Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 15.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188607159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860715
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860715
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-07
- Tag 1886-07-15
-
Monat
1886-07
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 15.07.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
KSchfrfcher Landes-Anzeiger. Nr. isi. Dorn«,tag, iv. J«n isss. — Lengenseld, 10. Juli. Unglücksfall. Gestern «teud stieg der beim Kircheubau beschäftigt,, mverhekathetr 23jährige Zimmerman» Hofmauu auf eiue auf dem hlefigru Kircbhosplatze stehende Liude, um einige Blüche« abzupflückeu. Aber die Leite» glitt au» und ein Ast brach und Hofmanu fiel so unglücklich vom vom Baum» herab, daß er vom Platze iu ein benachbartes Hau» getragen und ärztlicher Pflege übergeben werden mußte. Derselbe hat da» Schlüsselbein gebrochen und innere Berletzuugrn erlitten, die «S zweifelhaft erscheinen lass««, ob er wieder hergestellt werden tanu — f Treuen. Die Liebe höret nimmer auf! So konnte auch der hiesige Frauenvereiu am Schluffe seines diesjährigen Rechnung» jahreS wieder sagen. Oft waren im Laufe des JahrcS fast alle Hilfsquellen erschöpft, aber das Vertrauen wurde nicht weggeworfeu. And sieh, wie häufig kam unerwartete Hilfe! Jetzt steht der Verein auf sicheren Füßen. Durch die Rosalie - Adler - Stiftung haben die Legate eine Höhe von 4000 Mk. erreicht. In der letzthin im Bürger- Verein abgehaltenen Generalversammlung konnte deshalb der Kurator, Herr Pastor Naumann, ein freundliches Bild von der gesegneten Wirksamkeit de» Frauenvereins aufrollen. Gr führte außerdem noch folgende Punkte au: Wie bisher, so soll auch in Zukunft auf Pflege kranker Kinder, Unterstützung armer Wöchnerinnen und alter gebrech licher Leute da- Hauptaugenmerk gerichtet werden. Eine Versorgan stalt für arbeitsscheue oder liederliche Leute darf der Frauenvereiu jedoch in keiner Weise werden. Nur kann man «S deren Kinder bei «öthigen Unterstützungen zur Confirmation u. s. w. doch nicht ent gelten lassen. Manch ungerechtfertigt liebloses Urtheil wird gerade in dieser Beziehung über den Verein zuweilen gefällt. Beim besten Bestreben möglichst gerechter Bertheilung der Liebesgabe» und nach sorgfältigster Auswahl der Unterstützungsbedürftigen kommen eben doch noch Fehler vor. Da» läßt sich nicht vermeiden. Rühmend ist jedoch hervorzuheben, daß in den letzten Jahren Anfeindungen gegen den Frauenverein vollständig geschwunden find; jetzt kann sich derselbe hoher Achtung und Anerkennung bei der Bürgerschaft er freuen. Aus der hierauf vom Kassirer, Herrn Schuldirector Hildner, vorgetragenen Rechnung entnahmen wir folgende Angaben: Die Ein nähme betrug 3793,23 Mk, welche sich au» folgenden Posten zu sammensetzt: Kaffenbestand 56,8b Mk., Beihilfe durch den Bezirks- auSschuß 150 Mk., Mitgliederbeiträge 226,10 Mk., Capitalzinsen und Vermächtnisse 3043,74 Mk, zurückgezahlte Eapitalien 60 Mk, außerordentliche Einnahmen 2b6,b4 Mk. Der Einnahme stehen folgende Ausgaben gegenüber: Unterstützung«« in barem Gelbe 92 Mk, Unterstützungen durch Nahrungsmittel 246,60 Mk, für Bekleidungsstücke 282,30 Mk, für Krankenpflege 89,50 Mk, Unter stützung durch Erziehung und Ausbildung 9 