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Sächsischer Landes-Anzeiger. Nr. 12. S°u«abe»d, is. Ja»«« 188«. werthe »in ca. 2V Ml. gestohlen, bei Gelegenheit dieses Diebstahls aber auch sich der Sachbeschädigung schuldig gemacht zu haben, indem st« nicht weniger al» 18 Vranntweinsässer geöffnet und den Schnaps haben davon laufen lassen, Schnaps in ein Besaß mit marinirten Heringen gegossen und Salz mit Schmierseife vermengt, sich also der Sachbeschädigung in boshaftester Weise schuldig'gemacht haben: ferner waren sie abredig, ihrem Onkel, dem Strumpf. Wirker W. in Brüna, in derselben Nacht aus dem Hilhnerstalle zwei Hühner im Werlhe von 2 Ml- gestohlen zu haben. Den Angeklagten mußten Punkt für Punkt diese verbrechen bez- vergehen nachgewiesen werden; eS gelang die» aber vollständig und deshalb wurden sie verurtheilt: Adolf Weiß zu 1 Jahr, Emil Weiß zu 9 Monaten Gefängniß. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Chemnitz, den 15. Januar. — Legat. Der vormalige Prediger an der Marien- und Magdalrnenkirche zu Naumburg, Herr dlag. Johann Christian Tritzschler, hat ein Legat auSgesetzt, besten Zinsen an einen armen Dienstboten, der bei eine« hiesige« HandwerkSmanu« oder bei einem hiefigeu Geistlichen oder Lehrer vier bi» fünf Jahre hintereinander treu, fleißig, ehrlich und tugendhaft gedient hat, au seinem Hochzeit» tage aasgezahlt werde« solle«. Der Rath fordert daher diejenigen Dienstboten hiesiger Stadt, welche sich demnächst zu verehelichen ge- gedenken, obigen Anforderungen entsprechen und um diese- Legat sich bewerben wollen, auf» sich bis längstens den 1. Februar zu melde» — Im hiesige n Realgymnasium findetam nächsten Montag unter äituug de» Herrn Oberlehrer- Häßler eiu« GesaugS-Aus- führuug zum Besten der Chorkaste statt. Zum Bortrag kommt: Unter dem Eichenkranz, Erinnerungen an da» KriegSjahr 1870/71. — Da» neue Adreßbuch für die Stadt Chemnitz ist jetzt erschienen. Wir werden auf dasselbe im nächsten Blatt znrückkommen — Im BildungSvrrein Deutschland, welcher am ver- gaugeneu Mittwoch seinen ersten Vortragsabend in diesem Jahre, wie üblich, in der Börse, abhielt, wie» Herr Oberturnlehrer Zeltler durch einen lehrreichen Bortrag darauf hin, welchen Einfluß die Leibes- Übungen auf die Entwickelung der Menschheit haben. Vom Gesetz der Vererbung ausgehend, wie» Redner durch mannigfaltige Beispiele nach, wohin e» der Mensch bezüglich seiner körperlichen und geistigen Fähig, keilen, durch den Gebrauch oder Nichtgebrauch seiner Organe bringen köuur. Redner schilderte die traurigen Folgen der Vernachlässigung einzelner Organe und ließ dagegen die Vortheilr de» systematischen Gebrauchs derselben hervortreten. Unleugbar ist bekanntlich» daß die vom Vortragenden empfohlenen turnerischen Hebungen nicht blo» dem Körper die erhöhte Elastizität geben, die Kräftigung der Muskulatur, der Lunge und des Nervensystems und den damit verbundenen Stoff Wechsel wesentlich heben, sondern, daß sie auch auf da» Gemüth wohl- thuend eiuwirkeu. Redner forderte auf, in erster Linie dasür Sorge zu tragen, daß dem Körper die nothwendige richtige Ausbildung werde, denn r» bewahrheite sich immer wieder da» alt« Wort: „Nur