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Im Jahre 1739 hatte ma» nämlich eine Finte im päpstlichen hohe» Kollegium au-gesonnen und io» Ge heime eine bedeutende GLHrung unter den Bürgern gegen die Aristokraten angezettelt. Alle Welt dehavptete, diese» seine Stück sei vom Kardinal Alberoni, dem p^stlichen Legaten der Romagna, in» Werk gesetzt worden, wenigsten» war er al» Jatriguant berüchtigt genug, um ihm solche Büberei zuzutrauen. Die Führer der aufrührerischen Bürger, Pietro Lolli und Marino velzoppi, deren Ruf al» sehr schlecht geschildert wird, warm Leute, mit denen sich nicht spaßen ließ. Sie wollten den Senat (die Aristokraten) eben au» den Rathhau-fenstern stürzen lassen, al» die aristokratische Partei auf Befehl der beiden Stadt - Kapitano» sich muthig auf ihre Gegner warfen, welche sich in die Kirche San-Antonio flüchteten und daselbst vertheidigten; aber mit schlechtem Erfolg. Sie wurden umzingelt und mit ihren beiden genannten Führern al» Gefangene in die Eitadelle gebracht, wo sie ihrer Brrurtheilung und dem Lode durch Henker-Hand entgegensahen. Schon war der Lag de» letzten UrtheilSspruch», der 16. Oktober, angebrochen, da wurde Alle» ander». In der Frühe erschien der ränkevolle Kardinal mit Gefolge vor der Stadt und forderte im Namen de» Papstl» Einlaß. ES soll ein Mißverständnis gewesen sein, daß man ihm öffnete, indrß zeigte die Folge, ! daß Spitzbüberei dahinter stack. AlS da» Stadtthor geöffnet wurde, drang eine ansehnliche, hinter dem Kelsen verborgen gehaltene Lruppenzahl zuerst ein und be setzte alle Häuser, besonder» die Eitadelle. Der Kardinal ! ließ sofort eine Menge Verhaftungen vornehmen, selbst Frauen und Linder wurden in die Gefängnisse geschleppt. Um den Marinefen begreiflich zu machen, daß ihre republikanische Herrlichkeit am Ende sei, setzte , Alberoni einen großen Schwindel in Scene, nachdem er i eine päpstliche Regierung ernannt hatte;— er bestimmte ! einen Lag, an dem nach feierlichem Aufzuge dem Papste i in der Hauptkirche der HuldigungScid geleistet werden sollte, wobei jedem von den dazu Eingeladenen, der vielleicht nicht erschien, mit schweren Strafen gedroht wurde. Und - kein Einziger erschien — sie zeigten jetzt, daß sie > echte und rechte Republikaner waren. Alberoni schäumte vor Wuth; aber er war ein zu anschlägiger Kopf und fand schnell einen Weg sich zu rächen. Durch die ! Soldaten ließ er gewaltsam so viel Leute in die Kirche treiben, daß sie Kopf an Kopf standen, dann wurde „Io > <isum lauäümus" gesungen und die Kirche verschlossen. , Nicht eher al» bis jeder Einzelne dem Papste den Hul- digungSeid geleistet hätte, sollten sie die Kirche ver- lassen. Vierundzwanzig Stunden lang ertrugen sie die Qualen dxS Hunger» und DursteS, dann aber, unter ! Lhränen de» Zornes, legten sie den Huldigungseid i ab und der sehr hochwürdige Kardinal, voller Freude über feine Großthat, verließ am 29. Oktbr. > die kleine Republik. Die Sache ging für ibn jedoch nicht so glatt ab. Die Marinesen wußten sich ! nicht anders zu helfen, alS daß sie sich an den Papst s Clemens Xll. wandten und ihm den Gewaltakt, den ! Alberoni an ihnen begangen, getreulich schilderten. Empört von einer solchen abscheulichen Handlungs weise Alberoni», den er nebenbei noch haßte, gab der kranke Papst Befehl, diesen Vorgang streng zu unter- ; suchen. ES galt vor ganz Italien ein Beispiel der Ge rechtigkeit »u konstatiren, denn überall hatte dies Ereigniß große Aufregung