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Riebel swilliugSt. rmeisterSt. karbeiter«^ 8 r.); Ist. 4 T . ; k. 18 T. ; 2b D-); .); A. «. karbeiteria LchmiedSs. Kaschinev- kokowoti»« M. 8 r.); karbeiterin ^); Hand» . 14 T.); er Fabrik en (I M. Inserate werden bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dielspal,.Zeile IbPsg. Unter Eingesandt: 30 Psg. Jnseraten- Auttahineitcllcn: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidcndank, Haascnstcin LVogler, Rudolf Mosse, G L. Daube L Co. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. u. s. w. Sächsische DorheilunA. Lm unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmann Wüller in Dresden. Exped. u. Redaktion Dresden »Nenstadt kl. Methner Gaffe 4. Die Zeitung erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend früh. Abonnement»-- Preis: vierteljährl. M. 1,bL Zu beziehen durch die kaiserlichen Post» anstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung ins HauS erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Pfg. Wr. 97. Dienstag, den 19^ August 1890. 52. Jahrgang. An das inserirende Publikum! Bei Aufgabe von kleineren Inseraten ersuchen wir die geehrten Besteller von hier und auswärts, den Bettag dafür (pro 1-spaltige Zeile ----12 Silben 15 Pf.) gefälligst gleich zu entrichten oder in Briefmarken einsendev zu wollen. — Die Inserate müssen am Tage vor Erscheinen des Blattes bis LA Uhr mittags in unserer Expedition sein. Die Verlags«Wxpedition. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Eine officiöse Korrespondenz aus Petersburg läßt sich über die politische Bedeutung, welche man in den maaßgebenden Kreisen der russischen Hauptstadt dem Besuche des deutschen Kaisers beim Czaren beimißt, folgendermaaßen vernehmen: Wenn man einem Theile der Presse Glauben schenken wollte, müßte man annehmen, daß sich bei der bevorstehenden Monarchen. Begegnung das Schicksal Europas ent scheiden werde, indem die Kaiser von Rußland und Deutschland gewillt seien, die schwebenden politischen Fragen, namentlich aber die bulgarische, einer end» gütigen Regelung entgegenzuführen. Die Sache wird so dargestellt, als wolle Kaiser Wilhelm den Prinzen Ferdinand von Koburg und dessen Regierung vom Schauplatze in Sofia verscheuchen, während der Czar diesen Liebesdienst durch den Abschluß eines russisch- deutschen Bündnisses erwiedern würde. Mit der Beant wortung der Frage jedoch, wie die Entfernung des Prinzen Ferdinand vom bulgarischen Throne bewirkt werden soll und unter welchen Bedingungen eine Alliance zwischen Deutschland und Rußland zu Stande kommen könnte, geben sich diese Blätter nicht ab. Hierin liegt doch aber gerade der springende Punkt der ganzen Frage. Deutschland hat einen erklärten Bundesgenossen: Oesterreich»Ungarn und Rußland besitzt einen stillen Alliirten: Frankreich. Tas Interesse Oesterreich-Ungarns erheischt es nun,' daß dieses Reich in seinerStellung auf derBalkanhalbinselseitens Deutschlands unterstützt wird und für Frankreich ist es eine politische Nolhwendigkeit, daß Rußland durch sein Gegengewicht dem deutschen Reiche eine Fessel anlegt. Oesterreich- Ungarn schützt seinerseits das ihm verbündete Teutsch, land vor der Gefahr, daß es zwischen zwei Feuer geräth. Auf der anderen Seite ist Rußland durch sein enges Freundschaftsverhältniß mit Frankreich in die Lage versetzt, der Koalition, welche