in einem gesunden Körper wohnt eiu gesunder Geist." Nicht» führe besser zu gedeihlicher Entwickelung de» Körper», als da» Turnen Aber nicht blo» daS männliche Geschlecht müsse hiervon Gebrauch machen, auch da» weibliche solle Antheil nehmen. Niemand habe die Pflege de» Turnens mehr begrüßt, al» unsere Militärbehörde, die wohl wisse, daß ihr dadurch die Grundlagen einer tüchtigen Heere» immer mehr gegeben werden. Der interessante Vortrag wurde durch verdienten Beifall ausgezeichnet. — Die Allgemeine Krieger-Bereiniguug zu Chemnitz hat sich die ganz besondere Aufgabe gestellt, a« deutschen National- gedenktageu patriotische Festlichkeiten zu veranstalte«, um deutsches Natioualgefühl und Nationalbewußtsein zu wecken und zu pflegen. Der Verein im Allgemeinen und jedes einzeln« Mitglied im Besonderen ist zur Erfüllung der idealen Aufgabe verpflichtet. Im Hinblick hier- auf wird die Vereinigung Sonnabend, den 16. Jan. eine Vorfeier zur Erinnerung an den Tag der Wiederaufrichtung de» deutschen Reiches (18 Jan. 1871) im Mosella-Saale abhalteu. Zu diesem Familieu-Abend, welcher mit Festrede, patriotischen Coucert und Tolo-Vorträgeu und gemütlicher Unterhaltung verbunden ist» find hervorragende Künstler und Künstlerinnen und beliebte Dilettanten zur Mitwirkung gewönne«. Gäste können «ingeführt werden. — Ueber Feuerbestattung sind in unserer Stadt nament lich ia der letzten Zeit so häufig di« verschiedenartigsten Ansichten öffentlich vertreten, daß jede neue Aeußerung auf diesem Gebiete gewiffermaße« ein erhöhtes TageSiutereffe hat und zwar umsomehr, da, wie wir meldete», bekanntlich hiesige Mitbürger Anstrengungen machen, um die Genehmigung zur Anlage eines Verbrennungsofen» in Chemnitz zu erhalten. Dem hiefigeu Verein für Feuerbe stattung muß man zugestehen, daß er sein« Sache sehr rührig vertritt So wird über daS vielumstrittene Thema der Feuerbestattung am nächsten Dienstag bereit» wiederum im „Elysium" eiu Vortrag geholten und zwar spricht Herr Candidat Steinschneider aus Berlin „Ueber dielästhetische und erziehliche Seile der Feuerbestattung " — Die beste „Schule de» Leben»" ist gewiß, wenn Leben in die Schule kommt, so dachte wohl mit Recht der gestrenge aber humane Rektor unseres Gymnasium», als er gestern Vormittag in der Pause zwischen den Unterrichtsstunden unter die während der „Freiviertelstunde" sich im Schulhofe ergehenden Herren Gymnasiasten trat und wohlwollend verkündete, daß Nachmittag» der Unterricht auSsalleu solle, damit das Gymnasium sich auf dem Schloßteich ver sammeln kvuue. Wer erinnerte sich nicht seiner eigenen glücklichen Jugendzeit bei dem belebenden Anblick, der sich dann während de» Nachmittag» auf dem hiesige« „Eismeere" bot. Die ebenfalls theil- nehmenden Herren Lehrer werden sich über da» Lebe» ihrer Schüler ebenso gefreut haben wie jeder andere Freund der Jugend. — „Die lustige« Heidelberger", jene hochkomische Pan tomime, welche im letzte» Sommer in Chemnitz da» Zugstück der auf dem Nrustädtermarkt spielenden Circu» Corty Althoff war und diese« au» unserer Stadt «in schöne» Stück Geld eingebracht hat, war, wie man jetzt erfährt uud was für unsere Leser interessant sein wird, den