hervorgerufen, sie mußte besänftigt werden und wurde eS vorzüglich dadurch, daß der Papst am 5. Febr. 1740 die Rechte und Selbstständigkeit der , Republik San-Marino feierlichst anerkannte. Dieser Lag wird alljährig als großer Gedenktag von den Marinesen gefeiert. j Und noch einen besonderen Lichtblick erlebte die kleine Republik San-Marino im vorigen Jahrhundert. ! General Bonaparte (späterer Kaiser) ließ ihr 1797 den FreundschaftSgruß der großen Republik Frankreich übnbringen und versprach ihr einige Kanonen, Getreide und eine GebietSvergrößerung. Der Rath lehnte jedoch die Vergrößerung ab, desgleichen das Getreidegeschenk und nahm nur die in Aussicht gestellten Kanonen dank ¬ bar au. Da» ist also eine Republik, wie es nicht viele ihre» Gleiche» geb« wird, — sie hat sich trefflich be währt. Ja unserem jetzigen (19.) Jahrhundert genoß die kleine Republik abermal» eine Ehre, auf die sie nicht gerechnet hatte. Der Baler der Revolution, da» republi kanischste Vollblut, General Garibaldi, sah sich, da 1848 der Kampf um Rom so schlecht für ihn und seine Freiheit-schaaren ablief, gezwungen, mit seinen Roth- Hemden eiligst nach San-Marino za ziehen. Seitdem leben die Bürger der kleinen Republik in Frieden und Ruhe von Außen und im Innern, nachdem sie Freud und Leid im Verlaufe der Jahrhunderte ge nügend kennen gelernt haben. Ginge e» doch in Frank reich, dem Muster aller republikanischen Lugenden, ebenso friedlich her! k'. I-. Nachrichten aus Dresden und der Provinz. — Aus dem Stadtverordnetensaale. Den weltau- größten Theil der Sitzung am 2. Fedr. nahm die Be- i rathung des Berichte« der vorjährigen Deputation über die Reform de- StraßenreinigungSwesenS ein. — Die Mehrheit der Deputation war dafür, da« Reinigungsgeschäft in den Straßen zu theilen und zwar so, daß die Reinigung von den Anliegern, d. h. Hausbesitzern, die Abfuhr aller Abgangs produkte aber durch die Stadt auSgeführt werde; weiter hat man auch behufs möglichster AuSnützung 'der Abgangsprodukte daran gelacht, das getrennte Abfuhrwesen einem Unternehmer zu übergeben. ES wurden gegen diese Vorschläge viele Gründe angeführt, von denen der durchschlagendste jedenfalls der war, daß nach einer vom St.-B. Meyer mitgetheilten Berechnung durch die Einführung eine« solchen System« eine Steuererhöhung unvermeidlich sei, denn eine dreimalige wöchentliche Reinigung und Abfuhr würde der Stadt jährlich «eit über 300,000 M., eine tägliche (wie da« in Pari«, Brüssel rc. der Fall ist) sogar über 600,000 M. kosten. Da nun auch der Rath in der Sache schon seine Ansicht dahin ausgesprochen hat, daß e« bedenklich falle, mit der jetzigen Straßenreinigung vollständig zu brechen, daß er aber einzelnen Verbesserungen, namentlich bezüglich der Reinigung der frequentesten Verkehrslinien, nicht entgegentreten werde, so lehnte da- Kollegium, dem Anträge de« St.-V. Meyer gemäß, die Vorschläge der Aus schußmehrheit ab. — Danach erklärte sich da- Kollegium noch mit dem Beschlusse de« StadtralhS über eine Abänderung der Flurgrevze zwischen Blasewitz und Dresden einverstanden, übcr die wir hier, da der Bericht nicht ganz ver- j nehmlich war, vorläufig nicht- Genauere- mittheilen können. ! — Für da- städtische Krankenhau- macht sich pro 1881 ein Zuschuß von 262,698 M. nöthig, der bewilligt wurde. Nach der gegen 10 Uhr geschlossenen öffentlichen, trat da- Kollegium in eine geheime Sitzung ein. — Im hiesigen Karolahause betrug der Bestand an Kranken am 1. Januar