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25. September.1863 Kn unterhaltendes Wochenblatt für den Würger und Landmann. Redakteur und Verleger: Friedrich Walther. en Brr- rUrkljLVNch 5» beziehen durch alle kgt. Post- All Aalte«. t« der Expedi tion, K Meißn. Ea^se Er. » zu Haden. Zftnta- liken sicherÜch wenig einverstanden sein werden. Bon protestan tischer Seite wird ebenfalls die Abhaltung einer solche. "7 sammlung von Geistlichen und Laien zur Förderung kirchlicher Gemeindeinteressen beabsichtigt, und es soll hierüber eine Bor- llr. SS. . Politisch- «eltscha« In der letzten Bundestags - Sitzung, ».Ich. .'WmL L» -»7 Ä7L7.IÄ i? W L" dle holsternrsche Angelegenyerr in bündiger Kürze den Nachweis, daß Dänemark scm vtlicktunaen bezüglich der Herzogthümer Holstein und dauenvurg nicht erfüllt und namentlich dem ^undesbeschlEe vom 9. d I nickt nachgekommen lst und daß daher nunmehr bas geeignete Erecutionsoerfahren zur Ausführung der ergangenen BundeSbeschlüffe in den genannten Hekzogthümern zu beschließcn sei. Die Ausschüsse beantragen demgemäß, daß den Regierungen von Oesterreich, Preußen, Sachsen und Hannover Auftrag zur Vollziehung der Execution ertheilt werden solle und zwar der gestalt: 1) daß die Königreiche Sachsen und Hannover le ernen Civilcommissar zu ernennen haben, welche emtretenden Falls das Executionsverfahren leiten und bis zum Austrag der Sache lm Namen des König - Herzogs die Verwaltung der Herzogthümer führen sollen; 2) daß diesen Civilcommissären eme aus säch sischen und hannöverschen Truppen zusammenzusetzende Militär macht von etwa 6000 Mann beigegeben werde; 3) daß Oester reich und Preußen zu ersuchen sind, in Gemeinschaft mit den Regierungen von Sachsen und Hannover zur sofortigen Unterstützung der gedachten Truppenabtheilung im Falle tatsächlichen Widerstandes gegen die Execu- tionsvollstreckung überlegene Streitkräfte bereit zu halten. Von diesem Beschlusse soll der dänischen Regierung durch ihren Gesandten Mittheilung gemacht, zugleich aber an dieselbe die nochmalige Aufforderung gerichtet werden, den mehrerwähnten, noch unerledigten Bundesbeschlüssen ungesäumt nachzukommen, und darüber, daß dies geschehen, binnen drei Wochen Anzeige zu erstatten. Der letzte Anttag der vereinigten Ausschüsse geht dahin, daß die Regierungen von Oesterreich, Preußen, Sachsen und Hannover von dem Erecutionßbeschlusse mit dem Ersuchen inKennt- niß gesetzt werden sollen, alles Nöthige derart vorzubereiten, daß die beschlossenen Maßregeln sofort in Vollzug gesetzt werden können. Diese Ausschuß-Anträge sollen am 1. Oct. im Schooße der Bundesversammlung zur Abstimmung kommen und es unter liegt im Voraus keinem Zweifel, daß sie von der großen Mehr zahl der Bundesregierungen rum Beschlusse erhoben werden. Die Dänemark zu stellende Frist zur Erfüllung der vom Bunde gestellten Forderungen würde demnach gegen Ende October ab laufen und für den höchstwahrscheinlichen Fall einer unbefriedigen den Antwort des Kopenhagener Kabinets müßten die Bundes truppen Anfangs November ausrücken. Doch ist, ganz abgesehen vvn neuen Ausflüchten, welche dänischerseits noch in der letzten Stunde versucht werden dürsten, ein weiteres Hinausschieben der Erecuttonsmaßregel immerhin nicht ganz unmöglich. Artikel der Erecutlvns-Ordnung bestimmt nämlich, daß, falls nicht Gefahr un Verzüge, die mit der Erecution beauftragten Regier, ungen den betheiligten Bundesstaat