die mittel ¬ europäischen Staaten gegen das russische Reich gebildet haben, kühn die Stirne bieten zu können. Die Bande, die einerseits Deutschland und Oesterreich-Ungarn, andererseits Rußland und Frankreich verknüpfen, sind so fest, daß diese Mächte ihre Beziehungen zu einander nicht plötzlich lösen können. Ohne einen Umsturz der zur Zeit in Europa bestehendes politischen Ordnung erscheint somit eine Regelung der bulgarischen Frage, insofern dadurch die österreich-ungarischen Interessen gefährdet würden, sowie der Abschluß eines russisch deutschen Bündnisses ganz unmöglich. Aber ab gesehen hiervon, muß man stets im Auge behalten, daß Rußland gar nicht den Wunsch hegt, die Lösung der bulgarischen Frage zu überstürzen, weil dies bedenkliche Folgen naH sich ziehen könnte. Die Be seitigung der jetzigen Regierung in Sofia dürfte nem- lich nicht Nur in Bulgarien, sondern auch in den übrigen Staaten der Balkanhalbinsel Ereignisse zeitigen, welche geeignet wären, einen großen internationalen Konflikt herbeizuführen. Es liegt somit durchaus nicht im Interesse Rußlands, daß gelegentlich der Begegnung des Czaren mit dem deutschen Kaiser eine Beschleunigung der Lösung der bulgarischen Frage herbeigeführt werde. Es ist daher, wie sich aus den obigen Betrachtungen ergiebt, anzunehmen, daß die bevorstehende Monarchen- Entrevue nicht aus dem Rahmen einer höflichen Be grüßung der beiden Souveraine, in deren Interesse die Pflege gegenseitiger guter Beziehungen liegt, heraus treten wird. Es dient nur dem letztdezeichneten Zwecke, wenn diese Monarchen von Zeit zu Zeit Ver sicherungen ihrer friedlichen Gesinnungen austauschen. Die Entrevue zielt auf nichts Anderes ab, als auf die Bekräftigung der gegenwärtigen freundschaftlichen Be ziehungen zwischen Rußland und Deutschland und man wird sich somit hüten, bei dieser Gelegenheit mit Vorschlägen hervorzutreten, welche von der einen oder anderen Seite gemißbilligt werden könnten. In diesem Falle läge die Gefahr nahe, daß der Verlauf der Entrevue in ungünstiger Weise beeinflußt würde. Was den bevorstehenden feierlichen Empfang de- deutschen Kaisers in Peterhof betrifft, so berichtet man von dort: Wer im Jahre 1888 gelegentlich des ersten Besuches Kaisers Wilhelm in Peterhof zugegen gewesen ist, wird sich noch der Pracht entsinnen, welche im Schlosse entfaltet wurde. Damals nahm der Kaiser in Peterhof einen fast sechstägigen Aufenthalt, während er diesmal nur im Vorübergehen dort zu weilen ge denkt. Trotzdem ist aber das ganze Schloß wieder neu und zwar so prächtig eingerichtet worden, als gelte es, den hohen Gast längere Zeit zu beherbergen. Derselbe wird dieselben Gemächer bewohnen, die er bereits im Jahre 1888 inne hatte, ncmlich sieben Zimmer im ersten Stockwerke des linken Flügels. Durch einen Vorsaal tritt man in ein Gemach, besten Möblemeut im Rokokostyle gehalten ist. Dar nächste Zimmer weist seidene, grün und weißgestreifte Tapeten auf und soll als Empfangszimmer dienen. Wahrhaft luxuriös ist das Schlafgemach eingerichtet; hier fehlt auch nicht- an den irgendwie erforderlichen Utensilien und alle Gebrauch-gegenstände zur Toilette bestehen au- dem feinsten Porzellan. Im Hintergründe befindet sich in einer herrlich drapirten Nische das vergoldete Bett und vor demselben ein kostbarer goldener Pfeilerspiegel. DaS Arbeitszimmer trägt an den Wänden und auf den Möbeln