s. o. 35, nämlich 16 männliche und 19 weibliche Kranke. Im Laufe de- Jahre- wurden ausgenommen 335 Kranke, 195 männliche, 140 weibliche Kranke. In Behandlung blieben am Jahre-schlusse 47 und zwar 34 männliche und 13 weibliche Kranke. — DaS Asyl für obdachSlosr Frauen in der Rosenstraße wurde im Monat Januar s. o. von 896 Per sonen (449 Frauen, 409 Mädchen 38 Kinder, darunter 14 Säuglinge) benutzt. — Der zweite und letzte diesjährige Subskription-ball im königl. Hoftheater zu Neustadt - Dresden findet am 23. d. M. statt und werden die ZeichnungSlisten an den be kannten Stellen am 20. d. M. (wenn nicht schon früher) geschlossen werden. — Die gestern Abend im Residenztheater zum Benefiz de« Herrn Wilke neben den Einaktern: „Ein ver gessener Ballgast" und „Madame Potiphar" gegebene melo diöse Operette „Leichte Kavallerie" von Suppü wird heute Abend wiederholt werden. Leider bestätigt eS sich, daß Herr Wilke, eine- der beliebtesten Mitglieder de« Residenz- lheater-, im Herbst genannte Bühne verläßt und als Held und Liebhaber in den Verband de- kaiserlichen Hoftheater- zu St. Peter-burg tritt. Humor und champagnerartigen Esprit auch moralische Murrköpfe mit fortzureißen und zur Heiterkeit zu stimmen. Fräulein Kombelaiue war auch außerhalb der Bühne eben so frisch und lebenslustig, wie sie dort auf den Brettern erschien und wie dies in Pari» nicht ander» zu erwarten stand, hatte sie stet» einen reichen, glänzenden Kranz von Anbetern um sich versammelt. Man brachte ihr die stürmischsten Huldigungen dar; die Größen der Finanz und der Aristokratie warben um ihre Gunst, überschütteten sie mit den kostbarsten Geschenken und sie hatte unter Fürsten und Herzögen die Wahl, wem sie ihre kleine zierliche Hand reichen wolle. Baron Bloomhau» war noch bei Lebzeiten feiner Gemahlin kein seltener Gast im Salon von Fräulein Kombelaine und zum Erstaunen der Schauspielerin uach dem Lode seiner Gemahlin plötzlich weggeblieben. Nun kam er endlich wieder und daS Lerhältniß der Beiden gestaltete sich bald zärtlicher. Der Baron hatte schon damal» unter all' den vor nehmen Herren, die Fräulein Defiröe umschwärmten, ihre Aufmerksamkeit erregt; der schöne hochgewachsene schlank und dennoch kräftig auSsehende Mann gefiel ihr und er verstand e» noch dazu, sie zu bezaubern. Seine Geschenke waren die glänzendsten und sein ganze» Auf treten ließ darauf schließen, daß er ein ungeheure» Ver wögen besitzen und zu den reichsten Leuten von Pari« gehören müsse. Die» gab vollend» bei der französischen Schau spielerin, die wie all' ihre Kolleginnen zu rechnen ver stand, den Au»fchlag. Sie schenkte dem stürmischen Werben de» LaronS Gehör und beglückte ihn mit ihrer Hand. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. — Genua. „Die gewöhnlichen „Unbekannten" — schreibt die „Gazzeta di Genova" vom 27- Januar — haben einen kühnen Anschlag auf die Provinzlalkasse au-zu- führen versucht, welche in demselben Palaste untergebrachl ist, in welchem sich auch die Präfektur, da- Militärkommando und die Polizeidirektion befinden. Wie au- den Spuren erhellt, bereiteten sie den Einbruch am Hellen Tage vor, in dem sie mit falschen Schlüsseln in den Saal oberhalb de- Kassenzimmer- rindrangen, welcher Saal da- Waffendepot der Polizeimannschaft enthält. Dort machten sie ein Loch in den Boden und ließen sich an Stricken ln da- Kaffen zimmer hinab, erbrachen auch die eiserne Thür, welch« zu dem di« Kaffe einschließenden Verschlag« führt und