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ISS te» all«- der — -- - l Utz i Neustadt >v«« do, grdnickt und ,« find«» in d« S. Heinrich'schni Buchdnickrrri. Hirrz« alt Beilage: „Dtr Dampfwagen Nr. 17." mit richtigem Latte zu fühlen, und die Stimmen zahl für Wigard wuchs bei der Stellvertreterwahl -iS auf 78, also fast auf das Doppelte an. Die Majorität aber hielt fest zusammen und — siegte. . Wir mögen darüber Niemandem einen Borwurf machen, denn e- muß Jedem unbenommen blei ben, seiner Ueberzeugung frei und unbeirrt zu fol gen. Aber aufrichtig freuen wollen wir uns, daß e- hoffentlich die letzte Wahl gewesen, bei welcher unser hemmendes Wahlgesetz mit seinen mißlichen Conseauenzen seine Geltung ausgeübt hat. * Dresden, den 26. Apnl. Durch eine vom 19. April datirte Bekanntmachung wird die Versammlung der sächsischen Stände auf den 18. Mai d. I. zu einem außerordentlichen Land tage zusammengerufen. — Ferner ist durch beson dere Verordnung festgestellt worden, daß für je den der zu erwählenden Nationalvertreter auch ein Stellvertreter durch die Wahlmänner ernannt werden soll, damit Minoritätswahlen, wie sie nach der früheren Bestimmung vorkommen konn ten, verhindert werden. tete Glaube, al- könnten möglicherweise in der jetzigen bewegten Zeit oder bet einem etwa ein- tretenden Kriege die Capitalien jener Kaffe und somit auch da- Vermögen der Einleger gefährdet werden, jene Zurückziehuna zu veranlassen. Dieß ist aber, wie schon bemerkt, ein großer Jrrthum. Für die Sparkasse Ibürgt die gesammte Com- mun Dresden, und die Einleger sind^ür alle Fälle vollkommen sicher gestellt; ja e- dürfte unter den jetzigen Umständen kaum eine größere Sicherheit für kleinere Ersparnisse zu finden sein, ganz abgesehen von dem großen Bortheile, daß Jeder über sein kleines zinsen- tragendeS Capital jeden Tag, wo er e- braucht, ohne Verlust verfügen kann, was bei anderen Anlagen, besonder- jetztnicht immer der Fall ist. Möge sich daher Niemand durch jene irr- thümlichen Gerüchte abhalten lassen, jenes städti sche Institut nach wie vor zu benutzen. * Dresden, den 27. April. Nach einem un gefähren Ueberschlage, wie wir ihn beim Schluffe unseres Blattes zu machen vermögen, werden lm Stadtbezirke Dresden nicht viel mehr alS 9590 Stimmzettel zur Wahl deutscher Nationalvertreter abaeholt.worden sein. Rechnet man hierunter un gefähr 3090 MilitairS, so erscheint obige Zahl bei der großen Ausdehnung deS Wahlrechtes aller dings auffällig gering. I» Neustadt^ und Anton- stadt (städtische Abtheilung des 2A Wahlbezirks^ wurden 3987 Stimmzettel (darunter 2W litairS) ausgegeben, so daß die Altstadt (in wel cher mol. der auf den umliegenden Dörfern Hegen- den Mannschaften eiron 800 Militairpersonen sich anmeldeten) yerhältnißmäßig zurücksteht. Die Ein forderung der Stimmzettel soll, dem Vernehmen nach, den 1., 2. und 3. Mai erfolgen. ' * Der Vicecommandant der Dresdener Eom- Stimmen (unter 94 Abstimmenden) zum Com- mandanten erwählt. ' munalgarde, Kaufmann Lenz, hat am 27. April VaS Ritterkreuz deS CivilverdrenstordenS erhalten; wie man Hirt, ist gleichzeitig auch dem Leipziger Commandastten, vr. Neumeister, diese Aus zeichnung zu Theil geworden. Vicecommandant Lenz wurde an demselben Tage von dem Ossi- ziercorps der Dresdener Communalgarde mit 80 * In diesen Tagen ist der Befehl der deut schen Bundesversammlung in Dresden eingetroffen, die sächsische Armee sofort mobil zu machen. Ein Theil des neunten Armeecorps (Nassau und Kur- Hessen), zu welchem bekanntlich Sachsen gehört, ist bereits vom Bunde aufgeboten und auSgerückt. r ^Die Grundgesetze de- deutschen Vater- landverein- find in der am 23. April zuLeip- zig stattgefundenLN Generalversammlung in fol gendem Weise bestimmt worden: „Der deutscbe Vaterlandsverein hat den Zweck, zu wirken für Einheit, Freiheit und Wohlstand deS deutschen Volk- und Vaterlandes. Zu diesem Zwecke strebt er zu erwecken und zu heben: allgemeine Bild ung; Liebe und Begeisterung für daS deutsche Vaterland; Sinn für gesetzliche Freiheit, für gleicht Berechtigung und Verpflichtung, für brü derliche- Zusammenwirken Aller. (Als . einzige Bürgschaft für Erreichung und Erhaltung die ser Güter erkennt er: ; ein Grundgesetz für daS aesammte deutsche Vaterland, welche- al- ober- sten Grundsatz aufstellt: i Der verfassung-mäßig ausgesprochene Wille deS deutschen Volks ist das höchste Gesetz; die Vertreter dieses BolkSwillenS sind die freiHewählten Abgeordneten r deutscher Stämme, vereinigt in einem deutschen Reichstage (Parlament). Al- Recht der einzelnen deutschen Staaten erkennt der Verein: freie Wahl ihrer Regierungsform." In Sachsen will er mit dem» Volke: Beibehaltung und zeitgemäße Fortbild ung der konstitutionellen Monarchie, al- Ver treterin und Vollzieherin deS BolkSwillenS. * Seit einiger Zeit werden au- der Dresdener Sparkasse auffällig viel Einlagen zurückgezogen, Und neben dem allgemeinen GeldmangO scheint namentlich der irtthümlich im Publikum verbrei- Bor zwanzig Jahren. . „DieWelt ist heute über all in Wahnsinn verfallen, verschmäht ihre alten Gesetze und strebt nach eingebildeten Constitutionen." Diese Worte rief der hochselige Kaiser Franz den ungarischen Magnaten zu, alr diese um eine Verbesserung ihrer Zu stände baten. Watz würde ^der gute Kaiser dazu sage», wenn er jetzt sehen mühte, wie die ganze österreichische Monarchie in diesen „Wahnsinn" verfallen ist.