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bekenntnisses, daß der Lu sei. Das erste Ballkleid hob Herr Ehregott .. „Sie um Ihre Weiteres eine »e kurze Pause emtreten; sein das blasse verstört aussehende Beueyung gen (Fortsetzung folgt.) sech^Iahren ,»u 77 die II n egentheile sprch f) lN »t." Gedächtnisse iger und vierziger Jahre iab, dankt Preußen seinen ' Damals waren Eintritten ' Berfajsüngsleben. EMiMallfcht. In undenen Kraft elektedund^ge- rofefforen und .„^.^^ bie aufge- acht Tagen daS finanz- vohl als gänzlich auf. Herr Fin-nzrath, der acht Jahre früher in demselben Tasthof* während der Nachtzeit zu einem Fremden gerufen wurde, welcher Ihnen ein kleines Mädchen und eine Summe von zehntausend Thalern in Werthpapieren übergab und in einem vom Wirth deS Gasthofes entnommenen Fuhrwerk gleich darauf weiter reiste. Und dieser Fremde war Ihr Bruder, Gottfried Frosch, flüchtig alS einer der schlimmsten Feinde des Königthumes." . WaS im Innern deS FinamratheS vorging, war in Wahr heit nicht auö dem Ausdruck seiner Züge zu errathen. DaS krampfhafte Jucken derselben, der fast strere Blick konnte eben so gut als Folge der schreckhaften Ueberraschung, dieS Geheimniß im Munde eines Andern zu wissen, als dem Aufsteigen einer ihn beherrschenden zornigen Entrüstung gelten und Herr Ehre gott Büttner sah sich genöthißt, dies Letztere anzunehmen, da der Finanzrath einer solchen heftigen GemüthSbewegung Worte lieh, indem er ausrief: Usan!... Wilsay!... es ist mi anche kommt man mit so vielen i miL aber nicht mehr besinnen igegen auMden rann. «Die wüw ) lq> einen Amerikaner ... wie hieß er gleich? lsay, Herr Finanzrath/' half Herr Ehregott ein. lsay!... Wilsayf... es ist möglich .^/Gott! ? k »7 Kit, Mch« der vom Bundes Ner Emmeline mußte entschädigt werden für geschoben«, urch da Herr Ehrhard seit vollen acht Tag« röthliche Haps nicht mied« behsHja^tte, wohl als gänzlich auf- Htgeben zu betrachtende Lerlobu»-,,/)« gnädige Frau Rachin ließ M einpaar prächtige Ballkleid« machen.^Melanie Müller saß mit dieser Arbeit beschäftigt abseit- in einem Zimmer; ihre Einsam keit wurde nur zuweilen durch s den . Besuch Emmelinen- oder deren gnädiger Mama gestört. Wie glücklich fühlte sich daS .Heuge Mädchen in dieser Stille! Es konnte ungestört sich den frohen Gedanken an die schönen, im Kreise der einfachen guten Menschen, die so nahe diesem vornehmen Hause verwandt und doch ganz anders von Her» und Gemüth waren, verlebten Abend stunden im Walisische hingeben ... gewiß, da» waren recht glückliche Stunden, die für alles schon erlebte Bittere sie reich entschädigten. Und merkwürdig «ar eS, sie mochte denken, was sie wollte, immer mischte sich der Ludwig hinein. ,Wenn er das wüßte!" sagte Melanie zu sich wie strafend; äe mußte doch unwillkürlich dabei fächeln und ihr hübsches n und fortbrachten, wohin? Lie preußische Verfassung. Unter allen DerfassungSkämpfen Deutschlands, den für- Hessischen miteingeschlossen, nimmt der preußische die allaememste Aufmerksamkeit und Theilnahme in Anspruch. Nicht dre Größe die Verfassungslosigkeit Preußens, Vie wie ein Alp durch daS „Wie, mein Herr? Will man Sie zum Werkzeuge einer abscheulichen Jntrigue gegen mich machen? Ich beklage, daß die Wahl zu so schnödem Unternehmen auf einen Mann von Ihrem Charakter gefallen ist. Ha, es ist prächtig ausgesonnen, prächtig, um mich zu stürzen. Man weiß recht gut, daß man es in den hohen ministeriellen Kreisen sehr übel aufnehmen wird, zu er fahren, daß ich über die Rettung meines von Revolutionsgelüsten , verblendeten flüchtigen Bruders vergaß, ein