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Sächsischer Landes-Anzeiger : 01.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188612019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18861201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18861201
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-01
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 01.12.1886
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Hk LVS. — 6. Iahrga»-. S«r jeden Wochentag Abend (mit Datum nmgSblatte kostet monatlich «0 Pfg. (mit irktrabeiblatt Lustiges Bilderbuch 70 Pfg.) lei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororten, sowie bei den Postanstalten. ,M Abonnenten erscheint im 3. und 4. QnartalEiscnbahn-KahrPlauheftfhrSachsen, sowie im 4. Quartal die Weihnachtsbeigabe Mstrines JahreStnich des Laudes-llnzeiaers und zu Neujahr Jllustr. Laadboten-Kaiender. Sächsischer Miits-Airrijtr mit „Chemnitzer Stndt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Mittwoch, 1. Dlktssser 1Mß» «uzeignidrets de-,.vtlchs. randWEmeteer"? Raum einer schmale« Corpuszeile tbMa. Bevorzugt« Stelle (lsvalt.P«iitzeIte)30M. Bei Wiederholung großcrAnnonce» Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle««» JnsertionSbetrag (in Briefmarken) beifüge» Je 8 Silben CorpuSschrist bilden ca. l ZetteX Annonceuanuahme nur bis Vormittag. Verlag: Alexander Wiede, - «ucktdruckerei. Chemnitz. Theaterstraß« ö (Fernsprcchstelle Nr. ISSsv Telegr.-Adr.: Landes-Änzeiger, Chemnitz. E" Wich einem besonderm Unterhaltungsblatt: i. Soontagsblatt - L JUnstrir.es «nterhaltungsdlatt - s. «lein- Botschaft ^ Sächsischer Erzähler - ö. Sächsische Gerichts-Zeit«»« - a Sächsisches Allerlei. - Srtta-Beiblatt Lustiges »Ilderbnch. Aür den Monat Decemder nehmen di« Postanfialte», sowie in Chemnitz nnd Umgegend die Aus gabestellen, AbomtemeulS'Bestellnugeu auf den „Sächsischen LlMdes'A nzeiger" mit seine» Beiblätter» znm Preise vo» SV Pf. (mit Extrabriblatt „LnstlgeS Bilderbuch* 70 Pf.) entgegen. Jeder Abonnent de» LandeS-Anzriger» erhält Anfang Deeember als Weihrmchtsbeigabe: „Jllustrirtes Jahresbuch des Sächsischen Landes-Anzeigers", 64 grob« Octavseiten stark, in Umschla, gebunden, mit hübschen Weihnacht».Erzählung.« «nd .Silber» auSgestattet, vollständig gratis geliefert. Abermaligem Beitritt ne»er Abonnenten steht entgegen Die Berlags-ELpedition des Sächsischen Landes-AnzeigkrS. Amtliche Bekanntmachungen. Die Herren Chemiker Richard Paul Hunger hier und ffreiguttbesttzer "Max Hugo WeiSke in Blösa beabsichtigen, In dem unter Nr. il in dem BraudverficherungS-Cataster Nr- lg» in dem Flurbuche für GlSsa einge tragenen Brundstücke eine Anlage zur Herstellung von Düngvulver zu er richten. In Gemäßheit 8 17 der Retchsgewerbeordnuug vom I. Juli 1883 wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Ein wendungen hiergegen, soweit sie nicht aus besonderen PrivatrechtS-Titelu be ruhen, bei deren Verlust binnen 11 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekannt« niachnug an gerechnet, allhier einzubringen. Chemnitz, am 25. N»vbr. 1886. Die Kgl. AmtShauptmannschaft. Behufs I. Löschung nachstehender alter Hypotheken: 1. 130 Thaler Lonv,- Geld --- 133 Thaler 18 Ngr. 3 Pf. im Il-Thalerfuße nebst Zinsen zu S vom Hundert unbezahltes Kanfgeld für Johann Christoph WIelanv in Kemtau und S. 20» Thaler Conv.