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Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188803149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18880314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18880314
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-03
- Tag 1888-03-14
-
Monat
1888-03
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.03.1888
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weise,,, daß Privatpersonen zur Androhung von Strafen überhaupt nicht berechtigt sind und daher selbstverständlich auch über die Ver wendung dieser Strafgelder keinerlei Verfügung treffen können beides ist vielmehr lediglich Sache der zuständigen Behörde. — Der königl. sächsische und königl. preußische Hofphotograph W. Höffert in Dresden und Berlin wurde beauftragt, die photographische Aufnahme des Kaisers Wilhelm im Dom auf dem Paradebett zu bewirken. — Die königliche AmtShauptmannschaft Dresden hat die Druck schriften: „Amselrufe.- Neue Strophen von Karl Henckcll. Zürich. Verlags-Magazin (I. Schabclitz) 1888. „Sturm." Zürich 1888. Verlags-Magazin (I. Schabclitz) auf Grund 8 11 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1876 verboten. — Dresden. Man erwartet demnächst die Beförderung deS AppellätionSgerichtspräsidenten Klemm zum Präsidenten deS Ober landesgerichts an Stelle des verewigten Or. v. Weber. An Klemm'S Stelle würde, wie eS heißt, Herr Senatspräsident Werner vorrücken. In das Oberlandesgericht soll dann Herr Justizrath Hensel aus dem Justizministerium übergehen, der durch den Landesgerichtspräsidenten Just aus Freiberg ersetzt würde. Auch spricht man davon, daß der Direktor im Justizministerium, Geh. Rath Hedrich, aus Gesundheits rücksichten in Pension zu treten gedenkt. — Dresden, 13. März Das Hochwasser der Elbe war im Laufe des gestrigen Tages in stetem, wenn auch langsamem Steigen begriffen. Den höchsten Wasserstand erwartete man für Abend 11 Uhr mit ca. vier Meter über Null. Die trüben Fluthen des Stromes, die sich rauschend durch die Pfeiler der Brücken zwängten, boten ein imposantes Schauspiel, welches zahlreiche Zuschauer angezogen hatte. Oberhalb der Angnstusbriicke hatte sich der Strom außerhalb seiner Ufer ein breites Terrain erobert, er bedeckte den Elbquai und die Terrassenuferstraße vom Elbberg bis über das Terrassenthor und aus dem rechten Ufer den größten Theil der Thränenwiese. Unter Wasser standen ferner: der Steinablagernngsplatz unterhalb der Albertbrücke, der ganze Leinpfad, der Allstädter Packhossquai, die Elbeisenbahn zum Ausschiffungsplatze am linken Ufer, der Neustädter Packhos unter halb der Marienbrücke, das Neustädler Ufer bis an den Palaisgarlcn, di« Ablagcrungsplätze bis zum Lincke'schen Bade und durch Stau wasser in der Prießnitz die Gärten der Prießnitzstraße. In den durch Stauwasser bedrohten Straßen der Friedrichstadt, sowie der Wils druffer und Pirnaischen Vorstadt war man gestern Nachmittag mit der Ansuhre und Bereitlegung des Nothbrückenmaterials zum Ge brauche, sowie theilweise auch bereits mit dem Bau von Brücken selbst beschäftigt. — Wie die Elbe, so zeigten auch die meisten der übrigen Flüsse Sachsens einen sehr hohen Wasserstand mit theilweisem Austritt aus dem Flußbett. — In Ebersdorf bei Löbau brannte in der Nacht zum II. März das dem Gartennahrungsbesitzer Mosig gehörige, nicht