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Sächsischer Landes-Anzeiger : 15.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188607159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860715
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860715
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-07
- Tag 1886-07-15
-
Monat
1886-07
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 15.07.1886
- Autor
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Tägliches Flnteryattungsölatt zum Sächsischen Landes-Anzetger. Durchlaucht habe» geruht. Humoreske vou Fritz Brentano. Nachdruck verboten. Fortsetzung L Während da» Liebespaar fich noch eine halbe Etnnde in de« JrraLngr« de» Parle» erging, schritt Fürst Egon direct anf da» Schloß z«. Er lächele stillvergnügt vor sich hin. den« e» gewährt« ihm ein ganz besondere» Bergnügen, daß gerade die beiden jungen Leut« sich zusammeugefnuden hatten. Er hatte de« Freund schon oft groß« Vortheil« zuwenden wolle», wa» dieser aber stet» entschiede» ablehute, da er nicht um die Welt den Schein ans sich lade» mochte, al» benütze er die Frenndschast de» Fürsten, n« sich zn bereichern. Durch eine Heiralh mit Lncie vou Wittnugen aber war Franz mit einem Male da, wo ihn sein fürstlicher Freund habe» wollte. Die Partie war in jeder Beziehung eine vortresflich«, da» Mädchen war schön, geistreich und da» kiel aller Wünsche de» jungen Adels; die Familie war hoch angesehen im Land« und Herr Jofia» vou Witt- ««gen wa, — wa» auch nicht zu verachte« — sehr reich. Lu» dem Gespräch der Liebenden hatte der Fürst eninommru, daß di« Aussichten seine» CabiuetS-Secretär» und Freunde» schlecht waren. Dir» betrübte ihn, während ihn anf der andere« Seite wieder di« feste Zuversicht de» Mädchen» freudig berührte und ihm die Hoffnung gab, daß Franz doch noch sei« Ziel erreichen werde. La» wruigsten» gelobte er sich innerlich, soviel al» in seinen Kräften stand, redlich dazu beizutrageu. Er hatte dafür zwei Gründe. Ersten» liebt« er Franz und »eebt« da» frische, fröhliche Mädchen gut leiden uud zweiten» freut« «S ihn. auch «lumal etwa» gegen de« allen Oberhofmarschall z« cou° splrire«, de» ihn so oft in Fragen der Etiquett« zur Verzweiflung gebracht hatte. Dafür aber wnßte er ja seine Rache haben, denn Fürsten find doch auch zuweilen sterbliche Menschen. Al» Egon sich dem Portal de» Schlöffe» näherte, sah er de» Herrn Oberhofmarschall mit steifer Grandezza etwa» seitwärt» auf «nd ab wandeln, wie immer soeben «ud unversehrt aus der Schachtel genommen, tadello» in seine« Aeußer« «nd nach seiner eigenen Meinung gewiß auch unfehlbar in seinem Innern. Vielleicht dachte er gerade wieder darüber nach, wa» wohl au» de« Fürstenthum werden solle, wenn er zu seine« Ahnen versammelt «nd selbst Ahne geworden sei; wenigsten» war «, so tiefsinnig, daß er seinen durchlauchtigen Herrn und Gebieter nicht bemerkte, al» dieser dicht bei ihm vorüberschritt Erst al» der Fürst seinem Lieb- Ung-jagdhuud zurief, welcher fich einige Schritte weiter unten anf dem Rasen tummelte, bemerkte der Oberhofmarschall sei« Versehen — Durchlaucht war an ihm vorbeigegange« «nd