-Geld --- 205 Thaler 16 Ngr. 7 Pf. im Il-Thaler- tuße nebst Zinsen zu 5 vom Hundert unbezahlte» Kausgeld für Hannen Christianen verehel. Wieland daselbst, eingetragen auf dem vormals der poli tischen Gemeinde zu Kemtau gehörig gewesenen Schulbause Fol. 17 deS Grund- und Hypothekenbuchs für Kemtau Robr. III I./Is. und b am b. März !818. II. Todeserklärung 1. des im Jahre 1814 in Chemnitz geborenen Klempner» Friedrich August Ernst Rendel, welcher im Monat Juni 1866 von Chemnitz au» nach Amerika ausgewandert und auzeiglich seitdem Nach» richt nicht von sich gegeben hat, 2. der im Jahre 181b in Lheumitz geborenen Thekla Auguste Thereste Dietrich, welche im Jahre 1858 mit ihrer Mutter Auguste verw. Dietrich geb Müll.r nach Brasilien auSgewaudert ist und an- z-iglich im Jahre 1860 die letzte Nachricht von sich gegeben hat, 3. de» aus Chemnitz gebürtigen, im Jahre 1865 aus Walierrhauien nach Amerika aus- gewanderten Chemikers und Kaufmanns Carl Hermann Tctzner, welcher an- zeiglich im Jahr« 1866 die letzte Nachricht von sich gegeben har, ist aus An trag zu I. 1. und 2. der Gcmeindeverlretung zu Kemtau, zu II. l. Fran Ernestine Auguste verehel. Harnisch geb. Nendel in Chemnitz, zu II. 2 de» Webermeister» Carl Gotthold Freund Dietrich in Chemnitz, zu II. 3. Elisen verehel. Tetzner und Minna Tetzner in FrledrichSroda vom unterzeichneien Amtsgerichte das AufgebotSversahre« zu eröffnen beschlösse» worden. ES -werden daher zu I. alle Diejenigen, welche an die Hypotheken unter I 1. und 2. aus irgend einem Grunde Ansprüche zu haben glauben, zu II 1. Friedrich August Ernst Nendel, zu II 2. Thekla Auguste Thereste Dietrich und zu II. 3. Earl Hermann Tetzner ondurch geladen in dem zu I. 1. und 2. auf den 16. März 1887 Vormittags 10 Uhr, zu II. 1 auf den 5. Juli 1887 Vormittags S Uhr, zu II 2. aus den 5 Juli 1887 Bormittags 10 Uhr, zu 11- 3. aus den b. Juli 1887 Vormittags II Uhr vor dem un erzeichncteu Amtsgerichte auberaumten BufgebotStermine ihre Ansprüche bez. sich persön lich anzumelden, widrigenfalls auf weiteren Antrag zu 1. die Löschung der unter I. und 2. verzelchneten alten Hypotheken unter Ausschluß der Ansprüche etwaiger Berechtigter veriügt, zu II. die unter 1., 2. und 3. genannten Ber- ichollenen für tobt erklärt werden und nach Befinden ihre hier depouirte Berlassenschaft, welche zu 11 I. ans 562 M. 51 Pf, zu II. 2 au» einem 4»/». SlaatSschuldenkassenscheine über 100 Thaler und 87 M. 43 Pf. allent halben ausschließlich Zinsen besteht, ihren sich legitimste»!»» Erben auSge- yändigt werden wird. ' Lhemnitz, den 24. November U86. Königliche» Amtsgericht- Telegraphische Nachrichten. «o» 29. November. Frankfurt a. M. Die Generalversammlung de- Verbände» d'r deutschen Weiubünbler beschloß eine Petition an den StaatS- Sr. Hoheit Leibkutscher. Novelle von Max von SchlaegA. Nachdruck verboten. Zwei Osficier« in der kleidsame» Tracht der Chevauxlegers gingen nebeneinander die Schlvßstraß« der Residenz e«tla»g. Al» 1« der Nähe ein« Thnrmnhr schlug, zog der Größer« vo« beiden seine üh» heran»: »Richtig schon dreiviertel Zehn. Da hätten wir eben noch Zeit. Malkwitz an» der Reitschule abznholen. Wa» weinst Du. Jlluow?' »Mir ist » recht," versetzte der Angeredete, eine kleine brünett« Erscheinung, welchen die breite» Schultern und der leck ansgedreht« Schnurrbart oft kaum genügend vor de, Bezeichnung »mädchenhaft* sLtitzten, so sein war da» Gesicht mit den groben braune« Augen. Er hatte de« Ar« leicht