massive Wohnhaus nieder. Das Gebäude sollte diese Woche abge tragen und an dessen Stelle ein Neubau aufgefllhrt werden. Da im übrigen das Haus zur Zeit unbewohnt war, liegt zweifellos Brand stiftung vor. — Oederan. In der Nacht zum Sonnabend kurz vor 12 Uhr brannte in Thiemendorf das zum Beigut des Erbgerichts gehörige Schäfereigebäude nieder. — Leipzig, 12. März. Kommenden Sonntag halten sämmt- liche hiesige Militärvereine — es sind deren 15 — aus Anlaß des Heimgangs Kaiser Wilhelm's eine Kirchenparade ab. Nach den jetzt gefaßten Beschlüssen werden die Mitglieder der gedachten Ver eine sich auf dem Augustusplatze stellen und lautlos unter Mit sührung ihrer Fahnen nach einer noch zu bestimmenden Kirche unserer Stadt abrücken. — In Claußnitz bei Burgstädt ist am 9. März Abends der Zimmermann Donner in Folge der Dunkelheit vom Wege abgekommen und in den durch das eingetretene Thauwetter sehr stark augcschwollenen . Dorsbach gefallen und ertrunken. *,* Li mb ach. Der Vorstand des hiesigen Kaufmännischen Vereins hat den für Donnerstag angesctzt gewesenen Stettenheim- Abend verschoben, da der Charakter desselben nicht der Stimmung des um seinen Kaiser Wilhelm trauernden deutschen Volkes entsprechen würde. Wie allerorts, so herrscht auch hier aufrichtige Trauer um den dahingeschicdenen Kaiser, welche vollgiltiges Zeugniß ablegt, wie man denselben allgemein ehrte. Am Tage der Beisetzung der kaiser lichen Leiche wird hier jedenfalls ein Trauer-Gottesdienst mit Kirchen Parade der Militär-Vereine stattfinden, wobei sich jedenfalls auch ' durch Schließen der Geschäfte u. s. w. die allgemeine Trauer be künden wird. — In Mylau ist am 10. März der Dachstnhl des dreistöckigen, Herrn Fabrikant Rätzer gehörigen Wohnhauses abgebrannt. — Das Rathskollegium in Falkenstein hat die vom Beleuch- inngsausschusse beantragte Erbauung einer Gasanstalt auf städtische Kosten einstimmig genehmigt. — Zwickau, 12. März. Nach Ausweis des neuen Adrcß bnches bestehen gegenwärtig in hiesiger Stadt 20 Hotels bez. Gast höfe und Herbergen, 141 Restaurationen — darunter 13, in welche» öffentliche Tanzvergnügen stattfinden, und 8 Conditoreien und Cafös, insgcsammt also 169 derartige Etablissements. Da hiesige Stadl Ende December 1887 40658 Einwohner zählte, so kommen somit auf ein Schanklokal 240 Einwohner. — Der Deutsche Kriegerverein zu Bockwa und Cainsdorf brachte bereits gestern seinem Heimgegangenen obersten Kriegsherrn als letzte Ehrenerweisung eine Kirchcntranerparade. — Unseren Nachbargemeinden Schedewitz, Maricnthal, Ober- und Niederplanitz, Wilkau, Schönau, Luga», und Gcrsdorf ist die staat liche Genehmigung zur Anstellung eigener Verwalt ungsvoll- preckungsbeamten ertheilt worden. — Glauchau, 13. März. Gestern Abend fand im Casino Gebäude eine Zusammenkunft einer Anzahl hiesiger angesehener Ein wohner statt, um einen Ausschuß zu wählen, der den von mehreren Seiten angeregten und günstig aufgenommenen Plan, dem hochseligen Kaiser Wilhelm ein locales Denkmal zu errichten, weiter ent wickeln, die nöthigen Fonds sammeln und die Ausführung nach allen Seiten hin vorbereiten soll.