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Seite 8. — „Sächsische Dorfzeitung." - 27. September 1W5. 25 Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben; zwei blieben sofort tot, elf wurden schwer verletzt. — Brüssel. In MonS beschlossen die berühmten Geographen und Polarforscher Lecointe, Arkowsky, Nordenskjöld und Bruce unter Zustimmung Nansen-, Sverdrups, der Herzöge von Orleans und der Abruzzen, GerlacheS, Cooks, Drygalski», PearyS, ChareotS und der Beihilfe verschiedener Regierungen, eine doppelte Expedition nach dem Nordpol und Südpol zu veranstalten Die belgische Regierung wird nächstes Jahr nach Brüssel sämtliche Polarforscher einberufen zur Feststellung des Programms zur Ausfahrt, die nicht vor drei Jahren erfolgen soll Handel, Jndnftrie rnrd Verkehr. K Dresdner Papierfabrik in Dresden. Der AuffichtSrat hat beschlossen, der Generalversammlung für das abgelaufene Geschäftsjahr 1904 OK eine Dividende von 5 (7) Proz. vorzuschlagen. Die geringere Dividende wird von der Verwaltung damit begründet, daß durch Neubauten und Maschinenanlagen größere Unkosten ent standen find. , Land, und Volkswirrf-haftliches. — Die Maul- und Klauenseuche kam im ver gangenen Jahre nqch amtlichen statistischen Mitteilungen im Deutschen Reiche in 1909 Gehöften von 807 Gemeinden — gegen 1207 Gehöfte und 379 Gemeinden im Bor jahre — vor. Die stärkste Verbreitung hatte sie in den östlichen Provinzen des Deutschen Reiches, vor allen Dingen in Posen und im Königreiche Sachsen. — Zur Fleischnotfrage in Deutschland. Die von seiten der Fleischer und Viehhändler in Deutschland aufgestellte Behauptung, die Fleischteuerung könnte durch vermehrte Einfuhr von Vieh aus Oesterreich-Ungarn leicht beseitigt werden, wird durch die Gemeinderatssitzung in Wien vom 12. Sept. d. I. schlagend widerlegt. Nach der „Korrespondenz de- Deutschen LandwirtfchaftsratS" stellte in dieser Sitzung Klebinder folgende Anfrage: „Ist der Bürger- meister bereit, dem Gemeinderate mitzuteilen, welche Vor kehrungen getroffen wurden, um von der Bevölkerung WienS die Gefahr einer ungeheuren Fleischnot abzuwenden? Ist der Herr Bürgermeister bereit, mit allem Nachdruck unv mit dem Ausgebote aller Machtmittel der ersten Stadt des Reiches auf die Regierung einzuwirfen, damit für den Fast, daß die deutsche Reichsregierung den Fleischimport zuläßt und dje Viehetnfuhrzölle aufheben oder wesentlich herabsetzen Pürde, östxrxeichischerseit» ein Verbot der Ausfuhr von Vieh und Fleisch über die deutsche Grenze erlassen werde?" Bürgermeister vr. Lueger erwidert: „Bon einer derartigen Maßregel der deutschen Regierung ist dem Magistrate nicht bekannt. Der Magistrat wird nicht ermangeln, sofort die nötigen Erhebungen einzuleiten und entsprechende Maßregeln vorzukehren. Es ist meine feste Ueberzeugung, daß von seiten der deutschen Regierung bezüglich der Aufhebung der Einfuhr österreichischen Viehes, wenn auch für kurze Zeit, nicht vorgegangen wird. Eine Aufhebung der Vieheinfuhrzölle nach Deutschland würde für unS geradezu eine Katastrophe bedeuten. Keine österreichische Regierung würde das un gestraft hinnehmen! In einem solchen Falle würde mit dem einzig wirksamen Mittel, mit dem Ausfuhrverbot von unserer Seite vorgegangen werden. Ich kann nur mit dem einen oder anderen Minister in Oesterreich sprechen. Aber Sie wissen, da- ist eine sehr schwierige Sach« in unserem lieben Baterlande. Heute ist er noch Minister und morgen ist er in der Zeitung. (Heiterkeit.) Ich werde aber gewiß das Meine dazu