Cirku» Reuz widerrechtlich «Scamotirt. Direktor Renz hat gegen Corty Althoff in Hannover «inen Proceß wegen Entschädigung für die wiederholte unbefugte Aufführung der lustige« Heidelberger angestrengt und e» hat die Civilkammer de» Landgerichts dem An träge de» klägerische« Vertreters, Rechtsanwalt vr. Salomon, ent- sprechend, de» Beklagte« verurtheilt, au den Kläger eine Entschädigung von circa dreitausend Mark zu zahle». Mit dieser Entscheidung ist zugleich das Prineip festgestellt, daß balletartige, pautomimistische uud musikalische Aufführungen unter dem Schutze de» Gesetze- vom 11. Juni 1870 stehen. Die Staatsanwaltschaft zu Hannover hat de« Vertreter des Kläger» »«gezeigt, daß sie infolge dieser Ent scheidung nunmehr da» Strafverfahren wegen unbefugter Aufführung einleiteu werde. — Ei» bedauerlicher UuglückSsall «eignete sich, wie un» gemeldet wird, gestern Nachmittag 2 Uhr in Wiede'S Dampf- und Spiunmaschinensabrik hirrselbst. Dort sollte um jene Zeit eiu guß eiserner „Vorwärmer" durch Dampf probirt werden. Unter einem weithin hörbaren Krach barst derselbe jedoch plötzlich auseinander und zerschmetterte einem Schlosser — derselbe ist unverheirathet — derge stalt den linken Arm, daß dieser höchstwahrscheinlich abgenommeu werden muß. Der Verwundete wurde in das städtische Krankenhaus gebracht. Zwei Dreher haben leichtere Verletzungen, wohl namentlich durch die umherfliegeuden Stücke der durch di« Explosion zertrümmerten Thüre und Fenster, davongetrageu. Stüdt-Theater. Mittwoch, den 13. Januar: Benefiz für den Regisseur Herrn Victor Hertel. Gastspiel der Großherzogll Sächs. Hosschauspielerin Fräulein Hildegard Jenicke vom Hoftheater in Weimar „Maria Stuart", Tragödie von Friedrich Schiller. Wenn wir Umschau halten unter dem Personal unserer städtischen Bühne, dann dürfen wir unstreitig Herrn Hertel als das verdienst vollste Mitglied dieses Personals bezeichnen; denn seine Leistungen als umsichtiger, tüchtiger Regisseur halten denen des pflichteifrigen, fähigen und feinsinnigen Darstellers die Wage. In beiden Be ziehungen ist er de» Ehrenkranzes, der ihm bei Gelegenheit seines Benefizes gespendet wurde, würdig. Und so dürfen wir wohl das ungewöhnlich reich besetzte Haus ebensowohl auf sein Conto schreiben als auf das des hervorragenden Gastes vom Weimarer Hoftheater. Ist es doch als eine hocherfreuliche Thatsache zu bestätigen, daß bei der Aufführung eines klassischen Stückes alle Ränge unseres Musen tempels — sogar auch der erste! — besucht und gefüllt waren. Fräulein Hildegard Jenicke ist eine Künstlerin, welche für die Schiller'sche Heldin alle Eigenschaften in reichem Maße besitzt: eine schöne, edle Erscheinung, voller Verständniß, tiefe Innerlichkeit und ein, wenn auch nicht allzu starkes, so doch wohlklingendes Organ, mit dem sie es versteht, den Wohllaut und die Pracht der Schiller'schen Dikti n schön und ergreifend zum Ausdruck zu bringen. WaS ihre Auffassung und Durchführung der schottischen Königin anlangt, so sei Folgende» bemerkt. Fräulein Jenicke setzte bei ihrem Auftreten im ersten Act etwa» weich, ja fast zu sentimental, ein. Wir glaubten schon, sie wollte die Heldin in der Dulderin aufgehen lassen, was