Mk, MiethzinSbeitrag 5 Mk., ausgeliehene Capitalien 3003,74 Mk, insgemein 55,32 Mk. Die Summe der Ausgabe beträgt 3783,46 Mk. Es verbleibt ein Kaffenbestand von 9,77 Mk Das gesammte Vereinsvermögen be trägt jetzt 4057,62 Mk. Am Schluffe der Sitzung wurden von 6 auSgeschiedenen Vorstandsdamen 4 wiedergewählt, während Frau Schuldirector Hildner und Frau Kaufmann Abramczyk neu Hinzuge, wählt wurden. Das Vorsteheramt verblieb iu den bewährten Händen der Frau Marie Eberleiu. Möge unser Frauenverein zur Freude und zum Trost der Armen, Kranken und Verlassenen auch fernerhin grünen, blühen und gedeihen! — Hohenstein. Am Sonntag Nachmittag hat sich am Wald rand« bei Obergrüua der Expedient M. aus Hohenstein wahrscheinlich «it Blausäure vergiftet. M. unterhielt seit längerer Zeit mit der Tochter eines Hohenstein« Bürger« ei« LiebeSverhältuiß, welche» wahrscheinlich seitens der Eltern nicht geduldet wurde. DaS Mädchen War die letzte Zeit bei Verwandte» iu Grüna und M. hatte am Sonntag unter dem Vorwände, nach Chemnitz zu reisen, sich nach Grüna begeben und da» Mädchen veranlaßt, mit ihm eiue kurze Strecke spazieren zu gehe», was dasselbe auch that. «n dem Wald rande sah M seinen ihn suchenden Vater kommen, der nichts Gute- ahnend, dem Sohn uachzereist war. In demselben Augenblicke zog M. ein Fläschchen aus der Tasche hervor und versuchte das Mädchen zum Trinken zu veranlassen, was dasselbe aber verweigerte und sich «mwaudte, um nach Hanse zu gehen. M. aber eilte nach dem nahen Walde und trank von dem Inhalt de» Fläschchen», wodurch sein so fortiger Tod veranlaßt wuide. M. hatte eine« Abschiedsbrief an seine Ellern in der elterliche« Wohnung zurückg-lassen. Diesen Brief hatte mau bald «ach seinem Weggang« gefunden und dies veranlaßte auch seinen Vater zn der Nachreise. — GroßrückerSwalde, 12. Juli. Zu dem am Souutage hier stattgesundenen Feurrwehrtag de» B-zirkSverbandes der AmtS- hauptwam schast Marienberg Hallen sich von allen 18 vertreten ge wesenen freiwillige« Feuerwehren, deren Gesammtfiärke sich aus ca. 1300 Mitglieder beläuft, etwas über 200 auswärtige Feuerwehrleute nach Lcopoldville gebracht. Da» Experiment erwies sich als verfehlt Die Bangaias wurden in Leopoldville den Zanzibarite« zum Ein- exerciren übergeben. Letztere verabscheuen die BangalaS und wollten daher an ihnen ihr Müihche« kühlen; sie wollten ihnen die militäri schen Fertigkeiten mittelst der Peitsche beibringen, aber die stolze« BangalaS ließen sich da» nicht bieten. Es kam am 1b. April zu« blutigen Kampf« zwischen den Zanzibarite« und BangalaS, die erste«« zogen den Kürzeren; mehrere derselbe« wurden mittelst Knüppel durch die BangalaS erschlagen. Nor mit größter Mühe und nach voll- ständiger Trennung der beiden Stämme wurde die Ordnung wieder hergestellt. An die Verwendung der BangalaS am Uvtereongo ist bei ihrer Wildheit gar nicht zu denken. — Der Cougoagent Georges GreaSley, der im Februar d. I. nach dem Cougo abgegaugen war, ist iu Vioi am Fieber gestorben; er war 23 Jahr« alt. TS erregt nicht grringeS Aussehen, daß der neu erschienene »Mono, geographiqne", daS Organ des Lvngostaate», von alle» diesen Borgängen nichts weiß; er behaut also bei seinem Prinzip, nur Günstiges mitzutheileu. — Ein englisches Attest für den deutschen Commis In London fand in diesen Tage« ei» Kongreß der englischen Handels