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^7 Pottttfche Wettschau. ! —Die dri anhängigen Ünt, kommunikcmon bereits Funsm-dret-ig-rr Lahr-an-, UI. Uuartal. PretS: vierteljährlich l5 Ngr. Zu beziehen durch alle kais. Post- Auftalteu. Neuftavt» Dre-de», in der Expedi tion, kl. Meißn. Gaffe Nr. S, -u haben. lus den Wahlen hervorgegangrnen Vo Bundesstaaten ist, wie früher an dieser Vertretungen in den j Stelle gemeldet worden, vom Bundesrathe äbgelehnt. DaS wesentliche oder vielmehr ausschließliche Motiv des Beschlusses, welcher sich an eine kurze Darstellung des Referenten des Ver- faffungsauSschusses anlehnte, waren Lpportunitätsgründe. Ausführung der Kirch entsetze wird geräuschlos und ganz ohne Anstand in Preußen vorgenommen. So ist der Erzbischof Melchers in der Einnahmen. Die Gesammt-Ausprägunq der Reichsgoldmünzen stellt sich ins 14. Juni d. I. auf 702,500,690 Mark, wovon 575,838,060 Mark in Zwanzig- und 126,662,630 Mark in Zehnmarkstücken bestehen. In der letzten Versammlung der Altkatholiken zu München erklärte sicb vr, Friedrich auf eine an ihn gerichtete Anfrage ent schieden für die Wiedereinführung der Kommunion unter bekderlei Gestalt, welche eines der Ziele der katholischen Re formbewegung sein müsse, schon darum, weil sie dem Versöh nungsprozeß mit den getrennten christlichen Glaubensbrüvern, namentlich mit den Protestanten in hervorragender Weise fördern werde. Er begründet dieft seine Erklärung durch Hinweis auf reift «och nicht zurückgekebrt ist. — Hinsichtlich der katholischen Militär-Seelsorger ist nach der „K. Ztg." seitens deS Kriegsministeriums rm Einverständniß mit dem Ministerium deS Kultus bestimmt worden, daß in allen den Garnisonen, in welchen eine geordnete katholische Militär-Seelsorge durch Abgang der mit derselben betraut gewesenen Personen nicht besteht und bei denen sich Civilgeistliche zur Uebernahme dieser Funktion bereit erklären, diese unter Voraussetzung ihrer Geeignetheit durch die Gouver- der betreffende Geistliche die definitive Ertheilung der ihm vor her zugesagten kirchlichen Ermächtigung von seinem Kirchen- Obern selbst nachzusuchen. Kann eine katholische Militär-Seel sorge auf diesem Wege nicht hergestellt werden, so kommen die bereits früher mitgetheilten Bestimmungen deS kriegsministeriellen Erlasses vom 29. Mai 1872 zur Anwendung. Die Regierung kommt, wie unS scheint, durch diese Anordnung den katholischen Kirchenbehörden bis an die Grenze deS Möglichen entgegen. Unter den Geschäften, welche der Bunoeßrath in seiner Sitzung vom 30. Juni erledigte, befanden sich folgende Anträge und Berichte: Die Angelegenheit wegen der öffentlichen Ge sundheitspflege; die Ergänzung der Vorschriften über die Prü fung der Apotheken; der Anttag Preußens wegen deS Zoll erlasses für eingeführte gebrauchte K schereigeräthschaften; die Alimentationsentschädigunq für mrcklendurg-schwermsche Post- und Zollbeamte; der Antrag Preußens,, betreffend den Haufirdandel mit alten Bettfedern; die Vorlage, betreffend die Statistik der Forstwirthschaft; die Vorlage über den Abschluß eines Auslie ferungsvertrages mit Costa Rica; Petitionen wegen Verleihung von Korporatioußrechten an Baptistengemeinben, soww wegen gesetzlicher Regelung der Rechtsverhältnisse der freien religiösen . Gemeinden und ferner die Denkschrift über die durch den Krieg gegen Frankreich veranlaßten außerordentlichen Ausgaben und gegen ihn und den Weihebischof vr. Bau- Untersuchungssache wegen gesetzwidriger Er- ? vernommen