doch der Ansicht und der Meinung des Dichters völlig widerspricht, der den Character der Maria von Anfang an bis zu dem Moment, wo sie die letzten Worte zum Grafen Leicester spricht, scharf genug ausgeprägt hat. Wer diesem Gepräge aufmerksam nachspürt, wird aber finden, daß der Gram und das lange Kerkerelend die Energie, den Freiheitstrieb und die sinnliche Kraft der Königin Wohl etwas gedämpft, nicht aber gebrochen haben. Bei der geringfügigsten Veranlassung bricht der ganze Lebensmuth wieder durch und deshalb darf sie, die eben noch den Gärtner versucht hatte zu bestechen, ihrem Kerkermeister gegenüber nicht gar so weich und fromm zerflossen erscheinen. Vor trefflich spielte Frl. Jenicke in den folgenden Scenen des ersten Auf zuges, namentlich dem Burleigh gegenüber. Da war jeder Zug fein, scharf und mit charakteristischer Färbung hervorgehoben, und die schöpferische Künstlerin, welche bei stilvoller Gestaltung lebendig zu individualisiren versteht, kam voll und ganz zur Geltung. In der unvergleichlichen Parkscene (Act Itl) sprach sie den lyrischen Erguß der ersten Scene mit hinreißendem Schwung. Selten ist uns die Musik der Schiller'schen Poösie so zum Bewußtsein gekommen. Nicht minder groß aber war sie in den folgenden Scenen gegenüber der Elisabeth. Es lag etwas Ueberwältigendes in diesem Ausbruch der lang verhaltenen Leidenschaft, und wenn der Erfolg nicht ganz dem herrlichen Spiel entsprach, so lag das nicht an der Maria, sondern an der Elisabeth, die als Gegnerin zu klein war und die der Fein bin den Sieg verhältnißmäßig zu leicht machte. In der Abschieds und Beichtesccne des letzten Actes bot die Darstellerin ein wunder bar rührendes Bild, das den Ausspruch Leicesters: „Sie geht dahin, ein schon verklärter Geist" in jeder Hinficht rechtfertigte. — Daß unser Publikum einer so ausgezeichneten künstlerischen Leistung gegem über mit Beifallsspenden und Hervorrufen nicht kargte, sei nur neben bei crwäbnt. Jedenfalls würde ein weiteres Gastspiel der berufenen Darstellerin mit großer Freude begrüßt werden. Wenn wir vorhin andeuteten, daß die Elisabeth der Maria nicht gewachsen war, so wollten wir damit Frl. Kästner keinen Vorwurf machen. Sie ist jedenfalls bisher gewöhnt gewesen, die Titelrolle zu spielen und hat nur aus Gefälligkeit die Partie der „falschen, gleißnerischen Königin" übernommen. Für diese aber ge brach cs ihr zwar nicht an gutem Willen, Wohl aber an Hoheit und Größe, und vor Allem an der Kraft und Energie des Ausdrucks. Dadurch büßten die großen Scenen im zweiten, dritten und vierten Aufzug ganz empfindlich ein. Herr Schady hätte für den Buhlen der beiden Königinnen, den doppelzüngigen, feigen Leicester, die allerunvortheilhasteste Maske herausgesteckt und entfaltete außerdem ein ziemlich steifes Spiel, obwohl man merkte, daß es ihm weder an dem inneren Verständniß, noch an dem zündenden Feuer fehlte. Von dem bevorzugten Günst ling und von dem glatten, überlegenen Höfling verlangt man denn doch noch andere Qualitäten, als sie unser erster Held in seinem dramatischen Gebilde entwickelte. Dagegen war der Burleigh eine wohlgelungene Leistung des Herrn Hertel. Wr freuten uns, daß der Benefiziant