er, Jofia» von Llttungen, hatte da» nicht bemerkt I Da» war schrecklich l Da» war ein Verstoß gegen di« Ttiqnette. — Lin «nzweiselhaster Verstoß. Freilich hat der Mensch anf de« Rücken keine Augen, wa» von der weisen Mniter Natur recht gut eingerichtet ist, denn weh nn», wenn wir Alle» sehe» wüßten, wa» hinter «nsere« Rücke» vorgeht, aber »ach der Meinung de» Herrn Oberhof- ««schall» mußt« ein richtiger Höfliug die geheiligte Person de» Fürsten stet» sehen, nnd selbst wen« derselbe in seinem Rücken erschien, so mnßte er die Nähe de» Allerhöchste« ahnen. Und ihm, dem Träger der guten Sitte in dieser frivole» hrntigeu Leit, ihm war da» pasfirt. Der Schreck darüber schlng ihm in alle Glieder «nd kaum konnte er seine würdevoll« Haltung bewahre«, al» er Seiner Durchlaucht von fern« «achtänzrlte, um vielleicht «ine» Befehl — eine« Blick de» Fürsten z« erhaschen, an» dem er entnehme« konnte, ob dieser seinen Verstoß gegen die Etiqnrtt« mit allerhöchste« Mißfallen bemerkt habe. Aber Egon kümmerte fich vertenfelt wenig ««seine» geängstigte« Herrn Oberhofmarschall. Er hatte ihn zwar gesehen, aber ihn eben so venig beachtet, wie man etwa eine Null beachtet, welche fich ohne Begleitung einer anderen Ziffer in di« Welt wagt. Er fühlte auch dnrchan» kein Bedürfnis, fich nochmal» nach ihm «mzusehen und begab fich in sein Arbeitszimmer, um daselbst seinen TabiuetSsrcretär z« erwarten, mit welche« er gegen Abend gewöhnlich noch «ine Stunde arbeitete. Durchlaucht boruorrgtgaugt« — nicht bewerft — ftorribie! seufzt« der ««glückliche Jofia» von Wittnugen nnd doch hatte e, noch Etwa» nicht bemerkt, wa» für ihn viel wichtiger war, daß nämlich eben sei» Töchterche« au» de« Park zurückkehrt« «nd durch da» Hau», portal in da» Schloß trat, während zwei Miunte« später Franz vou Osten, an» derselben Richtung kommend, durch da» Seiteupsvrtchen verschwand. Glücklicherweise aber begegnet« er Franz erst, al» dieser in da» Labinet de« Fürste« eintrat, nicht ohne ihm vorher seinen respektvollen ««seren Blicken entzog, nachdem er nur während weniger Seeunden sein strenges Jncognito aufgegeben hatte? Ueber dies« Frage — so fährt der Versaffer in der.Breslauer Zeitung" fort, — hat mein Freund vr. Holrtschek, Adjunct der Sternwarte zu Wien, Licht verbreitet. Er wie» in einer Scbrift: »Ueber di« Bahn eine» Kometen, der während seiner günstigsten Helligkeit nicht au» den Sonnenstrahlen heran« treten kann", nach, daß e» in der That Kometen geben muß, welche, ganz nach den allgemeinen Gesetzen fich bewegend, und dabei der Sonne verhältuiß- wäßig nahe kommend, trotzdem niemals von uns gesehen werden können, vr. Holelschek giebt in jener Schrift zugleich an, wie dies« Bahnen beschaffen sein müssen, und in einer solchen lief also ohne Zweifel auch unser Komet „Khedive", der ganz zufällig zu derselben Zeit seine Sonnennähe pasfirte, während welcher die Sonne total verfinstert war. Wir verdanken r» also nur diesem sonderbaren Zusammentreffen und den ArguSaugeu de» photographischen Apparates, daß uns dieser höchst mysteriöse Komet überhaupt bekannt geworden ist. Aus dem Orte desselben, wie ihn di« Lichtbilder angeben, und