kammern statt, welcher u A. auch über dir Ausbildung des Kaufmanns verhandelte. In dieser Beziehung brmerkt anläßlich dessen die »St. James Gazelle": Es konnte nicht fehlen, daß der deutsche Commis die Auswerksamkeit der leitenden GeschästSmär.nrr in unseren großen Städte« auf sich gezogen hat, und diese Herren erklärten, warum er so oft den Engländer an» drm Feld« schlägt. Vielleicht ist der Haupt grund der, daß er billiger arbeitet. Seine Bedürfnisse sind einfach. Er kann ohne viele Dinge fertig werden, an die unsere Landsleute gewöhnt sied. Er ist selten ein „Stutzer" und verschwendet nicht feine Mittel an Hüte und Westen. Sein Interesse am Theater Ist verhältnißmüßig gering, wodurch er Zeit und Geld erspart. Da er kein Athttt ist, so macht er keine Ansprüche aus Boote, Bicycler und dergleichen. Das etwas geringere Satair ist indetz nicht der einzige Bcwrggrued, den der eogtische Prinzipal hat, wenn er einen ausländischen Commis ergagirt. Der Deutsche ist ohne Zweifel viel besser auSgebildet — wenigsten» sür Geschästzwecke. Der Angelsachse hat Alle» zu lernen, wenn er in- Covtor tritt Der Tcntove ist gut im Rechnungswesen, hat die Bnchsührnug gehörig erlernt und kennt eine oder zwei Sprachen neben seiner Muttersprache. Die» war die Schlußfolgerung, zu der dir Handelsherren gelunglrn, und sie er klärte«, daß, wenn wir uns von den deutsche» Commis befreien wollen, wir unsere eignen Jungen der Mittelklasse iu vernünftiger Weise erziehen müssen." ringefunden. Der Ort selbst hatte ein überaus festliche» Aussehen, fast jede» Hau» hatte Blume» «ud Guirlaudengrwinde oder Flagge» schmuck angelegt. Lormittag» 11 Uhr fand ein« Delegkrtenversamm l«»g statt, welch« der nunmehrig« Vorsitzende de» Bezirksausschuss«» Max Wagner-Marienberg leitete. Als wesentlich« Punkte der Ver sammlung find hervorzuhebe»: Rathschläg« über da» Verfahren bei der Erlangung von Spritzenprämieu (Götze! > Olbrrnhan). Ferner: Bel Inspektionen ist nach einheitlich aufzustellenden Satzungen zu verfahre» (Blüher-Lengefeld). Di« Kosten zur auSuahwSweisen Deco rirnng für nur 20jährige Dienstzeit tüchtiger Feuerwehrleute ist nicht de» Gemeinden anzufinue» (Fischer-Marienberg). Zur Uebernahme de» nächste» Bezirkstage» erbot sich Drebach freiwillig, doch wird man nicht wieder eine Inspektion de» ChorcS damit verbinden. AlS AuS- schußmitglieder wurden Blüher-Lengefeld, Fischer-Marieuberg, Häusler Wolkenstei« «e«. bez. wledergewählt. Nachmittag» 3 Uhr fand unter Leitung de» Commanden Guauck eine Gesammtübung der hiesigen Feuerwehr statt. Die Fnßexercitien, di« Schulübuugen mit den Ge- räthen und namentlich der Sturmangriff, wobei in einem Anläufe von 41b Meter mit der neuen Spritz« in b, mit der alten in 6 Minuten Wasser gegeben wurde, fanden der exakten Ausführung halber allseitig« Anerkennung. — Gera. Mittwoch Nachmittag findet die feierliche Einsegnung der sterblichen Ueberrest« der Frau Fürstin statt und Abends 9 Uhr die Uebersührung derselben nach der fürstliche« Gruft in der Bergkirche zu Schleiz. Vom Öfterst«!