Beamter des Königs zu sein, daß die brüderliche Liebe über die Pflicht bei mir den Sieg davon trug, daß ich sein ihn auf der Flucht hinderndes Kind an mich nahm ... das weiß man; aber man begnügt sich damit nicht,, man hat, wie Sie eben ausgesprochen haben, sogar ein schändliches Märchen auSgesonnen, will mir ein schnödes Verbrechen aufbürden. Mein flüchtiger Bruder soll mir, wie Sie sagen, zehntausend Thaler eingehändigt haben ... ein Flücht ling, der keine gewisse Aussicht m die Zukunft hat, soll ohne Weiteres eine solche Summe nur übergeben haben ... ein toller, aberwitziger Gedanke, aber man hofft wahrscheinlich, daß, wie eS so oft geschieht, auch hier geschehen wird, und dieser Wahn sinn als Wahrheit geglaubt werde, weil man der Welt dadurch daS Vergnügen bietet, die Ehre eines bisher unbescholtenen Mannes gebrandmarkt zu sehen. Diese Jntrigue will ich aber _ zu Nichte machen, Sr. Ercellenz dem Finanzminister, meinem Chef,, persönlich von dem unterrichten, wessen man mich anklagen will. O, abscheulich,.abscheulich!". Herr Ehregott Büttner gerieth dieser Aufregung des Finanz raths gegenüber in Verwirrung. Nach einer Weile sprach er mit einem Anklang von Theilnahme: „Herr Finanzrath, ich bitte, fassen Sie sich. Sie sind im Jrrthume, wenn Sie glauben, daß man eine Jntrigue gegen Sie spielen will. Ich glaube nicht, daß Sie mir die Betheiligung bei svlchem unehrenhaften Unternehmen zutrauen dürfen; ich kann mir, ohne Ruhmrednerei, daS Zeuaniß geben, ein lanqes Leben hindurch den Ruf der 'Preußen lauschte — soweit das Volk athemloS den kühnen ern gegen deif Bundestagfür Glaubensfreiheit gehalten wur- EMritt Preußens M Reihe lassen. .. . . . Der Finanzrath empfing ihn in seinem Arbeitszimmer. ^ES thut mir leid, Herr Finanzrath," hob Herr Ehregott , wer, ei» greiser würdiger Mann, an, ... „Sie um Ihre Mittagsruhe bringen zu muffen; aber ich hoffe, daß daS, was mich herführt, mich auch sicher bei Ihnen entschuldigen wird." „V, Ihr Besuch bedarf nie einer Entschuldigung, er ist immer angenehm,^ war die verbindliche Erwiderung. Herr Ehregott Bütwer ließ eine kurze Pause emtreten; sein klarer Blick überstreifte wie prüfend das blasse verstört aussehende Gesicht deS FinanzratHS, dann hob er an: ,List Ihnen der Name eines Amerikaners Master Wilsay bekannt?" Für den Moment überwältigte den Finanzrath ein Schrecken, har ihm indeß doch nicht so sehr die Besinnung nahm, daß er nicht ein Vertuschungsmittel versucht hätte. Er griff, sich hastig umwendend, nach seinem auf dem Pulte liegenden Laschentuche «vd verhüllt die Rase mit demselben, zugleich durch eme Ge- b«de andeutend, daß er Nasenbluten habe. Nach einer Geile «endete er sich wieder zu Herrn Ehregott und sagte entschul- " h: „Ich bitte um Verzeihung, mein werthex Herr, daß inem so unangenehmen Zufalle unterlag. Dergleichen peinigt seit einiger Zeit, ohne daß mein Hausarzt ein drastisch ndes Mittel dagegen auffinden kann. Sie wünschten zu äß« sie mußte doch unwillkürlich dabei lächeln und ihr hübsches Gesichtchen wurde purpurroth in keuscher Scham deS Selbst bekenntnisses, daß der Ludwig ihr ganz und gar nicht gleichgiltig .sei. Das erste Ballkleid war bi- zur Anprobe fertig. Fräulein Emmeline wollte eS am Nachmittage anprobiren; da« verzog sich ab«, denn einige Damen hatten sich b«i der gnädigen Frau Räthin zu Besuch eingefunden. . »°M« Herr Finanzrath hatte unterdeß — die Tafelstunde war kaum vorüber — auch einen Besuch. Der Chef des Handels hauses Büttner und Compagnie hatte sich bei ihm anmelden p au- dem Bette U Vz Sie nun von mw PM ommen. I pnd, en