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Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers C. Heinrich. - N alle kgl. Post- Dresden in der Sxprdi- tisn, UMeHn. «affe Skr. r, zn haben. - Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh. „ist es zu achten, daß in diesen Beziehungen nicht nur allgemeine und glttchmäßige Vorschriften von Bundeswegen für alle nord deutschen Häfen, wo man Auswanderer befördert, getroffen, son dern auch, soweit möglich, internationale Verträge mit andern Seestaaten zu dem Zwecke geschloffen werden, damit in Bezug auf den Transport von Auswanderern die Gesetzgebung überall nach gleichen Grundsätzen eingerichtet werde. Dann erst, wenn dies erreicht ist, wird den Forderungen der Humanität und der Menschlichkeit, welche in den hier fraglichen Angelegenheiten jetzt lauter als je und mit Recht an die aufsichtführenden Behörden gestellt werden, die nöthige Genüge geschehen." Uebrigens ist es durchaus keine erfreuliche, obschon leicht zu erklärende Erscheinung, wenn man aus Bremen meldet, daß der Strom der deutschen Auswanderung sich nie so stark ergossen habe, als in diesem Frühjahr. Freilich sagt ein altes schönes Wort: „Bleibe im Lande und nähre Dich reölich", aber das Nährm und Ernähren muß nur nicht gar zu sehr zu Gunsten des „Wehren" mit Menem und Abgaben belastet und erschwert werden. Das ist gegenwärtlg oft genug ein Grund für die Auswanderung. —offiziösen Organe haben jetzt wieder ein mal alle. Hände voll Dementi's, welche sich auf die Verband- As'" mit DAemark beziehen- Einmal soll Herr v. Beust in Berlm Wegen Erfüllung des Prager Friedensvertrages anaeklvpst haben, um Preußen im Interesse Dänemarks etwas nachgiebiger unt^ÄA ^r Franzosen die Absicht > »wischen Katze und Maus durch beenden zu wollen. Alle» dies wird, wie' m»t der Versicherung dementirt, daß VretPgstrr Iahvtzmg. ff Politische Weltschau. Deutschland. Auch für die Politik sind jetzt Feiertage eingetreten, denn es haben sich die Parlamente aller ^ ^n ^ ' nach dem Osterfeste vertagt, und zwar da« ltallc^che Parlament, nachdem es die wochenlange Berathung des Mahlsteuergesitzea beendrt, das Wiener Abgeordnetenhaus, nachdem es noch das wichtig« interkonfessionelle Gesetz angenommen, das englssche Par lament, nachdem es durch Annahme der Gladstone schen Resolutionen eine Ministerkrifis hervorgerufen, der norddeutsche Reichstag, nachdem er bekanntlich noch in der Schlußsitzung eine ^anze für die Redefreiheit der Abgeordneten gebrochen, und unsere sächsische zweite Kammer, nachdem fie am 7> d. M. mit 42 gegen 26 Stimmen die Aufhebung der Todesstrafe beschlossen hatte. Die sächsischen Kammern treten bereits am 15. d. M. wieder m Tätigkeit, die Ferien werden daher nur kurz sein. Mtt den Parlamenten scheint auch die auswärtige Politik zu feiern, denn nirgends liegen Fragen von besonderer Bedeutung vor. — Nach «Anhalt des'Berichtes/welchen die Bundeskommission für Aus wanderungsangelegenheiten veröffentlicht, empfiehlt dieKom- mission das Augenmerk darauf zu dichten, daß, abgesehen von der Seetüchtigkeit der Schiffe an sich, 1) genügender Raum, 2) aus reichendes Licht/ 3) möglichst gute Luft vermittelst gehöriger Ventilation, 4) thunlichste Reinlichkeit, 5) ausreichende und^ge sunde Lebensmittel/und 6) eine geeignete Behandlung und Pflege in Krankheitsfällen den Passagieren an Bord der Schiffe gewährt werden. _ „Für