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«e/sr viklils , s»^ NrxI /I» stärkungen an sich. Während es den Unionisten, wie schon ge meldet, gelungen ist, Vicksburg und Port Hudso^einzuyehmen, sind Fe bei einem Sturme auf das Kort. WagnerFei Charleston mit großem Verluste zurückgeschlagen worden. Die Unruhen in Newyork wegen der Rekrutirung sind zwar gedämpft, doch ist diese tatsächlich noch nicht auSgeführt worden. Auch in den Staaten Maine und Maryland findet die Eonscription viel fachen Widerstand. Afrika. Die Königin von Madagaskar hat ein Schreiben an Louis Napoleon gerichtet, worin sie ihre Thronbesteigung an zeigt und den Wunsch nach dem Fortbestand freundlicher Be ziehungen zu Frankreich ausspricht. Ästen. Manilla, die Hauptstadt der gleichnamigen Insel, der größten unter den Philippinen, ist von einem furchtbaren Erdbeben heimgesucht worden. Am 3. Juni brachen plötzlich um die Stadt herum ungeheure Flammen aus dem Boden, begleitet von einem furchtbaren Rollen und einer so allgemeinen und hef tigen Erschütterung, daß in wenigen Minuten die ganze Stadt ein Trümmerhaufen war. Eine einzige Kirche, Sanct Augustin, die schon im Jahre 1645 verschont blieb, ist auch diesmal der Verheerung entgangen. Lausende sind unter den Trümmern begraben und die ganze Küste hat sich gesenkt. Man befürchtet sogar Wiederholungen, so daß auch genauere Ermittelungen noch nicht stattsinden konnten. Aus Jed do wird berichtet, daß der Laikun zwar das Anerbieten Englands und Frankreichs, ihn gegen die wider spenstigen Daimios zu unterstützen, abgelehnt, aber dabei die Absicht erklärt hat, die Handelsbeziehungen mit Europa fördern zu wollen. - - "> « ' — Dresden vor hnndert Jahren. Historische Erzählung von Franz Lubojahkx. (Fortsetzung.) Nach einer Weile redete der geistliche Herr weiter: „Als wir, die Herren vom Rathe und ich, vor des Herrn Generalleutnants Ercellenz geführt wurden, trat es uns gleich vor Augen, daß nichts Gutes auf uns warte, denn dieses Herrn ohnehin schon strenger Gesichtsausdruck wies sich wie von Wetter wolken verfinstert. Er musterte uns mit so scharfen Blicken, wie er dies wohl gegen seine. Kriegsknechte zu thun pflegt und hob dann an: „In Eurer Stadt spukt ein heimlicher böser Geist des Hasses gegen uns Preußen. Es ist mir. angedeutet worden, daß etwas unter Euern Bürgern vorgehe, das einer Conspiration gegen uns so ähnlich wie ein Ei dem andern sei. Am vorigen Abend haben einige trunkene Bürger in einer Bierwirthschaft sich sogar wörtlich vernehmen lassen, wie es nur eines gescheidten Streiches bedürfe, die Kaiserlichen zu Herren des Platzes zu machen. Man redet dergleichen Dinge nicht so leicht hin, selbst in der Trunkenheit nicht, wenn nicht etwas davon heimlich im Schilde geführt wird. Wir , werden diesem Geheimnisse auf die Spur kommen, zu welchem Zwecke ich bereits die Arretur dieser Leute anbefohlen."—„Ercellenz, ist es denn auch gewißlich unterschrieben wahr, daß solche Reden geführt worden sind?" fragte der Bürgermeister . . . „und muß denn, wenn auch wirklich einige unserer Bürger so unvorsichtig gewesen, in Trunkenheit, wie Ew. Ercellenz selbst gesagt haben, ihren Groll über die unserer Stadt von unseres gegenwärtigen Herrn König Friedrichs Majestät aufgelegten schweren, uns fast zu Grunde richtenden Lasten auszüsprechen . . . krümmt sich doch der Wurm, wenn er getreten wird ... gleich eine Verschwörung als Grund solcher Unbesonnenheit angenommen werden?" — Des Herrn Gouver neurs strenges Gesicht wurde zornroth und er fuhr heftig heraus: „Ihm, Herr, steht es wohl an, diese rebellischen Malcontenten zu vertherdigen! Sind mir doch die Gesinnungen der hiesigen RathSsippe gegen uns aar wohl bekannt. Ihr liebäugelt nach Warschau und Wien hm, ich kenne das ... und würdet „ein Herrgott dich loben wir" haben anstimmen lassen, wenn Ihr'- erlebt hättet, daß uns die Kaiserlichen den Garaus gemacht; aber bei meiner Seelen Seligkeit, die Freude soll, so lange ich hier commandire, Euch zu Wasser werden. Pfui über Euch, Ihr wollt Protestanten