in den seine» viel höheren Freunde» gelegt und sah nun forschend z» ihm anf. »Hast D» eine« besondere» Zweck dabei, Blackwitz abznholen?" fragt« er» »mir scheint. Ihr sucht ihn jetzt häufiger aus." »Eifersüchtig, Kleine?" »eckte Walter von Stein, ein auffallend stattlicher Mann mit eine« in'» Röthlich« schimmernden soz prrußi sch?» Bart, und senkte dabei seine klaren blauen Auge« mit fast zätlichem A«»dr»ck zu dem Gefährt«» herab. „BeruhigeDich, «»ist nnr «ine ganz natürlich« Theilnavm« an dem armen Kerl I" »WaS ist e» denn mit ihm?" fragte Jllnnw interesfirt. „Ich will Dir« erzählen, ade, «» muß unter «n» bleiben I Kurz vor der Berlobnng ist ihm seine Angebetete verschwunden, wie tveggeblasen oder fortgefegt vo« Schweif« de» Kometen, der ja wohl damals grasfirte." „Schauderhaft," rief Jlluow, »wann war da» ?" »Bor einem Jahr, al» er sich zu nn» versetzen ließ " »Wie hing die Geschichte den» zusammen?" »Wa» ich weiß, will ich Dir erzählen. Mir har'« «in Freund «zählt, der damals in der Gegend sich aufhielt. — vlackwitz stand nämlich in K. bei de« blaue« Hnsaren. K. ist bekanntlich sehr weit vo« hier «nd li«gt recht mitten in de» schönste« Gütern. Eine» oder ein paar davon gehörten einem Herrn vo» Wiuniarodeu. Da» heißt, st« gehörte« ihm wohl längst nicht wehr, sonder» seine» zahl- «ich«» Gläubiger«. Gr kehrt, sich aber wesentlich nicht daran, jagt«, züchtete Raeepserd«, spielt, unsinnig nnd ließ sich da» herannahevde Dchicksack sein» «men Kind« nmai, kümmern." secretär vo» Bötticher nnd den Reichstag um gesetzliche Regelung der Weinfrage. Ort der nächsten Versammlung ist Berlin. R om. Line» der anf der Schichau'schen Werst in Elbing «««- erbaute» Torpedoboot« ist anf drr Reis« nach Italien an der spani sche« Küste «ntergegangm. Petersburg. I, Taschkent hat heut« Bormittag 9 Uh» 10 Minuten «in starke» Erdbeben stattgefnnd:»; viel« Häuser de» rnsfischen Viertel» wurden hierdurch beschädigt. Petersburg. General Kaulbar» traf am Sonntag ln Odessa rin und reiste schon am Abend nach Petersburg weiter. Tonstantinopel. Man erwartet hie« die Ankaaft de» Mlngreller«, der sich de« Sultan vorstelle« soll. Die Sockalpolrtlr im Deutsche« Reiche. lH Chemnitz, de» 30 Nivember. Nachdem «» im Reichstag «ach verschiedenen fruchtlose« Brr- suche« endlich gelungen war, die erste große Unfallversicherung-Vorlage unter Dach «nd Fach zu bringen, waren di« Schwierigkeiten bei de« seitdem gefolgte« weitere« Au»sührungSgesetzkn vrrhältnlßmäßig nnr gering. A« meisten Arbeit vernrsacht, «och die Unfallverfichernng der land« nnd forstwirthschastlichen Arbeiter. Indessen hat sich d:r Reichstag auch über diese» Gesetz geeinigt, dessen praktische Aus führung freilich in der Hauptsache vom Reiche den einzelnen Bunde», staateu zugestande« ist. So recht war mau im R«ich»tag« selbst mit dem geschaffenen Gesetz nicht zufrieden; man nahm e» aber an. da man vor alle» Dingen irgend »in« Grundlage haben wollte. Die Verwirklich»»- dies«» Gesetze» ist. wie gesagt, den Einzelstaaten über lasse«, wenigsten» bi» zu einer bestimmte» Frist. Bisher hat noch kein Landtag eine» Buvderstaate» Gelegenheit gehabt, an «in AuS- führnngSgesrtz heranzutreten, e» läßt sich aber erwarten, daß et im kommende« Winter geschehen wird. Preußen und Bayer«, dir beiden größten Bundesstaaten, »erden wohl mit Ges tzrntwürieu vorangehen, «nb «S gelingt vielleicht hier eine Einigung bereit» über