Volltext Seite (XML)
Inserate , Dienstag, den 8. Ieöruar 188t 43. Jahrgang Satte». Feuilleton r Herr tinder* c Der« Union, Nuder- r Kon- oahls- Rüger ltiedel. wselbe. »te tu Arien daran l und Sülze, mison- n der Vorm. :ediger Seichte Pastor Lauer. Whn. te am »trede Vorm. ,SUHr ipelleo nach Herr «tachm. Pillnitz Diak. Pastor t. Im >5 Uhr fernen Sie sich nicht, wenn ich e- wünsche? und da jetzt auch der Baron seinem Jean heimlich zunickte, zog sich der Kammerdiener endlich zurück. Sie wollen heute ein großes Fest geben, wie ich höre, begann Enrichetta sogleich, and ich wundere mich, Herr Baron, daß Sie mir davon noch nicht- mitge» theilt haben. Ich hätte mich so gerne nützlich gemacht» Wirklich? rief der Baron lebhaft, daS freut mich, Du bist also doch klug und vernünftig Kind; glaube mir, daS soll Dein Schaden nicht sein, er faßte dabei leicht ihr Kinn, wie Jemand, der seine treue Dienerin belobt. DaS haben Sie mir schon früher gesagt und noch weit mehr, entgegnete sie ruhig. Und hab' ich nicht Wort gehalten? fragte der Baron mit selbstzufriedenem Lächeln. Dir steht dal ganze HauS zur Beifügung und Du kannst Dich hier wie die Herrin fühlen. Ich glaube auch darauf die größten Ansprüche zw haben, rrar ihre etwas betonte Entgegnung. Der Baron nickte mit dem Kopfe. Sei überzeugt. Du hast an mir stets einen sehr gnädigen Herrn und BloomhauS. legte mit der Miene deS wohlwollende»» GönnerS seine Hand auf ihre Schulter. Sie zuckte heftig zu^ammrn und trat einen Schritt zurück, suchte sich aber noch einmal zu beherrschen und mährend ein Lächeln um ihre Lippen spielte und ihre dunklin Augen zu ihm hinüberblttzren, fragt sie leise: Nur einen gnädigen Henn? — Ich dächte doch, daß ich noch mehr verdient hätte. O, Herr Baron, wie viel hab' ich Ihnen geopfert, wie viel! und ich darf wohl hoffen, daß Sie die- n^e vergessen werden. t o». tolle»- ohold. Sauer. p v. mrd »komw SUHr halte» Seichte Union. tAing. Heide, numa. «ahl»- pehele. Peter, ediger hidtat. der Ir de» rstraße ediger (An unterhaltendes Vlatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman« WüKer in Dresden. Gefitz durchberathen werden muß und jeder Berschlep» pungSvrrsuch mit der Snbtraumung einer Rachsesstmr beantwortet wird. Der BolkSwirthschastSrath hat die erste Lesang deS Unfallversicherungs-Gesetzes .beendet. Die ledig lich die Bestimmungen über die Feststellung vor» Unfällen oller Art enthaltenden Ktz 21—30 wurden ohne Diskussion gebilligt, dahingegen der tz 31 nicht nur vollständig gestrichen, sondern daS gerade Gegen- theil desselben zum Beschluß erhoben. Nach der Regierungs vorlage sollte rämüch die Rente, welche für die Be schädigung festgesetzt ist, auf Antrag deS betreffenden Verunglückten und mit Zustimmung deS OrtS-Armen- verbankeS in einmaliger Zahlung kapitalisirt werden können. Trotzdem ker RcgierungSkommissar sehr warm dafür eintrat, daß wenigstens den Halbiuvaliken, die noch zu leicht,« Büreoudienst tauglich seien, durch eine solche Bestimmung die Möglichkeit gelassen werde, sich eine Kaution zu beschaffen, war man der Ansicht, daß die plötzliche Auszahlung größerer Summen zu leicht sinniger oder ungeschickter schneller Verausgabung und somit zu dauernder Belastung ker Armenbehörde führen würde. Auf Antrag des Grafen Henckel wurde denn auch an Stelle deS gestrichenen h 31 die Bestimmung angenommen, welche die einmalige Kapitalabfindung ausdrücklich ablehnt. Bei Z 36, der den Arbeit geber verpflichtet, in allen Fällen, in