hätten nur noch eine hölzerne Thür zu öffnen gehabt, um zu einem Baarvorrathe von 15 Millionen Lire in Banknoten und Gold zu gelangen; da müssen die Diebe gestört worden sein, sie gaben ihr Vorhaben auf und verschwanden, ohne eine Spur zurückzulassen. Alle- ging vor sich, ohne daß die vor dem Kassenlokal stehend« Schildwach« da- Beringst« g«merkt hatte. — Au- Mo-kau d«richtet die „Köln. Atg.": „In Wladikawkas hat eia ganz unerhörter Dankskanbal stattge funden. Die Geschäfte der dortigen Bank wurden jahrelang mit ungewöhnlichem Talent und einer bewundwung« würdigen Meisterschaft geführt. Der Bankdirektor, sein Gehilfe, di« Mitglieder de- Diskonto-Komitü-, da- Stadloberhaupt und die Mitglieder der Uprawa — sie alle Haden aber ihre — An» dem verel«Slebe». I« gemeimrühlge» Verein sprach Prof. vr. Freiherr von der Ropp über „die Deutsche« bet ihrem Eintritt in die Geschichte" und entwickette an der Hand d«S römischen Geschichtsschreiber» TaciluS et« höchst anschauliches und fesselnde« Bild von de« Staat« - forme«, der Religion, der Sitte und den wirthschaftliche« Ein» . richtungen unserer vorfahre«, wobei der Redner nicht unter ließ, di« Zustände und Verhältnisse der deutschen Welt bet Beginn der Völkerwanderung im vergleich zu der römische« zu schildern. Bei dieser Ausführung kommt Prof. vr. von ! der Ropp zu der Ueberzeugung, daß der innere Grundstoff und der sittliche Bau d«S deutschen Volks noch heut« die- selb«n charakteristisch«» Momente wie vor Alter» aufweise und kein Grund vorhanden sei, an der Zukunft Deutschland« zu zweifeln. Der Vortrag fand begreiflicher Weise die größte Anerkennung von Seiten de« sehr zahlreich erschienenen Publikum«. — In der Mittwoch, den 2. Februar statuten mäßig adgehaltenen Generalversammlung de« Dresdner Kunstgewerbeverein« wurden folgend« erfreulich« Mit- th«ilung«n als Jahresbericht vom Vorsitzenden Herrn Hofrath Graff gegeben; danach ist die Mitgliederzahl deS Vereins vom 31. Decdr. 1878 bis Decbr. 1880 von 260 auf 341 gestiegen und durch Unterstützungen an Kunstgewerbeschüler, PreiSau» schreiben, Weihnacht-messen u. s. w. sind im Interesse de« KunstgewerdeS vorzügliche Resultate erzielt worden. Nach Justifikation der Rechnungen wurde Herr Hofrath Graff zum Vorsitzenden auf die nächste Periode 1881—1882 per Akkla mation wieder gewählt und zum stellvertretenden Vorsitzenden Herr Advokat LeSky ernannt. — In der letzten Sitzung deS „Literarischen Vereins" erfolgte die Diskussion über den von Herrn Ör. Dunger gehaltenen Vortrag: „Die Fehler und Mängel in der deutschen Schriftsprache." Gerügt wurde in erster Linie daS zu häufige Einmischen unberechtigter Mundarten in die Schriftsprache, erwähnt alsdann die Ver dienste von Börne, Heine und Auerbach um die deutsche Sprache im Gegensätze zu Karl Gutzkow; gleichzeitig würdigte man vom pädagogischen und vom Standpunkte der Schule auS dies Thema eingehend. — Der hiesige Fortbildung «- verein für Arbeiter jeden Berufs kann von Jahr zu Jahr auf eine vielseitigere und stetig sich ausbreitende Thätigkeit zurückblicken. Hervorgegangen aus kleinen An fängen, hat er eS gegenwärtig dahin gebracht, daß in seiner Fortbildungsschule in diesem Winter über 700 Schüler unter richtet worden sind. Eine stattliche Bibliothek steht in diversen Lesezimmern zur Benutzung und an belehrenden Exkursionen, gemeinschaftlichen Ausflügen fehlt eS auch im Sommer nicht. Den letzten Vortrag hielt Or. Paul Hohlfeld über „die Dichtkunst." Mit