« weht Halb Mast die schwarze Trauer flagge. Die Trauer ist im ganzen Lande eine allgemeine, aufrichtige und tief«. De« fürstl. Hof legt die Trauer aus 6 Monate bis zum 10. Januar 1887 au. Laut einer soeben zur Veröffentlichung ge langenden Ministerialbekauutmachnng ist eine allgemeine LandeStraaer aus 4 Wochen bis znm 11. August c. angeordnet. * Soolbad Sulza, 12. Juli. Die neueste Badeliste, welche bk» zum 7. d. M. reicht, zählt 1007 Kurgäste auf. — In der vor jährigen Saison waren bis zu demselben Datum 802 und iu der Saison 1884 bi» zu derselben Zeit 770 Kurgäste hier angeweldet gewesen. Die Zunahme der Frequenz ist daher eine erstaunlich lebhafte. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Chemnitz, den 14. Juli. — Die nächste öffentliche Sitzung de» Bezirksaus schusses wird im Berhaudluugslokale der AmtShaoptwavnschast Donnerstag, den 22. dieses Monats von 9 Uhr au abgehalteu werde». — Legat. Der am 30. Mai diese-JahreS Hierselbst verstorbene Kaufmann Her» Carl Eduard Bergmann hat letziwillig de« hiesigen HoSpital St. Georg die Summe von 10.(00 Mack auigefttz! und einzahle« lassen mit der Bestimmung, daß die Zinsen hiervon alljährlich au seinem Todestage an sämmtliche HoSpitaliten gleichmäßig der theilt werden. — Ferienkolonien. In diesem Jahre habe« sich 350 würdige und bedürftige Kinder aus den verschiedene« hiesigen BezirkS- schuleu zur Ausnahme in eine Ferieneolouie gemeldet. Eia großer Theil derselben wurde einer ärztlichen Untersuchung unterzogen, die von de« Vorstandsmitgliedern d«S Allgemeinen ErziehuugSvereluS, Herren vr. Opitz, vr. Zimmrrmann und vr. Seidel, vorgrnommen wnrde. Leider konnten in Rücksicht auf di« bis jetzt zu Gebote stehenden Mittel nur 100 der bedürftigsten Kinde« auSgewählt werden, wozu 20 Kinder gehören, die der Verein zu »Rath nnd That" vorge- schlazeu hat und anf seine Kosten «nterhält Manche- arme Kind, da- gehofft hatte, dl« Frrientage in frischer Berg- und Kaldlust ver leben zu können, sieht sich in seinen Erwartungen getäuscht, wenn nicht noch fröhliche Geber iu letzter Stunde besondere LiebeSopser bringen. Im Hinblick anf die freudige Opferwilligkeit der hiesigen Anwohnerschaft darf wohl der Erwartung Raum gegeben werde», daß «och außerordentliche Spenden für diesen Humanitären Zweck des Allgemeine» ErziehungSvereiuS elngeheu, die Herr Buchhändler Winter, Langrstraße, dankbar rnlgegrnuehmen wird. In 5 Colo- nie« werden die ausgewählten Kinder hiaanSgesandt. Unter Führung de- Herrn Lehrers Friedrich Paul Sch mal fuß reise» 20 Knaben nach Pöhla bei Schwarzenberg, weitere 20 Knaben unter Führung deS Herrn Lehrers Max Illing «ach Jägerhaus bei Schwarzenberg, und je 20 Mädchen «ach Slützengrün bei Schönheit»« unter Führung deS Herrn Lehrers Hermann Martin Rüs chp ter, nach Rothenkirchen bei Stützeugrü« unter Führung des Herrn Lehrers Otto Döring und nach Nenheide bei Schönheide unter Führung des Herrn Lehrers Karl Kresse. Nächsten Freitag Nachmittag« 6 Uhr werden die anSgewählten Kinder im Schulsaal der zweiten Bezirksschule im Beisein de- Vor stände- des Allgemeine« ErziehungSvereiuS, der Colonlesührer und der Eltern der Kinder unter einer herzlichen Ansprache entlasten und Sonnabend früh 4 Uhr 4b Min. nach ihren Bestimmungsorten abreiseu. — Thalia-Theater. Morgen geht zum dritten Mal« die unverwüstliche GefangSposse »Khrltz-Pyritz" in Scene. Auch bei der gestrige« Aufführnng ernteten die Darsteller stürmischen Beifall, na wentlich wurden die drei urkomischen SaugeSbrüder Klobig, Schwefel- manu nnd Naucke fast nach jeder Nummer hervorgernfen. DaS Theater war fast ausverkauft. Am Freitag gelaugt