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je nqch der Beschaffenheit der Frucht und ihres Feinde- erfroren, gesch'mmelt, an- unv ausgebohrt, verbrüht oder sonst an ihrem Werth beschädigt waren. Gewiß eine fatale Entdeckung, die er ge wohnlich zu derzeit macht, wo er im Begriff steht, dre Erträgmffe seiner Arbeit zu verwerthen und zu genießen, niederschlagend und bitter, wenn er sieht, daß sie ungenießbar und werthlos gewor den sind! Gar Mancher wiegt sich in Sorglosigkeit und Sicher heit, hält das von ihm eingeschlagene Verfahren für untrüglich und unfehlbar, weiß aber nicht, daß er es nur seinem guten Stern zu verdanken hat, wenn er im Ganzen noch glimpflich weggekommen ist, und ihm die schmerzlichen Täuschungen seines Nachbars erspart worden sind. Es würde zu weit führen, hier alle die meistentheils gekannten, wenn auch nicht allenthalben angewendeten Arten der Aufbewahrung für jede einzelne Frucht Revue pasßren zu lassen, vielmehr beschranken wir uns auf die Mittheilung der besten Aufoewahrungsmethode einer Frucht, die in der einen Spezies die Menschen mit dem unentbehrlich ge wordenen Zucker zu versorgen, in der andern ein dem Landwirth bis jetzt noch nicht völlig ersetzbares Winterfutter für sein Horn vieh zu liefern, bestimmt ist. Es ist dies die sehr verschieden geschätzte, in mancher Hinsicht unschätzbare Runkelrübe. Bei dem jährlich zunehmenden Anbau der Runkelrübe behufs der Zuckerfabrikation, sowie der Viehfütterung, ist die Aufbewahrung derselben, noch immer als eine der größten Schwierigkeiten zu betrachten, mit denen sowohl der Zuckerfabrikant als der Land- wirth zu kämpfen hat. Obwohl dieser Gegenstand schon die Aufmerksamkeit der 1838 in Karlsruhe abgehaltenen Wander versammlung deutscher Land- und Forstwirthe auf sich gezogen und mancherlei beherzigenswerthe Aussprachen veranlaßt hatte, blieb das Problem doch eigentlich ungelöst und die meisten kehrten mit der Ueberzeugung nach Hause zurück, daß ihr bis heriges Verfahren doch die Krone von allen sei, und blieb es, da der Mensch nur ungern liebgewordene Gewohnheiten aufgiebt, auch hier wie in manchen anderen Dingen beim Alten. Be trachten wir die Runkelrübe etwas näher, so finden wir, daß sie mit der Wafferrübe, von der sie sich allerdings botanisch wesent lich unterscheidet, das gemein hat, daß sie weder zu kalt, noch zu warm aufvewahrt sein will, und daß sie wie diese gegen den Einfluß zu großer Wärme fast noch sorgfältiger, als gegen den der Kälte geschützt werden muß, denn bei ihrer lockern Be schaffenheit und Vollsaftigkeit geht die Runkelrübe bei irgend zu hoher Temperatur im Aufbewahrungsräume sehr bald in Fäulniß und Verderbniß über. Ist die Temperatur auch nicht so hoch, daß sie direkt die Fäulniß herbeiführt, so reicht doch auch ein geringerer Wärmegrad schon hin, die Rübe wenigstens zum Auswachsen zu bringen, und schon dieses Beginnen der Vegetation ist, wie bei Auswachsen des Getreidekornes, mit einer chemischen Veränderung in der Grundmischung verbunden, die bei der Runkelrübe jedesmal auf Kosten des Zuckergehaltes erfolgt. Er wägt man nun, welche Bedeutung der Zuckerstoff der Rübe nicht nur für die eigentliche Zuckerfabrikation, sondern auch für die speziell landwirtschaftlichen Zwecke als Futter hat, weil er in dieser Verwendung durch seinen Kohlenstoffgehalt die Mästung so außerordentlich begünstigt, so wird man unschwer begreifen, wie nothwendig es ist, die Runkelrübe vor den ihren Nähreffect beeinträchtigenden, schädlichen Einflüssen zu sichern. Im Allgemeinen empfiehlt man, und thut dies z. B. der atS Lehrer der landwirtschaftlichen Botanik rühmlichst genannte Professor Langethal in seinem Lehrbuche der landwirtschaftlichen Pflanzenkunde, ihre Aufbewahrung in Kellern oder in Gruben, betont die Wahl kühler Keller, ein nicht zu hohes Aufeinander- schütten in denselben, Einernten bei trockener Witterung, Vorsicht beim Herausbringen aus dem Erdreich, nicht zu tiefes Abschnei den des Krautwerkes sowie Abtrocknung an der Lust vor dem Einheimsen und verspricht bei Erfüllung aller dieser Postulate sowie bei unverletztem und trockenem Einbringen der Runkeln in den Keller, daß sie sich auf längere Zeit, ohne anbrüchig zu werden und somit an Nährwert zu verlieren, aufbewahren