denen durch richter liches Erkenntniß grobes Verschulden seinerseits nachge- wiesen wird, alle der Reich--UvfallSb»Hörde dadurch entstehenden Auszahlungen und Kosten zu ersetzen, fand ein Zusatz Annahme, nach welchem nur dem Ver unglückten, wenn er durch eigenes Versehen einen Unfall herbeigeführt hat, nicht aber seinen Hinter bliebenen die Rmte entzogen werden kann. Dagegen soll der Arbeitgeber, welcher regreßpflichtig geworden, zur Kapitalisirung aller der Behörde zurückzuzahllnden Summen angrhalten werden können. Ein Alinea zu tz 42, demzufolge bei Bezügen auS andrren Kassen die Rente eines Berunglücklcn auS der ReichsversicherungS» gesellschaft in Abzug zu bringen ist, wurde gestrichen, weil die Bestimmung sich im Widerspruch mit der rheinischen Gesetzglbunz befinde. Zu h 46 endlich erhob man eine Re olmion von Kalle zum Beschluß, nach der der BundeSrath aufgefordert wird, die ihm über« lassen« Feststellung der Tarife vor ihrer definitiven An nahme noch dem VolkswirthschaflSrathe zur Begutachtung vorzulegen. Inzwischen hat sich der permanente ApS» schuß deS VolkswirthschaftSrathS auch über den streitigen h 11 schlüssig gemacht und demselben eine ganz neue Fassung gegeben. Dieselbe lautet: „Die Versicherungs prämie ist aufzubringen: 1) für diejenigen Versicherten, deren Jahresarbeitsvrrdienst 900 M und weniger be De«. jeder»- nmlrtz;. l: «M. Doge« »gearb. >r»e«: >e L.-» rbeu: ia S.; chmied eionch Der Herr Baron. Novelle von Ludwig Habicht. (l2 Fortsetzung.) BloomhauS war überselig, alS er endlich ihr Ja wort erhielt. Hatte ihn doch die gefeierte Künstlerin vor Lausenden bevorzugt und mar eS ihm doch gelungen, selbst H rzögen und Fürsten den Rang abzulaufen. Er konnte kaum den Lag erwarten, wo er seine angebetete Desirse für immer sein nennen würde und bis dahin verschwendete er Hunderttausrnde, um jeden ihrer Wünsche zu erfüllen und die Schauspielerin war nicht arm an Wünschen. — Je mehr sie sah, daß ihr Bräutigam sich bemühte, auch ihre flüchtigste Laune, den Smfall eine- Augenblicks, zu verwnkltch'n, je mehr war ihre Phantasie geschäftig, die wunderlichsten Grillen zu erzeugen, deren Ausführung beinahe ein V»rmögen kostete. AlS Enrichetta die plötzliche Vrrlovunz deS BaronS erfuhr, wollte sie eS nicht glauben, selbst dann nicht, alS der Kammerdiener boshaft genug, ihr daS betreffende ZritungSblatt vorlegte. E» ist ein alberner Scherz, den sich irgend Jemand gemacht hat, nicht- weiter, sagte sie und warf Jean einen hochmüthigen, verächtlichen Bl ck zu; — aber die Anzeichen, daß die Verlobung auf Wahrheit beruhe, mehrten sich. Der Baron war so von seinem Glück erfüllt, daß er selbst gegen seine Leute auS feiner bevvistehenden Verbindung kein Hehl machtr. Im Schlafzimmer «ar tiren und außerdem wären dann auch die Gutsbesitzer von der Erleichterung ausgeschlossen, da deren Kinder wohl selten die Gemeinde^chulen besuchen Ich bin übrigens auf lange parlamentarische Kämpfe gefaßt, aber ich werde so lange alS möglich auf meinem Platze auSharren. AlS ich vor 1h Jahren die Absicht kund gab, zurückrutr«ten, wurde ich dazu durch mein körper liche- Befinden und auch durch gewisse Verhältnisse im Ministerium, durch Nichteinigkeit mit meinen Kollegen, veranlaßt. Ich bin davon jetzt ganz zurückgekommen und fällt mir gar nicht mehr ein, zurückzutreten, bis mich Se. Majestät abberuft. Viel dazu beigetragen um diesen Entschluß bei mir zu zeitigen, hat eS, als ick wahrnahm, wer sich über meinen Rücktritt freuen