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Bromberg ist eine noch immer im rechten EntwickelungS- prozeß begriffen« Stadt; das jugendkräftige Deutschthum drängt das alterssüche polni che Element mehr und mehr zurück, und indem es festen Fuß faßt, entwickelt es sich immer blühender im Handel, Gewerbe, Ackerbau, in Künsten und Wissenschaften. Wie diese ganze lm deutschen Kulturkämpfe befindliche Gegend, so ist besonders Bromberg als ein wahres Kalifornien deutscher In dustrie und deutschen Fleißes anzusehen. Ein intelligenter Kopf, ausdauernde Arbeitskraft und Kapital in betriebsamen Händen können hier schneller und sicherer als fast irgendwo sich empor schwingen. Dies zeigen uns zahlreiche Beispiele der wohlhabendsten Bewohner der Stadt, welche einst an nichts anderem als an Muth und Hoffnungen reich hingekommen sind und diese Schätze dort sehr bald in klingendes Gold verwandelt haben. Dennoch konnte Berger, der strebsamste Kopf und der un ermüdlichste Geschäftsmann Brombergs, kein materielles Glück erlangen, weil ihm einige dazu wichtige Eigenschaften fehlten, namentlich Ruhe und Beständigkeit des Charakters. Er hatte die Kaufmannschaft erlernt, war lange Zeit Reisender für be deutende Handlungshäuser, gründete dann in Bromberg ein Weißwaarengeschaft, mit dem er, hauptsächlich durch die KrisiS des Jahres 1857, in Konkurs gerieth. Nach fast zahllosen anderen Versuchen und gescheuerten Unternehmungen rief er so dann im Jahre 1858 das erste Dienstmannsinstitut in's Leben. Wenn wir erwägen, daß diese zweckmäßige, für das Publikum erwünschte, für den Unternehmer vortheilhafte und für den Ar beiter unendlich wohlthätige Einrichtung so reißend schnell sich von Stadt zu Stadt verbreitete, durch ganz Deutschland, ja in der ganzen civilisirten Menschheit Nachahmung fand, so dürfen wir wohl unwillkürlich fragen: wie kam denn dieser Mann eigent lich auf eine solche Idee? , Berger war ein edler Volks- und Menschenfreund. Er hatte in seinem bewegten Leben seinen klaren Blick dem Leid zmd Weh anderer Menschen nimmer verschlossen und jetzt lernte er ja das Unglück in seinem eigenen Schicksale kennen. Hatte er in der Jugend für das Wohl der Menschheit geschwärmt und auch durch die That redlich VaS Seinige zur Abhülfe fremder Noth beige tragen, so machte er jetzt das Loos seiner ärmeren Mitmenschen der Arbeiter, zum Gegenstände seines ernstesten Studiums. Nach dem Vorbilde von Schulze-Delitzsch, der damals seine Thätigkeil doch zunächst auf die Lage der Handwerker richtete, wollte er ein Freund und Wohlthäter der Arbeiter werden — und er wurde es wirklich. " , , . - Ihm kam der Gedanke, ganz in derselben Weise und nach denselben Prinzipien, wie Schulze-Delitzsch für die Handwerker begonnen hatte, für die Arbeiter zu wirken. Freie Associationen! Das war ja damals das Losungswort, welches die Handwerker gleich dem Phönix aus der Asche des alten Jnnungszopfthumß erstehen ließ und sie zu neuem Leben kräftigte. Wie sollte Berger denn nun aber diese freie, gemeinsame und dann unüberwind liche Kraft bei seinen armen, halt- und kraftlosen Proletariern Hervorrufen können? Dies erschien ja fast unmöglich. Und doch war es ausführbar. Berger's elastischer Geist fand einen Aus weg, ein einfaches Mittel, um. sicher zum Ziele zu gelangen, zur Hebung und zum kräftigen Schutze der untersten Arbeiterklasse. Die arme, that- und rathlose, durchaus ^zusammenhangslose Masse mußte einen Führer haben, welcher sie unter seiner kräftigen Leitung vereinigte, umsichtig für alle ihre Bedürfnisse sorgte und ihre Leistungen aufs vortheilhgfteste zu verwerthen suchte. Berger war um so mehr beglückt durch diese Idee, da sie ganz uner wartet, zugleich ihm selbst einen Halt für seine eigene Existenz zu bieten versprach. So richtete er das erste Dienstmanusinstitut ein, indem er den Magistrat von Bromberg, einen bis ins Speziellste ausgearbeiteten Plan vorlegte, und sich zugleich einen - b-rd) betrachten, Ansprüche auf den spanischen Thron. Dieselben stammen nämlich von Philipp, jüngerem Bruder KarlS Hl. (er regierte von 1759—1188) und