mehreren anderen hier nicht wirderzugebenden Argumenten habe ich nnn gesunden, daß dieser Komet höchst wahrscheinlich ein Stück von dem einig« Monate später erschienenen großen Septewber-Kometen war, welcher fich in früheren Zeiten einmal von ihm lo-gelöst hatte. Wenn man unter dieser Voraussetzung den genauen Lauf jene» Sonnenfinsterniß-Kometen aus rechnet, so zeigt e» fich in der That, daß er niemals, weder vor- uoch nachher, von menschlichen Augen gesehen werde» konnte. Gleich- zeitig aber stellte e» fich heran», daß e» außer diesem merkwürdigen Gestirne noch ganze Schwärme von große« Kometen gebe« muß, welche, obgleich der Erde und der Sonne sehr nahe kommend, doch «lemals sichtbar werden. Ohne Zweifel schwärmte« schon Hunderte solcher himmlischer Fragezeichen an un» vorüber, ohne daß uns irgend ein Zeichen ihre Existenz venathen konnte. Diese Kometen spielen also mit un» »Verstecken" auf eine sehr sonderbare Weis«. Während fich nämlich manche Leute in die dunkelsten Schlupfwinkel verkriechen, wenn sie nicht gesehen sein wolle«, bleiben diese immer in nächster Nähe der Sonne, oder doch am taghellen Himmel; sie verbergen fich Im Uebrrmaße de» Lichtes. Auch hier berühren fich die Extreme. Wäre also damals zur Zeit der Sonnenfinsterniß, während welcher durch mangelnde» Licht das Sehen erleichtert wurde, der Photograph nicht an seinem Platze gewesen, so hätte man gewiß «och lange «icht an jene Untersuchungen gedacht, durch welche wir Äuer ganzen Schaar von großen Weltkörpern gegenwärtig auf die Groß znznsenden, den der Herr Jofia» vou Wittnugen allerding» nur mit gemessener Höflichkeit erwiderte. Odiöser Mrnsch l Parvenü« I murmelte er hinter dem Tabinet» serretär her, meine Tochter helrathrn — pah! jawai»! Ader Durch lancht vorübergegange« — nicht bemerkt — ei, eil Und sorgenvoll schritt der Herr Oberhofmarschall weiter. Höre, Franz, sagt« Fürst Egon, nachdem die Geschäfte erledigt waren und die Freund« bei einer duftigen Habanna plaudernd beisammen saßen, wie wäre e», wenn Du «einem Beispiel folgtest «ud Dich verhettathetest? L« darfst Dich schon unter de« besten Töchtern de» Lande» nmsehen. Dn hast zwar kein Vermögen, aber Du bist mein Freund — man weiß da» «nd obwohl ich fühle, daß mir Dein« Lieb» «nd Treu« «in Geschenk de» Glücke» ist, welche» ich nicht hoch genng zu schätzen weiß, so ist doch auch die Freundschaft «ine» so allmächtigen Herrn »nd Fürsten, wie ich e» bin, für Dich ei« Schlüssel, der Dir manche» Sesam öffnen wird. Außerdem gedenke ich, Dich bei Ge« legenheit meiner Hochzeit, wenn der übliche Rege« von Gnade«, bezrugnngeu auf mein dürstende» Volk fällt, zum EabinetSrath zu ernenne« und Deinen schwarze« Frack mit einem Bändchen zu zieren I« Vertrauen kann ich Dir jetzt schon mittheile», daß auch mein Schwiegervater mit der letzteren sträflichen Abficht umgeht und wahr scheinlich al» Entschuldigung dafür. Deine diplomatische» Dienst« bei Anbahnung der Verbindung zwischen Prinzessin Marl« nnd mir angebeu wird. EabinetSrath de» regierenden Fürsten — zwei Orden auf einmal — mein Amigo, wa» willst Du mehr? E» kann Dir nicht fehlen, D« darfst nur wähle« uud Hell