würde. Ich habe die betreffenden Herren scharf ins Buge gefaßt und daraufhin dann beschlossen, lieber auf meinem Platze hier im Abgeordnetenhause zu ste,ben alS zu weichen und, so lange noch rin Faden an mir ist, dem Vaterlande zu leben. (Bravo!) Meine Bitte gebt in der Hauptsache nun dahin, lassen Sie unS das Gesetz nicht begraben, sondern als einen Anknüpfungs- punkr festhalten, um die Lasten der kommunalen Ver bände zu erleichtern. Ich gebe zu, daß das auch n it anderen Propositionen gemacht werden kann-, jedenfalls aber ist der vorliegende Entwurf da- unö jetzt Nächst liegende. Schieben wir die Sache hinaus, so kommen wir nicht vorwärts mit der dringend nothwendigen Reform der Steuern. Wem also daran liegt, daß die Ueberlafiung mit direkten Steuern aufhöre und die Mittel beschafft werden, die die Entlastung ermöglichen helfen, der trage dazu b,i die Vorlage vor der Ab lehnung zu bewahren." In ker andern Tag- fortge setzten Debatte über daS Lerwendungsgesetz verwahrte sich der Abg. Rickert dagegen, daß seine Partei die Politik deö Reichskanzlers nur auS Opposition-lust tadele. WaS er bei der Vorlage am meisten vermisse, daS sei d^r Mangel jeder Statistik über die Steuerverhältnisse der Kreise, die Lage der Gemeinden v. s. w. Bedenklich erscheine ihm namentlich, daß man die direkten Steuern auf ein Minimum reduciren wolle, was bei dem um fangreichen Etat Preußens keine genügende Ausgleichung gegen die indirekten Steuern sein könne. DaS Resultat der Sitzung vom 5. d. M. bestand darin, daß man die Vorlage einer Kommission von 28 Mitgliedern rur Vorberathung überwieS und die weitere Diskussion über dieselbe einstweilen vertagte. So viel steht fest, die Rede deS Fürsten BiSmarck hat die Situation voll ständig verändert. Mar man bei Beginn der Sitzung der Meinung, eS handele sich nur noch darum, d.m VerwenkungSgesetz eine Art letzter Ebre zu erwusen und eS, »andern rin Rekefeuerwerk abgebrannt sei, der Vergessenheit zu übergeben, so weiß man jetzt, daß dies aufter Srnna; >rb. F. mmer- chmied Zischte ^rr P. befitzer vinkter Gubsch vbtau; Babu- S- « ruß iu öbtau; Poß. Svmg traut: L r. UN in rer E. S. L. ilfrarb. hreiber iu S.; wacher Ureide. vlicker« Forst- 8rauu- ym in Vittwe :iß in Heuter y eine e D,; Schuh« Kaur» hter i- tries« älhsische V ochtiimS. HaosensteinLBagler, Rudolf Mosse, V L. Deuche m Dresden, LervLia, Hamburg, BerW^ Frankfurt chM Politische Wettschau. Deutsches Reich. Die Stellungnahme deS Fürsten BiSmarck zu Ler die Steuerreform betreffenden Frage im preußischen Abgeordnetenhaus« am 4. d. M. ist ein Ereigniß von weitgehendster Bedeutung und die Antwort auf Lie oppositionelle Haltung der Fortschritts partei gegenüber dem VerwendungSgesetz, daS der Abg. Richter in seiner Rete als unannehmbar bezeichnet hatte, so lange man nicht wisse, wie die 110 Millionen nruer Steuern aufgebracht werden sollten. Bisher habe man stetö von einer Uebrrweisung der Grund- und Gebäudesteuer an die Kommunen gesprochen, während man nun den Wegfall derselben wünsche und diejenigen Stufen von der Klassensteuer brfreien wolle, für welche Lieselbe nicht gerade drückend sei. „Der G danke, die Hälfte der Grund» und Gebäudesteuer den Kommunal- verbänden zu überweisen, so äußerte sich darauf der Reichskanzler, rührt richt vou mir, sondern von meinem Kollegen, dem früheren Minister Kampbausen her. Ich habe daher nur den allflemeinen Gedanken gehabt, daß wir im Reich wie in Preußen zu viel direkte und zu wenig indirekte