von der herkömmlichen Art und Weise, den Großschatzmeister als eine Species von blassem, intriguantem Bösewicht aufzufaffen, abwich und ihn vielmehr mit kräftigem Ausdruck, lebensvoll und leiden schaftlich in Maske und Spiel, gestaltete. Ja wir glauben, daß er in dieser Hinsicht für die Zukunft noch mehr aus sich herausgehen darf, unbeschadet natürlich der staatsmännischen Würde. Burleigh ist kein schleichender Jntriguant; er ist zwar ein Höfling und ein Diplomat, aber er ist offen, leidenschaftlich, ein Eiferer und ein ge wandter, feuriger Redner. Herr Quandt spielte den warmherzigen ShrewSbury mit Würde und sympathischer Innerlichkeit und Herr Wilhelm! fand sich mit dem ehrlich-strengen Puritaner Paulet ganz trefflich ab. Und nun der Mortimer. Wenn es mit dem ungestümen Eifer und mit der begeisterten Hingabe gethan wäre, dann wäre Herr Bira ein sehr guter Mortimer gewesen. Doch, geben wir ganz der Wahrheit die Ehre. Unser jugendlicher Held ließ den fanatischen Schwärmer mit seiner versengenden sinnlichen Gluth nicht, wie dies leider so oft üblich, in lyrischer Deklamation zerfließen; »ein, er legte Character hinein, er verlieh dem Dialog nicht bloß Schwung, sondern auch eine gewisse ausdrucksvolle Schärfe. Aber die Mittel reichten nicht aus und das Ungestüm war zu groß. Für die höchste Leidenschaft versagte die Stimnie, Und in seinem Uebereifer, den Gehalt der Rolle dramatisch lebendig zu machen, artete Herr Bira in unschöne Ueber- treibung aus. Der Mortimer in seinem sinnlichen Rausch wurde fast zur Fratze. Wir wollen auf die übrigen Rollen, die zumeist unbedeutender sind, nicht weiter eingehen und nur so viel bestätige«, daß Jeder an seinem Platz that, was er konnte; daß in dem ganzen personen- reichen Stück kein empfindlicherer Verstoß vorkam. Unser verdienter Regisseur, Herr Hertel, hatte mit löblicher Unterstützung der Einzelkräfte das dramatische Gesammtbild sorgfältig und mit ver- ständnißvoller Berücksichtigung scenischer Einzelheiten hcrausgearbeitet. Die Costüme waren meist historisch treu und boten, was die Haupt personen anlangt, reiche Pracht und wohlthuendcn Glanz, — kurzum, es war eine Vorstellung, die unserer städtischen Bühne im Allgemeinen und im Besonderen zur Ehre gereicht. Or. Lipps. Die Gefiügelousfiellung im „Glyfium", welche der hiesige Geflügelzüchterverein dieser Tage veranstaltet hat, ist wichtig genug, um mit einigen Worten darauf zurückzukommen Wir haben darauf hingewiesen, daß der Verein in langjähriger Thä- tigkeit sich hervorragende Verdienste um die Geflügelzucht erworben hat; von den alten Praktikern desselben war daher zu erwarten, daß sie selbst hochgespannte Wünsch« befriedigen würden. Dies« Hoffnung ist vollauf befriedigt, seinen alten guten Ruf hat der Verein auch durch die diesjährige Ausstellung wieder bewährt. Scho» beim Eintritt in den Saal machte da» ganze Arrangeurs der Ausstellung auf den Besucher deu besten Eindruck. Auf di« Einzelheiten wollen wir nicht näher ringehe i uud nur erwähnen, daß unter deu durchweg vortrefflichen Exemplaren der Hühnerabtheilnn- unseres Erachte»- ein Stamm Paduaner, ausgestellt vo» Herr« Carl Fiedler-Reichenbrand, mit deu ersten Rang