hiervon Anzeige machen und ,hm 'ine nochmalige Frist von drei Wochen zur Erfüllung seiner Verbindlichkeiten stellen sollen. Darüber, ob Gefahr auf hastet, hat die Bundesversammlung selbst zu be- Hinaurschieben der Execution würde ' , " chl von dem alleinigen Ermessen der damit betrauten Lunsundzwanzigfler Jahrgang. Ul. «Quartal. besprechüng nord- und süddeutscher Glaubensgenossen am 30. Sept, in Frankfurt a. M. stattfinden. Nach dem, was bisher über dieses Vorhaben verlautbart, wird dasselbe namentlich von den Führern des Nationalvereins lebhaft unterstützt. In Baiern hat die Abgeordnetenkammer beschlossen, den König zu ersuchen, Anordnungen zu treffen, durch welche dre dermalige drückende Last der Militäreinrichtungen einer allmäli- gen Erleichterung entgegengeführt wird. Die Kammer glaubt, daß dieses Ziel namentlich durch militärische Vorbildung der Jugend, gleichmäßiges Heranziehen aller gesunden jungen Männer zum Militärdienste, sowie durch Verringerung der Dienstzeit und Herstellung eines tüchtigen Landwehr- und Milizsystems er reicht werden könne. — Die Kammer hat ferner den von der Regierung beanspruchten Mehraufwand für den Friedensetat der Armee statt auf vier, nur aus zwei Jahre bewilligt, well man eine Ermäßigung des ungemein hohen MilitäraufwandS recht wohl für ausführbar erachtet. Der von den Stadträthen zu Berlin und Leipzig gemachte Vorschlag, die fünfzigjährige Jubelfeier des 18. Ott. auf dem Leipziger Schlachtfelde als eine allgemeine deutsche zu begehen, findet bei den Städten, welche zur Theilnahme hierzu aufgefordert worden, lebhafte Zustimmung und bis jetzt haben nur einige wenige Städte (wie München, Hannover, Köthen rc.) ihre Betheiligung abgelehnt. Dagegen erfreut sich das Unternehmen keineswegs der Zustimmung der preußischen Regierung, und die Mciellen Organe fallen Hand in Hand mit der Kreuzzeitung darüber her, um es als ein unpreußisches Beginnen zu verhöhnen. Dabei fehlt es nicht an heftigen Ausfällen gegen die von Sachsen im Freiheitskriege befolgte Politik, und es macht sich der preußische Hochmuth in der junkerhaftesten Weise breit. Die Nachricht, daß Hannover sich nunmehr bestimmt gegen den deutsch-französischen Handelsvertrag erklärt habe, wird in officieller Weise als unbegründet bezeichnet; die dasige Re gierung hat sich in letzterer Zeit gar nicht über diese Angelegen heit geäußert und hält an ihrem früher dargelegten Stand punkte fest. Die zur Musterung des holsteinischen BundeS-Con- tingentS bestimmten Jnspectoren (ein preußischer und ein würtemberaischer General) haben sich schließlich doch noch auf dänisches Gebiet begeben, um die dort aufgestellten BundeS- truppen zu inspiciren. Die Generale wurden von dem holsteini schen Minister sehr freundlich ausgenommen und fetirt; die Hol- rs Regierungen abhängen. Jedenfalls steht nunmehr fest, daß mit Anfang des nächsten Monats, sobald die Bundesversammlung die Ausschußanttäge angenommen haben wird, in Sachsen und Hannover die Vorbereitungen zum Ausmarsche der Truppen und in Oesterreich und Preußen zur Aufstellung der erforderlichen Reserve getroffen werden müssen, mag es nun zur wirklichen Ausführung der Execution kommen oder nicht. In Frankfurt a. M. tagt seit Anfang dieser Woche die Generalversammlung der katholischen Vereine Deutschlands, eine Versammlung, in welcher das ultramontane Element sehr stark vertreten ist und mit deren Beschlüssen die aufgeklärten Katho