beitragen, eine solche Kalamität von Wien abzuwehren." Der Mangel an Schlachtvieh in Oesterreich-Ungarn kommt auch in der Einfuhr von Ochsen nach Deutschland zum Ausdruck. In der Zeit vom 1. Januar bi- Ende August d. I. find 10 778 Ochsen weniger au» Oesterreich-Ungarn nach Deutschland eingeführt wie in derselben Zeit de- Vorjahre». — Der Getreidespeicher soll so angelegt sein, daß er genügend Luftzutritt hat, um da- Getreide vor dem Modern zu schützen, auch kommt auf einem lustigen Speicher der Kornwurm nur selten vor Die Oeffnungen sollen möglichst nahe am Boden angebracht und mit Drahtgittern versehen werden, die viel zweckmäßiger find al» Fenster. Die Laden werden nur bei Regenwetter oder Schneesturm geschloffen. Besonder» wichtig ist ein guter Boden, der dicht gefügt ist, noch bester aber von Asphalt hergestellt wird, der da- Eindringen der Mäuse verhindert und durch seinen Geruch alle- Ungeziefer von dem Getreide abhält. Finden sich Mauslöcher auf dem Fruchtboden, so find sie mit Glasscherben zu verstopfen und mit Mörtel zu bestreichen. Den Katzen kann man durch eine kleine Oeffnung Zutritt zum Speicher verschaffen, leider verderbe,» sie viele Frucht durch ihren Unrat. Liegt der Speicher unmittelbar unter dem Dache, so muß letztere- gegen da- Eindringen von Schnee verwahrt werden. Kommt diese- dennoch vor und find die Fruchthaufen mit Schnee bedeckt, so hüte man sich, ihn mit dem Getreide zu vermischen, weil er diese- beim Schmelzen durchnässen würde, während er, wenn man ihn ruhig liegen läßt, verdunstet, ohne das Getreide feucht zu machen. — Vergleiche zwischen dem Futter von mit Jauche gedüngten Wiesen und dem von wirklich guten Wiesen ergeben, daß durch Düngung mit Jauche eine ganz außerordentliche Verschlechterung der Futter- qualität eingetreten ist. Ganz abgesehen davon, daß auf den dauernd mit Jauche gedüngten Wiesen da-Gras selbst eine strohige, wenig nährstoffreiche Beschaffenheit annimmt, tritt auch bald an ihre Stelle eine Reihe üppig wuchernder, jedoch wertloser Pflanzen, wie: Bärenklau, Kälberkropf rc., ja selbst den giftigen Schirling sieht man in großen Masten herauStreten, während die guten Gräser, sowie die Klee- und Wickenarten mehr und mehr zurücktreten. — Kainit als Wiesendünger. Er wird am sichersten im Herbst und zwar 2—4 Zentner pro Morgen ausgestreut, kann aber auch noch im Winter und Frühjahr angewendet werden. Die Erfolge, die damit erzielt werden, sind augenscheinlich. Gras und gute Kräuter werden ge kräftigt und Heu und Grummet schmackhafter durch den reichlichen Gehalt an Kleearien, die plötzlich nach einer Kalidüngung hervorkommen, wo man früher solche gar nicht bemerken konnte. In Wahrheit waren aber auch früher kleine Kleepflänzchen da, konnten nur nicht vor den schlechten Kräutern und sauren Gräsern zur Entwickelung kommen. Durch die Kainitdüngung werden sie nun so gekräftigt, daß sie ihrerseits zur Unterdrückung der wert- losen Wiesenpflanzen beitragen In welcher Weise durch die Düngung der Heuertrag erhöht wird, lehrt ein Beispiel, welcher die Landwirtschastskammer veröffentlicht. Auf an geschwemmtem Werraboden wurde ohne Düngung 44", Doppel zentner, durch Kainit, Thomasmehl und Kalk aber 60 */. Doppel zentner Heu gemacht, qlso 16^/, Doppelzentner Heu von» Morgen mehr. Wie wichtig die Kainitdüngung dabei war, zeigt eine Fläche, welche nur Thomasmehl und Kalk erhalte» hatte: hier wurden nur KO Doppelzentner geerntet. Dir Kainitdüngung im Werte von rund 15 M. hatte demnach einen Mehrertrag von über 40 M. eingebracht. GemeiPNÜtziges. — Um Steinpflaster von GraS und Unkrant zu befreien, lösche man in einem glasierten Topf 1V Kilo frisch gebrannten Kalk in 50 di» 80 Quart Master, indem man ihn erst befruchtet, eine Zeittang stehen läßt und, nachdem er zerfallen ist, unter Umrühren mit dem übrig« Wasser begießt. Dann mische man zwei Kilo Schwefel- blüte hinzu und koche da» Gemisch etwa '/, Stuickr. Hiermit bespritze man die Plätze nur jährlich einmal — und GraS und Unkraut verschwinden spurlos. — Alte fetneHolzschnitzereien aufzupolierrn Man mischt Liter Leinöl, ' /, Liter englische- Ale, dal Weiße eine- Eie-, 82 Gramm französischen Sprit und 32 Gramm AmmoniakspirituS und schüttelt diese Mischuiz gut durch. Beim Gebrauch gibt man einige Tropfen ans ein Bäuschchen feiner alter Leinwand und überstreift damit den betreffenden Gegenstand. Zuletzt poltert man mit einem Geidenfleckchen nach. Wenn man die Flüssig, kett gut verkorkt, kann man sie längere Zeit aufheben — Messer- und Gabelgriffe, welche infolge des Gebrauche» an Schwärze verloren haben, kann man durch mehrmaliges Bestreichen mit einer Eisenvitriollösung wieder Herstellen. Ist die Abnützung so stark, da» ersteres nicht» Hilst, so bestreich« man die Stiele mit einer Gerb- stofflösung und reibe sodann jede» einzelne Stück mit Pack- Papier trocken, damit e» nicht abfärbe — Apfelschaum. Man bereitet einen steifen Apfel- drei, fügt Zucker nach Geschmack und die abaeriebene Schale einer Zitrone hinzu. Bon 6—8 Eiweißen schlägt man einen festen Schaum, gibt den erkalteten Apftlbrei dazu, vermischt e» gut, füllt e» bergfvrmtg in eine Assiette, streut reichlich Zucker darüber, macht der Länge nach schmale Einschnitte mit einem Messer, bäckt den Apfelschaum i« einer nicht zu heißen Röhre 25 Minuten und serviert ihu sofort. Im Falle sich die obere Seite zu schnell bräunt, deckt man ein Stückchen Papier darüber. — Kleine Gaucissen. Durchwachsene» Schweine fleisch wird recht fein gehackt, '/, Kilogramm desselben mit 4 Gramm Salz, wenig Pfeffer und etwa» MuSkat- blüte gewürzt, in ganz dünne Därme gefüllt, die man 5 Zentimer lang umdreht. Die Sauciffen werden aaiu frisch, anfangs zugedeckt, in Butter recht gar und gelblich gebraten, durchgeschnitten und in ein Ragout gelegt, oder als Beilage zu feinen Gemüsen angerichtet. — Blumenkohl-Püree-Suppe. Man zerteilt den Kopf in kleine Röschen, kocht sie einige Male in Salz, wasser auf und dann in Heller Fleischbrühe mit einem Stückchen Butter weich. Man legt nach diesem die Hälfte zurück, die andere aber wird durch ein Sieb gestrichen. Danach werden zwei Liter gute Fleischbrühe mit etwas Heller Mehlschwitze eingerührt, mit dem durchgestrichenen Blumenkohl vermischt, unter Beifügung von etwas ge- stoßener Muskatblüte, und schließlich wird die mit drei Eidottern legierte Suppe mit den ganz gebliebenen Blum«, kohlröschen und kleinen Semmel- oder Fleischklößchen serviert. privat -Bekanntmachungen. ükiläwtzrktzr-VtzMll xu kie8elltzo u. llmZ. Die Beerdigung unsere» am 25. d. Mts. verstorbenen Mitgliedes, des priv. Schloffermeister» Otto 8t6NLoI findet Donnerstag den 28. September ISV», nachmittags Uhr, von der Parentationshalle de- Piefchener Friedhöfe- au- statt. Ehren wir denselben durch zahlreiche Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte R. Meikuer. raeooa»: N. ir.i-.r-.ro v/-escks/r -«KB Va/ne/r- ^Uä/iteZ Lperial-Flaus M; M. AM Schöu-rr AvsAgsoü des WueMeu Grundes. -«Mm dn KttaßtnöM MM-IMts. 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