einnahm; jedoch bi» zur untersten Stufe waren die Thiere immer «och einer Muster-AyS- stellung würdig. Die zweite Abtheiluug umfaßte die Wasser» und Ziergeflügel, hauptsächlich Lute« uud Gänse, von welch' letzteren drei pommersche mit dem laudwirthschastlichen Ehrenpreis ausgezeichnet find. Die Tauben, welche die dritte Ablheilung bildeten, waren, wie zu allen solchen Ausstellungen, auch hier zahlreich in Raren vertreten. Di« außerordeutliche Sorgfalt in der Wahl zeigte, daß mau e» verstanden hatte, auch hierin «in« Muster-Au-stellung zu schaffen. Hieran schloß sich die Ausstellung von Sing- und exotischen Vögeln: Dompfaffen, Harzer Kauarieu, Roller, Fasanen, Pfefferfreffer, verschiedenfarbige Cardinäle, ReiSvögel re. Die Jnstalliruug uud Fütterung, resp. Pflege der Thier« war di« denkbar beste, di« wir bei dergl. AuS- stelluugen zu beobachten Gelegenheit hatten. Bon de» Preisgekrönten müssen wir un» Raummangels wegen darauf beschränken, nur die Namen der in Chemnitz und dessen nächster Umgebung Wohnenden mitzutheileu. Den erste» Preis für Hühner erhielt von Hiesigen LouiS Schumann für «in Paar Lady Amhorst-Fasaneu, Hermann Seifert in Siegmar auf Plymouth - Rocks, zweite Preise erhielten: Emil HermSdorf in Chemnitz auf blau« Breda», Carl Fiedler in Reichenbrand auf importirte chamois Paduaner, K. H. Meyer in Schönau bei Chemuitz auf schwarze Holländer, Ernst Morgenstern in Chemnitz aus rebhuhnsarbige Italiener, Hermann Schulte» in Chemnitz für dunkelrebhuhufarbige Leghorn», Moritz Lippold in Chemnitz für Plymouth-RockS, Albert Bieweg in Chemuitz für Hamburger Schwarzlack, Eduard Glaeser in Chemnitz für Hamburger Goldsprenkel, A. Th. L. Böhm in Chemuitz für goldhalsige Bantam», Heinrich Winkler in Chemnitz auf schwarze Bantam», Theodor Prüfer in Chemuitz auf Pekingenteu, LouiS Schumann in Chemnitz auf Maudarineuten, F. B. Bay reuth er in Chemuitz auf Emdeuer Gänse, Ernst Bauer in Chemuitz auf italienische Gänse und LouiSSchumauu auf «in Paar Goldfasanen. Für Tauben wurde eiu Ehrenpreis zutheil: Moritz Lippold in Chemuitz. Einen Extrapreis für deutsche Möschen errang: Herr L. Lasch in Chemuitz. Erste Preis« erhielten: LouiS Lasch in Chem nitz für ein Paar schuippige deutsche Mövchen mit weißen Schwänzen, Moritz Lippold in Chemuitz für ein Paar weiße egyptische Möv- chen uud für ein Paar blaue egyptische Mövchen, Ernst Emil Müller in Neukircheu für je ein Paar weiße chinesische Mövchen, Hermann Friedrich in Chemnitz auf ein Paar rothe, eiu Paar blaue, Nn Paar blaugehämmerte und ein Paar blaue Brieftauben, Ernst Morgenstern in Chemuitz auf zwei Paar blaue mit schwarze« Streifen und ein Paar blaugehämmerte Brieftaubeu, A H. Ulrich in Chemnitz auf je ein Paar blaue und blaugehämmerte Brieftauben. Zweite Preise erhielten: Hermann Goldschmidt in Chemnitz für ein Paar dunkle Lockeutauben, Eduard Glaeser in Chemnitz für eiu Paar blaue deutsche Mövchen, Oswald Lämmel in Neukirche» für ein Paar weiße egyptische Mövchr«, Moritz Lippold in Chemuitz sür ein Paar schwarze egyptische Mövchen, Oswald Lämmel in Neukircheu für ein Paar weiße chinesische Mövchen, Moritz Lippold in Chemnitz für ein Paar chinesische Mövche«, Fahlschilder