zweitem Sohne Philipp's V. von Anjou, dem Gründer der bourbonischen Dynastie in Spanien, ab. Die Nachfolge auf den spanischen Thron gehört also zuerst den drei Linien an, welche Karl IV. zum Urheber haben, dann den neapolitanischen Bourbons, dann der vom Jnfanten Don Sebastian vertretenen Linie deS Jnfanten Gabriel, dritten Bruders Karls l V., und zuletzt den Bourbonen von Parma. Man kann daraus ersehen, daß eS noch eine Masse Bourbonen giebt, welche Ansprüche auf den spanischen Thron haben, und man begreift sehr wohl, daß man in Spanien heut allgemein den Ruf aus stößt: „Keine Bourbonen mehr!" Rußland. Die in Petersburg abzuhaltende Konferenz von Bevollmächtigten zur Vereinbarung über die im Kriege zu- läfigen Explosionsgeschosse ist auf einige Zeit verschoben worben. Nach der Einladung deS russichen Gouvernements hätte die Konferenz schon HM 15. Oktober eröffnet sein müssen. — Dem Reiseverkehr in Königreich Polen sind neuerdings wieder „mit Rücksicht auf die im Lande vollständig wieder hergestellte Ruhe und Ordnung" einige Erleichterungen zugestanden worden. So wird durch eine Verordnug des Statthalters Grafen Berg in Warschau die bisher bestandene Erlaubniß, wonach nicht unter polizeilicher Aufsicht stehende Einwohner des Königreich's innerhalb ihres Heimathskreises auf bloße Legitimationsbücher reisen dursten, auf daS Heimaths-Gouvernement ausgedehnt und noch größere Paßerleichterungen werden'durch ein binnen Kurzem zu erlassendes Neues Paßreglement in Aussicht gestellt. Eine andere den Reise verkehr erleichternde Maßregel ist die mit dem 13. d. Mts. erfolgte Aufhebung der Thorpolizei in Warschau, bei der jeder Em- und AuSpassirende seine Legitimation vorzeigen mußte. Amerika. Der norddeutsche Gesandte hat dem Kabinet von Washington officiell die Anzeige gemacht, daß der norddeutsche Bund von jetzt an in handelspolitischer Beziehung durch die neu ernannten norddeutschen Konsuln vertreten sein wird. — Um den Feldzug gegen die Indianer nicht in die Länge zu ziehen, verlangt General Sherman eine Verstärkung der ihm zu Gebote stehenden Truppen. Die Dienstmannsinstitute nnd ihre Entstehung. Während früher in allen großen und volkreichen Städten die sogenannten Eckensteher und dergleichen dem Bedürfnisse der Bevölkerung und des Fremdenverkehrs, für Dienstleistungen ver schiedener Art, namentlich für das Gepäcktragen, zu Gebote standen, aber weder in Betreff der Anzahl und Regelmäßigkeit noch der Billigkeit und Sicherheit Genüge leisten konnten, so hat sich jetzt durch die nützliche Einrichtung der Dienstmannsinstitute dies alles in durchaus befriedigender Weise geregelt. ES ist bekannt, daß die Dienstmänner vom Publikum, außer zu Botengängen, Sinholen von Gepäck rc., zu allen den Ver richtungen benutzt werden, welche keine besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten erfordern; der Volkswitz, welcher sich auch im „Kladderadatsch", in den „Fliegenden Blättern" und dergleichen wiederspiegelt, läßt sie zu allen möglichen und unmöglichen Dienst leistungen nutzbar erscheinen. Unter den zahllosen Dienstmanns instituten Deutschlands, deren mindestens je eines in jeder größeren Stadt vorhanden ist, steht das dresdener Rothe Dlenstmannsin- Mut in weitverbreitetem guten Rufe; es hat sich in Zweigen nach Leipzig und anderen Orten und sogar nach Berlin verbrettet. Nach diesen Hinweisen dürfte es wohl nicht uninteressant erscheinen, die Entstehungsgeschichte der Dienstmannsinstitute, die sich bekanntlich aus noch gar nicht ferner Zeit her datirt, zu verfolgen. Die alte Geschichte von dem Ei des Columbus findet noch immer ihre Bestätigung, allerdings mit dem Unterschiede, daß die klugen Leute unserer Zeit das Kunststück nicht blos nachzuahmen, son dern auch zu benutzen verstehen. Im Februar 1862 starb in Bromberg Eduard Berger, der Begründer der Dienstmannß- institut«, ein Mann, welcher einen großkn Theil seines Lebens damit zugebracht hatte, solche Columbuseier auf die S.itze zu stellen, während er niemals dahin gelangte, sich selbst am Ge nüsse auch nur fine- einzigen derselben zu erfreuen.