Volltext Seite (XML)
WWW Urteil 11. März 1884. Imtag, 1 Sächsische Politische eltfchau. Mgkr Conferenz üt: Auf der l eiuMchleumge Entscheidung Holstein m Bunde herbeizüführen sei; is wurdi chu noch nicht Lzur Antra wer weiten Kam vertreten ar barung gemäß, e!n l-Mr folgeftage einer rascheren erwähnten Kontingente, angemessen zu verstärken sei, und daß der Oberbefehl über diese- so verstärkte KorpS au den Oberbefehlshaber der österreichisch-preußischen Streitkräfte überzugehen habe; die Bundes- versaWMlung wolle ferner 3) die Bestellung zweier weiterer Eommissare für Holstein von Seiten Oesterreich- und Preußen- unter der Voraussetzung genehmigen, daß auch die Civilverwaltung Schleswig- durch Vertretung derjenigen Regierungen, welche, zufolge Ziffer 1, Truppen nach Schleswig sen den werden, entsprechend erweitert werde; u tzlertrtwtltch beziehen durch alte r-t. Post- tags-Sitzung Verhandlung gelangen sollte, daß alsdann Baiern in derse 1 weites iS-Sitzur^ . >Hierm demgemäß beschloss richt in der Buntz eirzbringeMund da« Antrag verbinden solle, daß^n deH UchstenBm mithin acht ^age Wer, Müber*abgestimmt Deutschland. Die aus Frankfurt a. M. kommenden Rachtlchten gestalten sich mit jeder Woche mißlicher, und die Hosstiung, daß ein feste- und einiges Zusammenhalten der bun- de-tteuen Regierungen der gerechten Sache der Elbherzogthümer schließlich noch zum Siege verhelfen werde, beginnt immer mehr zu schwinden. Die letzte, am S. März abgehaltene Sitzung der Bundesversammlung hat nur zu einem negativen Ergebnisse ge führt, indem keiner der gestellten Anträge zur Annahme gelangte, sondern letztere in-gesammt den Ausschüssen zur Berichterstattung überwiesen wurden. Der preußisch-österreichische Antrag, welcher bekanntlich darauf hinausgeht, die sächsischen und hannöverschen EreartionStruppen unter preußischen Oberbefehl zu stellen und für da- Herzogtum Holstein zwei großmächtliche Civilcommissare zu ernennen, erhielt bei der Abstimmung nur 6 Stimmen, nämltch außer denen der beiden antragstellenden Regierungen noch die von Hannover, Kurheffen, Mecklenburg und der 16. Curie (Liechten stein, Lippe rc.). Es fehlte sonach die erforderliche Majorität. Doch erklärten sich nicht sämmtliche Regierungen gegen den An trag, sondem nur gegen dessen sofortige Annahme; sie verlangten demgemäß eine Verweisung desselben an die.vereinigten, Aus schüsse. Von mehreren Regierungen wurden überdies bei der Abstimmung noch anderweite selbständige Anträge eingebracht. Baiern, Würtemberg, Baden und Braunschweig stellten nämlich einen Antrag auf schleunige Verstärkung der Bundeslruppen in Holstein; eS wurde die Absendung von zwei Armeecorps vorge- schlagen und dem von Oesterreich und Preußen geltend gemachten Bedürfnisse einer Etappenstraße soll dann nach diesem Anträge durch Vereinbarung zwischen den Befehlshabern beider Theile AbhÜfe geschafft werden. Am Weitesten geht ein von der groß herzoglich hessischen Regierung gestellter Antrag, welcher sich auf Betheiligung des Bundes am Kriege in Schleswig bezieht und die Buttdestruppen in Holstein, wie in Schleswig unter das Obercommando der gegenwärtig verbündeten Armee stellen will- dafür aber eine directe Betheiligung des Bundes an der Civil- verwaltung Schleswigs beansprucht. Dieser Antrag, den wir seiner Wichtigkeit halber unter Weglassung der sehr ausführlichen Motivirung wörtlich miltheilen, geht von der ausdrücklichen Voraussetzung aus, daß eine Bethriligung des Bundes am Kriege