mit rothen Strichen, C. E Schuricht in Chemnitz für blau gemönchte Perrückentaubeu, Hugo Spaugenberg in Chemuitz sür ein Paar weiße deutsche Tümmler, A. Pohler in Reicheubraud für ein Paar englische Tümmler, sogenannte Calotteo, LouiS Mehner in Chemuitz für eiu Paar fahle deutsche Kröpfer, Emil View eg in Mittelbach für ein Paar weiße Brüuner Kröpfer, uud E. C. Schuricht Hierselbst für rin Paar schwarze Draguhn». Mit dieser seiner vierzehnte« Ausstellung, eiuer Musterausstellung im wahren Sinne de« Worte», hat der Geflügelzüchtervereiu zu seinen Verdiensten nm die Hebung der Geflügelzucht «in neue» hinzugesügt. st. Familieu-Rachrichten. Geboren: Ein Sohn: Herrn Oberamtsrichter vr. Scheibe in Greiz, Herrn A. Mutthaei, Kloster Nimbschen. Ein Mädchen: Herrn Gymnasial- oberlehrer vr. M Hertmann in Leipzig, Herrn Isidor Hirschfeld in Ltmbach, Herrn Fritz Götze in Leipzig, Herrn August Pollender in Dresden. Vermählt: Herr Paul Brose in Gera mit Frl. Martha Hühner i« Chemnitz, Herr Rudolf Hertzsch in Plagwitz mit Frl. Maria Ludovici in Chemnitz, Herr Paul Wehnert in Dresden mit Frl. Emilie Richter in Kam«iz. Gestorben: Herr Earl August Köhler, Webermfir., Herr Franz Dorn, Frau Bertha Amalie verw. Hertwig, geb. Klemm, sämmtlich in Chemnitz, Herr August Gäbler in Greiz, Herr Strumpffactor Johann David Modisch in Gornsdorf, Herr Gottlob Wagner, Lichtentanne, Herr Robert LouiS Fritzsche in Niederplanitz, Frau Wilhelmine verw. Hänßger, geb. Wagner in Altstadt- Waldenburg, Herr Karl August Ranft, GutSauszügler in Niederwiesa. Bericht des Schlacht- und ViehhofeS zu Chemnitz. Vom 14. Januar. Auftrieb: 48 Rinder, 239 Landschweine, 222 una. Schweine, 230 Kälber, 158 Hammel. Der heutige Kleinviehmarkt verlief in allen Biehgattungen sehr langsam. Rinder I. Qualität verkaufte man bei einem kaum nenn'nSwerthen Um sätze um l—2 M. billiger wie am letzten Montags-Markte. Die Preise sür Landschweine blieben unverändert, wogegen für uua. Schweine die in letzter Zeit gezahlten Preise, wegen äußerst flauem Geschäft, nicht durchgehends erzielt werden konnten In den Kälber- und Hammclpreisen ist keinerlei Aenderun« zu ver zeichnen. Preis«: Rinder: I. Oual. S7-60 M-, II. Qual. 4S-S0 M. sür lOO Pfd. Fleischgewicht. Schweine: Landschweinei. Oual. Sb-57 M., II. Oual. 50 - 53 M. uud ung. Schweine 44—SS M. für 100 Pfd. lebend Gewicht bei 40 Pfd. Lara per Stück. Kälber: 100 Pfd. lebend Gewicht 30-33 M. Hammel: 100 Psd. lebend Gewicht 30-32 M. Für nicht erbetene Zusendungen ist die Verlags-Expedition nicht verbindlich. Für den redactionellen Theil verantwortlich: Franz Götze in Chemnitz. Die Folgen eine» vernachlässigten Schnupfens oder Huste«» sind häufig sehr schwere, indem sie zu langwierigen, gefährlichen Brust-, Rachen-, Lungen- rc. Katarrhen auSarten. Man lhut daher am besten, stets bei den ersten Anzeichen einer Erkältung sofort ein geeignetes Mittel wie die Apotheker W. Loß'schen Katarrhpillen anzuwenden, und man wird stets alsbaldige Besserung erzielen. Boß'sche Katarrhpillen sind erhältlich in Chemnitz tu den Apotheke«. Jede ächte Schachtel trägt den NamenSzug vr. w,ä. Wittlinger'S. 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