Steuern hätten, während bei anderen Völkern, die uns in Ler F'nanzwissenschaft bedeutend überlegen sind, wie bei den Franzosen und Engländern, die indirekten Steuern überniegen. Diele haben dieses Gefühl auch der Steuerfähigkcit drs Labaks gegenüber. Ich bekenne mich zu dieser Idee und bin überzeugt, es mag regieren wer will, sie werden dasselbe denken. In Frankreich bringt der Labak 450 Millionen, beinahe ebensoviel wie der Stempel und die Getränke und da muß ich mich fragen, sind wir weniger klug? Nein! Aber bei unö ist der parlamentarische Sand, durch den wir müssen, tiefer und cerBerg steiler. Mit dem Verwendungs- grseh nähern wir uns übrigens der Ausführung unseres Plancö um ein gutes Stück, deshalb haben wir eS ein- gebrackt. Wenn Sie unsern Wunsch nicht erfüllen, wenn Sie sich gegen das Gesetz erklären, d. h. dasselbe ausdrücklich bei der Abstimmung ablehmn und nicht etwa in einer Kommission begraben, so treten wir zwar dem Reichstage ohne Sicherheit gegenüber, aber wir sind ihm koch nicht mehr so verdächtig, da wir unsere volle Bereitwilligkeit, den Garantiebestimmungen zu entsprechen, durch die Vorlage deS VerwendungS- gesetzeS dargelegt haben. WaS weiter unsere Schule anbetrifft, so stimme ich mit dem Urtheile deS Abg. Richter über dieselbe vollkommen übrrein. Auf die Schulausgaben der Gemeinden, welche 63 Millionen betragen, entfallen nur 6—7 Millionen Staarösubvention. Die Gemeinden würden deshalb die Erleichterung der Schullasten aufnrhmen wie der dürre Acker den Regen. Die Aermeren dürften gewiß am meisten daber profi- die lebensgroße Photographie der Braut ausgestellt und die Dünkrschaft hatte jetzt vollkommen zu thun, um die Besorgungen auSzusübren, die sich alle auf Fräu» lein Kombelaine bezogen. Täglich wanderten auS dem Hause d.S Barons die kostbarsten Blumen, Früchte und dergleichen zu der Braut und endlich veranstaltete BloomhauS in feinen Salons ein großes Fest, daS zum ersten Male seine thrure Desiree mit ihrer Anwesenheit verherrlichen wollte. Nun kennte Enrichetta freilich nicht länger zweifeln und ihr Entschluß war rasch gefaßt. Seit seiner Der» lobung hatte der Baron eine ungeheure Zerstreutheit an den Tag gel«gt, auf ibre Fragen kaum oker doch nur flüchtig geantwortet und selbst ihre feinsten und liebenswürdigsten Schmeicheleien waren von ihm sehr kühl ausgenommen worden. Er überging Enrichetta völlig und wandte sich mit all seinen Wünschen und Befehlen direkt an seine Leut-. Der Italienerin seine V«rlobung mitzuthrilen, hatte er doch nicht gewagt. Sie mußte eS ja schon erfahren haben und wenn sie schwieg und ihm nicht erst eine Scene machte, that sie sicher daS Klügste. Auch alle Anstalten zu seinem heutigen Feste hatte BloomhauS nur mit semem Kammerdiemr beenden und er wollte eben au-fahren, um selbst noch MancheS dafür einzukauf,n, als plötzlich Enrichetta vor ihm er« schien, so feeundlich und zuvorkommend, wie. immer, cbwohl nicht ohne eine gewisse Sicherheit. Sie gab, wie die Herrin deS Haus«-, drm Kammerdiener einen Wink, sich zu entfernen und al- dieser eS nicht für nöthig fand, dem v'rbloffenern Stein noch Gehorsam zu leisten, sagte fie mit scharfer Stimme! Warum ent- Nhm»ne»e»tö» Preist »ierteljährl. M 1^0. Kuheziehrn durch die.kaUrhchen Poß. »nstallcn rurd durch Lbsere votrn^ Bei freier Lieferung und icsstyl?d dielspalt.Zeilelb« Unter Lin-esaabr: M Pf Jnserate»- Annah«efte>e«t Die Arnoldische «rped V Redaltion »rvadeunGaistaAt U.»eißnerG«fseS. Pir Weint und