- — JnKrumhermersdorf bei Zschopau ist, wie wir bereits vor einigen Tagen mitlhcilten, unter der Bevölkerung ein großer Nothstand ansgebrochen, der das Eingreifen der Behörden zur Noth- wcndigkeit machte. Circa 560 Arbeitskräfte feiern daselbst theils gänzlich, theils verdienen sie einen kärglichen Wochenlohn von höchstens 2 Mk. Auf der Tagesordnung der am Sonnabend den 10. März in der königlichen Amtshauptmannschast zu Flöha abgehaltenen außer ordentlichen Bezirksvcrsammlung stand als einziger Vcrhandlungs- gcgenstand „der Nothstand in Krumhermersdorf." Es wurde in derselben beschlossen, zur Linderung der augenblicklichen Nvth der Bevölkerung von Krumhermersdorf aus Bezirksmitteln eine Summe bis zu 3000 Mk. zu gewähren. Herr Kreishauptmann von Hausen, welcher der Bezirksvcrsammlung beiwohnte, begab sich in Begleitung des Herrn Amtshauptmann von Gehe am Sonnabend Nachmittag nach Krumhermersdorf, um sich von dem besprochenen. Nothstand a» Ort und Stelle zu überzeugen. — Altenburg. In Rositz wurde am II. März ein Schul- knabe, Sohn der Wittwe Heilmaun von dort, von einem Eiseubahnzug überfahre». Wie der Knabe aus die Schienen gelaugte, ist nicht bekannt. Sächsischer «and es. Nn,«raer. Nr. 61. Mittwoch, 14. März 1888. — Halle, 10. März. Infolge Verdacht», den Klempnermeister Wernecke in Giebichenstein ermordet zu haben, wurde neuerdings der Arbeiter Steinig in Hettstedt verhaftet und der Klempnergeselle Beyer aus der Haft entlassen. Aus Nah und Fern. — Wassersnoth wird aus verschiedenen Gegenden Deutsch lands, namentlich wieder au- dem Riesengebirge, berichtet. Auch der Rhein ist im starken Steigen. Fulda, Werra, Eder, Schwalm, Lahn sind aus ihren Ufern getreten und haben starke Ueberschwemmungen hervorgerufen. Die Unterneustadt von Kassel ist zum Theil überfluthet, so daß ein Kahnverkehr eingetreten ist. — Auf offener See verbrannt. DaS amerikanische Schiff ..I. T. Berry" ist auf offener See zwischen Neuseeland und der australischen Küste verbrannt. Da das Schiff mit Petroleum be- laden war, so ließ sich wenig gegen die Wuth der Flammen auS- richten. Kaum hatte sich ein Theil der Mannschaft in die Boote begeben, als das Bordertheil des Schiffes in die Luft flog. Drei zehn Matrosen, find getödtet, zwölf Matrosen nebst Kapitän und Steuermann konnten nach siebentägigem Umhertreiben auf offenem Meere gerettet werden. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die stnuiidi »Niere» Blatte» »-»den ersucht, LU» wichtige Begebenheiten gütig» mitzntheNen. Chemnitz, den 13- März. — Ein Ehrendiplom wurde dem Privatmann und vormaligen Raths auctionator Herrn Gnstav Adolf Eduard Meyer, hier, Gartenstraße wohn Haft, von Seiten des Rathes unter entsprechenden Glückwünschen überreicht anläßlich des fünfzigjährig en BürgerjubilänmS, das genannter Herr am Sonntag feierte. — Die Typhuserkrankungen haben ihren epidemischen Charakter vollständig verloren; sie sind in der letzte» Woche auf eine Höhe herabgesunken, die von den in allen moderne» Großstädten herrschende» normalen KrankheitSzuständen nicht viel verschieden ist. Wie außerordentlich bedeutend die Abnahme der Erkrankungen ist, geht aus der nachfolgenden Aufstellung mit einer Klarheit hervor, die nichts zu wünschen übrig läßt: In der Woche vom 1. bis mit 7. Januar erkrankten «i Personen an Typhus, ein Todes fall an dieser Krankheit trat nicht ein, voin 8. bis 14. Jan. erkrankten 21, starb 1, für die Zeit vom 15 bis 21. Januar stellte sich das Bcrhältniß auf 28:1, 22. bis 28 Januar 67:4, 29 Januar bis 4. Februar 200:1, 5. bis ll. Februar 217:4, >2. bis 18. Februar 475:10, 