lassen. So vortrefflich und wohlgemeint diese Ratschläge auch sind, so haben sie in dieser Allgemeinheit und wiederum theilweisen Be schränkung nur einen untergeordneten Werth, insofern sie einmal den Umstand ganz außer Acht lassen, daß ein nur einigermaßen umfängliche- Tut die für eine derartige Unterbringung vost Früchten nötigen Kellerräume nicht besitzt, andererseits beachtens werte Winke für die im Allgemeinen sckon angewendete Art der Verwahrung in Erdmieten zu geben, unterlassen. Um nämlich die Rüben unter allen Umständen vor dem Einflüsse sowohl zu großer Wärme, als Kälte sicher zu stellen und sie bis zur wirtschaftlichen Verwendung im Frühjahre im unverdorbenen Zustande zu erhalten, scheint es lediglich auf die Anwendung eines Verfahrens anzukommen, vermöge dessen man es in seiner Gewalt hat, die Temperatur im Innern der Runkel rübenmiete bei strengem Froste, wie bei Thauwetter in jedem Augenblicke auf denjenigen Grad zu reguliren, welcher der Runkel rübe der zuträglichste ist. Wir glauben durch folgende näher bezeichnete Aufbewahrungsmethode, welche von dem um die Landwirtschaft hochverdlenten Landesökonomierath Schwarz er funden und mit stets glücklichem Erfolge angewendet, nur leider noch nicht allgemein bekannt und verbreitet worden ist, dieser Anforderung völlig zu entsprechen, und ist dieselbe mit einigen leicht zu treffenden Einrichtungen für jedwede Hackfrucht al- Norm anzunehmen. Man bedient sich zu diesem Zwecke einer aus Holz kon- struirten sehr einfachen Vorrichtung, welche dem Wesen nach einer Schafraufe ziemlich ähnlich ist. Diese Raufe, deren Sprossen so dicht eingesetzt sein müssen, daß keine Rübe durchfallen kann, wird so aufgestellt, daß die beiden Raufstangen auf die Erde zu liegen kommen, worauf nun oberhalb dieser Raufe die Rüben miete angelegt und mit einer Lage Stroh und Erde bedeckt, über haupt ganz so verfahren wird, wie es beim Aufstellen der Kartoffel mieten zu geschehen pflegt. Die der Länge nach durch die Miete gehende Raufe bietet eine bedeutende Fläche zur Ausdünstung dar, welche durch den durch die Raufe hindurchgehenden Luftzug stets entführt wird. Die offen gelassenen Ausmündungen der Raufe bleiben bis zum Eintritt des Frostes unverschlossen, werden aber sobald eS zu frieren beginnt, mit Stroh verstopft, und bei sehr strengem Frost auch noch mit etwas Dünger belegt, bei eintretender mil der Witterung dagegen sogleich wieder geöffnet, wodurch man, wie oben bemerkt, stets den dem Bedürfnisse angemessene« Temperaturgrad den Mieten zu erhalten im Stande ist. Diese Methode hat vor anderen auch noch den wesentlichen Vorzug, daß man nicht so ängstlich besorgt sein darf, die Rüben vor dem Aufstellen in Mieten erst vollkommen abtrocknen zu lassen, wenn sie, wie es in der Ernte oft nicht ander- thunlich, bei nasser oder feuchter Witterung eingefahren sein sollten. Man kann bei diesem Verfahren die Rüben so wie sie vom Lande kommen und noch ziemlich feucht, in Mieten setzen; der durch die letztere streichende Luftzug wird sie sehr bald, nicht von der bloß adhärirenden, sondern auch von einem Theile ihrer eigenthümlichen Feuchtigkeit befreien und sie dadurch um so haltbarer machen. vr. Notter. Das Geheimnitz des Pavillons. Eine Strandgeschichte von Iulius Mühlfeld. (Fortsetzung.) Mit einem schnellen Griff riß ich den Vorhang auf, daß nun das Mondlicht voll in das Zimmer siel, mir gerade in das Gesicht. . . . „Komm herein, Du alter Geselle," rief ich laut und höh nend, daß es gar schauerlich für mich selbst in der stillen Nacht klang; „komm herein, alter Geselle, und predige mir einmal Vernunft. Bist zwar selbst selten nüchtern, -jedoch versuche ein mal, ob Du einen Thoren ernüchtern kannst." Und voll und groß, wie er war, sah ich ihm in das leuchtende Gesicht. Wovor erschrak ich denn so jäh? Furchtbar, durch und durch erschüttert, doch nicht, wie vor einem Gespenst, nicht zum Entsetzen — nein, ich begriff es selbst nicht, mehr freudig süß, hoffnungsreich. . . . Waren denn das nicht Meta's Züge, die mir aus des Mondes lichter Klarheit in einer Lieblichkeit und Schönheit entgegen strahlten, die mein Herz hoch auf wallen machten im freudigen Entzücken? — Ja, ja, sie waren e-, sie waren eS, und wie geblendet barg ich den Kopf in die Kiffen,