vielem Geschick wußte der Herr Redner sein Thema auS abstrakten Sphären zu recht konkreter Behandlung ge langen zu lassen und somit der rein theoretischen Darstellung gleichzeitig einen praktischen, anregenden Exkurs in die ver schiedenen Dichtungsarten zu verbinden. Es war ein im besten Sinne populärer Vortrag, der durch die mit vielem Geschick etngestreuten Anekdoten und durch die mannigfachsten Citate auS zahlreichen Klassikern dafür sorgte, daß neben der Belehrung der jugendlichen bildung-freudigen Arbeiter, auch die Unterhaltung zu ihrem Rechte kam. An drrartige Vorträge schließen sich dann unter Leitung und Belehrung de- Vorsitzenden Debatten, die einen lebhaften Gedankenaus tausch ermöglichen und daS Borgetragene zu besserem und tieferem Verständniß bringen helfe«. — DaS Verhältnis) zwischen Lehrherr und Lehrling der Gegenwart oder in er weiterter Auffassung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern besprach schließlich Oberlehrer Or. Herrmann im „Verein der Gewerbtreibenden Dresdens". Redner, der auf dem Standpunkte der Selbsthilfe steht, verlangte vor Allem daS Fernhalten der Politik und der politischen Parteien von der Behandlung rein gewerblicher Fragen und glaubte, ohne zu dem System der Zünfte und Innungen zurückkehrea zu brauchen, auf Grund der bestehenden Verhältnisse und Gesetze der Lösung dieser Frage näher zu kommen. Beim Lehrling, müsse man vor Allem eine streng moralische Erziehung zu gleich nicht auS dem Auge lassen, beim Meister in erster Linie Lust und Lieb« zum Berufe wieder erwecken, die iw neuerer Zeit leider zum Theil verloren gegangen seien. — AuS dem GerichtSsaale. 15 Monate Zucht haus bei dreijährigem Ehrverlüste wurden dem Musiku« Paul Robert Schwenke auS Pirna wegen schwere« Diebstahl» Taschen mit dem Gelbe des Publikums gefüllt, zur Rechten und zur Linken gestohlen und doch ging Alle« so rein und glatt ab, wie nur möglich. Diese auS zwölf Honoratioren bestehend« Klique hat in nicht m«hr als fünf Jahren von den in die Bank niedergelrgten Geldern «ine Summe von 1,171,397 Rubel entwendet. Der ganz« Skandal wurde von der Revisions-Kommission aufgedeckt. Und waS geschah in Folge dessen i Auf Antrag der Duma, beeinflußt durch den Bruder de« Bankdirektors, ist die Sache auch im Senat niedergeschlagen. Mehr als daS; dieselben Leute stehen nach wie vor an der Spitz« in anderen Ressort« der Stadt- und Bankverwaltung. Der frühere Bankdirektor ist gegenwärtig Mitglied de« DiSkonto-Komitü« «. s. w." — Ostrow» (Provinz Posen). In der F.'sch«« Dampfmühle saßen am 30. Jan. vier Tagearbeiter b«im V rzebren ihre- Miltag-essen- der Wärme halber auf dem großen Dampfkessel; um dieselben nun au- ihrer behaglich«« Ruhe zu vertreiben, beabsichtigte der Werkführer den Spaß, durch Lockerung de« Dampfventil« ihnen eine Portion Dampf zuzuführen. Bel dieser Gelegenheit mochte er sich aber wvhk die Hand verbrüht haben, denn er ließ letztere plötzlich mit einem Schrei sinken, wodurch leider da« Ventil vollständig geöffnet wurde. Der glutheiße Dampf strömte nun mit aller Macht heran«, so daß die vier Arbeiter im Gesicht, an Füße« und Händen derartig verbrüht wurden, daß di« Unglückliche» bald darauf ihren furchtbaren Brandwunden erlagen; jeder von ihnen hinterläßt eine Wittwe mit mehreren unerzogene» Kindern. Der Werkführer selbst, dem e« gelang, sich noch rechtzeitig zu retten, wenngleich auch er größere Brand wunden im Gesicht davontrug, ist verhaftet worden.