gegen Dänemark an der rechtlichen Prüfung der Erb folgefrage selbstWrständlich nichts ändere, daß vielmehr die Ent scheidung darüber nach wie vor dem Bunde offen gehalten «erden müsse. Es wird demgemäß beantragt, die hohe Bundes versammlung wolle zu dem Zwecke der Herstellung einer einheitt liehen, sowohl Holstein als Schleswig umfassenden Action, wie solche zumal dem kriegerischen Vorgehen Dänemark gegenüber gefordert wird, beschließen: 1) daß zur Lheilnahme an der von Oesterreich und Preußen bereits cheitweise vollzöge»,en Besetzung Schleswig-, im Einverständ nisse mit den Regierungen von Oesterreich und Preußen, eine ange messene Truppenzahl, unter vorzugsweiser Berücksichtigung der da- 7., 8., 9- und 10. ArmeecorpS bildenden Kontigente, zu entsenden und dem Oberbefehlshaber der österreichisch-preußischen Streitkräfte «nterzuordnen sei; - : L) daß das in Holstein bereits befindliche Korps von Execu- tionStruppen, ebenfalls durch Bundestruppen, einschließlich der so eben Sech-unvz«au)igster Jahrgang, l. Eluartat. von allen Seiten aufrichtig willkommen geheißen werden; aber bis jetzt liegen keinerlei Anzeichen dafür vor, daß Oesterreich und Preußen ihre in der schleswig-holsteinschen Aage angenommene Politik zu modificiren und den gesammtdeütschen Interessen uttter- zuordnen bereit sind; eS fehlt vielmehr nicht an Andeutungen, daß Preußen, falls die Bundesversammlung auf den großmächt- lichen Antrag nicht eingehen sollte, entschlossen ist, seine hierzu schon bereit gehaltenen Truppen auch gegen den Willen deS Bunde- in Holstein einrücken zu lassen. Wenigstens sprechen Berliner Correspondenzeu diese Drohung unverhohlen auS. Aber auch nach einer anderen Seite hin droht Gefahr., Der erst vor Kurzem in Würzburg erfolgte engere Anschluß der Mittelstaaten untereinander erscheint durch dm Einfluß der beiden Großmächte bereits wieder gelockert und namentlich hält man BaiernS Abfall von der Sache der Herzogtümer infolge der Bemühungen Oesterreichs für eine nahezu psuendete jstatsache. Als Böeg dafür wird Folgendes mitaeti, hatten sich die dort vertretenen Regierungen bekanntlich darüber -.geeinigt, daß vor Aller " * schen Erbfolgefrage bi » > M, » W—M..M Nedacteur und Nerleger: Friedrich valther. Lin unterhaltendes Wochenblatt für den Mrger und Landmann mithin acht Tage Wer, hängt denn such dle bestimmte der StaatSmipisterLrhr. v/Butt zweiten Kamnur abgab, „daß ap^kklsselben Tage von Siner der " « Regierungen, getroffener Verein ritt geschehen werde, um die Erb- igung zuzuführen." / ES ist aber leider ganz ander- gekommen., Die Beratung über die Erb folgefrage blieb auch in der Bundestag--Sitzungvo« 3. März Zusicherung zusammen, we.lcheVF am L März in der sächsischen 4) den Militärausschuß beauftragen, schleunigst die erforderlichen näheren Anordnungen zur Ausführung vorstehender Beschlüsse in Vorschlag zu bringen." Dieser Anttag, sowie der im Eingang erwähnte Hauptan ttag der beiden Großmächte wurde mitsammt den übrigen Ver mittelungsanträgen einstimmig den vereinigten Ausschüssen zur Berichterstattung überwiesen. Die Einstimmigkeit, womit dieser Beschluß gefaßt wurde, hat zu dem sehr bestimmt äuftretenden Gerüchte Anlaß gegeben, daß eine Annäherung zwilchen den beiden deutschen Großmächten und den Mittelstaaten im Werke ei, die zu einem einheitlichen Zusammengehen und zu einer Ber- tändigung über die Endziele des fortan gemeinsamen Kriege- ühre» werde. Die Bewahrheitung diese-Gerücht- würde gewiß