Berbefler- «ngeu z« erzielen. Die Verhältnisse drr laudwirthschaftlicheu Arbeiter find sehr besonder« nnd di« besten Anhaltspunkt, für ein definitive» Gesetz kann erst die Erfahrung gebe». So ist aber der Rahmen de» Unfallyrrfichernngsgrsttz«» bereit- «in sehr weit gezogener, wenn auch noch nicht Alle» durchgesührt ist, wa» durchgrsührt werde» soll. Die neue Thronrede kündigt von Social Vorlagen für die kommende Session nur au: die Unfallverfichernng für Seeleute t>id Bauarbeiter Von diese» beiden Ges tzen wird da» erste di« «eisten Schwierigkeiten Hervorrufen, da di« Schiffsrhcder aas di« wenig günstige Lage ihre» Gewerbe» Hinweisen und betonen, die ihnen durch die Unfallverfichernng neu entstehenden Lasten seien unter diesen Umstände« zu hoch Der Reichstag wird diesen Punkt eingehend zu prüfen haben. Die Thronrede nimmt noch Bezug anf die schon lauge geplante Ar- beiter-Alter»-Bersorguug Dari« soll bekam tlich die Soeialpolitik der ReichSregierung gipf-lu. Waren- die Hindernisse schon groß bei der Unfallversicherung so nehmen st- hier ganz gewaltig« Dime«, fionen an. Zar Alters Versicherung gehören vor allen Dinge» be deutende Geldmittel, und wer soll die ausdriagen? Bei der jetzt anf alle» Gebieten fast herrschende« Ueberprodnctio» nnd Prei-redactio« kan« man weder Arbeitgebern «och A:beituehmeru di« Zahlung weiterer, nicht unbeträchtlicher Versicherungsprämien zumnthen. Die ReichSregiernng will «inen Theil der Kosten zu« mindesten aus die RrichSkafle nehmen, aber auch daran ist, von allem Pcinclpienfireit abgesehen, bei drr bekannte« Finanzlage de» Reiche» vor de» Hand nicht entfernt zu denken. E» läßt sich also absehe», daß au die Lösung dieser Frage nicht so schnell wird heraugetreten werden können und di« Thronrede gesteht da» selbst Hingegen wird e» immerhin noch möglich sein, auf dem Gebiet der Frauen- nnd Kinder-Arbeit einen weiter,» Schritt «ach vorwärts z« »bau. »Recht väterlich," weinte Jllvow, „w.e viel Kinder hatte er den« ?' „Nur zwei Ein Sohn vo« ungefähr 22 Jahren nnd eine etwa» jüngere Tochter. — Wenn ma» übrigen» der Nachiicht traue» darf, so waren beide Wunder von Schönheit " „Und solch' Mädchen sollte spurlos verloren gehe« können?" „Unglanblich, aber Thatsache; alle beite find nach der Katastrophe wie von der Erd« verschlungen." Melche Katastrophe?" „Ja sol — der Concur» brach an», der Alte erschoß sich nnd die Gläubiger nahmen All«»." „Natürlich verschwaude» die Geschwister absichtlich?' „Gewißl — falscher Stolz; läßt sich ja denke« — gerade al» Blackwitz sich erklären wollte." „Kann er denn an eine Liebe»h»ieoth ohne Gel» denk«,?" fragte Jlluow. „Und wie! — er soll sehr reich sein, obschon er nicht so aus. tritt. Nnr «vter Kameraden weiß man davon zu erzählen; er ist vo« großer HerzenSgüte." «ährend dieser Unterhaltung waren die beide» Freunde bei der Reitschule angelangt «nd traten ein. Doch nicht Blackwitz war r», der mit anSgespreiztcn Beinen mitten in dem hohe», Helle» Raum staud, sondern d-r lustig, Leutnant von Berg. Er nickte de» Sin- getretene» vergnügt zu, während er in seiner Beschäftig»,-, Rekruten rinznreite«, sortsnhr. „Guten Morgen, Berg!" „Morgen! Morgen l — Ihr kommt gerade »echt . . . Seht mal, wie dr Mensch da anf seinem Gaul fitzt! — Wollen Sit wohl Ihr, A-tterschenke! zurücknehme». Schneid« — und die Ellenbogen an de» Leib I — vorwärts, Meier . . . d« schläft ja wohl ga» auf der