sein und im Herzen wünscht Ihr deck 33* Konstantinopel das alte seit den bereits gemeldeten Ereig- Nder Bedeutung vsrgMtp. Lee am Rappahannock »Md zieht Ver- - „„ ... — » ^.. Aleppo MELD nschwLrme die Ernte zerstört und sogar die Wafferkanäle Finnland, welches allerdings, wenn es zum Kriege käme, wegen seiner Lage am Meere einem Angriff der Westmächte am Meisten ausgesetzt sein würde, die Rüstungen einen immer größeren Maßstab annehmen; beinahe täglich kommen Truppensendungen oder Kriegsmaterial hier an und Ende Juli hat der Kaiser von Rußland selbst ein bei der Stadt Parola errichtetes Lager be sucht.' Es ist natürlich, daß hierdurch die Kriegsbefürchtungen sehr genährt werden, w'enn auch die allgemeine politische Welt lage einen solchen noch nicht in so drohende Nähe rückt, zumal eS jetzt fest steht, daß die drei Mächte Oesterreich, Frankreich und England sogar den Plan einer Collectivnote aus Mangel an völliger Uebereinssimmung aufgegeben Haden. Wenn sie nicht einmal m ihren diplomatischen Schritten einig werden können, so läßt sich noch weniger erwarten, daß sie zu einer thatkräftigen Intervention sich zusammensinden werden. Inzwischen "dauern die wahrhaft entsetzlichen Zustände in Polen fort, ganz in der Weise, wie wir sie wiederholt geschildert haben t^esultatkose, blutige Gefechte und das schwerlastende Joch doppelter Regierungen, die einander mit gleicher Erbitterung und gleich schonungslosen Mitteln bekämpfen; freilich kann auf die Dauer, ohne auswärtige Unterstützung, die geheime Nationalre- gierung Polens schwerlich sich noch halten, zumal das aristokra- tische ^Element, welches in derselben gegenwärtig die Oberhand hat, von dem demokratischen heftig angefeindet wird. .Türkei. Am 10. d. M. .ist ln Konstant das alte Serarl mit seinen werthvollen Kostbarkeiten ein Raub der Flam men geworden. — Die am L6. Juli geschlossene National-Jnhustrie- AuSstellung hat eine Einnahme von 450,000 Piaster erzielt und ^Millionen Piaster gekostet. Das Deficit von 75 "/o (90,000 Thaler) will der Sultan decken. — In Aleppo haben Heu- ferenz eine unpassende ditecte Einmischung det fremden Mächte herbessühre. Das würde der Würde Rußlands schabst , Ze! übertriebenen Ansprüche der Jnsurrection ermuthigen und die nationalen Gefühle des russischen Volks verletzen. - Piese Depesche hat wenigstens den üblen Eindruck dxr vorausgegangenen Antwort durch ihre höflichere Form gemildert. Am 8. d.M. hat Herr Drouyn de Lhuys eine neue Note nach Petersburg abgehen lassen. Sie hält die sechs Punkte aufrecht und bleibt bei dem Wunsche einer Conferenz der acht Garantie- machte stAn. .ZmMMrö hat der General Forey eine Versammlung von 250 „Notgbeln", natürlich ohne Wahl oder sonst die geringste Betheiligunq der Einwohner, zusammengebracht und durch drese den österreichischen Erzherzog Maximilian einstimmig zum Kaiser von Mexiko erwählen lassen. Die Deputation, welche dem Erzherzog den neugezimmerten Thron anbieten soll, ist be reits unterwegs. Der Kaiser Napoleon hat, der „France" zu folge, dem Letzteren bereits telegraphisch zu seiner Erwählung Glück gewünscht, der Erzherzog auch aus demselben Wege ge dankt. Eine Annahme des Thrones ist damit noch nicht aus gesprochen. Für den Fall der Ablehnung überlassen die „No- Mveln" Louis Napoleon die Wahl eines Throncandidaten, und soll hierzu der Kavalleriekapitän Bonaparte (Patterson), Jerome's Sohn erster Ehe, einige Aussicht haben. Wie es heißt, soll Forey mit der Armee nach Europa zurückkehren und in Mexiko nur Bazaine mit einem CorpS von 15,000 Mann als Besatzung Holland. Zum fünfzigjährigen Gedächtniß der Befrei ung vom französischen Joch wird in Amsterdam eine nationale Gewerbeschule gegründet. Außerdem werden zwei Denkmäler im Haag und in Scheveningen errichtet. Am 1. Juli wurden die "Sklaven in den holländisch-west indischen Colonien freie Bürger. In Paramaribo wurde dieser Lag festlich begangen. " ' " Am '11. d. M. hat. die Königin ihrr^Orise nach Deutschland angetreten. Nkrrßland. Alle Berichte stimmen darin überein, daß in