Volltext Seite (XML)
Dienstag, Seustadt ¬ können, da den die von der man errn Gret-t vierteljährlich LS'/eNgr. Zu bezieh« durch alle kgl. Poft- Anstalt«. in der Expedi tion, LMeißn. Gasse Str. S, -u haben. Gott." Und um uns zu helfen, um unsere politische Lage selbst zu bestem, müssen wir vor allen Dingm politisch denken und fühlen lernen; dann wird auch unsere Lheilnahme und unsere Einwirkung auf die Geschicke des Vaterlandes eine intensivere und nachhaltigere werden. Möge hierzu das Wiener Schützenfest von Neuem angeregt haben; möge es jedem Einzelnen, der hisher aus irgend welchem Grunde politischer Lhätigkeit fern blieb, das ewig wahre Wort ins Gedächtnis rufen: „Laßt uns besser werden, bald wird's besser sein." Etwas Erfreuliches können wir heute auch aus Nord deutschland melden, nämlich den Eintritt Mecklenburgs in dm Zollverein. In der betreffenden, vom 1. August datirten, Ver ordnung der mecklenburgischen Regierung wrrd der Zeitpunkt, von dem an die Giltigkeit der Gesetzgebung des norddeutschen Bundes beginnen soll, weiterer Bestimmung Vorbehalten. Für die volkswirthschaftliche Entwicklung des Bundes ist dieser endlich erfolgte Eintritt immerhin ein reicher Gewinn. Uebrigens habm am 30. v. M. der norddeutsche BundeSrath, sowie der Bunkesrath des Zollvereins ihre Arbeiten geschloffen und es ist darauf die Vertagung beider Versammlungen eingetreten. Preußen. Vom königlich preußischen Staatsmimsterium wird folgender Beschluß veröffentlicht: „Nachdem durch Artikel 3 der Verfassung des norddeutschen Bundes für den ganzen Umfang des Bundesgebietes ein gemeinsames Jndigenat mit der Wirkung eingeführt ist, daß der Angehörige (Unterthan, Staats bürger) eines jeden Bundesstaates in jedem anderen Bundes staate als Inländer behandelt und demgemäß unter Anderem auch zu öffentlichen Aemtern unter denselben Voraus setzungen, wie der Einheimische, zugelassen werden soll, beschließt das königliche Staatsmimsterium: der für Ausländer vorgeschriebenen höheren Genehmigung behufs ihrer Zulassung zu öffentlichen Aemtern bedarf es ferner nicht, insoweit es sich Politische Weltschait. ' Deutschland. Wie befruchtender Frühlingsrrgen fiel das Wiener Schützenfest in die Herzen deutscher Vaterlandsfreunde, um Lngehünge der zum norddeutschen Bunde gehörigen Staaten handelt." — Im „Staatsanzeiger" erklärt dle Regierung, daß die vom königlichen Gesandten Grafen v. Usedom unterm 17. Juni 1866 an den General Lamarmora gerichtete Note von Seiten der preußischen Regierung weder autorisirt, noch ge nehmigt, sondern erst zehn^ Tage nach ihrer Uebergabe in Berlin bekannt geworden sei Politik an der Spree eingeschlagen hat. Und sind denn die Reden jener norddeutschen Gegner wirklich so ganz zu unter schätzen? Stehen nicht Tausende und Hunderttausende gerade hinter Denen, deren Abneigung gegen den norddeutschen Bund sich in jedem Worte geltend machte? Nicht darauf, was die Männer des Südens sprachen, kommt es an, sondern darauf, daß sie der Gesinnung einer großen Majorität Ausdruck gaben, die in dem norddeutschen Bunde nur ein vergrößertes Preußen sieht und fürchtet, daß dasselbe mit allen seinen Mängeln und Schwächen sich auch über sie ausbreiten wolle, ohne ihnen für daS Aufgeben liebgewordener, wenn immerhin mangelhafter In stitutionen etwas Anderes zu bieten, als, wie Heine sagt: — — ein National-Zuchthaus, Und eine gemeinsame Peitsche. / Ltn unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh.