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Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman« Wüller in Dresden. Inserate w«rd«n bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenomm« und kosten: dir1spalt.Zeile15Pf-. Unter Eingesandt: SOPfg. Inserat««- Annahmestelle« t Die Ärnoldisch« Buchhandlung, Jnvalidendank, Harnstein LBoglevt Rudolf Mosse, G L. Daube L in Dresden, Leipzigs Hamburg, Berlins Frankfurt a/M. u. s. w. Ar. 24. Donnerstag, den 24. Aeöruar 1887.49. Jahrgang- Abonnements-Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Torfzeitung'- für den Monat März nehmen alle kaiserlichen Poftanftalteu und Postexpedtttonen, sowie auch alle Landbriefträger gegen Vorausbezahlung von 50 Pf. entgegen. Die Verlags-Expedition. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Obwohl die Wahlergebnisse erst auS etwa 140 Kreisen vorliegen, darf man doch bereits mit ziemlicher Bestimmtheit behaupten, daß die SeptennatS- Parteien, also die Konservativen und Nationalliberalen, über die Opposition einen glänzenden Sieg davonge tragen haben. Während die Ultramontanen, Deutsch- freisinnigen und Socialdemokraten schon biS jetzt 26 Mandate verloren haben, wurden allein von den Na tionalliberalen 23 Wahlkreise neu erobert. Es sind dieS: Friedberg (Miquel), Kempten (Keller), Meerane (Leuschner), Eorau (Brauer), Grünberg (Fürst Carolath), Sondershausen (Or. de Ahna), Offenburg (Degenfeld), Pirna (Grumbt), Dortmund (Klein), Hof (Wunnerlick), Augsburg (Brach), Löbau (Hoffmann), Döbeln (Niet hammer), Chemnitz (KlauS), Zwickau (Temper), Stol berg (Kurlbaum), Kirchberg (Kurtz), Stuttgart (Siegle), Weimar (Müller), Holzminden (Kühlemann), Alten burg (Baumbach), Naumburg (Günther), AnSbach (Seybald). Außerdem sind nationalliberale Kandidaten noch bei 16 Stichwahlen betheiligt undzwar in Wahlkreisen, wo sie bisher stetS unterlegen waren. Von den neu eroberten 23 Wahlkreisen haben verloren: die Deutsch- freisinnigen 12, die Ultramontanen 3 (Kempten, Offen burg, Augsburg), die Socialdemokraten 5 (sämmtlich im Königreiche Sachsen), die Volkspartei 3. Eine wahrhaft zerschmetternde Niederlage scheint die deutsch freisinnige Partei erlitten zu haben. In Stärke von 64 Mann hatte sie den Reichstag verlassen und biS jetzt sind nur erst 3 Siege dieser Fraktion bekannt: Richter in Hagen, Barth in Hirschberg und HermeS in Jauer. AuS den bislang von den Konservativen inne gehabten Wahlkreisen liegen sehr spärliche Berichte vor, welche uoch nicht einmal einen annähernden Schluß auf die Erfolge dieser Partei gestatten. Die Ultramontanen dürften nur wenige Mandate eingebüßt haben, ebenso sind in Elsaß- Lothringen fast sämmtliche Protestler, d. h. also fran- zosenfreundliche Kandidaten, wieder gewählt worden. Neuere Nachrichten auS Berlin besagen: Mit jeder Stunde wächst die Hoffnung, daß die Majorität Windt- Horst-Richter beseitigt und an ihre Stelle eine auS Na- tionalliberalen und Konservativen bestehende Mehrheit treten wird. Dazu war erforderlich, daß daS Centrum, die Deutschfreisinnigen und ihre kleinen HilfSkorpS 40 biS 50 Mandate verloren; dieS scheint denn auch in der That der Fall gewesen zu sein. Die deutschfreisin nige Partei hat enorme Verluste erlitten, welche auch durch die Stichwahlen, auf die sie ihre letzten Hoff nungen setzt, nicht wieder einzubringen sein dürften; daS Centrum sammt seinen welfischen Hospitanten hat ebenfalls Einbuße, wenn auck in geringerem Umfange, zu verzeichnen; dasselbe gilt von den Socialdemokraten und die VolkS- partei nun gar — welch' eine Satyre auf ihren Na men! — wird überhaupt nicht mehr im Reichstage vertreten sein. In der deutschen Reichshauptstadt haben bei dem ersten Wahlgange nur zwei Kandidaten einen endgil- tigen Sieg davongetragen und zwar sind dieS bezeich nender Weise die beiden Socialdemokraten Singer und Hasenclever. In den übrigen Wahlkreisen machen sich Stichwahlen nothwendig zwischen Wolff (national!.) und Virchow (deutschfr.), v. Zedlitz (konserv.) und Klotz (deutschsr ), Munckel (d-utschfr.) und Christensen (sociald.), Blume (konserv.) und Baumback (deutsckfr.) Im Ganzen haben die Socialdemokraten 93,000, die SeptennatS» Parteien 72,000 und die Deutschfreisinnigen 67,000 Stimmen erhalten, während bei den Wahlen im Jahre 1884 die genannten Parteien der Reihe nach 68,000, 54,000 und 71,000 Stimmen auf sich vereinigten. So mit ist die Anzahl der abgegebenen socialdemokratischen Stimmen um 25,000 gewachsen, eine Thatsache, die um so mehr zu denken giebt, als während der letzten Wahlkampagne die revolutionären Flugblätter unerbitt lich konfiScirt und die socialdemokranschen Wahlver sammlungen bei dem geringsten Verstoße gegen die ge setzlichen Bestimmungen ohne Gnade aufgelöst wurden. Den neuen Reichstag — so wird von hochosficiöser Seite geschrieben — erwarten Geschäfte der dringlichsten Art. Unter denselben steht die Erledigung der Militär vorlage und deS ReichshauShaltSetatS obenan, zumal die erstere mit dem 1. April in Kraft treten soll. Bei der Kürze der Zeit wird auf eine rechtzeitige Annahme dieser Vorlage aber nur zu rechnen sein, wenn die Ein berufung deS Reichstages so bald alS irgend möglich erfolgt. Die Feststellung des Wahlergebnisse- wird am 26. d. M. zum Abschlusse gelangen; zur Vollziehung der engeren Wahlen bedarf es weiterer 10 biS 11 Tage. Wollte man daher mit der Einberufung deS Reichs tage- warten, bis auch sämmtliche Stichwahlen erfolgt sind, so könnte da- Parlament erst etwa am 8. März z«sammentreten. Dieser Zeitpunkt ist aber ein zu später, um mit Sicherheit auf die rechtzeitige Erledigung der erwähnten dringenden Vorlage rechnen zu können. Sobald sich daher bei Bekanntwerden der Ergebnisse der Wahlen vom 21. zeigen wird, daß eine zur Beschlußfähigkeit deS HauseS ausreichende Anzahl von Wahlen endgtltig erfolgt ist, dürfte die Einberufung deS Reichstage- ftattfinden, ohne daß man erst noch daS Ergebniß der Nachwahlen abwartet. An Beschäftigung wird e-, wie gesagt, dem Reichstage nicht fehlen. Der Gesandte der nordamerikanischen Union beim deutschen Kaiserhofe, Mr. Pendleton, ist zu kurzem Aufenthalte in Newyork eingetroffen, wo er fich einem Mitarbeiter deS „Herald" gegenüber betreffs der augen blicklichen politischen Lage solgendermaaßen äußerte: „Ich kann versichern, der deutsche Kaiser schaudert zurück vor der Möglichkeit eine- neuen Krieges mit Frankreich und eben deshalb sucht er sein Reich durch Verstärkung der Wehrkraft desselben unverwundbar zu machen und dasselbe so gegenwirthschaftlicheLtörungenuad Katastrophen, gegen Blutvergießen und daS Elend eine- verzweifelten Krieges zu schützen. Deutschland muß ge fürchtet in der Welt dastehen, soll der Friede in Europa erhalten bleiben." Hierzu bemerkt daS genannte Blatt: „Die Aeußerungen deS Gesandten Pendleton werden von unseren Lesern mit Interesse ausgenommen werden. Man ersieht daraus, daß die amerikanischen Interessen in Berlin von einem Manne wahrgenommen werden, der für Deutschland aufrichtige Sympathien hegt und die Entwickelung dieses Reiche- mit großem Interesse verfolgt. Mr. Pendleton stimmt offenbar mit unS in der Ansicht überein, daß daS deutsche Volk den Frieden wünscht und daß eS die Bereitschaft zum Kriege nur alS da- beste Mittel betrachtet, den AuSbruch von Feindseligkeiten zu verhüten." Nunmehr ist endlich dem preußischen Herrenhause die bereit- vor längerer Zeit angekündigte Vorlage, betreffend die weitere Revision der kirchenpolttischea Gesetze, zugegavgen. ES wird darin u. A. die Er richtung kirchlicher Seminare in den Diöcesen Osna brück und Limburg gestattet, daS staatliche Einspruchs recht bei Anstellung von Geistlichen beschränkt, die An wendung kirchlicher Straf- und Zuchtmittel freigegeben und endlich den Orden, welche sich der Uebung christ licher Nächstenliebe oder einem beschaulichen Leben widmen, der Aufenthalt in Deutschland wieder gestattet. In der Begründung der Vorlage heißt eS u. A.: Mittelst Schreibens deS preußischen Minister- der geistlichen Ange legenheiten vom 8. April 1886 ist eine Note deS Kardinal-StaatSsekretärS Jakobini vom 4. April 1886 zur Kenutniß der Landesvertretung gebracht worden, welche nach Annahme deS damal- in der parlamen tarischen Berathung begriffenen kirchenpolttischea Gesetz entwurfes die Erfüllung der Anzeigepflicht für den Fall Feuilleton. Der Legionär. Ein« wahre Begebenheit au- Deutsch-Oesterreich« schwerer Zeit von Emil König. (3. Fortsetzung.) »Oho, bitte, bitte, nur nicht b-se, mein Herr Schwager!" fiel der alte Herr ein, „Sie gefielen mir, m>d eS war Theilnahme, nicht nur Neugierde, die mich bewog, Sie um die Ursache Ihre- Kummer- zu be fragen. ES könnte ja möglicherweise in meiner Macht stehen, Ihnen zu helfen!" „Helfen — mir?" wiederholte er seufzend. „Mir kann nur Einer helfen!" Daan, fich ermannend, fügte er hinzu: „Meine Herren! Wir dürfen hier nicht länger säumen; den« ich muß meine genau festgesetzte Fahrzeit einhaltea. Ich bitte Sie de-hald höflich, einsteigen zu wollen; andern falls müßte ich, um nicht- zu versäumen, die Pferde über di« Maaßen anstrengen." „Wohlan, lieber Baron! Lassen Sie unS wieder einsteigeu!" forderte der ältere den jüngeren Reisenden auf. Bald darauf saßen die beiden Passagiere im Wagen; »och einige Minuten ging- bergauf, dann war die Höhe erreicht. Der Postillon schwang fich auf den Bock und jagte den GebirgSkamm hin. „Hinter dem Burschen steckt etwa- Absonderlich«-; ich bleib« dab«i!" hob der Baron wieder an, jedoch in franzöfischer Sprache, von welcher er aanahm, der Pvstrüou würde fie nicht verstehe». „Ich theile Ihre Ansicht, Baron!" entgegnet« di« Ercellenz. „Seine Haltung, seine korrekt« und ge