zum ersten Male iu diesem Sdmmrr die drriactige Operette von Geuse »Nanon, die Mithin de» gildeneu Lamm* zur Aufführung Der Direction de» Thalia Theater- ist eS gelungen, Frl. Deck mann, die hier auf's Beste bekannte junge Sängerin, zu einem einmaligen Gastspiel zu gewinnen, und zwar wird Frl. Dsckwanv die Titelpartie dieser reizende« Operette singen. Di« Künstlerin ist bekanntlich an das Königliche Hoftheattr in Hannover evgagirt worden. Freund« des Lustspiels wird r» irteressiren, daß, da das Personal des Lustspiels durch dak Engagement deS Frl. Brutto vom Wallner-Thealer in Berlin ver vollständigt wnrde, iu nächster Zeit eine Reihe von Lustipielen iu Seene gehe«. Frl. Brutto wird hier zum ersten Male am Sonnabend in dem Lustspiel „Emma'» Roman" austreten. — Uebrr den Schade« de« Hochwasser» am Sonnabend werden noch immerEinzrlheiieu bekannt. So hat sich vor d meinen Eisbrecher am Wehr bei „Sachse'S Rahe" gleichjalls ein ziemlich mächtiger Eichbaum festgelegt, ein weiterer Banm liegt bei der Eisen bahnbrücke an der Auuabergersiraße im Flußbett. Die meisten Klagen hört man über versandete Wiese» und von diesen hivweggeschwemmte Gras- nnd Heuschober, sowie über Schäden in tief an den Kaffer- länfen gelege»eo Gärten. Auch Holztheile, wie Bretter und Balken- flücke worden von den Flvrhen entführt u»d an mehreren Stellen Zäune mitgenommen nnd Bretterplanken, auch sogar Mauer« um- gerissen. Doch mögen sich dt« Bewohner unserer Umgebung damit trösten, daß sie weit besser weggekommen find, als mehrere andere Gebirgsgegenden. — Gangbare Fußwege, und zwar solche, die mau auch bei nassem Wetter gehen kann, ohne bis Über de» Fuß im Schlamm zn versinken, sollte man in einer Stadt, wie Chemnitz, an allen be lebteren Straßen finden. Leider ist dem nicht so. So ist, um Bei spiele auzusühren, der Weg läng» der Aunaberger Chaussee, der Blaukeuauerflraße und auch znm Theil der Augustusburgerstraße «ach anhaltendem Regen dermaßen durchweicht, daß täglich die wahrlich zahlreichen Passanten oft fast im Schmutz stecken bleiben. Mit wenig Kosten und Mühe könnte dem geradezu unerträglichen Zustande eine Abhilfe durch das Streuen sog. Bockasche geschafft werden nnd wir > wissen bestimmt, daß drr zuständigen Behörde durch Veranlassung solcher Abhülf« bei alle« den Hunderte«, di« täglich über den schlecht« Zustand jener Straßen schimpfen, di« lebhaftest« Anerlrnnung werde» würde. —o— Der heutige Wochenwarlt war weniger lebhaft al» sonst, nnd zwar fehlte« nicht nur die Käuser, sondern e» wäre» auch wenige Verkäufer da. Indessen hatte die Anwesende« derartige Borräihe, daß ei« Mangel nicht zu befürchten war. I« Allgemeine» waren die Preise etwa» mäßiger. Kohlrabi, Schote», Möhren, Gurke», Zwiebeln waren gut vertreten, der Preis durchschnittlich etwa» grrinzer» di« Abnahme eine sehr befriedigende; hingegrn waren Blumenkohlnnd und Bohnen, die noch al» Rarität betrachtet werden, trotz reichlicher Bor- räthe hoch im Preise und wurden daher auch mehr gehandelt al» gekauft; Neue Kartoffeln wurden bei mäßiger Forderungen viel gekauft; alte war«» verschwindend wenig am Markte und fanden keine Abnehmer. Zm» ersten Male waren hente Eiuleggnrken in bemerken» werther Weis» vorhanden, doch noch theuer nnd daher wenig gekauft. Gut« Au»- wahl boten Pilze, da jedoch dafür hohe Forderungen aufrecht «hatte» wurden, waren sie mehr gehandelt al» gekauft. In Wagenladung«» war Salat am Markte, znm Theil etwa» theurrr; drr Umsatz d«äi» war befriedigend. Die Gärtner hatten ausehilicheBorräthe von Blume»rc. zu Markt« gebracht, fanden aber wenig Liebhaber. Ja Butter und Käs» wardaS Geschäft nicht bedeutend; die» scheint anderwärts anch der Fall zi» sein, denn di« Preise find au den Butterbörsrn durchschnittlich gefalle«; sie bttrngen für 1 Kilo vergangene Woche iu Chemnitz Mk. 2 00—250, Bautzen Mk 2 00-2.20. Kameuz Mk 1.81, Löbau Mk. 1 80—2.10, Reichenbach Mk 240—2 72, Großenhain Mk. 2.00-2 20, LeiSni, Mk. 176-2.12, Roßweiu Mk. 192-200. Kirschen waren i» riesigen Mengen und schöner Qualität vertreten und fanden sehr viele Käufer. Für Erdbeeren, Stachelbeere« und Johannisbeere» wurde« hohe Preis« behauptet, dabei aber kein besonderes Geschäft gemacht; Heidelbeeren wurden bei mäßigem Preis mehr gekauft. — Der Krammarkt war wegen de» bevorstehenden Jahrmarkt«» fla». Di« einzelnen WochrnmarktSbuden standen zerstreut zwischen den anf dem Markts bereit» aufgrbauten Jahrmarktsbuden. — Die Anstreicher.Arbeiten sür die 7. Bezi,»schicke sollen vergebt» werden. AugebotSverzeichnisse und AuSsührungSbe» dingungeu können gegen Erlegung der Schreibgebührrn bei der Stadt, Bau Verwaltung entnommen werde», woselbst auch die Angebote bi» zum 19 Juli Mittags 12 Uhr. mit entsprechender Aufschrift versehe», rinzureiche» find. — Ein männlicher Leichnam wurde in der Morgenstunde de» Sonntags in der Waldung de» Herrn Gutsbesitzer» Richter i» Eberkdorf aufgefundeo. Es wnrde in ihm die Persönlichkeit de» b6 Jahre alten Fabrikarbeiter- Hnur. Wilh. Unger au» Chemnitz festgestellt. Derselbe ist seit etwa 8 Tagen von seiner Familie fern, gewesen, hat allem Vrrmnthen «ach. wie man sagt, den Weg verlöre» und ist sodann höchstwahrscheinlich am Gchlagfluß grstorde». — Ein unachtsamer Lehrbursche, der mit eine« Hand wagen gestern gegen Abend au» de« Marltgäßchen gefahren kam, rannte anf dem stark belrbten Fußsteig der Langrstraße mit der langen Wage»- deichscl zwei Damen in ziemlich derber Weis« an. Darob von eine» Herrn zurechtgewiesen, erging sich der Bursche «och obeuein in freche« Redensarten, so daß wohl der Wunsch gerechtfertigt erscheint, drr de» treffende Lehrmeister möchte seinen Buben beim Ohr nehmen, da eine in solchen Fällen häufig recht praktische Srlbsthülfe bekanntlich vom Strafgesetz verboten ist. Kamilieuuachrichterr. Geboren: Ein Sohn: Herrn H. Schräge in Plauen i. B- Eine Tochter: Herrn Rob. Hübschmann in Chemnitz. Vermählt: Herr Johannes Bohne mit Frl. Iba Jungnickel, Hern Max Neubert mit Frl- Thekla Gelpel, sämmtlich in Themnltz. Herr Eduard Forbrig mit Frl. Louise Donath in Hilbersdorf. Herr Raimund Tetzner i» Grünhainichen mit Frl. Rüger-Furkert au» Chemnitz. Gestorben: Herr Julius Adolf Kircheisen, Frau Christian« Kunze gcb- Mitteuzwel, Herr Ehregott Heinrich Spieß, sämmtlich in Chemnitz. Frau Amalie Auguste Lohse geb. HSlzel in Harthau. Herr August Oltzscher de Plauen i. B. Herr Eduin Mauersberger in Frohnau. Herr Albin Demmler in Walthersdors. Herr August Uhlmann in Gersdorf. Frau Henriette der». Saettler g-b. Tauscher in Zwickau. Herr Friedrich August Rödger das. Für nicht erbetene Zusendungen ist die BerlagS-Expedition nicht verbindlich» Für den redaktionellen Tkeil