der Glückliche«, welcher Dn Dein Herz zu Füßen legst. Mein theurer Freund, antwortete gerührt von so viel Güte Franz vou Osten «nd drückt« warm die Hand de» fürstlichen Freunde», wie danke ich Dir für Deine liebende Sorgfalt für mein künftige» Wohl. Lu hast mich seit unsere» UniverfitätSjahre» so reich mit Allem überhäuft, wa» da» Leben schön «ud angenehm macht, daß ich Dein« Liebe nie vergelten kann. Du meinst, ich solle hrirathe». ^ ist» ich will r» Dir gestehe«, auch mein Ähnlichst«« Wunsch und meine Wahl ist längst getroffen. Aber ich fürchte, daß Hindernisse unüber- steiglicher Art meinem Glück im Wege stehen. Und sollte die Freuudschaft «nd Gnade Deines Fürsten diese nicht hinwegzuräumen vermögen? fragte Egon. Dn kannst mich mit Vielem beschenke», wa» in den Auge» der Welt einen großen Werth hat, antwortete der Cabinel»s«krelär, aber Dn kannst mir da» nicht geben, was ich in meinem Falle am noth- wendigsten gebrauchte — recht viel« Ahnen. Ja, lächle nur! Ich bedürfte zu meinem Glück einiger Dutzende uralter Herren «ud Damen, so vermodert wie möglich, deren Ueberrest« ich mit unbestreitbarem Recht mein Eigeuthum neunen könnte — hätte ich diese, daun wäre mir geholfen. Ich lieb« Lücke, di« Tochter Deine» Oberhofmarschall» und werde von ihr wiedergrliebt. Vor einiger Zeit gab ich de« Vater meiner Geliebten meine Abficht z» verstehe«, nm die Hand einer Tochter anznhalteu — ich wollte mich keiner Zurückweisung anrsetzeu — allein er gab mir unzweideutig kund, daß ich mir nie Hoffnung machen solle, sein Schwiegersohn zu werde«, da ein Hau», welche» seinen Stammbaum bi» in jene Zeit zurückführ« — ' Fortsetzung folgt. Briefkasten. Alt und zimperlich. " izimmeru > Zur Erzeugung einer angenehm riechenden Lust in den Wohnzimmern und Krankenstuben wendet man jetzt vielfach Koniferengeist an, welcher eine gewisse Aehnlichkeit mit Ozogen hat und wel cher mittelst eine» ResraichifseurS zerstäubt wird. Diese wohlriechende Flüssig keit, durch welch« eine künstliche Waldlust in den Zimmern erzeugt wird, kann mau sich leicht «ach folgender Vorschrift selbst bereiten: Zu IVO Gramm Spirit«» schüttet man S Gramm KiefernadelSl, 1 Gramm Wachholderbeeröl, 2 Gramm Citronenöl, 5 Tropfen Latschenkieseröl und S Tropfen Essigäther. Fügt man noch ein Stückchen Banille und eine zerschnittene Tonkabohne hinzu, .o gesellt sich noch zu dem angenehmen Fichtenduste der Wohlgeruch de» Wald meister» hinzu. Herrn Lehrer K- Da» hübsche Sedichtchen, welche» Sie den Kindern gern miltheilen möchten, ist von Julius Sturm. Da e» nicht lang ist, wollen wir Ihren Wunsch gern erfüllen und dasselbe hier abdrucken: Ein KunststüL Der Bat« Blücher saß beim Wein, Und ring» ertönte laut sein Lob, Als fich der Feldmarschall erhob Und rief: „Mir fällt ein Kunststück ein! Ihr Herr'», dir ihr so vieles wißt, Wißt ihr, wie man den Kopf sich küßt?" Da riethen sie wohl hin «nd her, Da- Kunststück dünste ihnen schwer; Der Blücher aber lachte schlau Und — küßte seinen Gneisenau. Einsender. <üaS verstehen Sie denn eigentlich unter einer „halben Kriminalnovelle", die Sie geschrieben haben wollen? Wir bedauern, aus solche Halbheiten