19. bis 25. Februar 307: >5, 26. Febr. bis 3. März 128:36, 4. bis 10. März 17:24. Wir wollen hierbei noch darauf ausdrücklich Hinweisen, daß die meisten Todesfälle an Typhus in der 3., kritischsten Woche der Erkrankung stattfinden. Im Uebrigen bedürfen die angeführten Zahlen keines weiteren Commentars, sie sprechen genügend für sich selbst. —ztr-. Die Frühling sh offnun gen, welche sich an die milde Witter ung der letzten Tage knüpften, sind vorläufig wieder zu Schinden geworden. Schon ini Laufe des gestrigen Nachmittags sank die Temperatur mehr und mehr; namentlich gegen Abend war das Fallen derselben ein empfindliches, und als nach Eintritt der Dunkelheit noch ein kalter Regen herniedersprühte, ward cS vollends ungemüthlich. Heute Morgen laber mußte man mit Miß behagen bemerken, daß gar der Winter noch einmal eingekehrt ist —: es lag eine Schneedecke und der Himmel warf immer noch mehr des weißen Flaumes ans die Erde, und zwar in einer Weise, als ob er nicht Lust hätte, gleich wieder aufzuhören. Das ist nicht hübsch, entschieden nicht. Wir haben schon nahezu Mitte März; die Blattknospen sollten bereits springen und Maß liebchen und Schneeglöckchen blühen, — statt dessen bekomme» wir womöglich »och einmal Schlittenfahrt, an der wir uns diesen Winter schon übersättigt haben. Geht das so weiter, so ist es gar nicht unwahrscheinlich, daß uns im Jahre des Heils 1888 „weiße Ostern" bescheert werden, was wohl den Meiste» nicht besonders angenehm wäre. Auch ans viele Geschäfte übt der lange Winter eine» üblen Einfluß aus; von allen Seiten ertönen Klagen, und nur einige wenige Branchen sind cs, die besonderen Bortheil aus der dauernden rauhen Witterung ziehe». —I--. JmVerein der Heizer und Maschinisten, dessen Mitglieder zahl z. Z. 145 beträgt, beschloß am Sonntag den 11. d. M. der Assistent bei der königl. Gewerbe-Jnspection, Herr Ingenieur H. Grund, eine» Cyclns von 10 Vorträgen, in denen derselbe auf Wunsch des Vereins während des Winters in höchst fesselnder und stets allgemein verständlicher Weise, unterstützt durch '»ndcrte an die Tafel gezeichneter Skizzen, darüber sprach: „Was muß ein .eizer wissen?" In de» vo» oft über 100 Mitgliedern besuchten und meist zwei Stunden dauernden Borträgen, die auch Herr Gcwerbe-Juspector Schiffner zwei Mal durch seine Gegenwart beehrte, behandelte Sprecher die Dampf- bildung, die Dampfkessel im allgemeinen, sowie im besonderen, die Kesselsysteme der hiesige» Gegend, die Brennmaterialien und deren beste Ausnützung beim Dampskesselbetrieb, die Dampskesselexplosioncn und ihre Ursache», die Be dienung des Kessels, die Apparate zur Zuleitung des SpeiscwasserS, zur Er kennung des Wasserstandes und des Dampfdruckes, sowie zur Ableitung des Dampfes bei zu starker Dampfentwickelung und unter normalen Verhältnissen, endlich die Verhaltungsmaßregeln, beziehungsweise die gesetzlichen Borschristeu, insoweit sich dieselben aus Besitzer, Heizer und Maschinenwärter erstrecken. Außerdem gab Vortragender in der »ach jedem Bortrag freigegebeneil Dis kussion über das Gehörte oft bedeutsame praktische Winke, die den Zuhörern klar zum Verständnis brachte», daß Theorie und Praxis sich auch im Heizer sache sehr wohl vereinbaren lassen. Wegen seiner um den Verein erworbenen besonderen Verdienste ernaunte der Verein Herrn Ingenieur Grund zu seinem Ehrenmitgliede. Auch