheit deS Borgeladen« nicht entging, daß ich aber als Beamter vor Ihnen stehe und deshalb Fragen stellen muß, die Sie leider peinlich berühren. Verzeihen Sie meine Aufregung. Ich vergaß, daß eS ibr Amt ist, die Wahrheit zu erforschen und ich kein Recht habe, mich über solch unerhörte An- schuldigungen verletzt zu fühlen. Der Gichter nickte hefriedlgend mit dem Kopf« und fuhr ln seiner höflichen, zuvorkommenden Weise fort: Da» Kammermädchen ihrer verstorbenen Gemahlin hat mit großer Entschiedenheit angegeben, da- sie von Ihnen dA Gift erhalten habe und Sie ihr die glän zendsten Versprechungen geMacht hält»»». Und doch ist die Behauptung S»rich«tta'» di- frechste und un-rhörteste Lüge, di« je vo,gebracht worbe»! erklärte der Garon mit groß«, Entsihiedenheit.