sehr wünschenswert!)", so schließt der Bericht, weder Louis Napoleon noch Herr v. Beust irgend welche Sm- mischungsgelüste kundgegeben haben. Mag dem nun sein, wie ihm wolle, so lange jedoch die nordschleswig'sche Frage und da mit der Prager Friedensvertrag ungelöst bleiben, wird Norddeutsch land eine offene Wunde behalten, deren Berührung immer wieder zu neuen Blutverlust führen kann. Ueber die letzten Verhand lungen mit den dänischen Bevollmächtigten wird gemeldet: „Preußen bezeichnete vorläufig als Grenzlinie das Amt Haderöleben bis zur Gjenner Bucht unter Garantie der Herstellung des Zustandes von 1846 jenftit. der Grenzlinie. Dänemark lehnte dies ab und hielt, ohne Bezeichnung einer bestimmten Linie, all der freien Abstimmung nach dem Prinzip der Nationalitäten in den nörd lichen Distrikten Schleswigs fest. Weiter ist die Verhandlung bis jetzt nicht gelangt. — Am 8. April verurtheilte der Staats- gerichtshofzu Berlin die wegen Hochverrats angeklagten ehemaligen hannöverschen Offiziere und Hofbeamten v. Düring, Graf v. Wedel, Volger, v. Hartwig, v. Potrrre, v. Powel-Rammingen und Hesse in eotuwaviam zu 10 jähriger Zuchthausstrafe, sowie zum Ver luste der Ehrenrechte. Die Verhandlung gegen den etzemal^en hannöverschen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Grafen v. Platen, wird erst am 8. Juli stattfinden. — Von den auf24,197,194 Thlr. festgestellten Gesammteinnahmen des Zollvereins während des Jahres 1867 sind eingekommen: in den alten Landes theilen Preußens 12,882,848 Thlr.; ifi Hannover 2,175,72V Thlr.; in Kurhessen .404,701 Thlr.; in Nassau 106,183 Lhlr.z ick Frankfurt a. M. 819,728 Thlr.;-in Schleswig-Holstein 275,971 Thlr.; in Luxemburg 125,553 Thlr.; in Baiern 1,521,066 Thlr.; im Königreich Sachsen 2,633,598 Thlr.; in Würtemberg 547,9(L Thlr.; in Baden 1,180,157 Thlr.; im Großherzogthum Hessen . 588,694 Thlr; in Thüringen 326,323 Thlr.; in Braunschweig . 285,268 Thlr. ; in Oldenburg 219,271 Thlr. Als Antheile von den Gesammteinnahmen erhielten: Preußen für seine alten Pry- vinzen 11,104,101 Thlr.; für Hannover 1,781,791 Thlr.; für Kurhessen 453,808 Thlr.; für Nassau 263,423 Thlr.; fstr Schleswig-Holstein 76,405 Thlr.; Luxemburg 114,729 Thlr.; Baiern 2,602,463 Thlr.; das Königreich Sachsen 1,325,053 Thlr.; Würtemberg 988,153 Thlr.; Baden 804,825 Thlr.; das Großherzogthum Hessen 461,816 Thlr.; Thüringen 623,822 Thlr.; Braunschweig 151,795 Thlr.; Oldenburg 224,040 LHlr. Baden. Die Einrichtung des badischen Heereskörpers er folgt -vollständig nach preußischem Muster. Es ist bereits eine Militär-Intendantur errichtet worden und, auch das ganze Ver- pfleguygs- und Geldwesen wird nach preußischen Grundsätzen ge regelt. Hierdurch ist wahrscheinlich das Gerücht entstanden, daß das badssche Heer als 13. Armeekorps dem norddeutschen Bundes- Heere angereiht werden solle. Vor der Hand wird jedoch diese Nachricht offizieller. Seitö widerrufen. .. . .-Hessen-Darmstadt. Nachdem der Prinz Ludwig von ^egen Schwierigkeiten, die ihm bei Durchführung der Mmtärkonvention entgegengetreten sind,, seine Entlassung als Komrllandeur der hessischen Division bei dem Großherzog ein- hat, ist zunächst ein abschlägiger Bescheid seitens des (/^Herzogs erfolgt.-- Prinz Ludwig bel-arrt. jedoch auf seinem ^Entlaffungsgesuche. VermittelungSversuche desPrinzenAlexander von -Hessen sind bisher erfolglos gebliebene Die Geschäfte des