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Seue k» — „Süchsiiche Dorszettung." — 20. September 1905. Amtliche Bekanntmachungen. Die GeffSgelcholera in Stetzsch ist erloschen. DreSdeu-Lltstadt, am 28. September 1905. Königliche Amtshauptnrannschaft Die Königliche Kreishauptmannschast Dresden hat den ortsübliche« Tngeloha gewöhnlicher Tagearbeiter für den selbständigen Guts bezirk Albert» stadt gemäß tz 8 de» Krankenversicherung-gesetzt- in der Fassung des Reich-gesetze- vv» 2b. Mai 1908 in nachstehender Weise anderweit festgesetzt: 3M. — Pf. für erwachsene männliche Arbäter, 1 M. 80 Pf. für erwachsene weibliche Arbeiter, 1 M 60 Pf. für jugendliche männliche Arbeiter, 1 M. —- Pf. für jugendliche weibliche Arbeiter, — M. 5V Pf für Kinder von 12 bis 14 Jahren beiderlei Geschlechts. Diese Festsetzung tritt am I. April IttVtt in Kraft. Dresden, am 29. September 1905. 2419 V Königliche AmtShauptwannschafr Dresden »Neustadt. Das im Grundbuche für Eisenberg Blatt 310 auf den Namen Julius Hermann Jentzsch eingetragene Grundstück soll vonnorotng ü«n 30. Zlovoinhor LOOS, vormittags /,s Uhr an der Gerichtsstelle, Lothringer Straße 1, l, Zimmer 69, im Wege der Zwangsvoll streckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 1,7 Ar groß und auf 5000 M. geschätzt. Es besteht aus Wohnhaus mit Ladenanbau, Hofraum, Schuppen und Gärtchen und liegt Bergstraße Brandk-Nr. 69 6 in Eisenberg-Moritzburg. Die Einsicht der Mitteilungen de- Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück bettessenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. (Zimmer 129.) Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke find, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 21. August 1905 verlautbarten Bersteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätesten- im Bersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebot- nicht berück- fichtigt und bei der Verteilung des Bersteigerungserlöses dem Ansprüche de- Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Dresden, den 26. September 1905. > 4 2u 109 05 Nr 2 Königliches Amtsgericht, Abt. m. Das im Grundbuche für Oberlötznitz Blatt 326 auf den Namen Friedrich August Franz Leutkier eingetragene Grundstück soll Alttveovh üon 0. LOO», vormittags /,9 Uhr, an der Gerichtsstelle, Lothringer Straße 1, I, Zimmer 118, im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 9 Ar groß und auf 29 100 M. geschätzt. Es besteht aus Wohngebäude, Hofraum und Garten und liegt König-Albert-Straße 6 in Oberlößnitz. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund- stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. (Zimmer 129.) Rechte aus Befriedigung aus dem Grundstücke find, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 14. August 1905 verlautbarten Bersteigerungsvermerkes aus dem Grund- buche nicht ersichtlich waren, spätesten-im Bersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten auzumrlden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebot» nicht berück sichtigt und bei der Verteilung des Bersteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubiger» und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden ;u Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenfiehende» Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung de» Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein- stellung de» Verfahren- herbeizuführen, widrigenfalls für da» Recht der Bersteigernngs- erlö- an die Stelle de» versteigerten Ge^-mtanbe- trete» würde. Dresden, den 27. September 1905. 