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Kr Ür. Lin unterhaltendes Wochenblatt den Aürger nnd Landmann rtch Watthrr. Der Kaiser von Oester sen und Hannover, der r AuguL.L > .»terteljährltch tv^srgr. An beziehen durch «Ne kgl. Potz- .^Änßalte«. :-L. »-W > " Fragen wirke." Der König von Baiern erwiderte auf diese Ansprache in anerkennender Weise. Auf den Wunsch der Großherzoge von Ba den und Weimar, wie eö heißt, beschloß die Versammlung nach Befürwortung des Kaisers, den König von Preußen zum Er scheinen in der Conferenz einzuladen. Der König von Sachsen, obschon leidend, erbot sich, die Einladung persönlich zu über bringen. Sofort wurde ein Einladungsschreiben an den König Don Preußen entworfen Und am Nachmmagk des 17. von sämmt- reich, die Könige von Baiern, Sack Kronprinz von Würtemberg, die Großherzoge von Baden, von Hessen, von Mecklenburg-Schwerin, von Mecklenburg - Strelitz, von Sachsen-Weimar und von Oldenburg, der Kurfürst von Hessen, Prinz Heinrich der Niederlande (Statthalter von Luxem- bütg)> die Herzoge von Braunschweig, Nassau, Sachsen- Meiningen, Sachsen-Koburg-Gotha, der Erbprinz von Anhalt- Dessau-Köthen, die Fürsten, von Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Waldeck, Reuß jüngere Linie und Lichtenstein, endlich die Bürgermeister der vier freien Städte Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt a.M. Der Kaiser von Oesterreich kam am Spätnachmittage des 15. an und wurde am Bahnhof vyn dem Plenum des Frankfurter Senats und den beiden Bürgermeistern begrüßt. Er fuhr, zuerst unerkannt, im schlichten Zweispänner nach dem Turn- und Taxis'schen Palast. Ihm/folgte mit prächtigem Viergespann der Kronprinz von Würtemberg. Später erregte noch das brillante, langmähnige Isabellen-Gespann des Kurfürsten von Hessen allgemeine Be wunderung. Jeder der ankommenden Fürsten wurde von drei Senatoren am Bahnhofe begrüßt. - Der König von Sachsen traf AbnüS 11 Ahr ein. .Am-Sonntag Vormittag fanden gegen- htW Mesuche der Souveräne statt. Nachmittag 4 Uhr speisten dieselben Im BundeSpalais bei dem Kaiser von Oesterreich Noch vor diesem Diner wurde der kaiserliche Entwurf zur Bundes reform autographttt än die Staatsmänner der BundeSfürsten FünsundWanzigster Äahrgang. HI. Quartal. darzulegen, was ich zur Erreichung dieses großen Zweckes für möglich halte und meine-Theil- zu gewähren bereit bin. Gegründet auf den erweiterten Begriff der Bundeszwecke, legen die Bestimmungen des unter meiner unmittelbaren Leitung au-gearb-Keten Entwurfs der Reformacte die Vollzugsgewalt in die Hände eines Directoriums, welchem ein Buvdesrath zur Seite steht. Sie berufen periodisch eine Versammlung von Abgeordneten zu vollberechtigter Lheilnahme an der Bundesgesetzgebung und dem Bundeshaushalt und führen perio dische Fürstentage in da- politische Leben Deutschland- ein. Sie verleihen durch Gründung eines unabhängigen Bunde-gericht- dem öffentlichen Rechtszustaude Deutschland- eine unantastbare Gewähr, indem ste in alle Diesem folgerichtig den Grundsatz der Gleichbe rechtigung unabhängiger Staaten wahren, und zugleich Rücksichten auf die Machtverhältnisse und die Volkszahl damit vereinigen. Meine Vorschläge werden zweifelsohne Vervollkommnung-fähig sein, allein ich gebe meinen erhabenen Verbündeten zu bedenken, ob in unserm Intetesse die Annahme des Plans auch nur um eine kurze Frist zu verzögern ist. Nicht in der Eröffnung «ettauSsehender Berathungen, sondern nur in einem raschen, einen üthigeu Entschlusse erblicke ich die Möglichkeit, einen festen