einen mit Gold gemusterten seidenen Stoff. Die für den Prinzen Heinrich reservirten drei Zimmer sind durch einen Korridor mit dem Vorgemache der kaiserlichen Wohnung verbunden und nicht minder kostbar eingerichtet. Seitens des russischen Hofmarschall amtes wurden die umfassendsten Vorbereitungen für den glänzenden Empfang des Kaiser- getroffen. Zur persönlichen Dienstleistung beim Kaiser Wilhelm sind kommandirt: der Generalleutnant v. Rosenbach, der General Graf Kutusoff, der Oberst und Flügel adjutant Foulon und der Rittmeister Graf Bencken- dorff. Der Generalleutnant v. Rosenbach war bis vor Kurzem Gouverneur der Provinz Turkestan, trat aber seiner Gesundheit wegen von diesem Posten zurück. Er erfreut sich beim Czaren eines besonderen Ansehens und bekleidet mehrere hervorragende Aemter, u. A. auch das des Generalstabschefs beim Oberkommando de- Petersburger Militärbezirks. Im türkischen Kriege zeichnete er sich durch große persönliche Tapferkeit auS; in der Schlacht bei Gorni-Dubnjak wurde er als Befehlshaber der Garde-Infanterie-Brigade schwer verwundet. Der Genannte gehört zu den wenigen höheren Officieren in Rußland, welche nicht gegen Deutschland eingenommen sind. Auf der Rückfahrt von Rußland gedenkt Kaiser Wilhelm bei Memel ans Land zu gehen, um diese Stadt einer eingehenden Besichtigung zu unterziehen. Von dort wird er sich dann auf das Manöverterrain in Masuren begeben, um daselbst den großen Truppen übungen des I. Armeekorps beizuwohnen. Bei dieser Gelegenheit dürfte der Monarch auf dem der Gräfin Lehndorff gehörigen Schlosse Steinort einen kurzen Aufenthalt nehmen. Bei der Fahrt von Lötzen nach Pillau wird der Kaiser auch Königsberg berühren und dort einige Stunden verweilen. In Pillau gedenkt er dann wieder die Jacht „Hohenzollern" zu besteigen, um auf dem Seewege nach Kiel zurückzukehren. Wie Londoner Blätter nachträglich berichten, hat die Königin von England dem deutschen Kaiser gelegent lich seiner Anwesenheit in Osborne versprochen, im Feuilleton. Der Elsabrunnen. Novelle von Reinhold Ortmann. (7. Fortsetzung.) Else aber, die jedem Einzelnen Bescheid thun sollte, wurde abwechselnd blaß und roth, hatte auf keine ein zige der an sie gerichteten Phrasen eine andere Antwort, als das immergleiche müde Kopfnicken und preßte die Lippen zusammen, als wenn sie Mühe habe, ein Schluchzen zu unterdrücken. Als sich der Sturm der Begeisterung endlich gelegt hatte, erhob sich unter achtungsvollem Schweigen der Gesellschaft der junge Bräutigam zu „einigen schlichten Dankesworten". Er wendete sich zunächst an seinen theueren Schwager, den er seiner unwandelbaren Liebe und Freundschaft ver sicherte und dann kam er auf seinen Schwiegervater zu sprechen, dem er sich vor Allem zu innigem Danke ver pflichtet fühle. Das nahe verwandtschaftliche Verhältniß, in welches er zu dem Herrn dieses Hauses zu treten gedenke, verbiete ihm, viel von dessen Tugenden und Verdiensten zu sprechen und die allgemeine Hochachtung und Verehrung, deren sich der Herr Apotheker Hage meister erfreue, mache ein solches Lob ja auch eigentlich überflüssig; aber er — der Doktor — könne diesen schönen Augenblick doch nicht vorübergehen lassen, ohne den Versammelten Mittheilung zu machen von einem neuen, unschätzbaren Verdienste, welches sich sein künf tiger Schwiegervater um die Stadt Steinfurt und ihre Einwohnerschaft erworben. Nach