4 Lu. 107,05. Nr. 2. Königliches Amtsgericht, Abt. IH . In dem Konkursverfahren -her das Vermögen de» Fleischermeisters und Grund- sn ^b,sl^rs August Adolf Schubert in Wasewitz ist zur Abnahme der Schlußrech nung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen upd zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Bermögensstücke sonne über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des GläubigerauSschuffeS der Schlußtermin 1 3«» L4l. OKtobsr Ivo», vormittags - Uhr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte, Lothringer Straße 1, I, Zimmer 69, be stimmt worden. Dresden, den 29. September 1905. 3 X. 72/05. Königliches Amtsgericht. Auf dem die offene Handelsgesellschaft SSskeUcker VvlgtlLnSer, lkInlLlirv- »«rcmn in Niederlötzrutz betreffenden Blatte 10 670 de» Handelsregisters ist heute eingetragen worden: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Max Hugo Voigt» länder ist ausgeschieden. Der Ingenieur Paul Bernhard Boigtiander führt das Handelsgeschäft fort. Die Firma lautet künftig: ^»«1 VolgtILaü«r. Dresden, am 29. September 1905. 1 4 Neg 3787/05 Königliche» Amtsgericht, Abt. m. Bekanntmachung. Der S. Termin Landrente und Landeskulturrente auf 1905 ist am 21. d. Mts. fällig geworden und zur Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung bi» an die hiesige Ortssteuer-Einnahme — Rathaus, Zimmer Nr. 13 — zu bezahlen. Radebeul, am 26. September 1905. -««»aelnckevaentniiü. , Werner. , . ' Die Einlagebücher der unterzeichneten Sparkasse Nr. 10 556 auf Ernst Rölke, Radebeul, , 13 480 „ Franz Richard Schöps, Reichenberg, lautend und , 14 594 mit der Bezeichnung: „Sparverein des evangel. Ar« beiterveretnS der Lößnitzortschafte» find angeblich abhanden gekommen. Die etwaigen Inhaber dieser Bücher werden hiermit aufgefordert, ihre Rechte an dieselben vom Tage der Bekanntmachung ab, geltend zu machen. Nach Ablauf dieser Frist werden die Bücher für ungültig erklärt. Radebeul, am 28. September 1905. Vermischte«. * Bon der Cholera. Der „Staatsanzeiger" meldet: Vom 27. bis 28. September mittags wurden im preußischen Staat 2 choleraverdächtige Erkrankungen und 6 Bazillenträger amtlich neu gemeldet. Die Erkrankungen betreffen die Kreise Westhavclland und Wirfitz. Bon den Bazillenträgern befindet sich einer in Berlin (die Frau des an Cholera verstorbenen Schiffers) und 5 in Adolfs- darf, Kreis Wirfitz (schon in Beobachtung befindliche An gehörige Cholerakranker». Der Bauarbeiter Konrad in Berlin ist unter Choleravcrdacht ins Krankenhaus Moabit eingeliefert worden; die Familienmitglieder wurden unter Beobachtung gestellt. — Seit Montag ist auS dem Brom berger Bezirke kein neuer Cholerafall mehr gemeldet worden. Bei den 4 isolierten Mitgliedern der Familie Fürst in Adolfsdorf sind Choleravibrionen festgestellt worden, doch scheinen die Untersuchte» sonst gesund. — Auch heute liegen aus dem Regierungsbezirk Marienwerder keine Meldungen über Choleraverdächttge Neuerkrankungen vor. Bon dem fortschreitenden Erlöschen der Seuche spricht am besten die Tatsache, daß gegenwärtig sämtliche Cholera baracken des Bezirkes, bis auf die Graudenzer, gänzlich