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7! E Stelle des Gesetzes und der Ordnung zu pflanzen. ES war ihnen bekanntlich gelungen, eine tlelnL Schaar ihrer Gesinnungsgenossen um sich zu versammeln, und mit diesen durchzogen sie Stadt und Dorf, um ihren Anhang zu vermehren. Falsche Vorspiegelungen, Bedrohungen und andere. verwerfliche Mittel wurdm aagewendet, um die Gemeinden zu bewegen, Geld und Contingent zur „republikanischen Armee" zu liefern; so wuchs der aufrührerische Haufen, welchen Hecker anführte, auf nahe an 900 Mann, worunter freilich ein großer Theil sich befand, welcher nur gezwungen seiner Fahne folgte, damit man nicht, wie eS angedroht war, die Ortschaften, welche sich nicht willig zeigten, einäschere. Struve war m der Umgegend in gleicher Weise thätig, und die Proklamationen, sowie die republikanisch ge sinnten Blätter versäumten nicht, die Zahl der Streiter auf viele Lausende anzugeben, während man zugleich versicherte, daß bedeutende bewaff nete Zuzüge aus Frankreich eintreffen und alle Deutsche die republikanische Schaar mit offenen Armen empfangen würden. Zunächst sollte der Zug nach Freiburg gehen; kn Konstanz war die Republik bereit- proclamirt, und alle badischen Behörden im Seekreise hatte ein Machtfpruch Hecker's außer Wirksamkeit gesetzt. Furcht und Schrecken hatte sich Aller bemächtigt, Niemand wagte den Aufrührern energisch entaegenzutreteu, mit einem Worte, eS herrschte völlige Anarchie. Mittlerweile war von der einen Seite bad isches und hessisches Militär unter dem Oberbe fehle deS GenerallieutenautS v. Gagern einge rückt, während von der anderen Seite würtem- bergische uttd bairische BundeStruppen naheten, um die Aufrührer zu umzingeln. Hecker mit seiner Schaar traf zuerst mit den Truppen Lu- sammen, und ein Augenzeuge berichtet darüber Folgende-: „AM 20. April Morgens um 5 Uhr führte der General v. Gagern seine Truppen von Schliengen gegen Kandern hin, dem Aufrührer Hecker entgegen. Vor Kandern traf man zusam men. Noch einmal erging durch einen Commiffar der Regierung die Aufforderung an die Empörer, die Waffen niederzulegen; vergeben-. Dann rückten die Truppen weiter vor, und die Auf wiegler wichen zurück bis jeuseit Laudern, wo sie eine günstige Stellung einnahme«. Noch war kein Schuß gefallen; Ke ließen den Generalen Litte* Besprechung einladen. Er, ohne Zweifel die Größe deS Moment- erwägend, wo eS galt, hier den Geist der Truppen LU heben und zu stärken, dort daS Blut der Bürger zu schonen, ttäherte sich ganz allein uttd versuchte sie durch eine ergreifende Anrede zu retten. Aber Vie ein zige Erwiderung war em lärmender und ganz erfolgloser Auhmf an die Truppen zum Berrath Uttd, da sich dvt Getteral nunmehr umwendete Und sein Pferd bestieg, ein mörderisches Feuer, Welchem tMiA.^oH d Kua-ln durchbohrt, dir idle Mann sich Dass. Äso war^ die erste Hel- rm GtMUL Aücht«». gMittl«- efimttwgSgmoMn »ff«» und sich uut den La« freigelaffen haben, so daß es ihm gleich Heckern gelungen,' nach der Schweizergränze zu entkommen. Hecker hat von dort auS eine Er klärung erlassen, worin er behauptet, die Trup pen hatten bei Kandern zuerst geschossen; hier gegen ist jedoch zu bemerken, daß der officielle Bericht des badischen Kommandanten mit den oben erzählten Angaben vollkommen überein stimmt. aus Heidelberg unter'm 2 zuvor eine bewaffnet« Sch. Stadt der Karlsruhes officielle« «send beläuft. Sie wollest Niederlage bei K§?dem en suchenz^ihrk Wasser» ^Leßgewehreu, Mistgabely Eine neuere Nachricht meldet April, daß Kag- ,^aap von 500 — M Insurgenten unter der Anführung Willich'S, eines Genossen Heckff's^übex GünterSthal nach bürg vorgedruugen, noch ehe sie aber dieses Ziel erreicht, vyn von Truppen ereilt und zurückae- denthat der republikanischen Freiheit! Die Trup pen gingen sofort voll Begeisterung iy den Kampf gegen die Verräther und Mörder. Nach einer halben Stunde wich die Bande, etwa 100 M. mögen gefallen sein, von den bravM Truppest kaum der fünfte Theil. Die Insurgenten wur den verfolgt und gänzlich zersprengt,. thellS ins Gebirge, theils über den Rhein; eine Fahne wurde ihnen genommen.;; Der Oberst v. Hin keldey, der das Kommando übernommen hatte, begnügte sich nicht mit diesem ersten Siege, er griff vielmehr alsbald die zweite Hauptschaar der Aufrührer an und setzte bi- zum Einbrüche der Nacht deren Verfolgung fort." / Am 21. April setzten die Truppen ihren Marsch fort, und es gelang ihnen ohne weiteren Kampf die Rebellen auseinander zu treiben oder zu ent waffnen; die Führer derselben und ihre vertrau testen Anhänger flüchteten auf daS nahe Schwei zergebiet. Struve wurde in Säckingen festge nommen, doch sollen ihn die daflgen Behörden wieder freiaelaffen haben, so daß es ihm gleich In Mainz, Mannheim und Offenburg haben ebenfalls unter dem Schilde der Republik revo lutionäre Bestrebungen stattgefunden; die Masse der dortigen Bewohner hat sich aber diesem wühlerischen Beginnen mit Entschiedenheit ent- gegengesiellt. - Nur in Freiburg gelang eS dem rebellischen Haufen, sich mehre Tage in der Stadt zu behaupten. Sie verübten Mit den Waffen m der-Hand die größten Gewaltthätigkekten und raubten und plünderten ohne Schommg. Am raubten und plünderten ohne Schonung. 1 ersten Osterfeiertage, lagerten dies? Freischaa noch in Freiburg, und die Einwohner der vo» aller militärischen Besatzung entblößten Stadt zitterten vor dem Lerroismus dieser wilden Horde, deren Zahl sich «ach der KarlSrul Jeitu-ng auf urehre Tausend beläuft zu Hecker stoßen, dessen Niederlage sie als erlogen darzusteÜe bestehen auS Sensen, Schi)