jahrelangem, ver schwiegenen Bemühen und nach vielen kostspieligen Versuchen sei es ihm gelungen, einen Schatz zu heben, der schon seit undenklichen Zeiten ungekannt oder doch ungewürdigt in der Steinfurter Erde geschlummert habe. „Ja, meine Damen und Herren", fuhr der Redner begeistert und mit leuchtenden Augen fort, „einen Schatz für die leidende Menschheit und einen Schatz auch für die wackere Bevölkerung dieser vortrefflichen Stadt. Das Wasser, das auf dem Grundstück meines verehrten Schwiegervaters der Erde entströmt, ist kein gewöhn liches Wasser, sondern ein Heilmittel von hohem Werthe, das fortan hoffentlich vielen Tausenden zu einem wahr- hastigen LebenSelixir werden soll. Binnen Kurzem wird man den Namen Steinfurt neben dem der ersten und berühmtesten Brunnenorte nennen, denn ich darf nach eingehender und sorgfältiger Prüfung mit reinem ärzt lichem Gewissen behaupten: Unser eisenhaltiges Mineral wasser ist das beste und heilkräftigste von allen, die man bis zu diesem Tage kennt! Tausende von Denen, welche mühselig und beladen sind, werden fortan alljährlich hierher pilgern zu unserem „Elsabrunnen", um KrLfti- gunaund Genesung zu finden und wie ein befruchten der Goldregen wird es sich selbst über das kleinste und ärmste Häuschen dieser vortrefflichen Stadt ergießen. Meine Damen und Herren, es erfüllt mich mit gerechtem Stolze, daß ich den Mann, der diese große Entdeckung gemacht, den Mann, der bereit ist, sein ganzes Ver mögen auf die Verwirklichung dieses herrlichen Gedankens zu verwenden, fortan mit dem theueren Vaternamen nennen soll! Ich bin zu ergriffen, um noch viele Worte machen zu können und so fordere ich Sie denn einfach auf, mit mir einzustimmen in den Ruf: Der Herr Apo ¬ theker Hagemeister — unser allverehrter Mitbürger — der Wohlthäter von Steinfurt — er lebe hoch — und nochmals hoch — und zum dritten Male hoch!" Das war ein Gläserklingen und Bravorufen und ein Enthusiasmus, wie man ihn noch nie zuvor auf einer Abendgesellschaft in Steinfurt erlebt hatte. Alles umdrängte mit gefüllten Champagnergläsern den großen Wohlthäter und begehrte danach, ihm,'die Hand zu drücken. Und Jeder wollte etwas Näheres von dem gesegneten Elsabrunnen wissen, Jeder pries den glück, lichen Zufall, der gerade auf dem Grundstück des Apo thekers die herrliche Heilquelle emporsprudeln ließ. Man dachte für den Rest der Tafelzeit kaum noch an das Essen — die ersten Gänge waren auch gar zu gut und reichlich gewesen —, aber den feurigen Weinen wurde um so eifriger zugesprochen und es gab noch eine Fülle von Trinksprüchen auf den Apotheker, den Doktor, den Elsabrunnen, den künftigen Weltbadeort Steinfurt und auf ein Dutzend anderer Dinge, die mit der großen Entdeckung in näherer oder weiterer Ver bindung standen. Als der Apotheker endlich mit einigen freundlichen Worten die Tafel aufhob, wünschten einige der Gäste ihren Nachbarn mit bedenklich schwerer Zunge die übliche „Gesegnete Mahlzeit!" und die meisten der Herren, welche dem zum Rauchzimmer hergerichteten Nebengemach zusteuerten, verriethen eine auffallende Neigung, das Gleichgewicht zu verlieren. Und in diesem Rauchzimmer wurde das Zechen nun erst auf die rechte, gehörige Art begonnen. Der Doktor und der Assessor, die als wahre Musterbilder brüderlicher Eintracht und Liebe unzertrennlich Seite an Seite blieben, richteten die Sache da nach „akaZ