Boden für Deutschlands Aukunft-ftage zu gewinnen. Es ist mir versagt geblieben, de» König von Preuße» zu einer persönlichen Mitwirkung bei dem Einigungswerke zu be wegen ; ich halte aber die Hoffnung auf ein glückliches Ergebniß dieses TageS standhaft fest. König Wilhelm hat die Dringlichkeit einer Bundesreform vollkommen gewürdigt, nur die unzulängliche Vorbe reitung bei einer unmittelbaren Frageverhandlung in der Fürstenver sammlung esngewendet und geglaubt, daß Ministerberathungen vor hergehen sollten. Ich habe Sr. Majestät auf die Unfruchtbarkeit solcher früheren Verhandlungen aufmerksam gemacht, und es hängt nun von uns, den Erschienenen ab, durch die That zu beweisen, baß für uns die Frage der Erneuerung de- Bundes reif und daß in unsern Gtmüthern der Entschluß feststeht, die Nation nicht länger die Mittel zu einer höher» politischen Entwickelung entbehren zu lassen. Einigen wir uns um des unberechenbar wichtigen Ganzen willen leicht und rasch über Einzelne-, wahren wir bundestreu den Platz, welcher dem mächtigen Preußen gebührt. Hoffen wir zu Gott, daß das Beispiel unsrer Eintracht mit siegreicher Gewalt auf alle deutschen ^Politische »eltfchau ' Seit den ersten Lagen des deutschen Parlaments Ovaren Aller Augen und Swne nich^so^ auf Frankfurt gerichtet, als m diesen Ta^j /le-Reickswahlstadt Versammlung zusammenführten, wre sie die a M-d-ntnnn noch nie qeseben. Ein Ereigniß von h^rragendster Bedeutung ist und bttibt' dieser Fürstencongreß. Dle Jetgen herab von ihren Thronen und einigen sich zu emer persönlichen B^ rathung über die deutsche Bundesreformfrage. Das lst und bleibt für alle Zeiten das erfreuliche Zugestandmß, daß dte bls- heriaeBundesverfassung unbrauchbar, daß eweReform nöthlg ser. Es hat vieler Jahrzehnte bedurft, ehe diese Wahrheit, auS den Kreisen einiger wenigen, als excentrische Köp^<tts Demagogen un VoLksverführer verrufener und verfolgter Männer, m ö Volk, ehe sie von diesem aufwärts in die Kanzleien der Diplomaten und in die Paläste der Fürsten sich Bahn brach. Endlich ist das durch einen großartigen und — da eS sich m jedem Fall^ um den Verzicht auf einige bisherige, wenn auch mehr dem Namen alS der Sache nach geübte Souverämtätsrechte handelt i auch großherzigen Act der deutschen Fürsten offen bekannt, und damiOen .Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes, dem Schwarz-Roth-Gold, die lange vorenthaltene Berechtigung er- theilt worden. Mögen die Folgen der Fürstenconferenz sein, welche sie wollen — und man hat kernen Grund, von solchem Mntgegenkommen nicht das Beste, wenn auch zunächst nur das möglichst Beste zu hoffen — schon die Thatsache der Fürsten- conserenz ist eine erfreuliche und wird dem Kaiser von Oestreich, der sie einberief, den Königen von Baiern und von Sachsen, die sse förderten, wie allen Theilnehmern überhaupt ein dankbares »edächtniß sichern vertheilt. Gleichzeitig soll er nach Berlin — das mit Kopenhagen durch Abwesenheit glänzt — zur Rückäußerung gesendet worden sein. Am^-Vormittage des 17. fand die erste Conferenz der Fürsten im Bundespalaste statt. Sie fuhren nach dem Range die Könige, die.Großderzoge, der Kurfürst, die Herzoge, die Fürsten, die Bürgermeister — auf. Der Kaiser von Oesterreich. eröffnete die Versammlung mit fotzender Anrede: „Ich habe eS für meine Pflicht gehalten, offen meine Ueber- zeugung dahin auszusprechen, daß Deutschland mit Recht einer zeit gemäßen Entwickelung seiner Verfassung entgegen sieht, und bin ge kommen, meinen Verbündeten in persönlichem Gedankenaustausch GMHW