konnte der Verein nicht umhin, dem Vorstande der kgl. Gewerbe-Jnspection Chemnitz, Herrn Inspektor Schiffuer, weil derselbe die Abhaltung der Vorträge gewährt hatte, Ehrenpräsidium und Mitgliedschaft des Vereins anzutragen. Beide Herren »ahmen die ihnen zugedachte Ehre dankend an und erhielten nach Schluß der Vorträge durch den Vorsitzenden des Ver eins, Herrn Jul.Emmerich, je ein schön ansgestaltetes Diplom in passender Weise überreicht. Bei Eröffnung der Sountagsversaininlnng gedachte der Vor sitzende in kurzen Worte» des Ablebens Sr. Majestät des Kaisers, woraus sämmtliche Anwesende sich von den Sitzen erhoben. Vo» den weiteren Ver dunklungen sei »och erwähnt, daß zwei unschuldig in Noch geratheue College» mit einer Geldspende bedacht wurden; es erhi lt der eine 8, verändere 6 M. Die Versammlung am Sonntag war so stark besucht, daß die große Gaststube im „Vater Jahn" kaum Raum genug bot. —gl?.. Die Geueralversammlnug der Unsallversicherungs- Genossenschaft zu Chemnitz (i. Liqu.l, welche gestern Montag im Saale der „Börse" abgehalten wurde, hatte das Ergebniß, daß die Anträge des Vcrwaltungsrathcs sämmtlich, mit einer geringe» Abänderung des ersten, an genommen wurden. Antrag 1: aus die dividcndcubcrechtigten Ücberschußbeträge in Höhe von 1,492,85s Mk. 19 Pfg. 10 dieser Summe an die berechtigten Interessenten vertheilen zu lassen, gelangte nämlich dermaßen zur Annahme, daß die beantragten 10 aus 12 erhöht wurden. Gegen Antrag II: den Nest des verbliebene» Vermögens der Genossenschaft dem Verwaltnngs- rathe zur Remnnerirung der Genossenschafts-Organe zur Verfügung zu stellen, war nur eine einzige Stimme. Antrag III: dem Verwaltungsrache die Ucberwachung der Ausschüttung des Vermögens in Gemäßheit der gefaßten Beschlüsse zu übertragen und denselben zu ermächtigen, nach vollzogener Aus schüttung den Liquidatoren sofort Entlastung zu erthcilc», sowie sonst die Verfügungen zu treffen, welche zur Beendigung der Liquidation gesetzlich er forderlich sind wurde einstimmig genehmigt. — Der Verkehr ans dem Rangirbahnhos Kappel 1887. Wäh rend der Gesammt-Wagcnumsatz anf dem Kappeler Bahnhof 1886 mit 169,920 Wagen gegen l885 eine nicht unbeachtliche Abnahme zeigte, ist er im Jahre >887 auf die vorher »och nicht erreichte .vöhe von 204,373 Wage» gestiegen; das bedeutet eine Zunahme von 34,452 Wagen oder 20,3Proce»t. Der Ein gang bezifferte sich ans l02,142, der Abgang aus 102,230 Wagen. Auf die einzelnen Richtungen vertheilen sich die Umsätze wie folgt: Richtung nach Dres den eingehend 21,621, ausgehend 26,781, Zwickau 33,807 bezw. 25,642, Lngan-Oelsnitz 24,845 bezw. 21,972, Hauptbahnhos 21,779 bezw. »>,627 Wagen Nach Ladungen, ü 5000 l-g, gerechnet, betrug der Gesammteingang 26,124 solche Ladungen, wovon allein 21,406 anf Kohle», die übrigen auf Produkte» entfiele». Im Jahre 1881 betrug der Gesammteingang nur 3808 5000 Kx- Ladungen. Die Anzahl der 1887 entladenen Wagen betrug 13,253, daraus ist ersichtlich, daß bei Weilein die meisten Wage» mehr als einfach tragsähig waren. Beladen wurden 1887 in Kappel 574 Wagen gegen 541 in 1886, 121 in 188l. Der Kohleuverkehr nahm in Kappel nach Ladungen um 14,4 Proccnt, der Productcnverkehr um 28,1 Procent zu, während sich die Ge- samultcntladnng in 7 Jahren etwa versicbenfachle. Uebcrraschend ist die Zu nahme im Braunkohlen- und Koaksverkehr, sowie in