worden, und man ist allge mein der Ansicht, daß dieser Fall für das weitere Vorgehen der RMerung oder die fernere Renitenz - deS katholischen Klerus bestimmend sein werde. Eine Vernehmung deS WeihbischofS er seine Zustimmung nicht ertheilt habe. In Hannover ist der ObergerichtSanwatt vr. Schnell, der hervorragendsten Führer der Welfenpartei, aus Beschluß die Entstehung und die allmählige Einführung des in der ka tholischen Kirche herrschenden Gebrauchs des AbendmahlSgenuffeS unter einer (des BrodeS) Gestalt und zeigte, daß noch im 12. Jahrhundert ein Papst den damals zuerst auftauchenden Gebrauch als einen Verrath am Herrn verurtheilt habe. Der Ausspruch Friedrich s macht in München einige- Aufsehen, und man ftagt sich, ob auch die übrigen Häupter deS AltkatholiciSmus mit ihm einverstanden sein mögen. Von Döllinger wenigstens, welcher —, - an der Kirche, wie sie vor dem Juli 1870 gewesen, bekanntlich neure, Kommandanten oder Garnisonältestm zu einem Nachweis festhalten will, und der sich schon-mit aller Kraft gegen die darüber aufzufordern sinh, daß nach ihrer staatlicher DeitS etwa Bildung eigener Gemeinden sträubte, glaubt man zu wissen, daß erfolgten Ernennung zum stellvertretenden Militär-Geistlichen < ' die Erlangung der nöthigen besonderen geistlichen Vollmachten nicht auf Schwierigkeiten stoßen würdet Ist dieser Nachweis einer durch eine bezügliche schriftliche Erklärung deS Kirchen-Obern -... WWDDWWWMWWW geführt, so solkDt Ernennung des betreffenden EivU-Geistlichen Deutsche- Reich. Haben wir uns bei der mageren ' zum stellvertretenden Militär-Geistlichen durch die resp. General- und meist uninteressanten Ausbeute, die in letzter Zeit aus den , Kommandos beim Kriegß-Ministerium beantragt werden. Mit parlamentarischen Ereignissen des deutschen Reichstages zu Ge- der Ausfertigung dieser Ernennung, in^der Hand, hat sodann bote stand, recht oft nach dem Schluffe der Session gesehnt, so hat doch die nunmehr eingetretenk große Ebbe in der deutschen Politik, die euwou morto oder zu deutsch die sauere Gurken zeit, des Tröstlichen noch viel weniger im Gefolge. DaS Göthe'sche „Liefe Stille herrscht im Wasser- ohne Regung ruht das Meer", kann Niemand mehr empfinden, als wir, die wir unsere Leser ohne Stillstand auf dem Oceane der politischen Tagesneuigkeiten umhergondeln sollen. Aber woher nehmen? „Kann man'Be richte aus der Erde stampftn, wächst Politik uns etwa in der Ein unterhaltender Blatt für den Bürger und Landmann. Erscheint jeden Dienstag vnd Freitag friih. JnsernleuHttiA: Für den Raum einer gespaltene» Zeile 1j Ngr. Unter „Eirlgesandt" 3 Ngr. —— Verantwortlicher Redakteur und Verleger: Kenmare« Müller in Dresden. Hand?" Es mebt zwar der Zeitungen genug, die um den nö thigen Stoff me verlegen sind und mit dem „Samiel hilf!" die erschrecklichste Dürre in eine fruchtbare Oase zu verwandeln wissen; allein dieser Kunst des Politikmachens huldigen wir nicht und so müssen eS sich denn unsere verehrten Leser mit Schmalhanns sommerlicher Küche schon begnügen lassen.'^ Der Bundesrath hat am 30. Juni das Münzgesetz definitiv angenommen. Der sächsische Bevollmächtigte stimmte gegen das Gesetz, weil dasselbe keine genügende Garantie für die durch Einziehung deS StaatSpapiergeldeS berührten finan ziellen Interessen Sachsens, biete. Die AuSschußanträge wegen Einsetzung eines Reichsorganes für öffentliche Gesundheitspflege wurden genehmigt. Der Reichstagsbeschluß auf den .Amegg Büsing wegen der au- den Wahlen hervorgegavgrnen Volks-