wählt« Au-druck-weisr, s«in« für «ine sorgfältige Er ziehung sprechenden Manieren, seine intelligenten Ge- ficht-züge und vornehmlich die weißen, kleinen und feinen Hände paffen nicht für einen Postknecht. Ich vermuthe, daß der interessante junge Mann ein Opfer der jüngsten Bewegung ist, welche- unter dieser Vermummung Schutz sucht und sich verborgen glaubt." „Ich bin erstaunt über Ew. Ercellenz scharffinaige- Urtheil. So ist eS und nicht ander-, Ercellenz haben da- Richtige getroffen", bestätigte der Baron. „Ich bekenne, mir thut der arme Mensch leid. Indessen möchte ich doch gern wissen, we-halb er gerade diese MaSke wählte und wie «S ihm gelang, emea solchen Dienst zu erhalten, zumal von Postillonen doch Zeug nisse, Dienstbücher und Sehnlich«- b«gehrt werd«n. Die MaSk«, hinter welcher er sich verborgen, konnte nur im Einverständnisse mit seinem Postmeister angelegt sein, dessen holde- Töchterchen oharhia seinem Herzen nahe zu siehe« scheint. Der Erbpostmeister von Melk sieht mir übrigen-, beiläufig bemerkt, sonst nicht danach auS, als ob er durch Aufnahme eine- derartigen politischen Flüchtling- sich unabsehbaren Verlegenheiten au-setzen würde." Während diese- Gespräche- hielt der Wagen an, ohne daß die Reisenden e- beachteten. Der Postillon war abgestiegen und stand eben im Begriffe, da e- nun mehr bergab ging, den Hemmschuh vorzulegen, alS er, da- Französische wohl verstehend, die letzten Worte deS jüngeren Passagier- noch vernahm. Ohne zu bedenken, was er that, lediglich von der Macht seiner Gefühl« fortg«riffen, ri«f «r dem Sprechenden ebenfalls in fran zösischer Sprache zu: „Verzeihen Sie, daß ich Sie zu unterbrechen wage. Ich bitte nur, uriheilen Sie nicht vorschnell! So lange Ihre Unterhaltung lediglich meine Person betraf, konnte ich schweigen und Ihre sehr ge wagten Behauptungen ruhig hinnehmeo. Da Sie aber einen Maua in dea KretS ihrer vermuthuagea ziehe«, den ich ehre und für dessen Pflichttreue und peinlich» Pflichterfüllung ich einsiehea kann, darf ich nicht länger schweigen und nicht zugede«, daß möglicher Weise auf ihn ein durchaus unbegründeter Verdacht gelenkt wird. Deshalb mögen Sie denn erfahren, meine Hnrea, daK sich ihre Vermuthungen, betreff- meiner Person, b«, stätigen. Ich bin aicht, waS ich jetzt, durch die Ver hältnisse grzwungen, vorstelle. Ich werde nach beendigter Fahrt Ihr Interesse für mich u»d Ihre Wissbegierde befriedige«, wenn sie mir Ihr Ehrenwort geben, mein Geheimaiss zu bewahren. Zunächst gestatten Sie mir aber, meinen gegenwärtigen Dienstpflichten zu genügen." Mit diesen Worte« schwang sich Franz wieder auf den Bock und nach einer etwa eiustüadigea Fahrt gab er vor dem alten Pöchlarn (der Nibelungen) da- wohl bekannte Ertrapostsignal. Erstaunt und bedeutungsvoll hatten sich die beiden Reisenden bei der unerwarteten Einsprack« de- junge« Manne- angeblickt. Wenn sie vvrhn schon unter dem schlichten Postrocke einen gesellschaftlich Höherstehenden vermuthet hatten, so steigerte die vollkommene Kenatoig der französischen Sprache, sowie eia eifrige- Einstehen für seines Brotherra Pflichttreue ihre Erwartungen auf'- Aeußerste. Sie wechselt«« »ährend der Fahrt nur «och einige unbedeutende Worte und überliessen fich dana