der Gesammteinnahme, welch' letztere sich gegen das Vorjahr um ca. 32 Proccnt steigerte. — Diese bedeutende Zunahme tritt »och mehr hervor, wenn man daneben in Betracht zieht, daß auch ans dein Hauptbahnhof der Gesammt-Gütcrverkchr eine be trächtliche Steigerung (um fast 7 Procent im Ganzen) gegen das Vorjahr anszuwciscn hatte. Ohne Zweifel wirst dieses Verhältnis; ein günstiges Licht ans das Emporstrcben der Chemnitzer Industrie; möchte unsere Stadt vor einem Rückschlag für immer bewahrt bleibe» I — Falls Menagerie hat heute früh Chemnitz verlassen und sich per Axe zunächst nach Frankcnberg begebe», woselbst die Menagerie, wie wir hören, eine Woche lang ausgestellt bleibe» soll. Bei dem Aufbruch hier trat »och ein kleiner Zwischenfall ein. DaS Kamccl benutzte eine» unbewachten Augenblick, »m durch eine »ur lose geschlossene Lücke in der Wand der Bretter buvc das Freie zn gewinnen; cs wurde jedoch bald von 4 Männern wieder scstgcuommc». —* Scheu geworden. In einem Grundstück au der Sedanstraße sie infolge deS weichen Bodens bald nicht weiter konnten und von selbst stehe» blieben. Aus der Ädorferstraße rissen sie «inen Gaskandelaber um. — Heute früh wurde auf der Uferstraße ein vor einen leichten Wagen gespanntes Pferd scheu und ging die Uferstraße herein über den Johanntsplatz nach der König» straße durch. Aus letzterer Straße gelang es, da- Thier auszuhalten. Scha den ist dadurch nicht angerichtet worden. —* Frevelhafter Streich. In der Nacht vom 11. zum 12. d. M. sind aus der Hermannstrabe, Linienstraße, Brühl, Rochlitzerstraße, Tlisenstraße, Mühlenstratze, untere Actienstraße vo» einer größeren Anzahl Häuser die zur Befestigung der Fensterläden dienende» eisernen Bolzen von zwei unbekannten Männern herausgezogen und gestohlen worden. —"Folgen deS Leichtsinn». Gestern Mittag vergnügten sich aus den sog. Schwenkswiesen an »der Blankenauerstraße mehrere Knaben In der Weise, daß sie auf eine Eisscholle, die sich aus einer größeren Lache befand, traten und damit gondelten. Hierbei hatte ein 9 Jahr alter Knabe daS Un glück, von der Scholle abzugleiten und in die ziemlich tiefe Lache zu fallen und zu ertrinken. Di« anderen Knaben holten zwar Hilfe herbei, doch zn spät. ES ist bi» jetzt noch nicht gelungen, den Leichnam de« verunglückten Kinder zu finde». —* Selbstmord. Auf HelberSdorfer Flur soll sich vorgestern eine Dienstmagd, nachdem sie sich vorher ihrer Kleidung bis auf da» Hemd ent ledigt hat, in selbstmörderischer Absicht in den Chemnitzflnß gestürzt haben und darin ertrunken sein. Der Leichnam dürste bei dein hohen Wafferstande von den stark strömenden Fluthen wohl weit mit sortgetragen werden. Ttandesamts.Rachrlchten. Chemnitz. Uebersicht aus die Woche vom 5. bis mit 10. März 1888. H. Angemeldete GeburtSsälle 112, als: 55 Knaben und 57 Mädchen. 8. Angemeldete Sterbesälle 100, als: 59 männliche und 41 weiblich« Personen. 6. Eheschließungen 23, als: Brauer Ernst Julius Pfennig zu Kirchberg, evang, mit Helene Martha Arthalb, Martinstr- 11, evang. — Kaufmann Carl Lewin, Annabergerstr. 48, mosaisch, mit Flora Helene Martha Pichler das-, röm.-kath. — Klempner Hermann Richard Gerber, Martinstr. 12, evang., mit Anna Maria Hosmann, Brauhausstr. 22, evang. — Handarbeiter'Carl August Gemeinhardt, Stistsstr. 6, evang-, mit Amalie Auguste Findeisen das., evang. — Schmied Ernst Emil Schmidt, Mühlenstr. 