Mähre! — Soll denn durchs«» de« Schneider auf'» kreuz ge- ritten sei»? — «ufgepaht! - Himmeldonnerwetter, Schröder, fitzt der Mensch da oben, wie du Aff' auf dem Kamee! — Bein, nute», sag' ich!" Während de» etwa» heftige Ojfiei« mit »othe« Gesicht und lebhaft gefticulirend seine «nweisnnge» gad, war ,» langsam den eingetretenen Kamerad«« näh« gekommen. „Wo ist Blackwitz?" fragte Jllnvw, indem er sich ««sah. „Fortgega,,»» " „Weswegen?" Dl« Sozialgesetzgebung ist «in« Nothwendigkeit, di« unsere» Zekt- Verhältnissen entspringt. Ma» «az verschiede» üb« die einzelne« «ege der Gesetzgebung denke», welche betreten wnde» sollen, sich darüber streite», wie weit die Grsetzzebnug sich erprecken soll, baß etwa» geschehen mnß, ist keine Frage. Dentschland warf zuerst Ue Frage der Sozialrefor« anf, Belgien ist jetzt gefolgt, die belgische Unfallversicherung will allerdings kein« Zwang»grnoff«nschast«n, me die deutsche, Frankreich will folge». Miuisterprästdent Freyeinet hat sich in seinen bekannte« Programwreden in Süd-Frankreich dahin au»- gesprochen. Auch in Oesterreich-Ungarn und Italien dmkt »an a» dl« Unfallverfichernng. Di« Sozlalkommisfion im Reichltag« hat während drr letzte» Session eine Reihe von Arbeiterfragen elngehaed erörtert nnd damit bereit« ein« Grundlage für kommend« Bmchand- lungrn geschaffen. E» läßt sich noch sehr viel thun. Dl« sozialdemm- krattschen Forderungen de» Normal. Arbeitstag«» und de» Minkmckl- Lohnr» werden von alle» wirklich tüchtige« Arbeitern al» Phantast» reim bezeichnet, di« nnr minder leist«ng»fähige» Arbeitern «nd vor Allem den notorische« Fanlenzern zu Gate kommen würden. Um s« eh« könne» anch alle reellen Elemente di« Prüfung nnd Berücksich tigung billig« Forderungen durch die Gesetzgebung erwarte». Vielfach, in der Mehrzahl sorge« dir deutschen Industriellen für ihr« LenM mehr, al» st« müssen, und sie thnn «» gern; worum e» sich Hand«», ist di« scharf« Begrenzung vo» Recht nnd Pflicht mit de« klar«» Worte» de» Gesetze». Eine richtige Sozialpolitik ist eine Saat, di» reiche Frucht «warte» läßt. Politische Rundschau. Chemnitz, dm 30 Revember. Deutsches Reich. Da» Präsidium de» Reichstag«, bestehn» an» de» Herren v. Wedel! PieSdoef, Frhr v Franckenstrin und Hoff man». wurde heul« gegen halb «in Uhr vo« Kais« empfang«. In einer längere» Unterhaltung sprach sich der Kaiser, d« sehr wohl aar sah, hauptsächlich über die Militäroorlag« an». Er gab der Hoff,»», Ausdruck, daß der Reich»tag ihr znstimmr» wnde. Er betonte be sonder», daß Deutschland militärisch vo« de« Nachbarstaaten übr>- flügrlt sei, wobei er besonder» Frankreich im Arge zu haben schien; er glaube anch, baß der krieg»»iuist« Beranlaffung habe« werbe» nähere Abschlüsse darüber i« Re!ch»tag« z« gebe». Di« Lage bar auSwSrtigeu Politik berührt« de« Kais« wenig« eingehend und gab dabei de» Hoffnung AnSdrnck, daß der Friede erhalten bleiben Wade. Die Audienz hat ungefähr zehn Minuten gedanert. — Di« MIliürvorlage beherrscht andauernd die öffentliche Er- ört-rnng vollständig, obwohl in ihrer Benrlheilung eia« bemerkml- werthe Znrückhalinng auf allen Seiten herrscht. Di« Freunde ber HeereSverstärkung verkennen nicht die neue schwere Belastung de« Volke», welche» diese erheischt, die Gegner verschließe« sich nicht d« ernsten und eindringlichen Sprache d« Grünte. G» kommt «» be greiflicherweise, daß vo« kann, ein« Seit« die Wahrscheinlichkeit einer Genehmigung der HeereSerböhnng geleugnet wirb; selbst freifinnige und nltramontaue Blätter sprechen sich mehr oder wind« offen dahin au», baß der Reichstag vermuthlich nicht »mH!