dankend verzichten zu müssen. Spur kommen. Auch hier hat also die Photographie, wenn auch ganz unabsichtlich, zur Förderung der Wissenschaft einen höchst wichtigen Beittag geliefert. At»s »urr- ««- ikeve«. — I. I. Kra-zewSki befindet fich, wie die „Baz. WarSz. au» Warschau meldet, gegenwärtig in der Schweiz, wo er unter Leitung de» vr. Tymowskij eine Kur gebraucht. Ende diese» Monat» beabsichtigt der Schriftsteller vorläufig nach San-R««o znrückznkehre», um dann seinen beständigen Wohnsitz in Florenz zn nehmen, wo fich der bekannte polnische Dichter Lenartowitsch gegenwärtig aufhält. — Vergeßliche» Vaterland. Während in ganz Europa ebenso wie in Amerika der Name de» berühmten Geigenmachers Sttadivario geehrt «nd gefeiert ist, beklage» e» die italienischen Zeitungen als befremdende Thatsach«, daß in Tremoua, der Vater- stadt desselben, nicht einmal rin Stein oder ein« Gedenktafel an dem Hanse, in welchem Stradiravio lebte und wirft«, an den berühmten Geigrnmacher erinnert. — Deutsch: vorzüglich! Der österreichische CultnSminister von Gautsch bereist Böhmen «nd kam dabei auch in die czechische Ober-Realschnle in Pilsen. I« einer Claffe ließ er fich di« Censuren vorlegen «ud fand, daß ein Schüler im Deutschen di« Note «vor züglich" erhalten hatte. Der Minister sprach den Knabe« an, der «nr mit größter Mühe radebrechen konnte. Der darüber zur Rede gestellte Lehrer antwortete: »Ich bitte, er kann vorzüglich Deutsch I" — »Ich bitte, reiche« Sie ungesäumt Ihre Penfionirnng rin," war die Antwort de» Minister». — Spanische Hossprache. Di« Gemahlin de» frauzöfischeu Gesandten in Madrid, welche die Königin schon in Wie« kennen ge lernt, erbat fich von derselben die Erlanbniß, de« kleinen König sehen zu dürfen. Die spanische Hof-Etikette schreibt vor, daß der Monarch uur in der Zeit zwischen 1—3 Uhr Audienzen «rtheilen darf. Al aun di« fremde Dam« um diese Stunde durch di« Oberhofmeisterin in di« Gemächer de» König» geführt wurde, mußte ihn die Amme an» dem Schlaf« wecken, und Alfonso XIII., der eine Lnßerst kräftig« Lunge zn habe« scheint, schrie fürchterlich. Beim Hinau-gehen sagte die Oberhofmeisterin der Gesandten: »Bitte, Excellenz, dem etwa» ungnädigen Empfange Sr. Majestät keinerlei Bedeutung beizulegen; unser Hof hegt die srenndschastlichsteu Gefinnnngrn für da» durch Ihren Gemahl vertreten« Land!" Ungenannt. Sie hätten Sich denke» können, daß wir Ihren noch dazu anonymen Brief einfach in den Papierkorb befördern würden, wie Sie wohl das Gleiche bei jedem anständigen Blatte erleben werden. Aber beherzigen Sie, verehrter Herr — oder haben wir eS mit einer Dame zu thun? — den Spruch: „Wer anderer Leute lästernd lacht Der habe nur «in wenig Acht WaS hinter ihm «in Anderer macht " L. W. Wenn Sie, „patriotischer" Jüngling, nach Amerika au-wandern «nd Ihre Militärpflicht gegen Ihr Vaterland nicht erfüllt haben, dann später „drüben" amerikanischer Bürger geworden find und nach Deutschland zurück- kehren, so können Sie es dem Reich durchaus nicht verdenken, wenn eS — da eS kein Recht hat, Sie io den Mititäirock zu stecken — Sie wenigsten» aus den Schub bringt. Sie dürfen sich in solchem