leer find. In der letzteren befindet sich ein Insasse, der aber schon als genesen zu betrachten ist. * Was die Nationen rauchen. Da- amerikanische statistische Bureau hat festgestellt, was die Bevölkerung in den einzelnen Ländern raucht, und den Verbrauch an Tabak, Zigarren und Zigaretten usw. pro Kopf und Jahr berechnet. Nach dieser Berechnung braucht die einzelne Person in Belgien jährlich 6,21 Pfund; in den Ber einigten Staaten 5,40 Pfund; in Deutschland 3,44 Pfuud; in Oesterreich 3,02 Pftmd; in Canada 2,74 Pfund; in Australien 2,59 Pfund; in Ungarn 2,42 Pfund; in Frankreich 2,16 Pfund; in dem Bereinigten britischen Königreich 1,95 Pfund; in Mexiko 1,39 Pfund und in Kußland 1,10 Pfund. Rauch- und Kautabake find nicht spezialisiert, doch dürsten die Amerikaner in letzterem an der Spitze stehen. Bemerkenswert ist, daß nach dieser Zusammenstellung der rauchlustige Franzose wesentlich »eniger an Tabak braucht als der Deutsche. * Malerei al- Straßenschmuck. AuS Anlaß der Einweihung de» SoppentalbrunnenS in Stuttgart be fürwortet der „Schw. Merck.- die Verbindung von Archi tektur mtt Malerei, wie sie an diesem Brunnen verwirklicht ist. Er schreibt: E- ist damit neuerdings wieder eine Bahn beschritten, von der wir viel Gute» erwarten, zumal eS in älteren süddeutschen Städten nicht an erhaltenen historischen Beispielen fehlt, die eben diese Verbindung aufwetfen. vir erinnern an Heilbronn, Ulm, Augsburg und andere Orte unserer Nachbarschaft. Auch in Stuttgart gab es Malerei an der Straße, wie wir in einem glänzenden Beispiel heute noch sehen, am alten Ständehaus in der Kronprinzenstraße Die Idee, Farbe in das Städtebild einzufügen, ist fast selbstverständlich und es ist ein fichere- Zeichen des Aufschwunges, wenn neben der vorwiegend dem Nutzen dienenden Architektur, nunmehr die Schwester künste Malerei und Bildhauerei herangezogen werden, sei eS, um zu schmücken oder zu belehren. Denn was wäre geeigneter, mit billigen Mitteln die im Volke aufgespeicherte Poesie auszulösen, sie täglich lebendig zu machen, als Bilder an der Straße. Bis jetzt vertreten diese Aufgabe nur die Plakate, deren künstlerische Gestaltung im letzten Jahrzehnt erfreulicherweise zugenommen hat. Aber was will das sagen gegen die Wirkung, die echte Monumentalmalerei auf Herz und Geist hervorzurufen vermag? Wieviel dramatisches Leben läßt sich aussprechen, wieviel Freude für- Auge, den köstlichsten Sinn des Menschen, läßt sich mit Farbe schaffen. Und wahrlich, wenn wir btt Kosten ins Auge fassen, wie gering falle« sie in die Wagschale im Verhältnis zur Wirkung. Wie manches Haus kostet Hunderttausende und weder Architekt noch Bauherr haben 300 M. übrig für Schmuck durch Malerei, mit dem sich so viel sagen läßt. Der Zweck dieser Zeilen ist denn auch, auf diesen Punkt unsere- Kulturlebens hinzuweisen, der in vergangenen Zeiten einer ganz anderen Aufmerksamkeit gewürdigt wurde als heute. Was unsere Schulmänner für die Kinder in den Schulen mit Wandbildern erstreben, sollen die Erwachsenen mit Wandbildern ckn den Straßen tun, indem sie sich selbst damit erziehen und sich ergötzen nach de- Tage- Mühen. Wovor wir aber hierbei warnen wollen, da- ist das ausschließliche Anbringen von minder wertiger Malerei in Form von Ornamenten und Arabesken. Wir meinen vielmehr die echte Historienmalerei, bei