« können wird, da« 'chwere Opfer im Int,reffe de» Schntzr» der thenersten Güter »« dringen. Welt mehr getheilt ist di« Ansicht über di« Geltung»!»««» eer Vorlage «nd da gebe» di« Motto« selbst die Bermnthung au bte Hand, daß da» Septennat, 7 Jahre, nicht ein unbedingte» Erforderniß für di« Festigung nuferer Wehrkraft ist, e» heißt daselft: Allerdia»» zeigt sich hierbei, baß e'ne Periode vo« 7 Jahre« nicht unter all« Umständen für die Weiterrntwickelnng unserer Wehrkraft maßgebend sein kann, ab« anderseits läßt sich doch an» der gegmwärtige» Lage kein Grund entnehme», eine, «men Gesetzervorlage vo« Hanse an» «in« geringere Giltigkeit-frist zu geben. Den« de» Erfolg «in« jeden derartigen Maßregel ist bei unsere« Wehrsystem durch «in« Reihe so» Jahren ungestörter Entwickelung bedingt. Daher ist ein« siebenjährig „Stehe gleich zu DienstenI — Rekrut Braun, Ske hängen j« wie «ine Feuerzange über dem Roß, wolle« ihm wa» in'» Ohr sage«, he? Galopp, marsch! — Gütig« Himmel, da liegt er schon, der Ritter von der traurigen Gestatt! Schmeckt schön, die Lohe, wa»? Wie heißt da»? wehgethan? Lasse» Sie sich an»lach«n, find doch sonst nicht vo« Marzipan I Na, rasch 'rauf...Id« lieber Hi«««^ wa- schreit denn da» die ander«, wenn einer zu los« fitzt? Borwärt» marsch! nicht geglotzt . . . Uber, Mensch, da» bammelt ja mtt d« Beine» wir'« Glockenschwengel, nnd da soll ein Reit« d'ran» werden! —' Lachend hatten di« Freunde stinem Geb ihre« zngesehrn «nd sich unwillkürlich etwa» au» dem Bereich der langen Peitsche znrkckza» zogen, mit welcher Leutnant Berg ln bedrohlich« Weise »mhersnchteltn» während er weiter commandirle: „Haben Sie endlich di« Bügel, Brann? so, nun Galopp! — Grad« gesessen. Schneid-», sonst kommt noch mal'«« Bratwurst «nter jede» Arm, «nd wehe, wen« st« fällt I . . . Schröder, wen« ich sagH di« Waden zurücknehmr«, so heißt da» nicht, di« Absätze an di» Hüften ziehe« . . . Schock Millionen, Braun, wer umarmt den« sei»«». Gaul, al» wen«'» da» Liebchen wäre! Ich glaub' gar, die Bohne» stange fürchtet sich vo, seinem alten Schimmel .... Borwärt», Marsch I — Galopp I Gott sei Dank, da schlägt e» zehnL — Nu», viel läng« hätl' ich'» nicht auSgehaltm, oh«, mir mit de« „Galopp" cowmandireu selb« die galoppirende Schwindsucht am dm Hal» z» schreie» . Nochmal» gute» Morg», ««tue Herren, und Entschnldignngl" Al» sie mit «inand« die Reitschnle verließe«, fragte Stein noch« mal» »ach Blackwitz, und der lnstige Leatnant berichtete, wa» wnßte. Nämlich, daß « mit demselbtn zur Reitschule gegangen sek und daß Blackwitz dort ein Telegramm eingehändigt worden. Gr sei sehr blaß geworben «nd habe ihn gebeten, ihn zu vertrete». So seb er dazu gekommen, de» hölzernen Rrkrnte» di« Anfänge brr Wb» Reiterei briznbriugen — mit welchem Erfolg kannten die Kamerad» ja au» Erfahrung. Walt« von Stein war ernst geworden. Bor sein« Seele stand da» Bild de» allgemtt» hochgeschätzt» Kameraden, dessen Frennb sich z» nennen er zwar «och nicht da» Recht hatte, sür d» « ab« bereit» «arme F«»,dschast e»P!-«d. n»d etwa» wie Svrz, stieg in ihm «ch Darm» folgt« « anch nicht d« «Nffordernn, de, ander» stn WW «eich z-so»m».^n stühstäck«. send«, »WbschWM
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