62, deutschkath., mit Auguste Marie Fröhlich das., evaug. — Schlosser Gustav Adolph Hähnel, Brühl 48, evang., mit Anna Lina ClauSnitzer das., evang. — Expedient Hermann Robert Lose, Lntherstr. 2, evang., mit Auguste Bertha Köhler, Uferstr. 20, evang. — Friseur Wenzl Anton Gähn, Mühlenstr. 76, röm.-kath^ mit Anna Marie Kreher, Elisenstr. 24, evang. — Fleischer Gustav Friedrich Esche, Angnstusburgerstr. 46, evang., niit Albine Clara Zschockelt das., evang. — Maurer Julius Larisch, Dammstr. 1, röm.-kath.. mit Anna Margaretha verw. Gregory, geb. Seidel das., evang. — Kistenbauer Carl Floren» Wagner, Logenstr. 31, evang., mit Lina Amalie gesch. Werzner, geb. Klotz daselbst, evang. — Strumpfwirker Julius Theodor Schindler, Reichsstraße 54, evang., mit Henriette Friederike Otto, Stollberger- straße 30, evang. — Bauunternehmer Hermann Robert Gleibe, Rudolfstr. 39, evang., mit Johanne Martha Pechstein zu Gablenz, evang. — Hausdiener Hermann Eduard Thierselder, Oststraße 48, evang., mit Emma Emilie Sonn tag das., evang. — Kaufmann Gustav Hermann Wilhelm Boye zu Magde burg, evang., mit Bertha Hedwig Beyreuther, Poststr. 27, evang. — Töpfer Paul Friedrich Böttcher, Reitbahnstr. 25, evang., mit Anna Elise Schneider das., evang. — Fabrikarbeiter Franz Richard Dürrleder, Elisenstr. 19, evang., mit Marie Helene Jahn, Hospitalgasse 12, evang. — Handarbeiter Heinrich Wilhelm Sprauger, Elisenstr. 22, evang., mit Friederike Wilhelinine Schubert das., evang. — Eisendreher Ernst Bruno Seyfferth, Bernsbachstr. 24, evang., mit Mathilde Hedwig Fischer, Uhlichstraße 6, evang. — Gärtner Carl Max Berthold, Augustnsburgerstr. 42, evang., mit Fanni Hedwig Lenk das., evang. — Staatsbahndiätist Ernst Oswald Epperlein, Hainstr. 29, evang., Mit Helene Hedwig Geyer, Poststr. 14, evang. — Kistenbauer Julius Oswald Kaden, Zwickauerstr. 87, evang., mit Lina Alma Siegert das., evang. — Lackirer Carl Heinrich Escher, Hauboldstr. 24, evang., mit Auguste Marie Reichel das-, evang. >>. Eheausgebote 31, als: Zimmermann Rupert Skala, Limbacher« straße 29, mit Franziska verw. Höckel geb. Jäger das. — Bäcker Carl LouiS Friedrich, Rießnerstraße 12, mit Anna Auguste Berger das. — Schmied Friedrich Albert Brösicke, Zöllnerstrabe 30, mit Lina Flora Münzner, Bismarckstr. 7. — Krankenwärter Franz Richard Gustav Paul Schultz«, Zschopauerstr. 87, mit Emma Anna Kluge das. — Handarbeiter Carl Fried rich Hilbert, alte Dresduerstr. 1, mit Lina Pauline gesch. Jrmscher geb. Lißner das. — Maschinenbauer Johann Göttlich August Hähnel, Hainstr. 79, mit Christiane Wilhelmine gesch Uhlig geb. Meiner das. — Tapezierer Carl Heinrich Ludwig Br.-tschneider, Jacobstr. 2, mit Anna Fanny Schroth, Stifts straße 5. — Galaitteriewaarenhändler Hugo Edmund Günther, Schloßstr. 4, mit Anna Emilie Weber zu Paußnitz. — Expeditionshilfsarbeiter bei der Staatsbahn Johannes Krutzsch, an der Georgbrücke 1, mit Martha Elsbeth Katharina Brückner das. — Eisendreher August Richard Nabel, Sonnenstr. 44, mit Johanne Caroline Lina Müller, Hainstr. 36. — Kaufmann Richard Oswald Simon zu Leitelshai» mit Johanna Ernestine Elwine Danscher, Poststr. 53. — Sattler Gustav Gcöger, Ferdinandstr. 13, mit Maria Lösel das.—Bezirksschnllehrer Johannes Friedrich Agathon Hache, Palmstr. 6, mit Clara Emilie Marie Anna Fiedler, Sonnenstr. 