der die menschliche Figur in Fabel, Geschichte, Sage, Religion die Haupttolle spielt. Dabei kommt e» nicht auf die Größe der Bilder an, sondern auf die Qualität. Ein halber Quadratmeter gut gemalt auf glatter Fläche isoliert über einem Hau-eingang ist schon recht viel. Möge doch bei dem Aufschwung, den da- Bauwesen genommen hat, die Malerei ^fortan nicht ganz vergessen sein, sondern gleichsam al- der heiterste und vornehmste Gast an der reich gedeckten Tafel unsere- öffentlichen Leben» teilnehmen. * Gründlich! Dame: »Aber e» kann doch mal passieren, Herr Doktor, daß, wenn Ihnen ein Patient stirbt, er nur scheintot ist?- — Doktor: „Nee, nee, schein tot, iS bei mir ganz ausgeschlossen. Wen ich behandelt habe, der ist tot!- - I . Es . Theater.Nspeetoire. (Ohne Gewähr der Innehaltung.) Königliches Opernhaus (Altstadt) Sonnabend den 30. September: Hoffmann» Erzählungen. Sonntag den 1. Oktober: Di« neugierigen Frauen. Königliches Schauspielhaus (Neustadt). Sonnabend den 30. September: Elaa. Sonntag den 1. Oktober: Der Kaufmann von Venedig. Restdenzttzeater. Sonnabend den 30. September: Ledige Leute. Sonntag den 1. Oktober: Rach«,: Die Jux heirat. Abend»: Im we,ßen Roß'! Ceutrattheater. Täglich Varitttä-Vorstollnng. (»«sang »/»6 Uhr.) Viktoria-Salo«. Täglich variätt-Vorstellung. lAufang V»8 Uhr? ! Drodirttenpretse. VroUnktenb-rse z» Dresden, 2». September. Beizen per 1000 netto, weißer, alter 181—184 M.. brauner 180—184 V , neuer 162—170 M., russischer, rot 178—188 M., russischer, weiß 186— 191 M, amerikanischer Uansa» M., argentinischer 181—189 M. Roggen per 1000 du netto sächsischer, 74 di» 78 dx M., ich'ncd r neuer w bi» 74 dz 151-159 sächsischer alter 74 bi» 78 da , preußischer neuer 1ü8 bi» 162 M., russischer 164—166 M. Miste per 1000 da netto sächsische 150-160 « , schlesische und Posener 180-168 M., böhmi,che und mährische 165—190 Futtergerste 132—142 M. Hafer per 1000 Ku nett», sächsischer, alter 1t»—167 M. »euer 187— 149 M., russisch« 154—185 M. Mat» per 1000 b- netto Einquantiue, alter M., do neuer 180—190 M, Laplata gelber 135—138 M amerikanischer mtred 141—144 M, Erbsen per 1000 kg netto, Futterwore 157—IW M., Saatware bi» M., Bohne« p» 1000 d« netto —M., Bicken pett 1000 bn 175—185 M , Buchweizen per 1000 kg netto, inländisch« 155 -160 M., fremder 155-160 M. Oelsaatrn per 1000 k, netto. Binterrap» trocken 210—225 M-, Leinsaat per 1000 Koc nett», feine 246-845 M., mittlere 225- 335 M., Laplam 215—2» Bombay 225 -230 M. RüdSl per 100 dor netto mit Faß, Raffinierte» 53,00 M » u«kr,chen per 100 lrx, Dresdener Marken, lang« 12,50 M., runde 12110 M. Leinkuchen Dre»dener Marke«, per 100 L« I. 18D0 M. II. 17,00 M. Malz per 100 dz »etto ohne Sack M. Weizenmehl per 100 da; ohne Sack, exll. der städtisch« Abgabe Dre»dener Marken. Saiserau«zrra 3Ö,5i»—31,00 M., SrießlerauSzug 29,00—29^0 SemmckmeM 28,00-28.50 M .ivackermundmehr 2L50-27,00 M , »rikßler» muudmehl 19,50—90,00 M., Potzlmehl j6,00—16,50 M., Roggen mehl per 100 do; netto ohne Sack, Dresdener Marken exll der städtischen Abgabe Rr 0 24^0-25/» M, Rr. 0/1 23^0 btt 24,00 Rr. 1 22,50-88^)0 Rr. 2 19,50-20^0 M. Nr. 8 IS^O-llchOM, Futtermehl 12^0-13,00 M WeczenNri« per lOO chtt netto ohne Sack. Dresden« Marken, grob 9,80 btt 16,00 fein 9,60—9,80 «., Roqgeuklei« per 100 d, «ettr ohne Sack. Dresdener Mark« 11,20—11,80 M