verantwortlich: Franz Götze iu Chemnitz» Chemnitzer Bahtthofs-VerkehrSliste. Ce«tral-Bahtthos Chemnitz. Abfahr« nach: Lnnaberg: 6,10 — 3,53 Anschl- «ach Weipert — 2,L0 »uschl.». Lo«o«m — -i.M - 0.30 — 11,45 nur bis Flöha (nur Sonn- u. Festtags). Ane-Adorf: 1,45 — 3,30 — 3,14 — 7 nur bis JägerSgrüu. Berlin viaRödera«: 7,56 (Kourierzug) -1S,40 - 5.55ab RöderanSchnellz. Berlin vi» Elsterwerda: 4,10 — 8.31. Dresden vi» Frkiberg: 4,45 — 7,51 Kourterz. — 8,43 — 11,27 — l,5 — 4,14 — 7,3« - 7,53 Eilzug- Eger vi» Plauen i/«: 4,20 — 5,59 Etlzug bi» Reichenbach — 0,9 — 13,lo — 3.4 — SM Kourierzug tis Planen — 11,43 (kourirzug ab Reichenbach). Sera: 4M — 6M Eilzug bi» Glauchau — S.9 - 12,10 — 3,4 - 6,30. HK: 4.30 - 6,59 Schnellzug — S,9 - 18,10 — 3,4 — 6.31 Kourierz. — SM —10,31 nur Sir Reicheubach — 11,43 Kourierz. ab Reicheubach. Johanngeorgeaftad» vi» «ue: 4,45 — 2,14 — 7 nur bis Schwarzenberg. -Ipzlg vi» Borna: 7 — 9M — 13,» - 8.10 - 8.5b. Leipzig vi» Gößnitz: 4M — S,5S Eil zug bi» Glaucha« — S,S — 13,10 -- 3,4 — 6,30. Lei ig via Döbeln-Leisuig: 4,10 — VI - 13.40 — 3,2 — 5,55 - 9,1k nur bl» LeiSuig. Limbach: 7,4« — 10,42 - IM - »,18 - 10,45. Reitzenhain-Olbernha«: 6,10 Anschluß nach Komata« — 11,37 — 4,52 Ln- schlnß nach Komotau — 7,39 bis Marienberg. Riesa: 4,10 — 7M (Kourierzug) - 8M — 12,40 - 3,2 nur bis Döbeln - 5M — 9,16 Roßwei« via Hainichen: 6,20nurSonn- u. Festtags, bis Hainichen — 9,5 — 2,27—6,10 — 9,45 «nr bttHainichr». Roßmei, vi» Döbeln: 4,10 - 8.3! — 12,40 — 3,2 - 5.55 — Y.1S. Stollberg via Lngan: 6.25 — 9,9 — 2,50 oder 3,4 — 7,10. Stollberg via St. Egidiea: 6chv Schnell zug bis St- Lgidien 9,9 —13.10 nur bis OelSnitz — 8,4 — 6,30. In Nikolai - Vorstadt halte» all» Kourirrzüg« nnd des 11,48 Rächt« abgehrndrn Ptrsonenzngr». Ankunft von: Aimaberg: 6,38 nur von Flöha — 8M — 11,23 Anschluß von Komota» — 5.5 Anschluß von Komotau — 8M 11.38 (Wochentags) Anschluß vo» Komotau, 11,28 (Sonn- u. Festtags» Aue-Adorf: 7.33 nur v. Au« — HI — 1,45 — 7,16 — 10,3 von Aue (nur Sonn- und Festtags). Berlin via Röderau: 2,7 — 6,6 — 9,25 (Kourierzug). Berlin via Elsterwerda: 3,7 — 9Id ab Riesa Schnellzug. Dresden vj» Freiberg: 6,56 Lllzntz — 8.58 —11.39 - SL4 - b,4S — 6,17 Kourierzug —10,19 — 11M. Eger via Plaue» i/B.: 4,26 — 11I — 4F — 7I4 — 7,50 Lilzug ad Reichenbach — 10M. Gera: 7,48 Kourierzug ab Glanchn» oder 8M - 11,4 — ILM — 4I - 7L4 - 10,39. Hoi: 4,26 — 7,48 Kourierzug — 8.» 11.4 - 12,35 - 4.3 - 7I4 - 7M Schnell». - 10,39. Johannge-rg-nstadl vi» Aue: 7M m» ».Schwarzenberg -11,8—1,45—7,16 !ip»ig via Borna: 8,S4 — 11,1» — 8.2 - 5,44, - N.1L. Leipzig via Gößnitz: 7,43 Sonriee» zng ab Glauchau; — 8M — 11.4 Eilzug bis Gößnitz — 13M - 4,3 - 7M — 10M. Leipzig via Döbeln-LeiSnig: 7,83 m» von LeiSntg — 11,14 — 2,7 — 6.6 — 8,46 — 12,16. Limbach: 7.27 — 10,0 - ILM — SM — V.L1. Reitzeuhain-Llbernhan: 8,L3 «nschk von Komotau — 1,58 — 8M An schluß von Komotau — 11,33 vo» Marienberg. Riesa: 7L8 - N.14 - »,7 - 6I - 8,46 nur von Döbel» — (kourierzug) — 1L.18. Roßweiu via Hainichen: 5,16 M» Hainichen, nur Sonn- u. Festtag» — 7,38 nur von Hainichen -— lIM 4,37 — »8,7. Roßwei» vi» Döbel» 7M — 11IL - 6,6 - 8,46 — 13,18. Stollberg vj, Lu^an: 7,38 — 1II Stollberg vj» St. Lgidien: 8.20 — - 11^4 — 4F mir von OelSnitz «it Ausnahme der LU»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)