Falle nur wenige Wochen besuchsweise in Deutschland aufhalten. grau M. Als Insekten - BertilgungSwittel wird Brom empsohle». Brom besitzt bekanntlich einen sehr heftigen chlorartigen Geruch und wirkt ähnlich wie Lhlor» nämlich deSinficirend und bleichend. Läßt mau Brom in einer offenen Flasche über Nacht in einem geschloffenen Raume stehen, so werden dadurch alle ansteckenden Stoffe und alle Insekten zerstört. Auf diese Weise können mit Ungeziefer behaftete geschloffen« Räumlichkeiten in kürzester Zeit gereinigt werden. Brom ist bei weitem wirksamer als die Dämpfe von brennendem Schwefel. Räthselsender. Dankend abgelehnt. Ein Abonnent. Der Chemnitzer Massenerkrankung liegen andere Ursachen zu Grunde, als ein Färben de« Fleisches mit Anilin, wegen welcher Nahrungsmittelfälschung kürzlich ein Dresdner Fleischer zu scharfer Gesängnißstrafe veruriheilt wurde. WaS die Erkrankungen herbeigeführt hat, ist eine Frage, die leider noch immer nicht von der zuständigen Seite be antwortet worden ist, obwohl ebenso im Interesse der hiesigen Fleischer, wie auch der Bevölkerung eine rückhaltlose Aufklärung am Platze wäre. Schon das Geständntß, daß man gesucht uud nichts gefunden hat, würde auf di« Gemüther eine bester« Wirkung haben, al» das System des absoluten Schweigens, welche- dem Entstehen ungebeuerlicher Gerüchte und häßlicher Verdächtigungen günstiger ist. als angenommen zu werden scheint. K. S. H Die vom Postamt Klosterbuch bestellten Exemplare unseres „LandeS-AnzeigerS" werden mit dem Abends S Uhr 16 Min. ab« gehenden Riesaer Zug versendet; Sie müssen also stet» Vormittags dm „LandeS-Anzeiger" bekommen, andernfalls ersuchen wir Sie, bei dem betref fenden Postamte nachzusragen, woran die Verzögerung liegt- Abonnent P. in Chemnitz. „Auf welch« Art und Weise kann dem Unfug des Hineinhaltens der Stöcke in'» Bicycle, Steinwersen nach dem Rad fahrer u. s. w abgeholfen werden? Kann man Denjenigen gerichtlich be langen lassen, der durch dergleichen Unfug Radfahrer zu Schaden bringt?" — Derartige Handlungen werden auf erstattete Anzeige gerichtlich verfolgt und empfindlich geahndet. E. G- Flecken, die an Schülermüten durch da» Berühren mit schweißigen Händen entstanden find, lassen sich in vielen Fällen durch Behandlung mit Wasserdamps oder Benzin beseitigen, häufig aber garntcht, vorzüglich wenn sie schon älter sind. — Verzeichnisse deutscher Namen für die in großen Schmetterlingsbüchern vorkommenden fremdsprachlichen Namen giebt eS, so weit für die betreffenden Schmetterlinge überhaupt deutsche Namen vorhanden sind — was sehr vielfach nicht der Fall ist — in vielen SchmetterlingS- büchern. Jede größere Buchhandlung wird Ihnen solche vorlegen können. — Der Regenerativbrenner auf dem Markt« ist entsernt worden infolge der völligen Veränderung der Terrainverhältniffe daselbst. — MaiScigaretlen haben statt der Papterhülle eine solche von Maisblättern. Auflösung des S«. PreiSräthfelS in Nr. ISS deS „Sächsischen Lande--Anzeigers"- ES gingen inSgesammt 86 richtige und 26 unrichtige, bez. unvollständige Lösungm ein. Bon den ersteren entfalle» 67 auf Chemnitz, 19 auf aus wärtige Ortk Di« Namen der