13. — Handarbeiter Johann Andrea- Heyn Schloßberg 8, mit Johanna Wilhelmine Bauer das. — Feilermann Gustav Theodor Thiele, Peterstr. 27, mit Therese H.-rmine Simon das. — Schlosser Carl Alwin Meinhold, Reichsstr. 63, mit Jda Auguste Morgenstern, Moritzstr. 19. — Schriftgießerei-Factor der Reichsdruckerci Emil Robert Otto PrieS zu Berlin mit Marie Johanna verw. Geißler geb. Schubert, Schillerst«:. 48. — Eisenbohrer Emil Hermann Richter zu Glösa mit Alma Clara Uhlig, Blankenauerstr. 24. — Posthilfsbote Friedrich Benjamin Hammer, Garten- str. 35, mit Minna Wilhelmine Klinger das. — Eisendreher Ernst Bruno Richter, Mühlenstr. 4, mit Anna Helene Franke, Hainstr- 105. — Bäcker Johann Ernst Mothes, Augustiisburgerstr. 49, mit Anna Marie Schreitcr, Uhlandstr- I. — Thorwärter Carl W.lhelm Hahneseld zu Dresden mit Auguste Minna Pönisch, Köcnerstr. 4. — Barbier Friedrich Wilhelm Bober, große Brüdergasse 7, mit Anna Helene Jrmischcr das. — Fleischer Moritz Rudolph Krause, Wettinerplatz 2, mit Alma Adeline Schramm, Bismarckstr- 9. — Maschinenbauer Friedrich Mar Beminann, Theaterstr. 74, mit Clara Sidonie Schiffuer, Waisenstr. 8. — Eisengießer Hermann Richard Blechschmidt, Jacobstraße 34, mit Enima Minna Ungethüm, hinter der Klostermühle 10. — Schlosser Wilhelm Lonis Siegel, Zöllnerstraße 3, mit Fanny Theresie Künzel, Crnsinsstr 4. - Markthelfer Johann Göttlich Peter, Martinstr. 23, mit Bertha Auguste verw. Grnndmann geb. Günther zu Gablenz. — Schlaffer Oswald Richard Mcinig zn Einsiedel mit Juliane Emma Döring, Jägerstr. 3. — Fabrikarbeiter Max Richard Gerdes, Jacobstr. 30, mit Hermine Hulda Schumann das. Für den redactionellen Theil verantwortlich: Franz Götze in Chemnitz. Für nicht erbetene Zusendungen ist die Verlags-Expedition nicht verbindlich. Eine unzählbare Reihe bilde» die Atteste, welche die Heilkraft von Warner s Safe Cure bei Nieren-, Leber- und Harnorgankrankheitcn und all' ihrer secundären Leiden, z. B. Rheu matismus. Gicht, schlechte Verdauung und Ernährung re. bezeugen. Als weiterer Zeuge tritt Herr Louis Frank, Kaiserstraße 19, in Schönebeck bei Magdeburg, aus und schreibt: „Nach den erste» acht Tagen seit dem Gebrauch Ihrer Warner's Safe Cure konnte ich bei meinem Kinde schon etwas Besserung spüre», indem die Schwulst abnahm und dasselbe nicht mehr folche Athem- beklettimnng hatte. In der zweiten Woche ging die Schwulst ganz weg und nach der ersten Flasche konnte mein Fritz schon ausstehen. Nach der zweiten Flasche besserte sich der Urin zusehends, der Appetit war gar nicht mehr zu beschwichtige» und ist ein Rückfall nicht zu befürchten. Ich bin voll und ganz überzeugt, daß Warner's Safe Cure ein tüchtiges Heilmittel für Nierenleiden ist, und habe ich hier noch eine» anderen Fall zn verzeichnen. Eine ältliche Frau hieiselbst, welche im vorigen Jahre eineil Anfall derselben Krankheit halte, der auch nicht richtig behandelt wurde, bekam vorigen Monat ihr altes Leide» wieder. Die Frau nahm Ihre Mcdicin und ist jetzt wieder ganz mobil. Indem ich Jhuc» meine» innigsten Dank sage, wünsche ich, daß alle derartig Leidende sich vertrauensvoll der Warner's Safe Cure bedienen mögen." — Verkauf und Versandt nur durch Apotheken. District-Haupt-Niederlage: Engel- Apotheke in Leipzig. I Icöiinsn solicls korsonsn jscion 8tmni1s3 bei 6Üai»sr PtiütlKlcsib ! si-^srden. 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