Löser aus Chemnitz find: Oscar Anger. Max Arnold Loui» Backofen. Paul Baldauf. Felix Barthel. Edmund Böttrich. Eduard Burkhard. Adolf Delling. Dietrich und Friedrich. Richard EndeSfelder- Johanna Eugert. B. Fritzsche. Lebe recht Fröhlich. Louis Gräßler. Paul Haase. Laura Haberkoru. Alexander Hammel. Mich. Hoher. I. G. Jähnigen. Alfr- u- Karl Jehring. Willy und Heinrich MattheS. Johannes Klotz. Anton Kraft. R. Kratzsch. Otto Krauß. L. Lehmann, Emma Lieber». Arthur Lindner. Lindner „Pofthotel". Max und Hans Lorenz. Aug. Maar. R. Markert- Avolf Menzel. Elisabeth Meusel Paul Mühsam. M. Nestler. Martha Oesterreich. Minna Otto. Bernhard Pflücke. B. Richter. Georg Riedel. Bertha Saupe- Adele Schaedlich. Georg Schellenberger. Drei Schloßbauern. O. n. H. Schlüter. Aug. Schneider. Karl Schneider. Oscar Schöne. Martha Schönhcrr. C. E. Schumann. L. Schütze. Paul Sieber. W. Siegel und A. Siegel. OScar Spranger. M. Teubner. Wilh. Thiele. R. Uhlrich. Karl Alfred Unger. Otto Unger. Beilchensreffer. M. W. F. P. Walther. Johanne» Weibbach. H. Winkelmann. Franz Oswald Winkler. Otto Zipßer. Bon auswärtigen Orten: Altckemuitz- August Fugmann. ErnestineLooS. Altenburg: Wilh. Herfurth- Altendorf: Sid. Schäfer. Bltzschillen b. W.: Frttedrich Steinbach. Aue: Max Hauck. Vogel- EberSdorf: Hermann Metz. Gablenz: Emil Wackwitz, Karl Rebberg. Geringswalde: Bruno Gold ammer. Hochweitzschen: Karl Seifert. Kappel: E. G. Kühn. Meiners dorf: Otto Meyer. Rich- Strohbach. NeuhilberSdors: Helene Pönitz. NiederhermerSdorf: Herm. Otto. Reichenbach i. B.: OSkar Zschockelt. Remse: Rich. Hering. Schönfeld bei Erlau: Heinrich Weidelt- Wiesen bad: A. Schimpf. Zwickau: Jacob Müller. Die Preise entfielen durch das LooS an folgende Löser: 1. Ein Oeldruckbild: Johannes Klotz in Chemnitz. 2. „ , Auguste Maar „ „ 3. , , Martha Schönherr „ , 4. „ „ Max und Hans Lorenz , „ k. „ „ Karl Rebberg in Gablenz. 6. „ , Leberecht Sngert in Chemnitz. 7. , „ Martha Oesterreich „ „ 8. „ , M. Teubner „ „ 9. „ „ OSkar Zschockelt in Reichenbach i. B. 10. „ „ Jacob Müller In Zwickau. 11. , „ Hermann Metz in EberSdorf. 12. , , Vogel in Aue. Die Preise werden nach Vorzeigung der AbonnementSquittung verabfolgt. PreiSräthsel de» „Sächsischen LandeSMnzeigerS". - 97. - Fast immer ist ein Ebenbild Zur Seite mir gegeben. Man nutzt mich auch al» Wass' und Schild Im kampsbewegten Leben. Wohl mancher braucht mich oft au» Noth; Ich geb' ihm dann sein täglich Brod. Die Einsendung der Lösung wird bi» Montag, den 19. Juli, Mit tags, erbeten, und zwar unter der Adresse: Au dir Redaction des „SSchs. LandeS-AnzeigerS", Chemnitz (PreiSräthsel betr-1 Später eingehende Lösungen können keine Berücksichtigung mehrfindrn. Die Namen der PreiSgewinner uud der Linsender von richtigen Lösungen werden in der am 21. Juli Nachmittag« zur Ausgabe gelangenden Nummer veröffentlicht. Unter den Lösern kommen auch diesmal zwvls Preis« (je ein O eldrnck- bild in der Größe von 2Sx3S Lentimeteru) zur Berloosuug Für »« «dactionellen Lbeil »«nntMertlich: Fr««» »dtze in Chemnitz, m- D«ck nnd Verl«« »»* «lexnnde» «ted, in Chemnitz.
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